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ana asked

Muss DC Seite (Minuspol) geerdet werden?

Hallo Zusammen,

ich plane eine ESS Nulleinspeisung mit dem 24V-Multiplus II. Muss der Minuspol der Batterie geerdert werden, also mit der Potentailausgleichschiene des Hauses verbunden werden?

Danke für Antworten

Gruß Gerd

Grounding
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12 Answers
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ojack answered ·

Ich denke schon. Bei meiner 48V Anlage habe ich die Minus Busbar geerdet.

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steffen-graap answered ·

Ja auf jeden Fall, auch alle Gehäuse (MPPT und WR)
Schau mal in das e-Book "Wiring Unlimited" im Kapittel 7.7 Systemerdung

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tnt369 answered ·

Ich habe bei meiner Anlage bisher darauf verzichtet die DC-Seite zu erden. Wenn ich das korrekt erden möchte, müsste ich die Erdungsverkabelung in mind. 50mm² ausführen.

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steffen-graap avatar image steffen-graap commented ·
Warum 50mm², darüber fließen doch eigentlich keine Ströme?
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tnt369 avatar image tnt369 steffen-graap commented ·

Ggf. eben doch. Frag das besser mal Victron. Die schreiben das in ihrem "Wiring Unlimited" auf Seite 68: "... Die Gleichstrommasseverkabelung sollte in der Lage sein, einen Fehlerstrom zu führen, der mindestens gleich dem Gleichstromsicherungswert ist. ...". Und im zugehörigen Schema ist das auch genau so gezeichnet.

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steffen-graap avatar image steffen-graap tnt369 commented ·

Ja, das hast du Recht, das steht da so.
Allerdings leuchtet es mir nicht ein, warum das so sein soll. Durch den DC-Zweig entsteht doch keine Gefährdung für den Menschen. Selbst die 48V ist noch unter der Schutzkleinspannung (60V DC).

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ojack avatar image ojack steffen-graap commented ·
Es geht darum im Fehlerfall genug Strom fließen zu lassen, damit die Sicherungen auslösen können.

Auch bei 48V DC kann es bei großen Fehlerströmen ordentlich brennen, wenn nicht abgeschaltet wird.

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steffen-graap avatar image steffen-graap ojack commented ·
Ok, es geht also um den Fall, das z.B. die DC+ im Inverter am Gehäuse anliegen, und der Stromfluss Batterie -> Sicherung -> Inverter -> Invertergehäuse -> Sammelschiene Erdung -> Busbar- -> Batterie die Sicherung auslösen lässt. In diesem Fall (klassischer Kurzschluss) sollte der Strom so groß sein, das die Sicherung sicher auslöst. Sollte aber z.B. ein Übergangswiderstand so groß sein, das der Auslösestrom gerade nicht erreicht wird, heizen sich die Kabel auf. Das ergibt sinn, ist aber sehr unwahrscheinlich.

Aber danke für den Hinweis.

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michael-neumann answered ·

schonmal drüber nachgedacht, das ihr bei Erdung des Minuspols die galvanische Trennung zum Multi aufhebt?

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ojack avatar image ojack commented ·
Wofür ist die galvanische Trennung des Minus vom Multi wichtig?
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michael-neumann avatar image michael-neumann ojack commented ·
Wenn ich die Trennung aufhebe, muss ich anstatt Typ A RCD´s TYP B benutzen.

Der Preisunterschied ist nicht zu verachten.


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techniker avatar image techniker michael-neumann commented ·

Über den RCD können keine Gleichanteile fließen. Wenn dem so wäre, müsste der LS am AC-In auch zum trennen von DC geeignet sein.

Das ist alles Käse. Typ B wird definitiv nicht benötigt.

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ana avatar image ana commented ·

Hm, ich hab mal gerade https://de.wikipedia.org/wiki/Galvanische_Trennung gelesen.

Man kann ja um das "statisch aufladen" zu vermeinden " hochohmig" verbinden.

Da kam mir dir Idee, warum nicht einfach die Erdleitung am DC Minuspol über eine Sicherung absichern. Z.B. C60H-DC 1P 5A C 250Vdc. Wenn die Sicherung fällt, "sieht man ja", dass es ein Erdungsproblem gibt. Oder übersehe ich da was?

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techniker avatar image techniker ana commented ·
Ja, da es keiner merkt wenn die Sicherung auslöst. Abgesehen davon ist es unzulässig einen PE abzusichern.
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ana answered ·

Hallo Zusammen,

Danke für eure Antworten.

Nun, so wie es scheint, ist die Antwort nicht ganz so einfach.

Einerseits steht im Wiring Unlimited: "Die Gleichstrommasseverkabelung sollte in der Lage sein, einen Fehlerstrom zu führen, der mindestens gleich dem Gleichstromsicherungswert ist".

Andererseits schreibt michael-neumann, dass man "bei Erdung des Minuspols die galvanische Trennung zum Multi aufhebt".

Ich tendiere nun dazu die DC Seite (Minuspol) NICHT zu erden.


Was kann da schon passieren?


Danke für Antworten

Gruß Gerd



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michael-neumann avatar image michael-neumann commented ·
Über welche Batterien reden wird denn überhaupt?
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ana avatar image ana michael-neumann commented ·

8x EVE 280 AH mit JK-BMS -> 24V

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Michelle Konzack avatar image
Michelle Konzack answered ·

Da ein 48V System keine KLEINSPANNUNG (=<50V) sondern eine NIEDERSPANNUNG (50-1000V) ist, MUSS geerdet werden.

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tnt369 avatar image tnt369 commented ·

Kleinspannung ist bei Gleichspannung DC bis 120V definiert (bzw. 75V je nach dem welche Richtlinie angewendet wird). Die 50V gelten bei Wechselspannung AC.

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ana answered ·

Da ich keine Möglichkeit sehe, ein 70mm² Kabel als Erde zu verlegen, so wie von Victron im "wiring unlimited" empfohen wird, habe ich mir folgende Lösung für die Erdung ausgedacht:


20230107-142413.jpg


Minuspol der Batterie über eine 0,5A DC-Sicherung (Schneider C60H-DC) absichern. Damit bleibt ein Potentialausgleich über die Sicherung erhalten, aber im Fehlerfall wird der Minuspol von der Erde getrennt, damit die Erdleitung nicht überlastet wird.

Weiterhin habe ich den L vom MPPT-Fernsteuerungseingang auf Erde gelegt, so daß der MPPT abschaltet, sobald die Sicherung auslöst. So schaltet sich die Anlage automatisch bei einem Erdfehler ab.

Ich finde das eine ziemlich geniale Lösung.

Was haltet Ihr von davon?

Freue mich über kontruktive Antworten.


Danke.


Gruß Gerd






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steffen-graap answered ·

Ich verstehe nicht wofür dern ganze Kram gut sein soll.
Im wiring unlimited steht folgendes: "Die Gleichstrommasseverkabelung sollte in der Lage sein, einen Fehlerstrom zu führen, der mindestens gleich dem Gleichstromsicherungswert ist. ...".
Das heißt nicht das das Erdungskabel dauerhaft den Strom aushalten muss, wie z.B. das Plus- oder Minuskabel. Das Erdungskabel muss nur kurzzeitig den Strom abkönnen, bis die Sicherung auslöst. Selbst wenn es sich dabei erwärmt, sehe ich da kein Problem, da es eben nur kurzzeitig ist.

Wenn du schon so auf Sicherheit aus bist, solltest du dir mal Gedanken über einen ordentlichen GAK (Generator Anschluss Kasten) mit Sicherung und Überspannungsschutz machen. Der fehlt nämlich in deiner Zeichnung. Aber hast du bestimmt nur der Vereinfachung halber in der Zeichnung weggelassen?

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tnt369 avatar image tnt369 commented ·
Da stellt sich mir die Frage: Was würdest Du als Überspannungsschutz im GAK verbauen der die MPPT wirkungsvoll schützt? Ich kenne nämlich keine die den Betriebsspannungsbereich nicht massiv einschränken würden...
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tnt369 avatar image tnt369 ojack commented ·
Die wirken erst bei weit jenseits der 2kV. Da sind die MPPT schon längst gegrillt. Daher meine Frage nach einem "wirkungsvollen" Überspannungsschutz. Über 100€ ausgeben nur um ein paar nutzlose Bauteile im GAK zu haben ergibt für mich keinen Sinn. Und der Begriff "Überspannungsschutz" gaukelt da dann auch nur eine trügerische Sicherheit vor. Daher meine Frage: gibt es für die MPPT passende Überspannungsschutz (-ableiter)? Scheint eine Marktlücke zu sein. Bzw. warum gibt es so was nicht von Victron selbst, passend zu ihren Geräten?
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ojack avatar image ojack tnt369 commented ·
Aber Stringwechselrichter können das ab und da sind die genannten Überspannungsableiter sinnvoll?
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tnt369 avatar image tnt369 ojack commented ·
Je nach Hersteller...

Die "normalen" Wechselrichter sind meist für Spannungen um die 600-1000V ausgelegt und die Hersteller geben oft in ihren Datenblättern die Spannungsfestigkeit (für sehr kurze Spitzen) an.

(SMA gibt z.B. für den Sunny Boy bei 600V Betriebsspannung die Überspannungskat. II nach IEC60664-1 an. Damit sollte er Stoßspannungen bis 2,5kV überstehen. Da machen dann die Dehn Überspannungsableiter schon Sinn.)

Victron schweigt sich komplett aus. Sie geben nur die max. Betriebsspannung an und keine Überspannungsfestigkeit. Aus eigener Erfahrung kann ich schon mal sagen dass die MPPT250 nur sehr unzureichend gegen Überspannung geschützt sind.

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ojack avatar image ojack tnt369 commented ·

Ok, danke. Das hatte ich mir nie so genau angesehen. Dann hab ich wohl ein paar teure "Platzhalter" in meinen beiden GAKs.....

Wenn du eine gute Alternative findest bitte gern mal posten oder mir schreiben.

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ana avatar image ana ojack commented ·

Für die 150V MPPT's passt der Dehn 952518. Ist aber auch sehr teuer und schwer zu bekommen. Ich frage mich, warum Victron sowas nicht selber passend anbietet.

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baxter avatar image baxter tnt369 commented ·
Hilft zwar nur bedingt aber der RS450 ist mit OVCII angegeben, also einen SPD mit Up Wert 2kV oder kleiner verbauen. Dafür gibt es schon einige am Markt.
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ana answered ·

Der sind Sinn der Schaltung ist, dass das System automatisch abschaltet, wenn ein Strom >0,5A über die Erdung zurück in die Batterie fliest und Ströme kleiner 0,5A als Potentailausgleich toleriert werden.

Das "normale" Erdungskabel wird die 300A (meine Lastsicherung) nicht aushalten. Ich zweifle sogar stark daran, dass 300A erreicht werden mit den 16² Erdungskabeln, die hier im Haus verlegt sind. Der Wiederstand wird zu groß sein. Eher fangen die Erdungskabel an zu glühen und ein Brand entsteht.

GAK habe ich in der Zeichung in der Tat weg gelassen, ist in der Realität aber selbstverständlich montiert.


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stefanm79 answered ·

Könnte es sein, dass beim Bemessungsstrom nicht die Sicherung im Batteriepfad, sondern die Sicherung vor den MPPT gemeint ist, also Tragfähigkeit = maximaler PV Strom?

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phoenix-is-it answered ·

Gibt es hierzu neue Erkenntnisse?

Ich stehe auch vor der Frage, ob ich meinen Lynx auf der Minus Seite erden soll oder nicht.
Wie bereits von einigen erwähnt, gibt es dazu keine wirklich eindeutige Vorgabe seitens Victron (oder Ich finde sie nicht)

Es gibt doch einige professionelle Installateure hier. Wie handhabt ihr das?

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steffen-graap avatar image steffen-graap commented ·

Wie schon oben geschrieben Wiring Unlimited. Kapittel 7.7 Systemerdung (Seite 67)

Ich zittiere aus dem Dokument:
"Netzgekoppeltes Energiespeichersystem (ESS)
Die Gleichstrommasseverkabelung sollte in der Lage sein, einen Fehlerstrom zu führen, der mindestens gleich dem Gleichstromsicherungswert ist.Verbinden Sie das Chassis des Wechselrichters/Ladegeräts mit der Erdungssammelschiene. Die Wechselstromausgangsmasse kann von der zentralen Sammelschiene oder von der Wechselstromausgangsklemme entnommen werden."

Einzig war noch nicht geklärt was "Die Gleichstrommasseverkabelung sollte in der Lage sein, einen Fehlerstrom zu führen" bedeutet.

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phoenix-is-it answered ·

Aktuell habe ich die Minus Seite meines Lynx geerdet und das wiring unlimited habe ich auch gelesen.

Die Formulierung dort ist aber so unklar, das ich eben unsicher bin ob die Erdung mit 16mm2 tatsächlich sinnvoll und richtig ist.

"Die Gleichstrommasseverkabelung sollte in der Lage sein, einen Fehlerstrom zu führen"

Alleine dieses SOLLTE hilft mir wenig. Entweder muss es so sein, oder eben nicht und wenn ja mit welchem Querschnitt? Alles nicht wirklich erhellend.

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