Stromspeicher Ertrag vs. Einspeisung

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micha-n asked Apr 26, '24

Stromspeicher Ertrag vs. Einspeisung

Hallo zusammen,

ich habe seit 22 Jahren eine PV Anlage, 20 Jahre lang habe ich den Ertrag hieraus zu 100% an den Stromversorger verkauft (war sehr lukrativ).

Nach Ablauf dieses Vertrages habe ich einen Stromspeicher in Verbindung mit dem Victron Multiplus angeschafft (Daten sind unten) und jetzt ein ganzes Jahr damit gearbeitet, so dass mir nun die Verbrauchs- und Einspeisewerte vorliegen.

Folgende Daten der Anlage:

1 PV-Anlage 6,2 kWp

1 Multiplus 2 48/5000

4 Pylontech LiFepO4, gesamt also 9,6 kW

Folgende Daten Verbrauch / Einspeisung vor und nach dem Einbau Multiplus/Pylontech:

Die Daten "vor dem Einbau" sind Durchschnittswerte der letzten 10 Jahre, können also als repräsentative angesehen werden.

Vor dem Einbau Stromverbrauch: 3106 kWh Einspeisung: 5219 kWh

Nach dem Einbau Stromverbrauch: 1629 kWh Einspeisung: 2247 kWh

Ich habe also den Stromverbrauch von 3106 kWh auf 1629 kWh um 1477 kWh gesenkt. Das ist ja klar.

Die Einspeisung hat sich von 5219 kWh auf 2247 kWh um 2972 kWh verringert. Auch verständlich.

Was ich aber nicht verstehe ist, wenn ich vom Einspeisewert vor dem Einbau (5219 kWh) den ersparten Stromverbrauch nach dem Einbau (1477 kWh) abziehe komme ich auf 3742 kWh die eigentlich "übrig" sein, sprich eingespeist werden, müssten. Es sind aber nur die eingepeisten 2247 kWh!! Es fehlen also 1495 kWh in dem ganzen System (3742 - 2247).

Irgendwie habe ich einen Denkfehler bei meinen ganzen Überlegungen und hoffe dass mir jemand auf die Sprünge helfen bzw. sagen kann wie man die Sache richtig rechnen kann kann. Die Zahlen passen irgendwie nicht zusammen.

Ich möchte einfach wissen, wie wäre meine Verbrauchs/Kostensituation bei Weiterbetrieb der PV Anlage ohne Stromspeicher(also 100% Verkauf des Ertrags an den Stromanbieter) im Vergleich zu einem Betrieb mit Stromspeicher und Victron.

Vielen Dank schonmal im Voraus für Eure Hilfe

Michael

VRM

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Answer 1 · 2024-04-26T08:40:59Z

Matthias Lange - DE answered · Apr 26 at 08:40 AM

Beim Laden in den Akku und entladen aus dem Akku hast du Verluste, das sind so etwa 20-30%.

Hast du auch einen Wert vom produzieren Strom? Also das das was der PV Wechselrichter erzeugt hat?

War der der PV Ertrag im letzten Jahr vielleicht auch etwas schlechter?

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Answer 2 · 2024-04-26T11:13:04Z

micha-n answered · Apr 26 at 11:13 AM

Hallo Matthias,

danke für die schnelle Antwort.

Nein, ich kann bei den neuen Konstallation( nach dem Einbau) nicht den tatsächlich aus der PV-Anlage produzierten Strom erkennen. Deshalb habe ich jetzt auch keinen Wert darüber mehr ob der PV Ertrag im letzten Jahr besser oder schlechter war. ich habe jetzt nur die Menge des Stroms, den ich dem Stromanbieter verkauft habe.

Ich dachte auch schon, dass der Wechselrichter im Victron ja ebenfalls Strom verbraucht, holt er sich den aus dem Netz oder aus dem Akku, also ja dann von der PV Anlage?

So wie ich das sehe kann ich also die Amortisation nur über die Kosten (Stromrechnung/Ertrag alt und neu vergleichen) ausrechnen und nicht die ersparten kWh ermitteln. Oder hättest Du eine andere Idee?

Gruß

Michael

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Matthias Lange - DE ♦ commented · Apr 26 at 12:02 PM

Ohne den PV-Ertrag separat zu kennen, nützt der Vergleich meiner Meinung nach nicht wirklich etwas.

Wenn das Wetter im letzten Jahr tendenziell schlechter war, fehlt da natürlich eine Variable in deiner Gleichung.

In weiteren 10 Jahren könntest du das dann mit den Durchschnittswerten vergleichen.

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Answer 3 · 2024-04-26T13:12:18Z

d-ferdi answered · Apr 26 at 01:12 PM

hallo,

wenn du den pv-ertrag wissen willst und die pv ac-seitig angeschlossen ist, installier einen smartmeter von victron oder einen shelly oder sonst einen zaehler, den du dann aber selbst ablesen musst. dann kommst du auch an den pv-ertrag.

im betrieb musst du fuer den multi etwa 60W verlustleistung einrechnen, die sich bei last noch weiter erhoeht. auch die pylontech duerften eine verlustleistung von 5-10 W pro akku haben. da bist du schon mal schnell auf einer verlustleistung von ca. 100W, also ueber 2 kWh pro tag. dazu kommen dann noch die verluste des akkus beim laden und entladen, die wieder stark vom strom abhaengig sind.

mein neue 48V-system duerfte eine verlustleistung von 5-15 kWh pro tag haben, abhaengig von der auslastung der wechselrichter und der laderegler. es kommen jetzt noch 3 wechselrichter dazu, die ich aber im winter wohl abschalten werde.

insgesamt duerften sich die verluste meiner pv-anlage und der wechselrichter wohl auf 5-25 kWh pro tag summieren, abhaengig von der pv- und wechselrichter-leistung. genau gemessen oder ausgerechnet habe ich das aber noch nie, da ich immer vergesse, die zwischenzaehler abzulesen.

den reinen pv-ertrag bekomme ich ueber die laderegler und der liegt aktuell meistens um die 100 +/- 20 kWh pro tag.

ja, die ganze technik arbeitet leider nicht umsonst und will auch ihren anteil am strom haben.

aber das ist mir egal, solange die leistung von der pv kommt und jede kWh heizt mir das haus, egal wie und wo sie verbraucht wird. nur im sommer muss ich leider jede kWh kuehlen.

tschuess

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Answer 4 · 2024-04-26T16:04:00Z

micha-n answered · Apr 26 at 04:04 PM

Vielen Dank Euch beiden für die Antworten.

Die hohen Verluste durch die Akkus bzw. durch den Victron waren mir so nicht bewusst. Habe mich allerdings auch vor der Anschaffung nicht darum gekümmert. Eine Amortisation in naher Zukunft ist dann natürlich nicht zu erwarten.

Ich werde also bei meiner Rechnung nur die Kosten/Erträge vergleichen und die verbrauchten/eingespeisten kWh nur als Info mit auflisten.

Wenn noch jemand Infos zu der Sache haben sollte, gerne.

Gruß

Michael

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dennibu commented · Apr 26 at 04:21 PM

Wo gehobelt wird fallen auch Späne. Aber so dramatisch wie von dferdi erläutert sind diese nicht. Die Verluste sind immer dann am größten wenn Leistung umgesetzt wird, und das hat dann auch gute Gründe.

Da musst Du vielleicht jetzt etwas umdenken. Es geht heute nicht mehr darum möglichst viel Ertrag zu haben und einzuspeisen, sondern möglichst viel der Leistung selbst zu verbrauchen, und wenn das 3kwh am Tag wären sind das am Ende des Jahres rund 80€ die man Investiert um 600€ einzusparen.

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Answer 5 · 2024-04-26T17:16:47Z

micha-n answered · Apr 26 at 05:16 PM

In meinem konkreten Beispiel habe ich überschlagsmäßig folgendes errechnet:

Vor Einbau Stromspeicher: Stromkosten 988 EUR, -Vergütung Einspeisung: 365 EUR = Kosten 623 EUR

Nach Einbau Stromspeicher: Stromkosten 570 EUR, -Vergütung Einspeisung: 161 EUR = Kosten 409 EUR

Gesamtersparnis durch den Einbau ist also 214 EUR/a.

Bei einem Anschaffungspreis für die Anlage von 8820 EUR macht das überschlagsmäßig eine Amortisation in 41 Jahren, vorausgesetzt Strompreis und Vergütung bleiben so.

Hmmmh, ich bin jetzt 63 Jahre alt, muss mich dann schon anstrengen um in den grünen Bereich zu kommen :)). Aber egal, es ist einfach ein gutes Gefühl die vorhandene PV Anlage zu nutzen und nicht nur auf die lächerlich kleine Vergütung des Stromanbieters angewiesen zu sein.

Gruß

Michael

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Matthias Lange - DE ♦ commented · Apr 26 at 05:18 PM

Eine PV Anlage war noch nie eine Investition die man macht, wenn man knapp bei Kasse ist, sondern mit Geld tätigt, das man sowieso "herumliegen" hat.

Ich weiß nicht was die ursprüngliche PV Anlage gekostet hat, aber bei deinem Beispiel hast du ja 365€ pro Jahr gespart, über 10 Jahre waren das auch "nur" 3650€.

Bzw. bräuchte man hier für die korrekte Berechnung noch deine Stromkosten von vor der Installation der ursprünglichen PV-Anlage. Da du ja einen Teil der selbst produzierten Energie immer schon genutzt hast.

Es wird schon ein paar Jahre dauern, bis sich die Anschaffung amortisiert hat.

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Answer 6 · 2024-04-26T17:50:53Z

micha-n answered · Apr 26 at 05:50 PM

Es ist schon richtig, dass ich das in den Stromspeicher investierte Geld übrig hatte und ich dachte bei einer Null-Verzinsung, die zu dieser Zeit üblich war, sei alles besser als das Geld auf dem Konto zu belassen.

Ich beklage mich ja nicht, bin nur wie gesagt sehr überrascht dass sich die Anschaffung so langsam amortisiert.

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d-ferdi commented · Apr 26 at 10:53 PM

hallo,

manchmal kann eine zusaetzliche investition die amortisation deutlich beschleunigen.

als ich meine anlage erweitert habe, um auch im winter eine hoehere autarkie zu erreichen, hatte ich nicht vorgesehen, damit auch zu heizen. wegen des hohen gaspreises und der benoetigten kuehleistung im sommer und weil ich keine lust mehr hatte, fuer die mobilen klimageraete taeglich wieder den abluftschlauch anzuschliessen, habe ich mir 3 split-klimaanlagen installieren lassen.

im folgenden jahr ging dann man gasverbrauch von 14000 kWh auf 0 zurueck und der stromverbrauch, den ich kaufen musste, nur um ca. 700 kWh hoch!

das hat sich auf jeden fall gelohnt und inzwischen fange ich spaetestens ende februar schon an, komplett elektrisch zu heizen und brauche die klima-anlagen nur noch bei truebem wetter.

es ist zwar schwer auszurechnen, wieviel ich jetzt dadurch spare, aber es sind mindestens 5000 und wohl maximal 10000 euro im jahr! da lohnt sich selbst eine teure anlage.

tschuess

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dennibu d-ferdi commented · Apr 27 at 06:35 AM

…:-) irgendwie hab ich bei dferdi immer ein Bild vor Augen…. Zwischen Daniel Düsentrieb und dem Professor der Frankenstein „gebaut“ hat. ;-)

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phoenix-is-it dennibu commented · Apr 27 at 07:13 AM

So betrachtet ist das auch ganz lustig, der alles andere verdrängende völlig ungebremste Schreibzwang, ist jedoch überaus anstrengend.

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holger Bleckwehl d-ferdi commented · Apr 27 at 03:26 PM

wenn man das DAUERGERÄUSCH der Klimaanlage aushalten kann....;O))))

ist das sicherlich eine Lösung... aber mich würde das nerven !!

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d-ferdi holger Bleckwehl commented · Apr 27 at 06:03 PM

hallo,

meine klima-anlagen sind sehr leise und die hoert man kaum, ausser sie laufen mit hoeherer leistung.

abgesehen davon, die geraeuschkullisse im buero ist wesentlich lauter als die klima-anlage, die fuer kuehle luft sorgt! da laufen sehr viele festplatten und luefter!

nur der luefter im tuerrahmen ist sehr laut, aber der laeuft selten.

selbst die anlage im schlafzimmer stoert ueberhaupt nicht, wenn ich sie mal vergesse auszuschalten oder zu spaet eingeschaltet habe und dann ueber einen timer ausschalte. meistens schlafe ich dann schon, wenn sie abschaltet.

es sind eben auch sehr gute anlagen, bei denen man den luefter auch sehr leise einstellen kann. dann bringen sie zwar deutlich weniger leistung, aber der luftstrom stoert da schon eher als das laufgeraeuch.

tschuess

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Answer 7 · 2024-04-27T08:09:15Z

netrange answered · Apr 27 at 08:09 AM

Eine alte "Victronianische Volksweisheit besagt glaube ich:

Wenn der letzte Fluss vergiftet und auf der Welt kein Mensch mehr steht ...

bei ferdi noch ein Lüfter dreht ... :D

In diesem Sinne ... ein blaues schönes Wochenende mit möglichst viel Solarertrag

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