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FI für AC-In und AC-Out1

Hallo zusammen,

es geht mal wieder um den RCA / FI, für den AC-In und AC-Out1 eines Multiplus II 48/3000. An dem AC-In wird später eine 4qmm Leitung zur UV gehen, welche mit einem B32 Leitungsschutz abgesichert ist. Wie ist das aber mit dem FI? Ist hier einer zu verwenden und wenn ja welcher Typ?


Gleiche Frage habe ich zum AC-Out1. Hier bin ich mir sicher, dass man einen FI verwenden soll, da im Falle des Netzausfalls das Victron System ja ein "eigenes" Netz aufbaut und somit abgesichert sein muss. Wie verhält es sich aber im Normalbetrieb? Kommen sich die beiden FI's dann nicht in die quere? Oder braucht es da tatsächlich einen sensitiven FI? Mein Elektriker sagte mir, dass diese bis zu 700 EUR kosten?!? Wenn dem so ist, verzichte ich auf den Notstrom am AC-Out1, an welchem übrigens nur eine Aufputz Steckdose hängen wird. Also keine großen Lasten. Braucht es hier auch einen B32 Leitungsschutz und eine 4qmm Leitung? Eine PV wird ebenfalls nicht mit angeschlossen. Diese läuft parallel aber nicht über das Victron System.


Könnt ihr mir helfen, damit ich meinem Elektriker das aufzeigen kann? Victron kennt er nicht bzw. hat damit bislang nichts zu tun gehabt.

Multiplus-II
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3 Answers
Matthias Lange - DE avatar image
Matthias Lange - DE answered ·

Am Eingang braucht es keinen Fi.

Die Zuleitung (und Eingangssicherung) muss so ausgelegt werden, das der Strom, der am Ausgang ggf gebraucht wird, sicher fließen kann.

Wenn da am Ausgang nur eine normale Steckdose dran kommt, reicht auch 1,5mm² oder max. 2,5mm² als Zuleitung und eine 16A Sicherung.

Der MultiPlus kann ja über den Eingang maximal seine Wechselrichterleistung raus bringen (2400W ca 10,5A) und die Steckdose am Ausgang kann ja auch max. 16A.

3 comments
2 |3000

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ossi avatar image ossi commented ·
Bitte bei PV und Batteriewechselrichter bei einer Absicherung von B/C16 einen Kabelquerschnitt von 2,5qmm nutzen statt 1,5qmm weil möglicherweise Dauerlast (best practice) ;)


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rikkert-rs avatar image rikkert-rs ossi commented ·

@Matthias Lange - DE

Habe das bei mir auch so das am AC IN kein FI installiert ist. (ESS)

Am AC Out ist es klar da muss einer hin dar Endstromkreis.

Aber ich bin immer noch am überlegen warum nicht auch im AC IN einen FI. Es gibt glaube ich kaum jemanden der seine Victron Anlange komplett in einen seperaten Schaltschrank verband hat, die hängen doch oft so an der Kellerwand.

Was passiert wenn im Multiplus die Phase (AC IN) gegen das Gehäuse kommt? Dann habe ich dort einen Fehlerstrom und nix passiert. Oder hab ich da nur einen Denkfehler.


mfg

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ rikkert-rs commented ·

Wenn der L auf das (geerdet) Gehäuse kommt, hast du einen Kurzschluss und die vorgeschaltete Sicherung löst aus.

Und selbst wenn, die Zuleitung zum MultiPlus kommt doch idR aus einem Bereich der Elektroanlage, in dem sich keine Endstromkreise befinden (direkt hinter dem EVU Zähler).

Vor den Endstromkreisen kommen dann für den Personenschutz wieder FIs.

In der Trafostation hast du ja auch keinen Fi.

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aircode avatar image
aircode answered ·

Das Thema FI am Eingang ist, denke ich, geklärt -> Kein FI Notwendig

Am Ausgang sind, sofern du eine Schuko am Ausgang hast und du alles richtig machen willst, eigentlich zwei FI in Serie notwendig.

Der erste FI (typischerweise 100mA , Selektiv, Type A) dient dem Fehlerschutz "Nullung - Automatische Abschaltung". Im reinen Inselbetrieb liegt der gemessene Schleifenwiderstand am ACout bei ca. 3Ohm (Multiplus II 48/5000) und der Fehlerschutz wäre reinrechnerisch nicht erfüllt.

Der zweite FI (typischerweise 30mA, Type A) dient dem Zusatzschutz für die Schuko.

8 comments
2 |3000

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ commented ·
Warum sollte man, wenn es nur um eine einzelne Steckdose geht, 2 Fi in Reihe schalten?

Was kann in deinem Beispiel der 2. Fi nicht, was der erste macht?

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aircode avatar image aircode Matthias Lange - DE ♦ commented ·

Um deine zweite Frage zu beantworten: NICHTS :-)

Wie ich aber oben schon geschrieben habe: Wenn er ALLES RICHTIG machen will ->

Auszug aus der Norm OVE E8101 - 415.1:

Eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) die dem zusätzlichen Schutz (Zusatzschutz) dient darf nicht auch dem Fehlerschutz dienen.

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martin-henning avatar image martin-henning aircode commented ·
Ich denke ein normaler A mit 100 oder 300mA sollte reichen, die zusätzliche Zeitselektivität braucht es eher nicht?
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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ martin-henning commented ·
Nein! Personenschutz geht nur mit 30mA und darum geht es.
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martin-henning avatar image martin-henning Matthias Lange - DE ♦ commented ·
Ich gehe natürlich immer davon aus, dass das Haus danach kommt und hier alle Kreise eigene 30er FIs haben. Der 300er FI ist hier nicht für den Personenschutz, sondern für den Brandschutz AFAIR.
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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ martin-henning commented ·
Es ging hier darum am Ausgang eine einzelne Steckdose zu installieren.

Wenn das ganze Haus dran hängt, installieren wir auch direkt nach den MultiPlus einen 300er und für die Endstromkreise müssen dann entsprechend weitere und der UV verbaut sein.

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ aircode commented ·
Bin da vielleicht nicht tief genug in der Materie, aber das scheint eine österreichische Norm zu sein, wüsste nicht das es das auch in Deutschland so gibt.
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juergenal avatar image juergenal Matthias Lange - DE ♦ commented ·

Ein zusätzlicher FI dient nur des Brandschutzes wegen, wie @aircode oben ja richtig erwähnt und der muss lt. VDE nur unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland eingebaut werden. Für eine Steckdose finde ich das jetzt aber auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

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jimrockford1 avatar image
jimrockford1 answered ·

Ich hänge mich mal an diesen Thread dran, da die letzten Antworten einige Feststellungen enthalten haben, die ich für meine Fallsituation aufgreifen möchte.

Ich (wohnhaft in Deutschland) beabsichtigte – eigentlich ganz klassisch – bei einem Multiplus 5000 am AC Out einen Teil meiner Haushaltsstromkreise anzuschließen. Der Multiplus befindet sich im Raum A, der Verteilerschrank im Raum B daneben. Über ein etwa 8 m langes Kabel soll AC Out an einen Umschalter im Verteilerschrank angeschlossen werden, an den dann die einzelnen Verbrauchersicherungskreise, jeweils ausreichend mit RCDs, angeschlossen werden. Das Kabel selbst wird Aufputz in einem Installationsrohr verlegt, zwischen den beiden Räumen geht es durch ein ca. 60 cm dickes Mauerwerk.

Ich habe soweit verstanden, dass ein RCD am AC Out lediglich dem Brandschutz dient – der Personenschutz wird ja bereits durch die einzelnen RCDs in den Verbraucherkreisen abgedeckt.

Unter „Brandschutz“ verstehe ich, dass (durch Isolationsfehler) zwischen den einzelnen Leitern ein Strom fließen kann und dieser an der fehlerhaften Stelle im Kabel zu einer Erwärmung führt, so dass es im schlimmsten Fall zu einem Brand kommt – richtig? Und insofern muss der RCD auch direkt hinter dem AC Out installiert werden, da er im Verteilerschrank wirkungslos wäre, weil ja die Leitung dann gar nicht mehr geschützt wird – richtig?

Nun schreibt @Juergenal:

"Ein zusätzlicher FI dient nur des Brandschutzes wegen ... und der muss lt. VDE nur unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland eingebaut werden."

Welche Voraussetzungen sind das? Sind diese in meinem Fall gegeben oder wäre in meinem Fall ein RCD lediglich eine Option?

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