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falsche AC Messung

Hallo Zusammen

Vorab, meine Anlage:
- 5,4kWpeak Solarpanels
- 2 Stück Victron SmartSolar MPPT 250/60
- 3 Stück Victron Multiplus 2 48/3000
- Pylontech Akku
- Cerbo Gx
- Victron ET340 Energie-Zähler

Setup: 3-Phasiges ESS mit DC Überschuss-Einspeisung. Wenn der Akku voll ist, wird alles, was nicht selbst verbraucht werden kann in das Netz gespeist.

Das Problem: seit heute Mittag sind die gemessenen Ernergie-Daten Murks
Wenn ich die Anlage abschalte und wieder einschalte, liegen sie für eine Zeit lang wieder in dem Bereich, den ich erwarten würde. Nach einer gewissen Zeit fangen sie wieder an zu "spinnen". Wie man aus den Screenshots sehen kann war zu der Zeit der Akku voll und ich hatte zu Test-Zwecken alle Verbraucher abgeschaltet, nur mein Computer hing an der Phase L1.


Aufgefallen ist es mir, als ich einen Blick auf die Anlage über die Remote-Konsole geworfen habe:

a.png

Da es mir sehr komisch vorkam, dass 1600 Watt auf Phase L3 gezogen werden sollen, hab ich alles ausgeschaltet. Zum Testen hab ich eine 500 Watt Elektroheizung an Phase L2 gehängt und eingeschaltet. Die Anzeige von L2 war aber weiterhin 0, und L3 auf 1600 Watt, obwohl kein Verbraucher angeschlossen war.


Nach einem Reset der Anlage war es erst mal wieder normal:

b.png

Man sieht nur meinen PC auf L1 und einen Ventilator auf L2. Alles andere war aus. Aber nach kurzer Zeit fing es wieder an seltsam zu werden:

c.png


Phase L2 ging wieder auf 0, dafür ging L3 auf ~1400 Watt, obowohl nichts angeschlossen war.


Hat jemand eine Idee, was das für ein Problem sein könnte? Ich steh da völlig auf dem Schlauch.

Die Leistungs-Abgabe auf L3 scheint real zu sein, da eine Temperatur-Messung "durch Handauflegen" ergibt, dass Umrichter L3 wärmer ist als die anderen beiden.


Kann das ggf. gefährlich sein, oder die Umrichter beschädigen?

Vielen Dank im Voraus für jeden hilfreichen Hinweis!





ac
a.png (47.6 KiB)
b.png (46.3 KiB)
c.png (47.2 KiB)
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chberger avatar image chberger commented ·

Vielleicht hilft das auch noch:

Mein Setup sieht im Prinzip aus wie dieses hier:

setup.png


Ein weiterer Hinweis ist: ich hab einen (manuellen) Umschalter in der Unterverteilung. Ich kann die Anlage komplett auf Insel-Betrieb umschalten und das Netz komplett abklemmen. Wenn ich das mache, dann sind die Verbräuche normal. Der Strom scheint also tatsächlich ins Netz abgeführt zu werden ...

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setup.png (27.4 KiB)
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daniel20222 avatar image
daniel20222 answered ·

Könnte vielleicht auch was mit dem Server Problem zutun habe. Hast du mal direkt an der Anlage abgelesen?

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chberger avatar image chberger commented ·

@daniel20222
ja, die Remote-Anzeige ist in Ordnung

ich hab auch eben nochmal mit der Stromzange gemessen, da fließen tatsächlich 45 A in den Multiplus für die Phase 3

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ojack answered ·

Hat der ET340 einen N angeschlossen? Und ist dessen Sicherung ok, falls vorhanden?

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chberger avatar image chberger commented ·

@OJack

ja, der N ist angeschlossen. N hat durchgang nach PE

Sicherung hab ich am ET340 keine gefunden, aber beide LEDs leuchten, also gehe ich davon aus, dass er an ist, zumal der Cerbo GX ja die Daten bekommt.

ah, und noch ein Hinweis: die Anlage läuft seit einem Jahr problemlos

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chberger answered ·

ein neuer Hinweis (den ich noch nicht deuten kann):

d.png

angeblich werden im Moment 2,6kW eingespeist und 1,9 kW verbraucht. Die Panels bringen noch 3,3 kW, der Akku macht gerade nichts.

Verbrauchte + Eingespeiste Leistung: 2,6 kW + 1,9 kW = 4,5 kW

vorhandene Leistung aus der Lanlage, 3,35 kW

da fehlen irgendwo 1150 Watt


irgendwas wird da komplett falsch verarbeitet


d.png (46.8 KiB)
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chberger avatar image chberger commented ·

Noch ein Hinweis: ich habe 2 Unter-Tisch Durchlauf-Erhitzer mit jeweils 3 kW. Wenn ich die mal laufen lasse, dann normalisieren sich die erst mal Messwerte wieder.

Aufgrund dieser Erkenntnisse vermute ich ein Problem mit dem ET340. Hatte vielleicht schon mal jemand ähnliche Erfahrungen im Zusammenhang mit einem defekten ET340 gemacht?

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ojack answered ·

Hast du die Multiplus mit der Klinkenbuchse für einen ext. Stromsensor? Die haben einen mechanischen Bug und erkennen manchmal einen Sensor, der gar nicht da ist.

Als Abhilfe soll man einen 3,5mm Klinkenstecker reinstecken und wieder ziehen. Dann soll es wieder gehen.

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ commented ·
Das wäre jetzt auch meine stärkste Vermutung.
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chberger avatar image chberger commented ·

@OJack

ich hab das mit dem Klinkenstecker gerade mal ausprobiert. Bei den Multiplus 2 für Phase 1 und 2 hatte das keinen Effekt. Als ich den ("leeren") Stecker in den Umrichter für Phase 3 gesteckt habe, hat das direkt und unmittelbar ausgelöst, dass die Leistungs-Messung wieder angefangen hat zu "spinnen"

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ chberger commented ·
Das sollte idealerweise auch nicht im vollen Betrieb gemacht werden.

ggf. auch etwas Kontaktfett an den Stecker machen.


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ojack avatar image ojack chberger commented ·
Hast du das System danach mal neu gestartet?

Ich kenne den Fehler (bisher) auch nur aus diesem Forum. Vielleicht muss man mehrfach stecken/ziehen.

Und ich würde die Anlage dazu lieber ausschalten.

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chberger avatar image chberger ojack commented ·

ja, ich hatte vorhin nochmal neu gestartet. Das hat aber nicht wirklich was geändert.

Ich mach das morgen nochmal, schalte die Anlage aus und stecke den Klinkenstecker ein paar mal rein und zieh ihn wieder raus.


Mein Bauchgefühl sagt mir: der ET340 hat einen Schuss weg. Beweisen kann ich das aber natürlich nicht. Wobei theoretisch könnte ich das schon beweisen, dazu müsste ich aber das Gerät ausbauen und Vergleichsmessungen mit meinem Leistungsmessgerät machen. Ich kann allerdings nur Wechselstrom bis 24VRMS / 100 AMRS erzeugen.

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ojack avatar image ojack chberger commented ·
Naja, du könntest den Multi ausschalten und dir dann die Ströme die der ET340 ans GX übermittelt ansehen und mit der Stromzange vergleichen.
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chberger avatar image chberger ojack commented ·

ich hab mir jetzt mal die Spannungen "mit Multiplus" und "mit OHNE" Multiplus angeschaut. Kann es sein, dass das ET340 ein Problem damit hat, dass bei mir im Haus kein "schöner Sinus" mehr ankommt?


scr120.png

oben: Mit Umrichter (scr120.png)

unten: ohne Umrichter - komplett vom Netz abgetrennt

scr124.png


ob der Umrichter mit dem Netz verbunden ist, oder nicht, macht schon mal keinen Unterschied. Irgendwas bei mir in der Umgebung muss wohl auch irgendwelchen "Müll" auf das Netz geben, ggf. ein Elektro-Auto, das geladen wird, weil die die "Spitze" der 3. Phase regelmäßig für einen Zyklus "nach vorn kippt". Hinweis: die falsche Anzeige der Amplitude bitte ich zu ignorieren, ich musste einen Spannungsteiler basteln und davor schalten, weil das Scope nur einen Bereich von +-200V anzeigen kann.

Was mir auch aufgefallen ist: das Problem scheint nur aufzutreten, wenn der Akku voll ist und die Anlage einspeist. Jetzt ist alles normal:

e.png


Beim Einspeisen hab ich schon des öfteren mal beobachtet, dass sich entweder der Energiezähler oder irgendwas aufhängt und resettet. Dann wird bei "AC-Lasten" erst mal gar nichts mehr angezeigt, alles geht auf 0, die Anlage läuft aber Normal weiter und kurze Zeit später normalisiert es sich wieder.

Ich kanns mir zwar nur schwer vorstellen, weil ich extra CAT6 Installations-Kabel für die Verbindung zwischen ET340 und CerboGX gelegt habe und vor der IBN einen ganzen Tag mit einem RS485-Tester die Kommunikation überwacht habe. Aber na gut, an irgendwas muss es ja liegen ...

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scr120.png (63.0 KiB)
scr124.png (63.2 KiB)
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ojack avatar image ojack chberger commented ·
Kannst du bitte mal einen Schaltplan/Skizze einstellen, wenn die Nummer mit den Klinkensteckern nicht hilft? Nur um auszuschließen, dass es einen Verdrahtungsfehler gibt.

Mir kommt nämlich seltsam vor, dass auf jedem deiner Screenshots eine Phase 0W Last hat. Ist mir irgendwie zu viel Zufall.

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chberger avatar image chberger ojack commented ·

das ist im Prinzip verkabelt wie hier: https://www.victronenergy.com/blog/wp-content/uploads/sites/10/2021/02/ESS-Cabinet_158087956-1536x1080.jpg aber ohne Fronius, DC-Ausgang, und Orion. Stattdessen hab ich 2 MPPTs

Es gibt irgendwo auf der Victron Webseite einen entsprechenden Plan, wie das 3-Phasen ESS zu verkabeln ist, daran hab ich mich gehalten. Ich find den Link nur gerade nicht und in meiner Dokumentation natürlich auch nicht.

Dass Phase L3 0 Watt anzeigt ist normal. Da hing nichts dran. Das Gebäude ist für meine Zwecke etwas ungünstig verkabelt und die Steckdosen, die an L3 hängen, nutze ich so gut wie nie. Dass in den anderen Screenshots L2 0 Watt anzeigt, ist ein Fehler. Da hängt zumindest mein Handy-Ladegerät dran. Das hab ich auch nicht ausgesteckt, als ich rumprobiert habe. Normal wäre bei allen Screenshots in diesem Thread, dass L3 0 Watt anzeigt, weil bei allen Screenshots definitiv nichts an L3 angeschlossen war, dass hätte Strom ziehen können.

Die grundsätzliche Verkabelung müsste - nach bestem Wissen und Gewissen - OK sein. Die Anlage hat so verkabelt 1 Jahr lang problemlos funktioniert, mein Haus-Elektriker hat die Anlage überprüft und abgesegnet. Wenn es dich beruhigt, dann kann ich morgen auch "bekannte Lasten" an die einzelnen Phasen hängen und dann nochmal einen Screenshot machen. Aber ich kann dir versichern, so wie es in Screenshot e aussieht, ist es OK.

Nach meinem jetzigen Kenntnisstand tritt das Problem nur dann auf, wenn der Akku voll ist und das System den Überschuss ins Netz speist.

Ich hab sowas ähnliches schon früher beobachtet: wenn der Akku zu macht, dann scheint es sowas wie Regelschwingungen zu geben. Das dauert 1-2 Minuten in denen die Anzeige wild springt, aber das hat sich bisher immer wieder normalisiert. Ich habe auch beobachtet, dass sich irgendwas scheinbar "resettet". Erst zeigen die AC-Load werte nur Blödsinn an, dann gehen alle auf 0, und dann fangen sie an sich zu normalisieren.

Evtl. Muss ich auch mal einen Datenlogger dran hängen, der die RS485-Kommunikation mitloggt. Keine Ahnung, an irgendwas muss es ja liegen.

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ojack avatar image ojack chberger commented ·
Ok, also nochmal sorgfältig das Thema Klinkenbuchsen abklären. Mal sehen ob es was bringt.
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chberger answered ·

mir ist was anderes eingefallen: ich habe ein Links-Drehfeld. Das kommt schon mit der Hauptleitung so an, das ganze Haus ist "auf Links". Das ist eig. kein Problem, weil das ESS entsprechend angepasst wurde (Zuordnung der Umrichter zu L1-L3), aber das ET340 sieht ein Linksdrehfeld, weil die Phasenfolge am Eingang L1 L3 L2 ist. Eig. sollte das nichts ausmachen, da die Leistung pro Phase ja unabhängig vom Drehfeld ist. Oder ist das doch ein Problem?


BTW: noch ein Screenshot von heute Morgen. Das System ist die ganze Nacht normal durchgelaufen. Auch jetzt, wo es läd gibt es keine Probleme und die gemessenen Leistungen sind so wie erwartet. Das Problem tritt scheinbar nur auf, wenn das ESS einspeist.

f.png


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ojack avatar image ojack commented ·
Das kannst du ja ganz einfach ausschließen indem du die Phasen am ET340 so anschließt, dass er ein Rechtsdrehfeld sieht.
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chberger avatar image chberger ojack commented ·

ja, hatte schon überlegt, ob ich das probiere. Ist halt nicht in 5 Minuten erledigt, weil ich erst mal die Hauptsicherungen ziehen muss und das ganze Büro stromlos machen muss, die Phasen drehen und das ESS anpassen muss. Aber wenn es Grund zur Annahme gibt, dass es daran liegen würde, dann würde ich das machen.

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chberger avatar image chberger ojack commented ·

ach, und noch was:

https://www.victronenergy.com/media/pg/Energy_Storage_System/de/multiphase-regulation---further-information.html

Victron empfiehlt einen EM24 anstatt eines ET340 für ein 3-phasiges ESS. Als ich das System bestellt habe, hatte ich mich auf die Empfehlung des (Fach-)Händlers verlassen - ich hatte ja selber noch keine Ahnung.


Macht es deiner Meinung nach Sinn den Energiezähler zu tauschen?

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ojack avatar image ojack chberger commented ·
Dazu kann ich nur sagen, dass mein 3phasiges ESS erst mit einem EM24 und jetzt mit dem neuen EM540 perfekt läuft. Einen ET340 nutze ich nur um meine AC-PV zu erfassen.

Den ET340 als Netzzähler habe ich nie versucht, weil dafür eigentlich immer der EM24 bzw. jetzt EM540 empfohlen wird.

Ob das dein Problem ist, kann ich nicht wirklich beurteilen.


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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ commented ·
Das Drehfeld ist dem ET340 normalerweise recht egal.

Wichtig ist die Phasenzuordnung am Ausgang des ET340. Der MultiPlus am Ausgang L1 vom ET340 muss auch als L1 konfiguriert sein usw.

Es wird schon eine Weile (spätestens seit Anfang 2022) empfohlen immer einen EM24/EM540 als Netzsensor zu nutzen.

Das hat aber normalerweise nur einen Einfluss auf die Visualisierung im VRM Portal, die Steuerung sollte dennoch richtig funktionieren.

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chberger avatar image chberger Matthias Lange - DE ♦ commented ·
danke für den Hinweis!

Ja, die Phasenzuordnung stimmt. Als ich die Anlage in Betrieb genommen hatte und es nicht gestimmt hat, haben die Multis auch einen Fehlergemeldet und den Betrieb verweigert.


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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ chberger commented ·
Das ist was anderes.

Der Fehler mit der Phasendrehung kommt, wenn die konfigurierte Phasenfolge nicht mit dem tatsächlichem Drehfeld übereinstimmt.

Es geht dabei wirklich nur darum, das MultiPlus L1 auch am ET340 L1 ist usw.

Wenn du da mal den Fehler mit der Phasendrehung hattest und dann irgendwo gedreht hast, könnte damit evtl die Zuordnung mit dem ET340 nun falsch sein.

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chberger answered ·

ok. Ich denke ich hab eine Lösung gefunden: ich habe die Einspeise-Begrenzung (wieder) aktiviert. Wenn die Einspeise-Begrenzung aktiv ist, sind die Lasten wieder OK.

Ich habe folgende Vermutung: Nebenan ist eine Baustelle. So ein Kran hat dicke Elektromotoren, die können eine erhebliche Netzrückwirkung haben. Im Moment sieht der Spannungs-Verlauf bei mir so aus:

scr125.png

wenn man da jetzt noch den Faktor 6 von meinem Spannungs-Teiler draufrechnet, dann schwankt das Netz um min 10 Volt Peak bzw. 20 Vpp

Wenn ich die Einspeise-Begrenzung rausnehme, dann "sieht" der Umrichter und die Regelung die vollen Netzschwankungen und hat keine "Reserven" mehr um die Spannung anzupassen. Wenn ich die Einspeise-Begrenzung aktiviere, dann haben die Umrichter noch "Reserve" - sofern die PV-Leistung höher ist und kann dagegenhalten.

Diese Hypothese würde auch erklären, warum die AC-Lasten erst mal total unplausibel sind, wenn der Umrichter einspeist und plötzlich die PV-Leistung abfällt (z.B. eine dicke Wolke). Dann schwankt es auch erst mal, dann gehen alle AC-Lasten auf 0 und es gibt wohl sowas wie einen Reset. Da greift wohl intern sowas wie ein "Bullshit-Detection"-Algorithmus, der erkennt, dass die Messwerte totaler Nonsense sind, sich selbst resettet und dann neu startet.

Da es jetzt läuft würde ich fast sagen: das ET340 ist ok. Meine Diagnose ist jetzt, die Regel-Algorithmen im Multiplus (oder CerboGX, wer auch immer das macht ...) nicht mit den Netz-Schwankungen klar kommen, die bei mir so anliegen und darum immer wieder die Regler resetten, wenn das System in einen unplausiblen Betriebs-Zustand kommt. Das passiert - wie schon gesagt - nur dann, wenn die Umrichter bei vollem Akku den Überschuss einspeisen, wenn keine Einspeise-Begrenzung aktiv ist, weil sie dann - wohl oder übel - direkt an der Netz-Spannung hängen und keine Leistungsreserven mehr haben um Netz-Schwankungen auszugleichen.

Soweit die Theorie. Falls ein Victron-Official Interesse hat das Thema weiter zu untersuchen: gerne


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ojack avatar image ojack commented ·
Die Kran-Theorie sollte sich ja dann am Sonntag bestätigen/widerlegen lassen oder arbeiten die (Schwarz-)arbeiter dann auch ;-)
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chberger avatar image chberger ojack commented ·

guter Hinweis! hoffentlich ist am Sonntag schönes Wetter, damit ich das überprüfen kann.

Den Kran hab ich in Verdacht, weil gestern Abend, als ich die Netz-Spannungen mit dem Scope gemessen habe, die Spannungen deutlich ruhiger waren als bei der Messung heute Vormittag.

Jetzt sieht es übrigens so aus:

m.png


Da fehlen 420 Watt. Ich vermute das ist Blindleistung die zur Kompensation der Netz-Schwankungen gebraucht wird, da die Lüfter der Multi-Plus aus den "kritischen Lasten" gezogen werden. Wie siehst du das?

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ojack avatar image ojack chberger commented ·
Das wären etwa 10% Verluste, die sind wohl plausibel. Davon ein kleiner Teil im mppt und der Rest in den Multis. Die werden ja auch gerade ganz gut warm sein.
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chberger answered ·

so, ich hab die Anlage eben nochmal beim "Blödsinn machen" erwischt!

Eig. haben wir hier schon den ganzen Tag schönes Wetter und strahlend blauen Himmel. Meine Anlage speist rund 4kW ein (Einspeise-Begrenzung ist aktiv auf 4kW).

Eben kam eine Wolke, die PV-Leistung ist eingebrochen, das Resultat sieht dann so aus:

n.png

es wird Leistung aus dem Akku abgerufen, weil die Einspeise-Regelung nicht so schnell nachzieht und die gemessenen AC-Lasten sind völliger Blödsinn. Beim Lastwechsel gerät da wohl etwas in Bewegung.

Das merkt das System wohl, weil 1 Minute später resettet sich irgendwas und die AC-Lasten sind alle 0

o.png

Nach einer Weile normalisiert sich dann wieder alles. Bis zum nächsten Leistungss-Einbruch auf der PV-Seite.

Ich hab die Anlage im Herbst 21 gekauft und im April 2022 in Betrieb genommen. Seitdem hab ich kein Firmware-Update mehr gemacht - lief ja alles. Diese "Aussetzer" hatte ich schon früher mal beobachtet, aber dem keine große Bedeutung beigemessen, weil lief ja alles. Jettzt bin ich allerdings sensibilisiert ...


Für mich sieht das so aus als kämen die Regler bei Spannungs-Schwankungen nicht hinterher.

Weiß zufällig jemand, was genau unter "AC-Lasten" angezeigt wird? Wo werden die gemessen? Im Umrichter oder am Energy-Meter? Ich würde ja drauf tippen, dass das irgend ein berechneter Wert ist, aus Umrichter Strom/Spannung und dem Messwert vom ET340?

Weiß zufällig jemand, ob es ein Firmware-Update gibt, das solche Probleme beheben könnte?

Ist das irgendwie schädlich für die Umrichter? Die Leitungen können das definitiv ab, außerdem sind überall Sicherungen verbaut, die bei Überströmen abschalten würden (was allerdings noch nie passiert ist).


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ojack avatar image ojack commented ·

Es ist sogar noch komplizierter. Der Gridcode Germany schreibt soweit ich weiß eine maximale Regelgeschwindigkeit vor. Daher ist es völlig normal, dass bei durchziehenden Wolkenfeldern der Akku puffert bis der Regler entlang seiner erlaubten Rampe den neuen Arbeitspunkt eingestellt hat. Wenn dann die Wolke schon weg ist, wird es teilweise etwas "wild". Gleiches gilt bei schnell schaltenden Lasten wie den bösen Induktionskochfeldern. Aber auch das ist normal.

Also ob die Anlage richtig misst sieht man eher bei wolkenlosem oder konstant bedecktem Himmel und einigermaßen konstanten Lasten. Bei dynamischen Zuständen kommen auch gern noch Verzögerungen der Anzeige an der Konsole etc. dazu. Die AC-Lasten sind zudem "nur" eine berechnete Größe.

Mach ruhig mal ein Firmwareupdate. Aber nur beim Cerbo GX, weil beim Update des Multiplus der ESS Assisten flöten geht.

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chberger avatar image chberger ojack commented ·

ok, danke für deine Hinweise.

Da - bei eingeschalteter Einspeise-Begrenzung - alles stabil läuft und die Messwerte stimmen, so lange kein plötzlicher Last-Einbruch auf der PV-Seite auftritt, gehe ich davon aus, dass das ET340 OK ist.

Ich hatte auch vor einiger Zeit mal einen Beitrag von Matthias Lange hier im Forum gelesen, wo er sagt, dass die Regel-Geschwindigkeit 400 Watt pro Sekunde wäre. Ich hab das nicht nachgeprüft, aber nach meinen Beobachtungen könnte das schon stimmen.

Das ursprüngliche Problem - das mich dazu bewogen hat diesen Thread zu eröffnen - ist somit geklärt. Grob pauschalisierend erkläre ich mir das so, dass bei fehlender Einspeise-Begrenzung die Anlage jede Netzschwankung "voll mitnimmt" und darum die Messwerte für die AC-Lasten vollkommen unzuverlässig sind, zumal es berechnete Werte sind.


Was mich nun interessiert ist: handelt es sich um ein reines Anzeige-Problem, das ich ignorieren könnte, oder ist es bei der Kombi PV-Lasteinbruch + Netzschwankung so, dass tatsächlich signifikante Last-Schwingungen im System auftreten. Das wäre meiner Meinung nach schon etwas "ungesund". Um das herauszufinden, müsste ich das messen. Das Equipment hätte ich hier, aber das ist halt nicht mal eben so aus dem Hut gezaubert, da stecke ich bestimmt locker 2 Arbeitstage rein, bis man eine Messung aufgebaut hat, die dann auch relevante, auswertbare Daten liefert ...


Und dann ist dann noch die Frage: was macht man, wenn ich feststelle, "ja, sind Last-Schwingungen im Hausnetz". Einen Netz-Stabilisator bauen/kaufen? Hmm, ja äh ... ne, lass mal.


Am Liebsten wäre mir, wenn sich rauskristallisieren würde: das liegt an dem ET340. https://www.victronenergy.com/upload/documents/Datasheet-Energy-Meters-Selection-Guide-EN.pdf

Die Refresh-Rate von 2 Sekunden ist halt nicht wirklich gut geeignet um einen schnellen Lastwechsel zu erkennen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das System dann für ein paar Sekunden auf einem "veralteten" Lastpunkt regelt, obwohl in Wirklichkeit schon eine ganz andere Last im System anliegt. Wenn dann die angezeigten Werte von "AC Lasten" ein berechneter Wert sind, dann ist auch klar, warum die Blödsinn anzeigen falls die PV-Last einbricht, der Datensatz vom ET340 (im Zweifel) schon fast 2 Sekunden alt ist.


Die Lösung wäre in letzterem Fall einfach: man kaufe ein neueres, schnelleres Engergy-Meter, und dann müsste der Drops gelutscht sein. Meine Wahl wäre dann auch das EM540. 10 Hz Refresh-Rate sind schon halbwegs akzeptabel.


Du sagtest ja, dein ESS würde mit dem EM540 stabil laufen. Darum die Frage: hast du schon mal solche Schwankungen bei den AC-Lasten beobachtet? Wenn nicht, würde ich mir auch einen EM540 besorgen und den einbauen.

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ojack avatar image ojack chberger commented ·
Mein ESS läuft mit einem EM540 sehr stabil. Mit dem EM24 Ethernet, der vorher als Netzzähler drin war aber auch. Man kann sich einbilden, dass der EM540 etwas schneller ist, aber das ist minimal. Habe den nur getauscht, weil ich den EM24 Ethernet im entfernt liegenden Schuppen als PV-Zähler besser einsetzen konnte.

Schwankungen gibt es bei mir auch. Eben diese 400W/s Dinger wenn eine Last hektisch ist. Das Induktionskochfeld ist so ein Kandidat oder auch ganz schlimm eine Philips Bügelstation. Auch wenn Wolkenfelder durchziehen kann das natürlich passieren. Ist ja auch klar. Die Wechselrichter sollen ja immer am Limit einspeisen. Von Drosselung halte ich nichts, PV gehört meiner Meinung nach nicht abgeregelt. Wenn dann eine Wolke schnell durchzieht kommt es naturgemäß zu Sprüngen, deren Ausregelung wegen der 400W/s eine kleine Weile dauern kann. Mich stört das nicht und sicherlich auch keine Geräte im Hausnetz. Schwankungen, die ich auf externe Netzeinflüsse zurückführen könnte habe ich noch nicht beobachtet.

Ungesunde Schwingungen gar nicht. Das wären für mich Dinge, die länger als sagen wir mal 10s anhalten und nicht allein wieder aufhören.

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chberger avatar image chberger ojack commented ·
bis vor nicht all zu langer Zeit war es ja vorgeschrieben, die Einspeisung auf 70% der installierten Peak-Leistung zu begrenzen. Das hat mir zumindest mein Elektriker so mitgeteilt und darum hatte ich die Anlage so eingestellt.


Die Tage hatte ich dann gelesen, dass diese Beschränkung aufgehoben wäre. Daraufhin hab ich die Einspeise-Begrenzung rausgenommen. Im Nachhinein weiß ich jetzt, dass das der Auslöser für die in diesem Thread beschriebenen Probleme war. Weil ich mir das nicht geheuer ist (ich arbeite in der Messtechnik und entwickle auch selbst Frequenzumrichter ...) habe ich die Begrenzung wieder aktiviert. Damit speise ich zwar weniger ein, aber ich habe wenigstens stabile Werte.


Aber Danke für deine Infos. Ich werde dann demnächst auch auf einen EM540 umrüsten. Und dann schaun wir mal.


Dass sich so ein Induktionsfeld ziemlich unanständig im Netz verhält kann ich übrigens bestätigen.


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holger Bleckwehl avatar image holger Bleckwehl chberger commented ·
Die Lastregelung hängt nicht nur von dem Messgerät ab.... es gibt gesetzliche Vorschriften, wie schnell und mit welcher Laständerung geregelt werden darf. Insofern kann man nicht sagen ob ein schneller Zähler wirklich etwas bringt. (hängt von den Lastschwankungen ab).
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chberger avatar image chberger holger Bleckwehl commented ·
ja, da hast du recht. Aber was ich meinte ist:

das ET3400 schickt alle 2 Sekunden einen Wert. Das ist dann die Bezugsgröße für die Berechnung der AC-Lasten.

Ich vermute die Anzeige "AC-Lasten" wird berechnet aus der internen Strom/Spannungs-Messung der Umrichter sowie dem Referenzwert vom Energy-Meter.

Wenn sich nun die realen Werte - z.B. aufgrund einer Wolke, die die Panels abschattet - innerhalb in dieser 2 Sekunden stark ändert, dann werden die Werte für die "AC-Lasten" auf Grundlage völlig falscher, veralteter Daten berechnet. Und dann kommt halt totaler Murks in der Anzeige raus.


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