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SOC über MP2 berechnen lassen

Moin moin zusammen,


in meinem ESS setze ich einen MP2 ein und habe zwei Seplos BMS an diesem angeschlossen. Im Sommer lade ich die LiFePo4's nur auf 80% weil ich in der Nacht nur knapp 10-15% benötige.

Jetzt habe ich aber mitbekemommen das nach einem Monat der SOC der beiden BMSen weit auseinander liegt, obwohl es idenstische Batterien und Zellen sind. Wird wohl nicht 100% kallibriert und eingetstellt sein. Probelm bei Seplos ist hier aber, dass man den Akku nur auf voll Kallibrieren kann wenn man 3,65V Pro Zelle erreicht, sozusagen das BMS abschaltet.

Das will ich eben nicht machen müssen und so habe ich mich dazu entschlossen den SOC über den MP2 rechnen zu lassen.

Hier habe ich aber nun die Schwierigkeit, dass das Setzen von einem SOC Wert nicht immer gleich ist.. wenn ich nur mit 800W lade, dann ist ja die Spannung immer niedriger als wenn ich mit 2,2kW lade... also auch das ist nicht wirklich verlässlich....!?

Wie macht ihr das? Bzw. hat wer eine Idee wie man es machen kann/sollte?


Euch ein schönes Wochenende

Gruß Martin

SOC
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Matthias Lange - DE answered ·

Würde einen BMV oder SmartShunt nutzen.
Die Berechnung im Multi ist auch nicht unbedingt die beste.

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holger Bleckwehl answered ·

Die BMS sollte man aber schon regelmäßig kalibrieren... bzw. die Akkus fast voll machen, damit ein Zellenausgleich gemacht wird.. sonst führt das zu Fehlern bzw. zu erhöhtem Verschleiss vom Akku...

Du könntes ja über das DVCC Menü zumindest 1 x pro Monat die Spannung mal (langsam) erhöhen (auf > 95% der Spannung). Bei Ladestand > 95% findet dann der Zellenausgleich statt.

Und die Spannung erscheint mir sehr hoch .. bei mir fängt er bei ca. 3,48 V an auszugleichen

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steffen-graap answered ·

Generell ist die Begrenzung der Ladung auf einen SOC-Prozentwert keine gute Idee, da dies nur ein berechneter Wert ist, und mit der Realität nicht immer korospondiert. Hier ist es viel besser auf eine bestimmte Spannung zu laden, z.B. 3,5V je Zelle. Ab ungefähr 3,45V / Zelle, steigt die Spannung der Zellen steil an. Ab hier ist es dem Balancer überhaupt möglich zu balancieren, da er dann die Zellen die die eher in diesen steilen Bereich des Zellspannungsanstieges kommt drosseln kann, in dem er ein Teil der Ladung verbrennt oder umleitet (in Abhängigkeit ob es ein aktiver oder passiver Balancer ist). Wenn du die Ladung vorher beendest, z.B. weil du nur auf 80% auflädst, nimmst du den Balancer die Möglichkeit seine Arbeit zu tun. Das Resultat sind auseinander driftende Zellen und auch eine falsche Berechnung des SOC.

Meiner Meinung schadet man seinen Zellen mehr, wenn man solch unkontrollierte Ladungsabschaltungen über den SOC ausführt. Eine saubere Ladung auf eine Spannung von 3,5V (in Abhängigkeit von den verwendeten Zellen) je Zelle ist meiner Meinung nach der Beste Kompromiss, einerseits ein Ballancing zu erhalten, und auf der anderen Seite die zellen nicht zu sehr zu stressen, durch eine zu hohe Ladespannung (3,65V je Zelle).

Wie willst du eigentlich durch eine externe Instanz (MP2) den SOC besser berechnen als durch eine Schaltung (BMS) die direkt mit der Batterie / den Zellen verbunden ist? Wenn das BMS das nicht richtig kann oder nicht richtig konfigurierbar ist, solltest du mal darüber nachdenken in ein BMS zu investieren, das seine Aufgabe richtig macht.
Alternativ den vorgeschlagenen SmartShunt, allerdings ist es schwierig mit dem die Ladung wie von einem BMS zu steuern. Denn es kommt auch auf die Steuerung der Lader an, das ein Balancer seine Arbeit richtig machen kann. So reduziert das BMS bei mir gelegentlich die Ladespannung, damit eben die vollste Zelle nicht überladen wird (bei mir größer 3,6V).
Es ist aber auch wichtig, zyklisch die Ladeendspannung für eine Zeit (Stunden) zu halten und nicht z.B. eine Heizstab einzuschalten, oder die Einspeiseleistung zu erhöhen, damit eben der Zellausgleich (Ballancing) statt finden kann, denn dies passiert je nach Balancer-Strom nicht mal in ein paar Minuten.

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martin2day answered ·

Guten Abend zusammen,


vielen Dank euch für die sehr vielen ausführlichen Informationen.
Zunächst muss ich einen wichtigen Teil korrigieren. Die Seplos BMS setzt sich auf 100% SOC bei 56V,also 3,5V pro Zelle, nicht 3,65V wie oben von mir beschrieben.

Ich war aktuell immer der Meinung, dass meine Zelle ausreichend balanciert sind. Seit dem halben Jahr nutzen habe ich immer nur bis 80% geladen und ich schreibe immer den maximalen Unterscheid der Zellen an. Und hier sehe ich nie mehr als 20mV Unterschied unter Volllast. Ohne Last sind es maximal 2mV Unterschied.

Ich bin halt auf den MP2 gewechselt, weil die reine SOC Berechung der beiden BMSen so stark voneinander weggedriftet ist. Ich meine das ist ja auch "fast" klar... jedes Bauteil hat eine gewisse Tolleranz.. der Shunt und alles was dahinter kommt.

Ich hätte auch die Möglichkeit jede BMS mit einem definierten Strom zu kallibrieren. Ich habe nur keine geeignete Stromquelle um z.b. 10A und 54V zu liefern... Daher der Switch auf den MP2.

Für mich ist die Steuerung eigentlch sehr einfach, da ich diese selber machen. Ich habe kein Cerbo und auch keine Victron Software. Nur einen kleinen Pi mit einem Python-Script. Ich könnte hier in der Tat den Ladestrom einschränken, wenn die Zellen zu stark abweichen.

Ich habe halt selber einige wissenschaftliche Dokumente gelesen, wo beschrieben was das ein Ladezustand über 80% bzw. untern 20% die Lebenzeit stark verkürzt.


Gruß

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d-ferdi answered ·

hallo,

also ich habe bei meinen akkus die abschaltspannung auf 3,4 oder 3,45 V eingestellt und bisher funktioniert das auch prima. sowohl das jk-bms als auch das seplos balancieren hier schon die zellen aus. lediglich mein pylontech spielt hier nicht so richtig mit. der balancer startet wohl erst bei einer hoeheren spannung, so dass ich jetzt die ladespannung einmal um 1 V erhoeht habe und zukuenftig wohl einmal in der woche oder alle 14 tage auf die spannung hochgehe, die der pylontech zum ausbalancieren braucht. ich kann das natuerlich auch abhaengig von der nutzung machen.

was den soc angeht, so ist pylontech da auch nicht besonders gut, so dass ich den soc aus daten eines bmv berechne. aktuell passen aber wohl meine einstellungen noch nicht so ganz. die muss ich mal noch anpassen.

das pylontech-bms hat uebriegends eine sehr schlechte angewohnheit beim laden. da steigt der soc bis ca. 90% und springt dann auf 99 oder 100% nach einiger zeit.

also einen moeglichst genauen soc kannst du nur ueber ein bmv bekommen, wenn du die richtigen parameter einstellst. nur die zu bestimmen, wuerde auch einige zeit dauern, da es bei jedem akku leichte abweichungen gibt und man sie i der regel auch nicht passend zum akku geliefert bekommt.

auf jeden fall ist der balancer im jk-bms top und liefert bis zu 2A strom, es gibt aber auch eine 1A variante. und der balancer arbeitet auch problems bei 3,4V ladeendspannung.

es kann auch sein, dass man die spannung fuer den start des balancers einstellen kann. da muesste ich aber auch erst nachsehen, ob das bei beiden geht oder nicht.

aber auch mit den aktuellen einstellungen ist die anzeige meines socs schon recht genau. nur das bmv am pylontech zeigt zu frueh wieder 100% an.

tschuess

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steffen-graap answered ·

Zitat: "Ich habe halt selber einige wissenschaftliche Dokumente gelesen, wo beschrieben was das ein Ladezustand über 80% bzw. untern 20% die Lebenzeit stark verkürzt."
Dies ist sicherlich richtig, aber. Hier wird nicht von einem SOC gesprochen, sondern vom Ladezustand. Diesen kann man aber nur ermitteln, wenn man einen leeren Akku voll lädt, oder besser einen vollen Akku komplett entlädt. Das ist das was man bei einem Test der Zellen auch macht. Bezogen auf die so ermittelte Kapazität stimmt die Aussage mit den 20% - 80%.
Es ist aber ein Fehler eine SOC mit dem tatsächlichen Ladezustand gleich zu setzen. Da wir aber nicht in den Akku schauen können und darin, wie in einem Kraftstoffbehälter den Kraftstoff schwappen sehen, wurde der SOC erschaffen, der uns diesen Füllstand als einen Prozentwert darstellt.
Aber was sind denn 100%? Es gibt den absoluten SOC, welcher sich auf die Designkapazität, also die Kapazität mit der der Akku gebaut wurde bezieht. Und es gibt den relativen Ladezustand, welcher sich auf die Vollladekapazität bezieht. Die Vollladekapazität ist die Kapazität die erreicht wird wenn ein leerer Akku voll geladen wird. Somit ist der realtive SOC eigentlich das was wir wissen wollen, denn wenn der Akku altert und Kapazität verliert, passt sich dieser SOC an. Allerdings muss das BMS hierzu immer mal wieder den Akku von leer bis voll laden. Das findet aber in unseren Anwendungen sehr selten statt. Deshalb gehe ich davon aus, das wir einen absoluten SOC haben, denn häufig wird ja auch die Ah des Akkus im BMS eingegeben.
Nehmen wir mal an wir haben einen 100Ah Akku (bisschen klein, aber rechnet sich gut). Wenn wir den auf 100% SOC laden ist er voll, bei 80% SOC hat er eben nur 80Ah eingeladen, was ja erst mal gut ist. Wenn der Akku altert und Kapazität verliert, hat er irgendwann nur noch ein Fassungsvermögen von 80Ah. Wenn ich diesen Akku auf 80% absoluter SOC lade, dann sind das 80Ah, was für den gealterten Akku 100% seiner aktuellen Kapazität ist. Ähnlich verhält es sich, wenn der SOC falsch berechnet ist, oder wegdriftet. Dann kann es passieren, das ich den Akku überlade, oder aber auch zu wenig lade. Das führt dazu, das ein Ballancing nicht mehr möglich ist.
Daher meine Aussage, das die Begrenzung der Ladung auf einen SOC-Prozentwert keine gute Idee.

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