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Error #67 und Victron Support über Händler Schulnote 6 ?

Hallo,

für einen Freund wurde folgende Anlage Installiert:

3 x MultiPlus-II 48/5000/70-48
1 x SmartSolar MPPT RS 450/200
1 x Cerbo GX
1 x Energy Meter EM24
1 x Pylontech Force L1 mit 4 Batterien 296AH
34 x Panle 425Wp in 4 Trackern O-W 10°

Die Anlage steigt immer wieder, teilweise mehrfach am Tag mit Error #67 aus, weil die BMS wegen zu hohem Ladestrom bzw. Entladestrom > 100 A (welches der max. Lade-Entladestrom ist) die Batterie abschaltet.

Der Cerbo regelt den Ladestrom nicht bzw. nicht schnell genug, so dass bei mehr als 110A die BMS die Batterie abschaltet. Anlage geht dann auf "durchleiten".

Cerbo und BMS wurde bereits getauscht. Ohne Erfolg.

Regelmäßig kommt der Fehler Morgens, wenn die Batterie wieder geladen wird und die Solarleistung über 5kW liegt.

1. Tip der "Victron Technik", im Cerbo DVCC den Ladestrom zu begrenzen.

2. Tip der "Victron Technik", im Cerbo ESS den Modus auf Optimiert (mit BatteryLife)

Nach meiner Kenntnis, wirkt die Ladestrombegrenzung nur, wenn die Multiplus die Batterie Laden sollen. Der Batteriemodus hat überhaupt keinen Einfluss auf den Ladestrom.

Die beiden Tips brachten auch 0 Erfolg.

3. Tip der "Victron Technik", da ja die Batterie mit max. 100A geladen werden kann, den MPPT auf 100A und damit auf 50% zu begrenzen - oder sollte ich besser kastrieren sagen.

Will mir Victron damit sagen, das man mit Victron nur Solaranlagen bauen kann, die maximal 100A bei 48V bringen??

Grundsätzlich erwarte ich von der Anlage, das sie mit max. 100 A die Batterie läd. Sollte von der PV mehr Leistung kommen, der "Überschuss" ins Netz eingespeiste werden, oder falls keine Netzeinspeisung vorhanden, die Solarleistung auf 100A für die Batterie + AC-Lasten runter regelt.

Grundätzlich scheint das auch so gemacht zu werden, nur vermeintlich nicht schnell genug, so dass der hohe Strom zu lange an der Batterie an steht und damit die BMS die Batterie abschaltet, was zu Error #67 führt.

Meine Frage ist nun, kennt wer dieses Problem? Irgendwelche Ansätze zur Lösung?

Warum ist der Vichtron Support - aus meiner Sicht - mangelhaft?

errorvictron
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4 Answers
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Matthias Lange - DE answered ·

Ein Akku der nur mit 100A geladen/entladen werden kann in einem System das mit 200A laden und über 200A entladen kann, ist aber auch völlig falsch dimensioniert.

Dafür kann Victron nichts und auch nicht der Händler (außer der verkauft das so als Set).

Die Qualität des Supports ist leider sehr stark abhängig vom Händler und da hat Victron nur bedingt Einfluss (sie arbeiten aber daran).

Da gibt es leider viel zu viele "Kistenschieber", die nur verkaufen wollen, von der Technik aber keine Ahnung haben.


Hast du die Einspeisung von DC Überschuss aktiviert? Falls ja, wäre da das Problem, da wird aktuell leider der Strom vom BMS bzw DVCC überschritten. Das wäre tatsächlich ein Victron Problem, bin mir aber sicher, das da schon dran gearbeitet wird.

5 comments
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ascherff avatar image ascherff commented ·

Hi,


dem "völlig falsch dimensioniert" kann ich nicht folgen.

Die BMS teilt ja dem System den maximalen Ladestrom mit. Und das "System" regelt den auch sichtbar ein. Entweder durch Einspeisung oder durch Reduktion der Trackerleistung bis zum Abschalten einzelner Tracker. In dieser Installation geschieht das auch, jedoch nicht "fehlerfrei", wodurch es immer wieder zu ausfällen kommt.

Und ja, die Einspeisung des DC Überschuss ist aktiviert. Gerade hier könnte aber der Strom "abgeführt" werden. Wie beschrieben geschieht das auch, jedoch nicht zuverlässig!

Aber auch ohne DC Überschuss Einspeisung kommt es zum Ausfall.

Und um das "völlig falsch dimensioniert" noch mal aufzugreifen. Gestern eine 2. identische ! Anlage in Betrieb genommen. Diese funktioniert bisher Fehlerfrei. Ein Indiz für eine defekte Hardware.

Die Quelle des Fehlerverhaltens zu identifizieren hatte ich mir vom Victron Support erhofft, jedoch hat mich die Qualität erschüttert.

Aktuell suchen wir den Verursacher nach der alten Methode, wie ein "Ingenieur" ein defektes Rad am Auto sucht: Er tauscht die Reifen im Uhrzeigersinn und schaut, ob der Fehler wandert. ;-)


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dennibu avatar image dennibu ascherff commented ·

Victron gibt Bedingungen der Akkus zur Systemgröße vor. Leider sind wirklich Paketangngebote im Netz die falsch dimensioniert sind.

img-8408.pngEs ist wirklich sehr schade dass sich der Ladestrom DC seitig bei Netzeinspeisung nicht begrenzen lässt, ist aber auch kein Geheimnis. Ich würde meinen Frust lieber beim Händler ablassen als bei Victron.

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ ascherff commented ·

Wenn du deine Verbraucheranlage bei Netzausfall mit der möglichen Leistung der Multis versorgen willst (12kW ca. 250A), dann wird der Akku wegen Überlastung abschalten.
(du wirst dir ja sicher etwas dabei gedacht haben die 5000er zu nehmen, oder?)

Das sind die Empfehlungen von Victron und Pylontech:

https://www.victronenergy.com/live/battery_compatibility:pylontech_phantom#minimum_battery_sizing_recommendations

Die Tabelle bezieht sich zwar auf die US2000, das kann man aber auch auf die anderen übertragen/umrechnen.

Deine Multis können (bei Netzausfall) ca. 250A Dauerhaft aus dem Akku ziehen, dein Akku kann 100A d.h. du bräuchtest noch mind. 1 besser 2 der Akkus.

bzw. müsstest du die Stacks anders aufteilen, wenn du aus dem einen Turm mit 4 Modulen 2 Türme machst, kommst du auf 150A.
Ab einer Höhe von 3 Modulen kann der Turm "nur" 100A egal wie viele du da noch drauf stellst.
Mit 1x3 und 2x2 würdest du auf genau 250A Lade-/Entladeleistung kommen.

Das ist meiner Meinung nach einer größten Nachteile dieser Bauweise (im LV Bereich). Die sind zwar schön kompakt und lassen sich extrem einfach in der Kapazität erweitern, aber der max. Strom wird nicht durch die Anzahl der Module vorgegeben, sondern von die Strombelastbarkeit internen Steckverbinder.

Im HV Bereich werden die Module beim stapeln intern in Reihe geschaltet, dadurch erhöht sich die Spannung, aber der Strom wird kleiner.

Aber HV hat Victron leider noch nicht, da ist aber etwas in Arbeit.


Sendet der Akku auch Zellspannungen an das GX Gerät?
Schau da mal nach. Vielleicht geht da auch nur eine Zelle zu schnell hoch und das BMS kommt mit dem Zellausgleich nicht hinterher.
Da kann das BMS schon mal radikal reagieren um die Zellen zu schützen, was ja auch seine Aufgabe ist.

Dann müsstest du den Akku zunächst mal mit einem kleinen Strom langsam laden um dem BMS Zeit für den Zellausgleich zu lassen.

ggf. im DVCC die Spannung etwas runter nehmen und dann Stück für Stück anheben.

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d-ferdi avatar image d-ferdi Matthias Lange - DE ♦ commented ·
hallo,

was die pylontech-akkus (us200c) angeht, da sind sehr wohl auch hoehere stroeme moeglich.

max. 4 akkus miteinander verbinden und dann mit je 2 kabeln an die + und - verteilung anklemmen und man kann problemlos dauerhaft 100 A ziehen und kurzfristig auch 200a, obwohl die kabel das auch dauerhaft schaffen wuerden.

ich habe 4 solcher bloecke (2 mit 4 akkus und 2 mit 3 akkus) zusammengeschaltet und in summe sind die mit 8 x 25 qmm ueber jeweils eigene sicherungen angeschlossen. man muss natuerlich genuegend kabel mitbestellen und ich hatte bei meiner bestellung auch noch mehrmals mit dem haendler telefoniert und mein packet deutlich guentige bekommen, weil ich paketangebote kombiniert habe und dann auf die gehaeuse verzichtet habe, das war deutlich guenstiger, als das guenstigste angebot das ich vorher bekommen habe.

durch die je 2 kabel pro turm kommst du auf 200 A dauerlast pro turm.

da gibt es auch keine probleme, wenn die pv mal ueber 400a liefert.

tschuess

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ d-ferdi commented ·

Habe ich bzgl. der US2000 etwas anderes behauptet?
Die US2000 können 25A Dauerhaft. Im Datenblatt sehen zwar 50A bzw. 90A für 15s, aber die 25A sind der Wert, den das BMS via CAN ans System sendet.

Der TE hat aber keine US2000 sondern die Force L1 welche ein anderes System haben. Die werden einfach übereinander gestapelt (wie Klemmbausteine) und dabei auch elektrisch Kontaktiert. (was die Erweiterung der Kapazität extrem einfach macht und in ein paar Minuten erledigt ist)

Diese Kontakte haben aber eine gewisse max. Strombelastbarkeit.

Daher kann man, egal ob man 3 oder 7 stapelt, immer max. 100A Laden/Entladen.

Für größere Ströme muss man dann mehrere Türme machen, je mit speziellem "Fuß" und "Kopf".

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ascherff answered ·

...

die Batterie entspricht der Empfehlung von Victron mit 4 Modulen.

Die Einstellungen im DVCC für Ladestrom und Spannung gelten nur, wenn die Multis im Ladebetrieb die Batterie per AC In also Netzstrom laden.

Die Leistung der Multis wurde für einen "normalen" Betrieb dimensioniert. Ausschlaggebend war die "Transferleistung". Wohlwissend, das im "off grid" Betrieb diese Leistung nicht erreicht werden kann. Die Batterie dient lediglich dem "Notstrom" bzw. der Nachtüberbrückung. Die Multis haben einen AC OUT1 und AC OUT2.

Am AC OUT1 hängen nur die kritischen Verbraucher mit max 5kW - also 100A. Somit wird die Batterie im "off grid" Betrieb nicht überlastet.

Im "Normalbetrieb" kommt die Leistung vom 1. Solarregler, dann 2. von der Batterie (max. 100A) und wenn das nicht reicht, 3. Transfer vom EVU.

Auch der Versuch die Leistung des MPPT auf 100A zu drosseln (folgend mal der Theorie oben, die PV Anlage runter zu dimensionieren) brachte keinen Erfolg.


An der Batterie kann der Fehler auch nicht liegen. Versuche, die Batterie geladen zu halten (100%) haben nichts gebracht. Überschuss wurde nicht schnell genug eingespeist, weshalb der anliegende Strom, nicht schnell genug eingespeist wird, bzw. der Solarregler zu langsam abregelt.

Wir tippen aktuell auf den MPPT, weil wie bereits geschrieben, eine 2. identische Anlage ohne Probleme arbeitet.

Weiterhin habe ich zwei kleiner dimensionierte Anlagen, die in der Spitze aber auch mehr als 100A liefern, mit einer Batterie mit 3 Modulen, am laufen - auch problemlos.


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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ commented ·
die Batterie entspricht der Empfehlung von Victron mit 4 Modulen

Die Tabelle meint 4 Module US2000 für EINEN 5000er Multi.

Für drei 5000er wären es 12 bzw. würden dann auch 10 reichen.

DVCC wirkt nicht nur auf den MultiPlus.

Wenn da z.B. 100A eingestellt sind und du gerade keine Last im Haus hast, wir der MPPT auf 100A gedrosselt. Wenn dann die Multis 50A brauchen um deine Verbraucher zu versorgen, wird der Strom vom MPPT auf 150A angehoben um wieder 100A in den Akku zu laden.

Das funktioniert z.Z. aber, wie schon erwähnt, nicht im Verbindung mit DC-Überschusseinspeisung.

Wenn es ohne DC Einspeisung zwar funktioniert, aber deiner Meinung nach zu langsam reagiert, kann es auch sein, das die Schwellen von BMS zur Stromreduzierung und der Abschaltung, einfach zu nah beieinander liegen oder die Spannung (vermutlich einer Zelle) zu schnell ansteigt und das System dann eben gar keine Zeit hat zu reagieren.

Hast du dir denn mal die Zellspannungen angeschaut?

Kannst ja mal die Akkus zwischen den beiden Systemen tauschen, so kannst du es auf den Akku beschränken oder diesen als Ursache ausschließen.

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ascherff avatar image ascherff Matthias Lange - DE ♦ commented ·

Der Ladeestrom im DVCC ist auf 60A begrenzt. Hat jedoch keine Auswirkung. In dem Moment, wo die Solarleistung schnell ansteigt, knallt der MPPT bis zu 125A rein. Die Frage ist warum? Schliesslich hat die BMS dem MPPT den maximalen Ladestrom von 100A "gemeldet". Man kann dann sehen, wie der Strom runter regelt (indem die Einspeisung zu nimmt bzw. die Trackerleistung reduziert wird), jedoch nicht schnell genug. Die BMS lässt 110A für sehr kurze Zeit zu, bis der Wert jedoch unterschritten wird schaltet die BMS halt ab. Sie schaltet klar wegen dem Strom von > 110A bzw. 100A ab.


Die Zellenspannung habe ich mir rudimentär angesehen, jedoch keine auffallenden Werte über 3.33V gesehen, eher bei 3.32xV als Höchste Zellenspannung.

Wir warten jetzt mal den Austausch des MPPTs ab (alles bis auf die Multis wurde zum Test bereits mit den Komponenten des 2. Systems getauscht).

Ein weiteres Indiz für den MPPT ist, das nach Austausch des Victron Patchkabels durch ein "höherwertiges" Kabel, die Fehlerhäufigkeit deutlich zurück gegangen ist.



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d-ferdi answered ·

hallo,

aufgrund der systembedingten regelverzoegerung brauchst du auf jeden fall einen akku, der in der lage ist, auch die auftretenden stromspitzen aufzunehmen. zwar sollte dein akku auch wieder automatisch zuschalten, so dass er wieder geladen wird, allerdings kann das, je nach bms einige zeit dauern oder die spannung muss erst wieder entsprechend abfallen.

ich kenne das problem auch von meiner anlage, da kann es schon mal deutlich ueber 5 sekunden dauern, bis die reglung nachgeregelt hat, wenn grosse lastschwankungen auftreten.

aber ich gebe dir einen guten tipp. soweit ich gesehen habe, kann man ueber node-red und dvcc die batteriespannung begrenzen. benutz diese funktion und fuehre die spannung, anhand des ladezustands, nach. damit kannst du sehr effektiv den ladestrom begrenzen und auch wenn es hier, bei starker leistungsschankung der pv, zu einer etwas hoeheren spannung kommen kann (bei mir waren das mal um die 50 mV), sollte das ausreichen, damit dein bms nicht abschaltet.

tschuess

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d-ferdi avatar image d-ferdi commented ·
hallo,

du kannst natuerlich auch ueber eine zusaetzschaltung mal kurz einen groesseren verbraucher zuschalten, um die spitzen zu glaetten.

tschuess

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steffen-graap avatar image
steffen-graap answered ·

Das (nicht die) BMS ist eine System zur Überwachung des Akkus. Die eingebauten Schutzfunktion, und sollte auch nur schützende Funktionen im Fehlerfall haben, und nicht als Standardfunktion verwendet werden. Wenn dein System falsch ausgelegt ist (zu kleine Batterie), dann muss man sich nicht wundern, das die Schutzfunktion des BMS zuschlägt.
Die Begrenzung des max Ladestromes wirkt auch auf die MPPT's (vorausgesetzt DC-Einspeisung ist nicht aktiv) gerade eben ausprobiert. Allerdings wirkt sie auch verzögert (1-2s), was aber auch verständlich ist. Denn hier wird vom GX der max. Strom auf die einzelnen Lader (MPPT, MP2, Netzcharger) aufgeteilt, und jedem sein max. Stromwert mitgeteilt. Der im DVCC max eingestellte Strom wird nicht wie du behauptest an den MPPT gemeldet ("Schliesslich hat die BMS dem MPPT den maximalen Ladestrom von 100A "gemeldet".") Un dieser Prozess bedarf halt einer gewissen Zeit, die normalerweise auch zur Verfügung steht, es sei denn das System ist nicht richtig Dimensioniert.

Bei dem Thema Support auf victron zu schimpfen ist auch nicht Ok. Meist wählt man sich die Qualität des Supportes nämlich durch den Anbieter aus bei dem man die Teile bestellt. Und wenn man da eben den billigsten Anbieter (z.B. GreenAkku) wählt, dann bekommt man eben genau den bezahlten Support.

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