Vorstellung und Fragen zur Boots-Ausstattung

Hi ihr Stromer!
Ich bin der Jochen (Joe), 51, seit letztem Jahr stolzer Besitzer eines älteren Segelböötchens und wohne in Viersen/NRW.

In der letzten Zeit habe ich die ziemlich unschöne Elektrik des Bootes entkernt und sauber neu aufgesetzt, wobei sich dies bisher auf die vorhandene Bootselektrik beschränkt.
Damit bin ich nun annähernd fertig, daher kommt nun der nächste Schritt bei dem ich mich über eure Unterstützung freuen würde.

Ich habe eine 330ah LiFePo 4 als Versorgerbatterie, und eine AGM als reine Starterbatterie, die ich zur Not auch für das Bordnetz nutzen kann.
Die LiFePo soll an ein fest installiertes 190W PV Modul angeschlossen werden, evtl. Kommt noch ein 60-100W Modul dazu, das ist aber noch nicht sicher.
Als Regler tendiere ich zu dem Smart Solar 100/30, und zusätzlich hätte ich noch einen smarten Ladebooster Orion XS, der evtl. Wenn der Motor läuft den LiFePo ebenfalls laden kann.

Bis hier ist es einfach, aber… ich möchte neben der normalen Nutzung bei Anwesenheit, noch einen Router, Bilgenpumpe und eine Kamera betreiben, die kontinuierlich eingeschaltet sind.
Somit komme ich während der Abwesenheit auf grob 70ah in 24h, bzw. gute 30ah über Nacht.
Dies nun jeden Tag in kleinen Häppchen von der PV nachzuladen, soll ja nicht förderlich für den Akku sein, daher ist meine Überlegung einen Cerbo GX anzuschaffen. Dieser soll die LiFePo überwachen und bei z.B. SOC 50-60% erst die Ladung aktivieren.

Ich „glaube“ bzw. vermute, das kann der Cerbo direkt mit dem Smart Solar regeln, oder liege ich da falsch?
2. möchte ich den vorhandenen alten 500A Shunt (außer er läuft am Cerbo, eine RJ45 Buchse für das BM712 ist vorhanden) gegen einen Smart Shunt wechseln, um auf dem Display vom Cerbo sehen zu können, was in die Batterie rein/raus geht, und wie der Ladestand ist.

Funktioniert das so weit wie ich mir erhoffe, oder benötige ich zusätzliche Sachen hierfür?
Eventuell kommt auch noch ein ordentliches Ladegerät für 230V dazu, um bei Ankunft am Boot den Akku zu füllen, bevor wir ablegen. Jedoch habe ich auch die Idee im Kopf, statt einem dedizierten LiFePo Lader, einen Trafo mit 20-30A Leistung, auf den Eingang des Solarreglers loszulassen. Letztere hat ja die erforderliche Ladetechnik für die LiFePo schon, das sollte gute 200,- € sparen denke ich, oder seht ihr dabei einen Nachteil?

Mir fällt nur mein dummes Gesicht ein, sollte der Laderegler mal die Grätsche machen, bleibt nur noch der Motor um die LiFePo zu laden…

Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt, beim Antworten bitte „langsam“ schreiben, ich bin blutiger Laie was diese Thematik angeht :wink:

Gruß Joe

Wie kommst du auf diesen Gedanken ?

Hallo Ludo,

Zum einen durch die immer erwähnte Zyklenzahl der Lipos, zum anderen weil man doch oft lesen kann, dass Lipos am liebsten nur bis etwa 80% geladen werden wollen.

Blei mag gerne immer komplett voll geladen sein, Lipo eher nicht.

Meine Blei akkus waren meist nach 3 jahre platt.
Dieser Satz lifepo4 wird seit 4 Jahren (sofern Sonne vorhanden) täglich wieder auf 100% gebracht.

Man betrachte die Zyklenzahl nach 4 jahre

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Faszinierend, ich frage mich jetzt nur, anhand welcher Parameter ein Zyklus definiert wird…
Ich ging bisher davon aus, dass jede Ladeaktivität als ein Zyklus gewertet wird. Alle x Wochen bluten wird die Batterie ja eher nicht :slight_smile:

Wie viel Kapazität entnimmst du im Schnitt pro Nacht?

Siehe Anleitung:

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Meistens so 60 von 480Ah.

2 pers. Haushalt mit

Wasserkocher 2,4 kw
Padmaschine 1,2 kw
Induktionskochfeld …1,5 kw
Wasch/trockner
Fernseher 70w
Fs 2 35w
Diverse pc’s, handys etc

Ruheverbrauch nachts 17w

800wp solar, flach liegend.

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hallo,
fuer das 2. modul brauchst du auf jeden fall einen zusaetzlichen mppt. das pc-modul wird nicht reichen, um deinen energiebedarf zu decken, ausser es scheint den ganzen tag die sonne und wenn du dann noch einen multi dazu installierst, weil du 230V brauchst, reicht es erst recht nicht mehr.

ein einfaches netzteil einfach parallel zur pv an den mppt anzuschliessen, ist auch keine gute idee. bei dem mppt muesstest du dann schon ein 450W netzteil anschliessen, weil der mppt gnadenlos mot 30A laden wuerde, wenn der akku die leistung aufnimmt! dann nimm lieber ein passendes ladegeraet. abgesehen davon, dass das staendige ein- und ausschalten des netzeils nicht so gut fuer die kondensatoren ist.

die anzahl der zyklen wird berechnet indem die entnommenen Ah durch die kapazitat dividiert wird. bei 330Ah kommt also alle 330Ah ein zyklus dazu.

tschuess

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Wenn dem so wäre hätte ich schon hunderte zyklen drauf…

Leider ist die Speicherung / Darstellung irreführend, beim komprimieren fallen die Lastspitzen unterm Tisch.

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Hey Ferdi,

Du meinst mit PC-Modul PV-Modul nehme ich an, oder sagt mir PC-Modul nur nichts?

Demnach würde ich mit zwei Smartsolar MPPT 75/15, oder einem 100/30 und einem 75/15 die Solarseite abdecken können.

Als Ladegerät (rein für den Lipo) würde ich ein IP22 12/30 (1) nehmen, der zweite Ausgang für Blei wie beim IP43 12/30 1+1 ist zwar eine ganz nette Idee, ich habe aber noch zwei 4A 12Lader hier, die tun es auch weiterhin für die Blei-Starter und sind mir den Aufpreis nicht wert.

Als DC/DC bzw. Ladebooster bei Lichtmaschinenbetrieb, würde ich entweder den Orion XS 12/12 50 oder den Orion TR 12/30 nehmen, die liegen hier noch rum.

Die Cerbo kann das ganze dann ja schön darstellen, und ggf. eingreifen wenn nötig, das BMV712 macht mich ehrlich gesagt nicht so glücklich.

Kann mir zu dem Shunt oben jemand sagen, ob der mit dem Cerbo kommunizieren kann?
Ich habe ein Schaubild vom Cerbo gefunden, wo ein VE.Direct Port zu einem BMV712 geht, jedoch mit einem Smartshunt…

Nachtrag, so wie ich es verstehe, könnte ich den “dummen Shunt” mittels dem BMV712 an den Cerbo anschließen, da das BMV ja einen VE.Direkt Anschluss hat.
Könnte mir das jemand bestätigen oder mich berichtigen, falls das nicht geht?
Andernfalls würde ich noch einen zusätzlichen Smartshunt ordern.

Danke euch allen für eure Unterstützung!

hallo,
also bereits ueber 33.000 Ah aus dem akku gezogen?

bei meinem 24V akku duerften es inzwischen uber 1.500.000 Ah sein. wenn du es genau wissen willst, muesste ich meine datenbank befragen.
bei meinen pylontech bin ich inzwischen bei 237.675 Ah das sind dann 11780.6 kWh.
damit komme ich dann auf etwas mehr als 33 zyklen.

tschuess

101.363, ja, über 33.000 :smiling_face_with_sunglasses:

Sind aber 2 @ 240 Ah parallel

So machst du es vielleicht, aber der BMV/SmartShunt macht es anders, siehe Link zur Anleitung oben.

hallo,
also etwas mehr als 211 zyklen. da haben meine drei alten blei-akkus mit sicherheit deutlich mehr. immerhin ging der erste schon 2013 in betrieb und der letzte wohl 2015.

auf jeden fall haben die mir schon einiges mehr an geld gespart, als ich dafuer bezahlt habe und 750Ah 24V staplerakkus sind auch kein schnaeppchen!

tschuess

Im Screenshot steht 45 , was rechnest du dir da zusammen ?

Darf ich nochmals fragen, ob mir jemand etwas zu dem Shunt sagen kann, also ob ich damit irgendwie den Cerbo füttern kann?

Ich habe vorhin mal mit Schablonen am Boot gespielt.
Fazit, ich kann neben dem „dauernd vorhandenem“ 190W Panel, noch ein kleines 50W dauerhaft verbauen, welches jedoch öfter Teilschatten haben wird.
An beiden Seiten der Reling kann ich jeweils noch ein „ausklappbares“ 90W Panel verbauen.

Somit hätte ich dauerhaft ein 190W Panel mit 44V Leerlaufspannung, das würde ich an einen MPPT hängen.
Wie sollte ich aber die drei anderen beschalten bzw. an welche/n Regler hängen?
Das 50W 22,5V Leerlauf einzeln und die beiden 90W mit 22,5V Leerlauf in Reihe auf einen dritten MPPT?

hallo,
du kannst sie parallel auf einen 100/20 haengen oder getrennt an mindestens 2 75/15 oder 100/15 mppts.

solange die mppt-spannung etwa gleich ist, kannst du sie, unabhaengig von der ausrichtung, parallel schalten. die bedingungen fuer eine reihenschaltung sind da wesentlich groesser.

tschuess

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Danke dir!

Ich bin nur etwas verwundert alles parallel zu schalten, da in der Victron Anleitung folgender Hinweis dazu steht:
Beispiel einer PV-Anlage mit 12 V-Batterie und 75 V-Solarladegerät:
Mindestanzahl der in Reihe geschalteten Zellen: 36 (12 V-Paneel).
• Empfohlene Zellenanzahl für den höchsten Wirkungsgrad des Reglers: 72 (2x 12 V Paneele in Serie oder 1x 24 V Paneel).
• Maximum: 108 Zellen (3x 12 V-Paneele in Serie).
Beispiel einer PV-Anlage mit 24 V-Batterie und 100 V-Solarladegerät:
• Mindestanzahl der in Reihe geschalteten Zellen: 72 (2x 12 V Paneele in Serie oder 1x 24 V Paneel).
• Maximum: 144 Zellen (4x 12 V-Paneele in Serie)

Die Panel haben folgende Angaben:
90W, 32 Zellen, 4,81A Nennstrom, 18,74V Nennspannung, 22,51V Leerlaufspannung
50W, 36 Zellen, 2,67A Nennstrom, 18,72V Nennspannung, 22,47V Leerlaufspannung

Zum einen haben die 90W ja nur 32 Zellen und werden nach meinem Verständnis erst in Reihe geschaltet zu 64 Zellen.
Zum anderen schreibt Victron, dass die Nennspannung mindestens 5V höher sein soll, als die Batteriespannung.
Die LiFePo 4 liegen aber doch wenn sie halbwegs gut geladen sind, schon bei 14V.

Wenn wirklich alles Problem- und verlustfrei parallel angeschlossen werden kann, wäre ich doch mit einem 100/20 gut aufgestellt, oder benötige ich mehr „Sicherheitspuffer“?
Bei den drei Modulen komme ich auf Max. 67,49V Leerlaufspannung und 12,35A Nennstrom.

Absolut verwirrend finde ich den Hinweis von Victron in Klammern, (12V Paneel)?!

Entschuldigt bitte meine Anfängerfragen, aber ich möchte ungern die falschen Geräte kaufen :wink:

hallo,
du kannst nicht einfach alles addieren. bei reihenschaltung addieren sich die spannungen und das modul mit dem niedrigsten nennstrom begrenzt den strom oder du riskierst, dass die bypassdioden durchbrennen!

bei parallelschaltung addieren sich die stroeme und die 5V mehr sind nur die startspannung, es reicht also, wenn die leerlaufspannung hoch genug ist!

allerdings muesste das modul mit 4 zellen mehr auch eigentlich eine mindestens 2V hoehere leerlaufspannung haben. aber hier lohnt es sich nicht, dafuer einen extra mppt zu installieren. du wirst zwar etwas leistung verlieren, wenn du ein modul mit 32 und eines mit 36 zellen parallel schaltest, aber das duerften nicht mehr als ein paar watt sein. besser waere natuerlich einen kleinen mppt fuer jedes modul zu installieren, aber die brauchen auch 24 stunden am tag etwas strom.

der vorteil bei einer parallelschaltung ist der, dass die verschattung eines der module die leistung nicht gleich halbieren kann! denn der aktuelle maximalstrom begrenzt die leistung in der reihenschaltung oder das modul wird kurzgeschlossen, wenn der string dann mehr leistung bringt!

abgesehen davo, je hoeher die pv-spannung ueber der akkuspannung, desto hoeher die verluste im regler. das gilt allerdings auch bei hoeherem strom. in welchem fall die verluste dann am hoechsten sind, kann ich dir aber nicht sagen.

tschuess

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