Victron 3P Anlage springt zwischen laden und entladen hin und her

[toddler]

Hallo,

Ich habe ein Problem mit meiner kürzlich installierten Victron 3P Anlage.

Anlage besteht aus:

• 3 x MPII 3000 als 3P, Firmware: 552

• 4x Pytes E-Box 48100R

• Cerbo GX, Firmware v3.42

• 4x Hoymiles HMT-2250-6T (AC_In)

• 1x Hoymiles HMT-2000-4T(AC_Out)

Ich habe schon im Forum nach ähnlichen Problemen gesucht aber nichts vergleichbares gefunden. in verschiedenen Beiträgen ging es eher um angezeigte Werte auf “AC-Lasten” obwohl nichts angeschlossen ist. Was sich bei meinem Problem nur halb deckt.

Die Multipluse springen zwischen laden und entladen hin und her.

Die Anlage hängt an der zukünftigen HV im Keller. Dort ist aktuell noch nur auf Seite “AC-Lasten” Wäschetrockner und Waschmaschine und über die Multis auf “Kritische Lasten” die Heizung, Kühltruhe und ein paar KNX Netzteile angeschlossen. “AC-Lasten” hatte ich auch schon Abgangsseitig komplett aus.

Die HV wird noch bis zum Umschluss über eine UV versorgt. EM540 ist in der HV und zählt also nur was über die HV geht.

SOC Akku = 46%.

ESS Einstellungen: SOC Mindestwert Entladung (außer bei Netzausfall) = 40%, Modus Optimiert (mit und ohne Batterylife) getestet.

In der Remote Console des Cerbo ist zusehen das die Multis zwischen laden und entladen hin und her springen.

Geladen wird zum aktuellen Zeitpunkt als Netzbezug da es kein PV Überschuss gibt.

An der Anzeige “Netz” und “AC-Lasten” ist ein ein Ausschlag zusehen und die Multis fangen an zu laden, Strom und Leistung am Akku sind positiv.

Der Ausschlag geht wieder runter und es wird wieder der Verbrauch am AC_Out ausgeglichen, Strom und Leistung am Akku sind negativ.

Die Anzeige des Multiplus springt zwischen Ext. Str. und Entladen.

Das Ganze wiederholt sich im 15 Sekunden Takt. Ausschläge sind immer unterschiedlich hoch.

Die Leitung von EM540 zum Cerbo GX ist in einem 20mm Flexrohr verlegt welche in der selben Pritsche (150mm) wie die zukünftige Zuleitung zur HV liegt. Zuleitung ist aktuell noch Spannungsfrei.

Störungen durch andere Leitungen würde ich erstmal ausschließen.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee wo dieses Phänomen herkommt.

Nachtrag vom 12.11:

• Lasse ich die Multis gezielt aus dem Netz laden ist das Phänomen nicht da.
• Beim laden über PV-Überschuss tritt es auch auf.
• Stelle ich im ESS Menü die Netzmessung auf die Multis um ist es auch vorhanden.

Somit muss der Netzbezug und die Ausschläge am Energiemesser von den Multis kommen.
Warum fangen diese an zu laden?

Wenn noch weitere Daten benötigt werden reiche ich diese gerne nach.

Vielen Dank.

LG

[toddler]

[M_Lange (Matthias Lange - DE)]

Prüfe den Anschluss des Stromsensors (L).
Prüfe das dort der Stecker richtig steckt und auch die Brücke zwischen INT und COM drin ist.

Bei älteren MultiPlus ist dort eine 3,5mm Klinkenbuchse (Lautspecher), die gerne mal Probleme macht (daher der Wechsel auf den 3-pol. Stecker).
Da dann im ausgeschalteten Zustand mal einen 3,5mm Klinkenstecker ein paar mal rein und raus stecken.

Ist ein bekanntes Problem und sollte sich mit einer Googlesuche finden lassen.

[toddler]

Hallo,

Danke für die schnelle Antwort.
Leider aber ohne Erfolg…

Habe die Stecker bei allen Geräten raus genommen, ausgepinnt und neu eingepinnt.
Leitungsbrücken waren alle fest im Stecker.
Jeweils die äußeren beiden Pins sind gebrückt.
Die Stecker zusätzlich mehrmals gesteckt und wieder gezogen falls die Kontakte korrodiert gewesen wären.

Gäbe es irgendwelche Einstellung wo zu diesem Verhalten führen könnten?

LG

[d_ferdi (Dieter Ferdinand)]

hallo,
aendere einmal testweise den mindestsoc, ob sich das verhalten dann aendert, bis der neue mindestsoc erreicht ist.

tschuess

[toddler]

Hi, ist weg bis der SoC erreicht ist. hatte ich vorhin schon getestet.

[dennibu]

Also ist es so dass wenn der min SoC erreicht ist wird wieder etwas geladen und im nächsten Moment wieder entladen….?

Das klingt ersteinmal normal. Ich kenne das Verhalten der Phytes nicht wirklich aber normalerweise wird die Batterie sobald der Min SoC erreicht wird wieder etwas geladen damit die Batterie unter keinen Umständen unter min SoC geht.

Vielleicht könntest du ein Video einstellen?

[toddler]

Der Wechsel von laden zu entladen ist gefühlt im 15 Sekunden Takt.
Aktuell ist der SoC bei 71% und min.SoC ist 40%. Also weit weg vom min.SoC.

Im Anhang ist ein .GIF von gestern Abend.

[dennibu]

Ich hab das mit HV und UV nicht ganz verstanden. Wichtig ist dass die Spannungsversorgung des Multi auch am EM540 angeschlossen ist.

Du kannst zum Testen mal den internen Sensor des Multi nehmen.

[toddler]

Interne Sensor der Multis mach das selbe.

HV = Hauptverteilung
UV = Unterverteilung.

Die Multis und PV hängen an der Hauptverteilung ( bzw. zukünftige) da diese aber noch nicht eingebunden ist aber schon Verbraucher angeschlossen werden mussten wurde die zukünftigen HV übergangsweise auf eine bestehen UV geklemmt und von dieser versorgt.

Die Multis sehen also momentan nur das was auch über diese Verteilung läuft, was aktuell nicht sehr viel ist.
Am “AC-Lasten” hängt z.B. nur Waschmaschine und Trockner. Welche zurzeit nicht in Betrieb sind und trotzdem wird ein Verbrauch angezeigt.
Was allerdings auch laut einiger Beiträge im Forum eine Fehlberechnung bzw. Anzeigefehler durch Berechnungen sein können.

[dennibu]

Im „Leerlauf“ der Batterie springt das schonmal hin und her. Wird denn die Batterie geladen wenn Überschuss da ist?
Wie werden die Leistungen der Hoymiles gemessen?
Wie ist es mit Last?

[toddler]

Die Hoymiles sind über openDTU eingebunden hängen aber hinter dem EM540, dieser erfasst also alles was Richtung Netz geht als Überschuss.
Akku wird bei Überschuss geladen. Ich muss nochmal schauen wie es sich verhält wenn “viel” Überschuss da ist aber bei “wenig” ist es auch so zappelig.
Viel “Last” hängt momentan noch nicht an der Verteilung. Die Heizung wenn diese läuft mit ca. 350W aber selbst dann fängt es an zu zappeln.

Aber selbst wenn es im “Leerlauf” des Akkus schon mal hin und her springt sollte das System doch eigentlich nicht laden. Aber genau damit verursacht es doch die Probleme…
Oder habe ich hier irgendwo einen Denkfehler?

[toddler]

Anbei nochmal ein .GIF welches ich eben aufgenommen habe.
Vielleicht sieht man es hier besser was ich meine.

[dennibu]

Laut der Übersicht ist ein Teil der Hoymiles am AC in weitere am ac out. Ist das auch so?
Mit „ hinter“ dem em540 meinst du also dass der Überschuss durch den em540 durch muss.?

Ich sehe da im Moment nichts dramatisches…. Das zappeln der Anzeige kommt vor wenn gerade weder verbraucht noch geladen wird.

[d_ferdi (Dieter Ferdinand)]

hallo,
ja das verhalten kenn ich. allerdings wurde bei der anlage, die ich bei einem bekannten installiert habe, der akku dann mit ueber 20 kW um ca. 3% geladen und wieder entladen. das hat genervt.

im endeffekt habe ich, ueber node-red, nachts die ladung komplett deaktiviert und tagsueber wird der dvcc-strom so nachgefuehrt, dass die pv immer die volle leistung liefern kann und der ladestrom ueber die multis auf jeden fall <5A braucht. abgesehen davon, dass ich auch dafuer gesorgt habe, dass der effektive mindestsoc immer mindestens 5% unter dem mindestsoc des akkus liegt. seitdem ist ruhe!

tschuesss

[d_ferdi (Dieter Ferdinand)]

hallo,
das ist zwar ein wechsel zwischen laden und entladen, aber der duerfte durch die lastschwankungen und die ess-funktion bedingt sein.

das system versucht wohl den aktuellen soc zu halten, aber da der wechselrichter bidirektional arbeitet, fuehrt wohl jede lastaenderung und damit auch eine geringe spannungsaenderung zu einer stromaenderung auf der dc-seite. es ist eben nicht so einfach, bestimmte werte im system so auszuregeln, dass es nicht zu wertschwankungen kommt.

mein system macht das immer, wenn die last sich aendert und der akku voll ist. da es meistens als insel laeuft und victron den ladestrom nicht ueber die spannung regelt, sondern ueber den strom, hat das zur folge, dass jede stromaenderung auf dc-seite erst von der steuerung ausgeregelt, das heisst, neu berechnet und an die mppts verteilt werden, damit die pv-leistung wieder der last entspricht. wenn dann eine grosse last am system haengt, zieht die auch schon mal mehrere kW aus dem akku, obwohl ueber 10 kW nicht genutzte pv-leistung vorhanden sind.

ich wuerde deshalb auch eine spannungsregelung vorziehen, so wie ich sie in meinem 24 und 36V-system realisiert habe. beim 24V-system damals habe ich auch ueberlegt, was besser ist, eine strom - oder eine spannungsregelung und fand die sache mit der spannungsregelung besser. aber sowas will man ja bei victron nicht hoeren!

da das verhalten auch vom mindest-soc abhaengig ist, kannst du das nur verhindern, indem du dafuer sorgst, dass der mindestsoc nicht erreicht wird, oder ueber node-red und das vebus-node den charger deaktiviert. diese moeglichkeit gibt es uebrigends in 2 verschiedenen node. es kann sein, das es nochmal im system-node ist, ich muesste da jetzt nachsehen. aber immer daran denken, auch wenn es im vebus-node ist, damit werden auch vorhandene solarladegeraete deaktiviert! ich steuere das deshalb auch abhaengig von der zeit und der pv-spannung.

zusaetzlich koenntest du noch die wechselrichterleistung auf 0 begrenzen, dann sollte auch kein strom mehr aus dem akku gezogen werden, ausser das netz faellt aus.

ich habe das ganze so geloest, dass ich ueber einen zusaetzlichen mp2 3000 den soc auf dem von mir gewuenschten mindestsoc halte indem ich den ladestrom ueber die akku-parameter regele. dvcc funktioniert da naemlich nicht, weil kein bms angeschlossen ist.

es macht es eben immer etwas komplizierter, wenn ein hersteller der meinung ist, dass bestimmte funktionen, die eigentlich immer funktionieren sollten, nur unter bestimmten vorraussetzungen funktionieren!

tschuess

[HolgerBle (Holger Bleckwehl)]

Warum benutzt Du überhaupt victron ? Wenn die doch alles falsch machen … und Du es sowieso besser weißt?

[d_ferdi (Dieter Ferdinand)]

hallo,
ich habe nie behauptet, dass sie alles falsch machen, aber sie machen eben auch fehler oder koennten es besser machen.

mal abgesehen davon, victron war der erste hersteller, bei dem ich die benoetigten komponenten bekommen habe, als ich anfing, das system zu bauen und das waren zuerst die mppts mit einer schnittstelle und es gab auch die noetige dokumentation dazu, so dass ich eine zentrale steuerung programmieren konnte.

abgesehen davon, dass es vor 10 jahren nur von victron die passenden wechselrichter gab.

und da das alles so gut zusammen passt, bin ich eben bei victron geblieben.

und mit node-red kann man auch einige versaeumnisse von victron ausbuegeln!

tschuess

[WaldemarFech]

Ich hatte genau das gleiche Problem.
Allerdings habe ich bei dieser betroffenen Anlage keine Klinke-Buchsen mehr, sondern diesen Stecker. Der ist vom leicht berühren direkt rausgefallen. Soweit ich sehen kann ist entweder die Buchse auf der Platine schräg angelötet oder die Platine schräg angeschraubt. Ich bekomme den Stecker nicht rein, da das Metallgehäuse stört. Habe einfach ein Drähtchen von einem Arduino zum Brücken genommen - ging.
Aber… aktuell Spinnt es wieder in der Form, dass der Multiplus an L3 laut der erweitert-Ansicht im VRM Portal 0A und 0W anzeigt, trotz vorhandener Spannung an L3.
Output Power zeigt 1-2kW an, obwohl nichts an AC Out angeschlossen ist. Entsprechend speist L3 laut em24 auch am meisten ein.

Garantiefall oder kann ich den Mist irgendwie mit einem Workaround in node Red oder so in den Griff bekommen?

Grüße
Waldemar

[M_Lange (Matthias Lange - DE)]

Was zeigt es denn bei L3 an, wenn du in der Remote-Konsole auf die MultiPlus gehst?

System mal komplett neu gestartet?
ggf. mal FW Update machen, wenn nicht schon die 552 drauf ist.
Beim Update über das VRM Portal die Hinweise genau lesen, verstehen und befolgen!