Solareinspeisung bei 3 Reglern > 0 Ampere bei einem Regler

Hallo,
ich habe derzeit 3 Victron Solarregler im Womo und es tritt ein für mich seltsames Phänomen aus wenn ich alle 3 Regler an Solarpanels angeschlossen haben und viel Sonne scheint:
Es schaltet sich dann sich ein Regler (der für ein 270WP Panel auf dem Dach) vorzeitig ab bzw. er schaltet auf “Float” um.
Selbst der dritte Regler, an dem ein externes und mageres 120W Panel hängt, macht aber noch weiter.
Dieses Phänomen tritt nur auf, wenn ich den großen Regler, mit dem zweiten externen Panel (440WP) angeschlossen habe und wie gesagt, reichlich Sonne scheint.
Wie kann ich mir dieses Verhalten erklären? Ich habe die Settings bei allen 3 Reglern gleich eingestellt und auch wenn ich etwas verändert, bleibt das Phänomen erhalten.

Hier mal zwei Screenshots:

Ich habe übrigens Winston LiFeYPo4 Akkus,
Absorbstionsspannung bei 14,4V, Erhaltungsspannung bei 13,8V
Hatte auch schon andere Werte erfolglos getestet.

Danke für jeden Tipp wie ich dieses Problem beheben könnte.

Jürgen

Jeder MPPT zeigt eine andere Batteriespannung an, da scheint es Probleme mit Übergangswiderständen zu geben oder die Leitungsquerschnitte sind zu gering.

Haben wirklich alle die gleichen Einstellungen?
Gibt es einen SmartShunt im System oder ein SmartBattery Sense? Damit könnte man das ggf. ausgleichen.

Danke für Ihre Rückmeldung,
ja, alle hatten (zumindest während des Tests hier) die gleichen Einstellungen.
Nein, es gibt keinen SmartShunt oder ein SmartBattery Sense.

Ich werde nun mal schauen, welche Kabel zur Batterie liegen, ich meine, ein Batterie-Sense Kabel ist nicht vorhanden, nur die Querschnitte sind z.B. beim großen externen Panel natürlich größer.
Hätte nicht gedacht, dass das so viel ausmacht.

Ich werde aber auch mal recherchieren was die beiden von Ihnen genannten Systeme genau machen.
Derzeit bin ich leider länger im Womo im Ausland unterwegs, weshalb ich nun überlege, fürs erste die Absorptionsspannung des Dach-Reglers schrittweise etwas höher zu stellen.

Das Verhalten dieses Reglers verstehe ich trotzdem nicht recht, denn die wohl zu niedrig gemessene Spannung sollte ja den Regler sogar veranlassen, noch weiterzuladen. Die anderen Regler tun es ja trotz höherer gemessener Spannung auch.

PS: Nun liegt bei der Spannungsmessung der kleinere Regler für das Dach höher:


Wie ist das zu erklären wenn doch bei der vorherigen Messung der Widerstand beim kleinen Regler scheinbar höher war?

hallo,
es gibt da auch noch die messfehler bei den mppt-ladereglern. bei mir sind das, in einem system, 70-80 mV bei stroemen<0,5A und mindestens 10 mm² kabeln.

ich weiss ja nicht, welche kabel du verlegt hast.

ich habe bei mir fuer mehrere laderegler je 25 mm² kabel fuer den akkuanschluss verlegt und da gibt es auch schon mal einen spannungsabfall von mehr als 1V!

tschuess

Der vom Dach könnte im Float sein, weil er seine Ladekurve schon durchlaufen hat.
(Ladeschussspannung für Zeit X erreicht)

Mit einem Smart Battery Sense oder SmartShunt und Verbindung via VE Smart Networking würden die MPPTs dann nach dem Spannungswert des Battery Sense oder SmartShunt arbeiten.
So man Spannungsverluste über die Leitung ausgleichen.

Danke für die weiteren Antworten!
Interessant ist, dass jetzt, wo keine Spannung durch die Solarpanels anliegt, der ermittelte Batteriespannungswert von allen drei Reglern nahezu gleich ist:

Andere Sache, aber es fällt mir gerade auf: Unter “Heutiger Ertrag” wird der Wert mit 0Wh angegeben bei den externen Reglern, auch im Detail-Diagramm. Obwohl ich bis Sonnenuntergang eben, also heute, noch einiges damit geladen habe.

Ein weiteres Indiz für ein Kontaktproblem/zu dünne Leitungen.

hallo,
schau mal in der history nach. wenn du erst nach sonnenuntergang nachgesehen hast, kann es sein, dass der tagesertrag bereits fuer den naechsten tag auf 0 gesetzt wurde.

die sache mit der erkennung des tageswechsels funktioniert leider nicht immer so, wie sie soll. ich werte diese daten deshalb auch nicht mehr aus, sondern nur noch die daten in meiner datenbank. dabei kann ich die spitzenwerte zwar nur ungenau ermitteln, weil nur jede minute ein datensatz geschrieben wird und ich keine spitzenwertbildung bei der datenerfassung mache. waere aber auch moeglich.

tschuess

Hallo Dieter Ferdinand,
tatsächlich lag es wohl an der eigenwilligen Interpretation des Tageswechsels, denn heute morgen wird mir für gestern, wo ich ordentlich Sonne hatte, nun ein Ertrag angezeigt:

Wg. der Kabeldicke: Ich habe immer zum dickeren Querschnitt gegriffen, es sind (meine ich) 4 oder 6qmm bei einer Länge von rund 1m zum Verteiler.
Vom Gefühl her hätte ich dann einen Spannungsabfall eher beim großen, externen Regler vermutet, weil dort erheblich höhere Ströme fließen, bei längerem Kabel im Querschnitt 12qmm (meine ich mich zu erinnern).

Ein Gedanke der mir noch kam: Es könnte sich auch ein Kabel minimal gelockert haben, etwas, was ich früher nie für möglich gehalten habe, bis es mal bei meinem “Booster” passiert ist, was dort ungünstig ausging.

Zur Not (wenn z.B. ein dickeres Austauschkabel nicht in die Verteilerbox passt etc.) werde ich nach der Rückkeher einen SmartBattery Sense installieren. Wenn ich richtig gelesen habe, wird das ja alles inzw. per Bluetooth übertragen, das wäre ja sehr bequem.

Es wäre jedes physikalische Gesetz, wenn das anders wäre. Weil kein Strom fließt, findet logischerweise auch kein Spannungsabfall statt. Also muss die Spannung an allen Messpunkten genau gleich sein.

Ja, nachdem ich das geschrieben und darüber genauer nachgedacht hatte, ist mir das auch klar geworden.
Als Laie ist mir das Verhalten von Elektronen leider noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen, sonst hätte ich es sicher sofort erkannt :slight_smile:

4 oder 6mm² halte ich schon für ein wenig zu gering. PV-Seitig ist das OK, aber auf der Batterieseite zu gering. Den 100/20 hab ich schon mit 8mm² angeschlossen. Bei dem 100/30 und 150/40 sind es dann schon 14mm². Das Alles bei längen zwischen 0,9m bis 1,5m.
Schau mal auf der Seite von FraRon, die haben einen guten Rechner für den Kabelquerschnitt, auch gleich mit den Vorschlag eines Kabels aus ihrem Sortiment. Ich neige dazu gerade bei Kabeln lieber eine Nummer Dicker zu verwenden, damit die Verluste geringer sind, frei nach der Devise “Einmal richtig investiert, für immer besseren Ertrag”

@d_ferdi die Tageswechselerkennung funktioniert genau wie sie soll. Die meisten erwarten nur ein anderes Verhalten. Da der MPPT keine Uhrzeit kennt, findet der Tageswechsel dann statt, wenn eine definerte Zeit kein Ertrag mehr rein kam. Die Zeit liegt so bei rund 4h. (gerade vor ein paar Tagen festgestellt, könnte aber auch variieren, in Abhängigkeit von äußeren Faktoren z.B. Sonnenscheindauer pro Tag.
Da die Sonne aktuell recht früh unter geht, ist der vermeintliche Tageswechsel auch recht früh. Zum Sommer verschiebt sich der Tageswechsel dann auch wieder Richtung Mitternacht.
Was passiert eigentlich im Sommer in Scandinavien, wo die Sonne nicht untergeht, und es den ganzen Tag ertrag gibt? Findet da kein Tageswechsel statt?

Habe eben mal geschaut, es sind wohl wirklich nur 4-6 qmm, aber die Kabel sind fest angezogen. Dann liegt es wohl wirklich am zu geringen Querschnitt.
Hoffe, dass dich überhaupt dickere Kabel mit Aderendhülsen in die Anschlüsse des Victron 75/15 bekomme, so groß sehen die nicht aus.
Danke auch für die Infos wg. der Tageswechsel-Erkennung. Ich hätte vermutet, dass die Uhrzeit und das Ladeverhalten durch die App synchronisiert wird und mit in die Aufbereitung der Lade-Statistik einfließt.

hallo,
soweit ich bisher feststellen konnte, wird der tageswechsel nur erkannt, wenn die pv-spannung (zumindest beim 75/50,100/50) einen wert von 10-11V unterschreitet. da das bei mir, aus verschiedenen gruenden, nicht der fall ist, funktioniert das nicht. ginge es nach dem ertrag oder akku-spannung - 1-2V haette ich damit weniger probleme. gluecklicherweise brauche ich die statistik des mppts nicht.

bei mir laeuft die statistik fuer einen einzigen tag auch mal wochenlang!

ob das in der neuesten firmware geaendert wurde, kann ich nicht sagen. ich aktualisiere die mppts nicht andauernd. immerhin habe ich bestimmt ueber 50 davon installiert!

tschuess

hallo,
lass die aderendhuelsen weg. fuer die klemmen brauchst du keine.

tschuess

Echt nicht? Und ich wollte alles richtig machen :slight_smile:
Dann macht es natürlich Sinn, dass diese Klemmen am Gerät nicht größer sind, danke für die Info!

hallo,
aderendhuelsen brauchst du nur fuer klemmen, die das kabel mit einer schraube festklemmen. klemmen die einen kaefig oder eine andere vorrichtung haben, damit das kabel immer von allen seiten druck bekommt, brauchen keine aderendhuelsen.

das problem ist naemlich, dass eine einzelne schraube ein flexibles kabel nicht richtig auf einer grossen flaeche andruecken kann, das zum einen zur folge hat, dass sich die verbindung loesen kann, weil adern zur seite gedrueckt werden und sich damit der uebergangswiderstand stark erhoehen kann oder das kabel sich komplett loest. und aderendhuelsen sorgen einfach dafuer, dass die adern den kontakt nicht verlieren koennen und der komplette querschnitt des kabel zusammengedrueckt wird.

wenn die klemme schon selbst dafuer sorgt, braucht man keine aderendhuelsen.

es gibt allerdings auch klemmen, fuer die man einen bestimmten querschnitt braucht, sonst wird es weder mit noch ohne aderendhuelsen funktionieren. bei flexiblen kabeln kann man dann etwas mehr abisolieren, das kabel zusammenfalten und eine groesser aderendhuelse benutzen um so einen groesseren querschnitt fuer die klemme zu erhalten.

bei massiven kabeln kann man die auch zusammenbiegen oder als klemmhilfe ein weiteres kabel dazuklemmen, das geht auch mit beiden enden des kabels, das als klemmhilfe dient.

ist eben nicht immer alles so einfach, wie es aussieht. selbst wenn es so aussieht, als wuerde die schraube das kabel komplett einklemmen, weil das loch nicht so gross und das kabel dick genug ist, sollte man sich nicht darauf verlassen!

ein kleiner uebergangswiderstand ist naemlich bei den stroemen, die fliessen koennen, sehr wichtig! deshalb ziehe ich schrauben und ringkabelschuhe fuer hohe stroeme vor.

und gerade bei flexiblen adern ist es recht sinnvoll, die schrauben nach einiger zeit nochmal etwas anzuziehen!

tschuess

Gute Infos, danke!
Bei meinem Votronic Booster (wo es die Lockerung und denn dann zu hohen Widerstand gab), musste ich das Kabel tatsächlich ohne Aderendhülsen einklemmen, wg. Platzmangel.
Hier gab es eigentl. auch eine solche “Flächen-Klemme”, aber womöglich habe ich sie einfach nicht fest genug angezogen, aus Angst, dass ich die kleinen Schräubchen überdrehe…
Und natürlich sind die dickeren Kabel (16qmm?) starrer und auch das Rütteln während der Fahrt tut ihr übriges.
Kontrolle alle x Kilometer ist, wie du auch schreibst, hier eigentlich unerlässlich.

Das Problem ist, das die MPPT keinen Uhrzeitschaltkreis (RTC) besitzen. Auch muss man damit rechnen, das der MPPT ohne eine Verbindung mit der App oder einem GX verwendet wird. Man kann ja den Lademodus mit dem Drehschalter einstellen. Somit bedarf es eines Verfahrens zum Tageswechsel, welches ohne eine Uhrzeit auskommt.
Ich verwende die Stiftkabelschuhe von FraRon, diese sind ein klein wenig zu groß, was aber mit der Feile oder ner Flex leicht änderbar ist. Man kann aber auch, wenn der Kabelquerschnitt zu groß ist, von dem Stück kabel das in die Anschlussbuchse geht einen teil der Adern entfernen, so das der Rest in die Buchse passt. Da hier der Kabelquerschnitt ja nur auf ein paar Millimetern verringert wird, speilt das keine Rolle.

@d_ferdi mit Ertrag meine ich aktuell umgesetzte Leistung, oder eben die PV-Spannung. Das das nicht überall funktioniert, ist dem verscheidenen Einsatzmöglichkeiten geschuldet. Bei mir funktioiniert es recht gut. Ich wohne auf dem Land und hab vor meinem Grundstück lediglich eine Laterne stehen, welche nur nach unten leuchtet. Jetzt gerade (22:56) habe ich PV-Spannungen zwischen 0,1V und 2,47V.

Vielleicht könnte Victron das ja mal ändern, das wenn ein GX-Device im System ist, welches ja über das i-Net die Uhrzeit bekommt, das dann der Tageswechsel über die Uhrzeit erfolgt, ansonsten wie gehabt.

hallo,
es gibt durchaus die moeglichkeit, die mppts zeitlich zu sanchronisieren. auch wenn sie keinen rtc-chip haben, haben sie eine uhr, auch wenn die nicht unbedingt sehr genau geht, muss ja auch nicht sein.

das problem dabei ist aber, dass die nur bei neueren mppts gesetzt werden kann. aeltere ignorieren die anweisung dazu einfach!

ich habe teilweise widerstaender eingebaut, damit die mppt dauerhaft an sind und nicht ueber nacht abschalten. allerdings habe ich dann ca. 22V am pv-eingang im 24V-system und die spannung muss auf unter 11V runter, damit die erkennung funktioniert. bei den mppts mit widerstand kann ich das zwar problemlos realisieren, aber was soll ich mit dem mppt-machen, der durch die strassenlaterne selbst nacht am pv-eingang nie unter 24V geht? da koennte ich hoechstens eine zusaetzliche last am pv-eingang anschliessen.

tschuess