im Zuge der bevorstehenden Errichtung meines Systems möchte ich auch die Lynx(e) verbauen.
Zu der Funktions-Frage:
Wenn der Lynx-Distributor eine defekte Sicherung erkennt, reagiert das System nur mit einer Alarmmeldung oder löst das dann noch eine andere Funktion aus (zB Leistung reduzieren)? Kann man den Status der Sicherungen vom Lynx-Distributor innerhalb von NodRed abfragen?
Wie abgebildet ist die rechte Seite für die 3x Multiplus a 200A soweit klar. Jetzt hätte ich gerne an dem Power-In (per „Umbau“) zwei unterschiedliche Batterie mit je einer Sicherung angebunden. In dem Fall könnte ich doch auf die Sicherung im Lynx-Shunt verzichten, oder habe ich einen Denkfehler? Für den Lynx-Shunt-M10 gibt es eine Bussbar statt der Sicherung, gibt es sowas auch für die M8 Variante?
hallo,
du bekommst lediglich eine anzeige, aber keine meldung, da der lynx lediglich die versorgungsspannung fuer die anzeige liefert!
wenn du alles schoen abgesichert hast, kannst du anstatt der sicherung im lynx-shunt auch eine dicke bruecke einlegen. du solltest aber sicherstellen, dass insgesamt nicht mehr als 1000A fliessen. im normalfall wird diese sicherung naemlich nie ausloesen.
wenn also auf keiner seite sicherungen fuer mehr als 1000A angeschlossen sind, gibt es damit keine probleme. mal abgesehen, die dickste sicherung, die ich gefunden habe, hat nur 800A.
es empfiehlt sich auch, verbraucher und laderegler abwechseln anzuschliessen. dadurch kannst du sicherstellen, dass du den akku immer noch mit maximaler leistung laden kannst, selbst wenn dadurch (bei unguenstiger reihenfolge) mehr als 1000 A auf der bussbar fliessen wuerden.
es ist eben alles nur eine sache der optimalen verteilung der verbraucher, laderegler und akkus. dann kann man auch mit dem lynx-system eine verteilung fuer wesentlich hoehere stroeme und leistungen realisieren.
Lynx-Distributor meldet nur den defekt einer Sicherung. Eingriffe ins System finden nicht statt, dazu müsste es ja wissen, was an der Sicherung angeschlossen war, und selbst dann gibt es keinen definierten Zustand was passieren soll. Wenn du da deine drei MP" angeschlossen hast, und bei einem brennt ne Sicherung durch, dann wird dein System Abschalten, da der Verbund der drei MP" nicht mehr da ist, dies geschieht aber unabhängig von der Alarmmeldung des Distributor.
Somit ist der Distributor in meinen Augen auch nur ne Geldverschwendung, lediglich in Systemen, wo niemand vor Ort ist, kann die Ausfallmeldung einer Sicherung nützlich sein.
Sicherungsstatus solte in NR sichtbar sein, wie alle Daten des GX-Systemes.
Ich würde dir empfehlen sowohl an der Eingangs- als auch Ausgangsseite den mit Sicherungsumbau gepimpten Lynx PowerIn zu verwenden.
Zu deiner zweiten Frage, auf die Sicherung im Lynx-Shunt zu verzichten. Ich würde dir empfhelen, auf den ganzen Lynx-Shunt zu verzichten, und statt dessen einen SmartShunt zu verwenden, das ist wesentlich Kostengünstiger. Der Vorteil des Lynx-Shunt liegt lediglich in der Anschlussmöglichkeit der Sicherungserkennung.
In meinem System sind die Batteriesicherungen in der Batterie verbaut. Von jeder Batterie geht es an einen Unterbrechungssshütz (BMS-Auslösung). Vom Summenpunkt der Schütze geht über den Smart-Shunt zur PowerIn.
Durch diesen Aufbau bist du frei in der Belegung der Lynx-Anschlüsse, und musst nicht die Eingänge links, und die Ausgänge rechts haben, sondern diese könne vermischt werden, was auch die Ausnutzung der 4 Anschlüsse optimiert. Bei zwei Batterien wäre ja sonst der linke PowerIn nur halb belegt.
vielen Dank für eure Antworten, welche mir sehr helfen.
Danke für deinen Eindruck, eine Brücke statt Sicherung im Lynx-Shunt wäre für mich auch kein Problem gewesen. Hier war ich mir aber nicht sicher, ob ich einen möglichen Stromfluss im Fehlerfall übersehen haben.
Mit meinen 3xMP 5000er und Netzparallel bin ich von den 1000A weit entfernt. Zusätzliche Laderegler möchte ich in Zukunft nicht ausschließen aber auch hier gehe ich dann von fast schon homöopathischen Strömen im vergleich zu den 1000A aus.
Da hast du natürlich Recht, jetzt wo du es sagt…peinlich, hätte ich auch mir selber erklären können. Kann ich davon ausgehen, dass ich immer ein synchrones Verhalten bei einem 3er Verbund erwarten kann (zB eine Phase weg, alle MP im Inselbetrieb).
Da gehe ich mit und sehe ich auch so.
Da erzählst du mir ja jetzt etwas tolles, vor allem mit dem
“frei in der Belegung der Lynx-Anschlüsse, und musst nicht die Eingänge links, und die Ausgänge rechts haben”. Spontan stellt sich mir aber die Frage, wie ich einen hübschen Berührungsschutz für den SmartShunt realisiere. Mein geschätzter Elektriker, der die Anlage AC-Seitig gegenüber dem NB in Betrieb nimmt, möchte auch das DC-Seitig vorzeigbar ist und ich gehe da voll mit.
Ich habe schon öfters gehört, dass es besser ist die Sicherungen so nah wie möglich bei der Batterie zu verbauen. Ist das auch der Grund bei dir, satt in einem getunten PWR-In mit beispielsweise 2m Kabel dazwischen? Wenn ja, könntest du mir erklären warum das besser ist…hat es mit dem Spannungsabfall zu tun?
Bei einer der beiden Batterien (BYD LVS), die sich quasi schon im Warenkorb befindet konnte ich nicht herausfinden ob diese eine Sicherung intern bereits verbaut hat.
Schütz, geht es um einen Fehlerfall und das BMS kann oder soll die Aufgabe nicht übernehmen
hallo,
bei parallel geschalteten multis oder einem mehrphasen-system schalten die immer synchron, es ginge zwar auch anders, aber sowas hat victron nicht implementiert!
was die ueberwachung der sicherungen angeht, das wird nur am lynx angezeigt. die info geht nicht an das gx-device.
was den beruehrungsschutz angeht, da brauchst du keinen. es ist ein niederspannungssystem und selbst wenn du + und - gleichzeitig beruehrst, passiert dir nichts. zumindest solange deine haende nicht nass sind. ansonsten kribbelt es vieleicht ein bishen. bis 48V ist das ganze noch im bereich der schutzkleinspannung.
allerdings sollte man auch sicherstellen, dass es zwischen + und - keinen kurzschluss geben kann. deshalb habe ich bei mir die plus- und minus-verteilung auch raeumlich getrennt und die plus-verteilung zusaetzlich in einem gehaeuse untergebracht. lediglich bei meinem 24V-system gibt es noch eine kleine verteilung, bei der + und - im gleichen gehaeuse ist.
wo die sicherungen verbaut sind, spielt keine rolle. am sichersten ist es allerdings immer noch eine sicherung direkt am akku und an der busbar zu haben. es soll ja durchaus vorkommen, dass ein ende der leitung, beim anschliessen, auch schon mal an den anderen pol kommen kann. aber ein sicherung pro leitung reicht ansonsten fuer den normalern fehlerfall vollkommen aus.
man kann zwar grosse dc-schuetze einbauen, aber die sind teuer. normalerweise trennt auch das bms und in gekauften komplett-akkus ist normalerweise auch noch eine sicherung verbaut. und nicht jedes bms hat einen anschluss, ueber das man so ein schuetz ansteuern koennte. abgesehen davon, dass schuetze nicht dafuer gedacht sind, bei ueberstrom die leitung zu trennen.
Das stimmt so nicht ganz. Der Lynx-Distri meldet zwar nicht direkt zum GX, aber wenn man den Lynx-Shunt verwendet, kann man dort eine Kabel anschließen, welches den Sicherungsstatus übermittelt.
Wie Dieter schon gesagt hat, sollte man so nahe wie Möglich an der Spannungsquelle eine Sicherung verbauen. Das hat lediglich den Grund, das das erste angeschlossenen Kabel ja schon einen Kurzschluss erzeugen kann. Einige benutzen eine Zellbrücke, (idealer weise die, die die beiden prallen Stränge verbindet) um dort die Sicherung zu verbauen. Außerdem verwende ich neben einer Schmelzsicherung im Minuszweig auch noch einen Sicherungstrennschalter im positiven Zweig. Somit kann ich den Stromfluss unterbrechen/wiederherstellen, bevor ich ein Kabel löse oder anschließe (Stichwort Funken).
Berührungsschutz hat Dieter ja auch schon erwähnt, das dieser nicht notwendig ist, die Schutzkleinspannung gilt zu 60V.
Das Schütz ist bei meinem BMS der Auslöser zur Unterbrechung. Mein BMS (123SmartBMS) hat nicht wie die meisten eine zentrale Elektronik, wo alles drauf ist, sondern besteht aus vielen kleinen Zellmonitoren, welche direkt auf den Zellen montiert sind. Am letzten Zellmonitor gibt es zwei Kontakte, welche die Ladung oder Entladung getrennt unterbrechen können. Diese Unterbrechung (also die Trennung der Batterie vom System) übernimmt das Schütz. Somit ist das Schütz als externer Bestandteil des BMS zu sehen.
erneut vielen Dank für eure konstruktive Unterstützung. Ihr habt mich sehr geholfen aus meinem Gedankenkarussell auszubrechen und Entschlüssen treffen zu können.
Daran werde ich mich orientieren und dem nachempfinden.
Das sind sehr gute Gedanke, danke. Soweit war ich hier auch noch nicht, die wären mir bestimmt erst gekommen beim anschließen/trennen und daraus hätte dann wahrscheinlich ein erneuter Umbau resultiert.
Falls es euch interessiert, ich würde jetzt folgenden Weg einschlagen…
Der Lynx-Distributor und den Lynx-Shunt werde ich nicht verwenden. Stattdessen auf das Tuning der Lynx-PowerIn´s setzen und den SmartShunt in ein separates Gehäuse integrieren.
Die Lynx-PowerIn´s werden mit 3xMP-(+)Sicherungen und pro Batterie mit einer (+)Sicherung versehen, alles in Mega-Fuse. In jeder Batterie wird zusätzlich eine (+)Sicherung verbaut, hier werden es wahrscheinlich keine Mega-Fuse aufgrund des Trennvermögens (muss dann erst noch gemessen und gerechnet werden). Zudem gefällt mir die Idee mit einem Trennschalter pro Batterie ganz gut. Hier würde ich eher nach einem beispielsweise 2pol-DC-Leitungsschutzschalter suchen, auch wenn ich den nicht uneingeschränkt vertraue aber zum manuellen trennen ohne Last, für Wartungsarbeiten, sollte es gut gehen
PS:
…ich bin ja mal auf den ges.Spannungsabfall gespannt
Bei einem zweipoligen Trennschalter, musst du schauen wie das mit dem BMS funktioniert. Je nachdem wie die Verbindung zwischen BMS und GX aufgebaut ist (galvanische Trennung?) kann es sonst zu Strömen über die Kommunikationsleitungen kommen, wenn die Masseverbindung weg ist. Von daher würde ich nur auf eine Unterbrechung (Abschaltung) in der Plus-Leitung setzen.
Ein guter Hinweis. Bei dem DIY-Speicher habe ich es bereits galvanisch getrennt ausgeführt. Bei dem Kauf-Speicher ist dies noch eine offene Frage, wie man das herausfinden kann. Genauso wie die Frage ob eine Sicherung bereits verbaut wurde, ist in der Dokumentation nicht ersichtlich
Generell würde ich davon ausgehen, das in einem Kaufspeicher eine Absicherung (z.B. BMS) als auch einen Sicherung verbaut ist. Das wäre vom Hersteller grob fahrlässig dies nicht zu tun, aber heut zu Tage ist ja nichts unmöglich. Schließe doch einfach mal Plus und Minus kurz, dann weißt du es (Nur für den Fall, du verstehst den Witz nicht: MACH DAS NICHT!!!)
Auch eine galv. Trennung sollte ein professioneller Hersteller haben. Aber im Prinzip kann nichts passieren, da ja Plus und Minus gleichzeitig getrennt werden. Aber was ist Gleichzeitig? Vielleicht ist Minus kurz vor Plus getrennt, und dann laufen die hohen Ströme halt über einen anderen Weg. Wenn der Trennschalter einen Vor-Nacheilenden Kontakt (Voreilend beim Einschalten, Nacheilend beim Ausschalten) auf der Minusseite hat, ist aber alles OK.
in Bezug auf die galvanische Trennung bin ich noch etwas am denken und komme nicht so recht weiter, da ich mich in dem Punkt auch nicht so verhandlungssicher fühle.
Die beiden BMS, sowohl vom BYD (via BMU) sowie ein JK-BMS (via RS485 zu USB Adapter) sind soweit klar und bringen eine galv. Trennung mit. Doch wie steht es um Ve.direct, Ve.Bus und Ve.Can?
Ich habe mich mal etwas, künstlerisch ausgetobt, um zu veranschaulichen was der Plan ist und mich würde eure Meinung dazu interessieren.
Das Kunstwerk ist noch nicht zu 100% fertig. Es fehlt noch ein Mppt, Die Sicherungen sollen NH00 werden und Ac_out1 soll als USV genutzt werden.
Die Absicherung von Ac_out1 wäre angedacht mit 3 stück FI/LS, da ein 3Phasen RCD bei minimalen unsynchronen MP2 öfters auslösen könnte? Oder bin ich hier auf dem Holzweg?
Wie ist eure Erfahrung bzgl. Spannungsversorgung vom CerboGX. Macht das an der Busbar Sinn, bei einem Störfall und die BMS würden trennen?
Wenn Du 2 verschiedene BMSe verwendest, könntest Du Probleme bekommen… das gx-Device kann nur eines verwenden… oder Du was spezielles verwenden/programmieren.
Und haben Deine beiden Akkus auch genau die GLEICHE Spannung ?? Sonst geht es gar nicht!
Danke für deinen Hinweis, ja die Spannungen sind gleich.
Es wird programmiert, um zB die entsprechenden CCL / DCL des jeweiligen schwächsten Glieds zu berücksichtigt.
hallo,
vedirect hat auf jeden fall eine optische trennung, ve.can soll bei einigen gx-devices isoliert ausgefuehrt sein, da musst du im datenblatt nachsehen.
bei vebus weiss ich es jetzt nicht, aber der sollte eigentlich auch getrennt sein. das sollte aber auch im datenblatt stehen.
Unser gesamtes Haus hängt am AC_out1. Keiner der RCDs löste je aus (Ich nehme an du meinst die 4poligen RCDs). Insofern denke ich da an “Holzweg”.
Die LS werden nie auslösen, da die Multiplusse den Auslösestrom nicht halten.-> Im Kurzschlussfall also wegen Überlast dann einfach Abschalten.
Die FI/LS weil die dann pro Phase sind? Geht natürlich auch, auch hier: der LS-Teil wird nie auslösen. ACHTUNG: siehe