VE.Bus System - Low battery: Alarm - BMS lost: Alarm

Hallo zusammen,
ich hatte in der letzten Woche ein sehr ungewöhnliches Verhalten meiner Victron Anlage. Die Fehlermeldungen waren nicht hilfreich und haben mich immer wieder an der falschen Stelle suchen lassen. Vielleicht hilft dieser Beitrag anderen, die ein ähnliches Problem haben.

Ausgangssituation:

  • Cerbo GX (Originalgerät, kein RaspberryPi)
  • 3x MultiPlus 2 48/5000 via VE.Bus
  • 2x MPPT 450/100 via VE.Can
  • 2x MPPT 250/60 via VE.Direct
  • 6x PYTES E-BOX 48100R via BMS.Can

Zusätzlich habe ich noch folgende “Fremd-Geräte” ins Cerbo eingebunden:
SMA Wechselrichter via Modbus
Shelly PM Mini Gen3 (für das Balkonkraftwerk)

Im April war die Konfiguration endlich um SMA und Shelly ergänzt und lief sauber. Wenige Monate später wurde das Gartenhaus inkl. Balkonkraftwerk abgebaut. Soweit so gut.
Anfang September dann plötzlich Probleme mit der Victron Anlage und immer wieder nach folgendem Muster.

Gerät Fehlermeldung Zeitpunkt
VE.Bus System [276] Low battery: Alarm 2024-09-07 11:14:55
VE.Bus System [276] BMS lost: Alarm 2024-09-07 11:14:55
Solar Charger - MPPT 450/100 (1) Error code: #67 - No BMS 2024-09-07 11:15:07
Solar Charger - MPPT 450/100 (2) Error code: #67 - No BMS 2024-09-07 11:15:07
Solar Charger - MPPT 250/60 (1) Error code: #67 - No BMS 2024-09-07 11:25:42
Solar Charger - MPPT 250/60 (2) Error code: #67 - No BMS 2024-09-07 11:25:43

Das BMS ist nicht mehr erreichbar? Oh je, die Batterie ist kaputt? Aber, keine Fehlermeldung in der Batterie… Also erstmal das Informatiker All-Heil-Mittel (turn off and on again). Anlage läuft darauf wieder normal weiter, verfällt nach ca. 1 Stunde aber wieder ins bekannte Fehlermuster. Zweiter Informatiker-Trick, alles für einige Minuten stromlos schalten (alle Stecker ziehen und 10min warten). Auch hiernach keine Besserung…

Was beiläufig auffiel, dass Einstellungen im Cerbo GX noch vorgenommen werden konnten, diese aber nach Neustarts irgendwie wieder verschwunden waren. Auch war der Zugriff auf die Remote Console nach den Fehlermeldungen über Ethernet und WLAN nicht mehr möglich. Ist etwa mein Cerbo GX schon wieder kaputt (Hatte vorher ein Gerät aus der Charge, die bei 48V einmal kurz knackt und dann nicht mehr wollte. Hierzu gab es einen “Rückruf”)?

Nach vielen Stunden stolperte ich über den SSH Befehl df - disk free. Die im Screenshot markierte Zeile hatte nicht 0% wie in meiner jetzt laufenden Version, sondern 100%

In diesem Verzeichnis hatte ich im April eine Erweiterung für den Shelly über GIT Hub eingefügt.

cd /data/ (Wechsel in das betroffene Verzeichnis)
du -ah (Liste mir alle Dateien und deren Größe auf)

Alle Dateien wurden sauber aufgelistet mit Ausnahme von current.log im Verzeichnis /data/mein.toller.shelly/ >>> Value to large for defined data type

Auch das Löschen oder Öffnen der Datei war nicht mehr möglich. Also blieb nach einem Reset auf Werkseinstellungen, der hier nutzlos war, nur noch eine Neuinstallation nach dieser Anleitung:

https://www.victronenergy.com/media/pg/Cerbo_GX/de/reset-to-factory-defaults-and-venus-os-reinstall.html

Nach der neuen Konfiguration läuft das Victron System wieder wie gewohnt stabil und fehlerfrei. Es gibt bestimmt auch Möglichkeiten, die ein Überlaufen der Log Datei verhindern, aber damit wollte ich mich in diesem Moment nicht auseinandersetzen. Shellys und Co. ziehen zukünftig in den Home Assistant und der Cerbo GX bleibt schlank und sexy.

Ich tippe auf Fehler der SD Karte. Würde ich auf jeden Fall tauschen.

Dann mal in Zukunft öfters nach diesem File schauen (current.log…)
Evtl. das Logging abschalten! Bzw. anschauen, ob und welche Fehler dort auflaufen.

Es handelt sich um den CerboGX, nicht um einen “Himbeerkuchen” (Raspberry Pi - ja Kuchen wird im englischen anderes geschrieben).

Das Gerät läuft ohne Speicherkarte fehlerfrei. Die Erweiterung für den Shelly wurde direkt im internen Speicher hinterlegt.

Das System soll einfach nur für sich laufen. Regelmäßig in diverse Logs zu gucken wäre bestimmt hilfreich, aber ich habe noch andere Hobbies. Die Logs abschalten ist für mich auch nicht zielführend, einzelne Meldungen haben ja einen Grund.

Aus diesem Grund wandert alles nicht von Victron selbst implementierte auch nicht in den CerboGX. Dafür kommt der Home Assistant jetzt ins Spiel…

OK, aber man sieht doch, das eine mmc nach /data gemountet ist …

Da gebe ich Dir recht … einfach nur laufen…
aber, wenn man “fremde” Treiber installiert, dann sollte man schon schauen, daß nichts schief geht ;O)))
Und das System läuft nicht ohne Speicherkarte…
und wenn der Treiber wirklich NUR im Speicher hinterlegt ist , ist er nach jedem Update wieder weg …

Kann nur sagen, wie es hier läuft.
Nach einem Update und nach Werkseinstellungen neuladen war nichts weg - scheinbar greift das Update nicht hart in den Ordner “Einstein: /data/” ein.

Speicherkarte nutze ich keine im CerboGX.

Das ganze System ist auf einer Speicherkarte …
und wenn nichts weg war … ist der Treiber auch nicht NUR im Speicher installiert ;O)))
und eben in Zukunft aufpassen, daß dieser Treiber Dir nicht Speicherkarte “voll haut”… Dann läuft nämlich wieder nichts.

Annahme: Du nutzt ein Script aus der Reihe: "dbus-shelly–pvinverter
Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass /data/dbus-shelly–pvinverter/current.log der Übeltäter ist. Soweit ich das sehe wird hier minütlich jede Menge Müll ins Logfile geschrieben, was binnen absehbarer Zeit jedes Speichermedium füllt.
Abhilfe: In der Datei config.ini die Zeile:
SignOfLifeLog = 1 auf SignOfLifeLog = 14400 ändern. Ein anderer hoher Wert sollte es auch tun. Danach das Script neu starten. Bei mir hat allerdings erst ein Neustart des Cerbo wirklich geholfen.
Danach alle 10 Jahre schauen ob das Logfile ggf. mal gelöscht werden sollte.
Es gibt mittlerweile auch angepasste Skripte, bei denen sich der/das LogLevel auf critical setzen lässt, so dass weniger Müll in der Logdatei landen. z.Bp.https://www.youtube.com/watch?v=kW8YTbdxZ9U.
Mit diesem Script wird mir aber der Ertrag vom Wechselrichter nicht mehr in der Remote Konsole angezeigt. Darauf möchte ich aber nicht verzichten.