Bei wem läuft DESS?

Wie lässt sich dieser Zustand erklären?
PV-Überschuß ist vorhanden, Hausbatterie ist leer und es wird der Überschuß ins Grid eingespeist:


Da wäre es doch sinnvoll, den PV-Überschuß zu 100% zu speichern , oder?

Widerspricht auf jeden Fall diesem Punkt:

@dognose would your hack fix this?

+1 … habe ich auch oft gesehen, vor allem am Morgen bis PV über einen Schwellwert (2kW?) gelangte…dann hat es sich eingependelt.

ab 12 Uhr will er scheinbar den Akku laden und ist sich aufgrund der Prognosen sicher dann genug Strom zusammen zu bekommen

Hängt jetzt davon ab:

Wenn zu besagter Zeit (worauf die blaue Batterie-Linie hindeutet) das System (VRM) einen Target-Soc von 10% vorgegeben hatte, dann würde mein “Hack” das ignorieren und den Überschuss in die Batterie laden. Oder sagen wir so: Er würde das System in den “Self Consume Mode” umschalten, statt dem Batterie-Idle von VRM “zu folgen”.

Im Falle von ESS #1 greifen hier dann aber noch andere Automatismen, die “tiefer” als DESS liegen.
(Normalerweise würde das System dann nur DC-PV laden und AC-PV für den Verbrauch verwenden bzw. Einspeisen bis minimum-soc +3% erreicht ist) … DC-PV gibt es hier aber nicht.

Müsste man testen, was das System macht, irgendwie kommt es ja auch ohne DC-PV wieder aus ESS #1 raus. :slight_smile:

ist schon seltsam anzusehen, wenn die Sonne brennt und vorher die Hausbatterie fleissig geladen wurde und dann plötzlich die Einspeisung ins Grid erfolgt und dabei sogar die Hausbatterie entladen wird:

Ging zum Glück nur wenige Minuten so, danach hat er dann die Ladung der Hausbatterie fortgesetzt…

Wo genau liegt die Intelligenz für das Laden der Batterie?
In der Firmware des CerboGX, bzw. des Venus OS (in der /opt/victronenergy/dbus-systemcalc-py/delegates/dynamicess.py ) oder im VRM ?
Hintergrund der Frage:
Würde ein Update der Venus OS Firmware von meiner v3.34 auf die neueste Version etwas am DESS-Verhalten ändern?

Seit einigen Wochen habe ich das DESS mit einer 280A Batterie laufen. Meine Beobachtung: Aktiv aus dem Netz lädt das DESS die Batterie nur wenn wirklich niedrige Preise, so Richtung 20 ct/kWh, anstehen. Dann wird bisher konsequent die Batterie aus dem Netz befüllt. Zu gleichen Zeitpunkten lade ich meist das E-Auto manuell parallel. Das scheint dem DESS bisher egal zu sein. Ist algorithmisch gedacht aber auch egal, ob da etwas parallel zur gleichen Zeit aktiv eine große Energiemenge zieht. Durch mein Ladeverhalten am E-Auto störe ich das DESS anscheinend nicht. Bei Tibber habe ich das E-Auto bisher nicht registriert.

Bemerkenswert finde ich die Erkennung wiederkehrender Großverbraucher, wie z.B. eine Sauna. An zwei Tagen in der Woche tauchen die wiederkehrenden großen Verbräuche in der Planung auf und werden entsprechend berücksichtigt, weil die Heizzeiten meist in den Hochpreis-Zeiträumen am frühen Abend liegen.

Eine Batterie mit 280A ermöglicht bereits signifikante Effekte bei der Energiesteuerung. Da wird es beinahe egal, wann die Waschmaschine gestartet oder gekocht wird. Es ist (fast) immer genügend Energie bereit stehend, um die Preisspitzen zu überbrücken. Zudem ist ausreichend Volumen für die Speicherung von PV Energie vorhanden, derer gerade etwa 7 kWp installiert ist. Die PV Prognose funktioniert recht gut. Es darf aber auch nicht zu viel erwartet werden. Das tatsächliche Wetter ist einfach nur grob einschätzbar. Die WP läuft aktuell im Hintergrund relativ unkenntlich mit.

In den ersten Tagen nach Start des DESS mit Tibber hatte ich das DESS einmal abgeschaltet, weil es bei gutem Sonnenschein die PV direkt ins Netz weiterleitete. Nach kurzer Zeit habe ich es wieder angeschaltet und die Einstellungen waren wieder passend. Die Batterie wurde erwartungsgemäß mit PV beladen.

In Summe entwickelt es sich gerade dahin, das in der Tibber Analyse das “Durchschnitts-Zuhause” knapp unterboten wird. Zum Wert “Effizienteste Häuser” ist die Abweichung aber noch recht groß. Die Monatsprognose ist trotzdem vielversprechend. Eine monetäre Optimierung könnten m.E. ein Ausbau der Batterie sowie der PV sein. Den Algorithmus sehe ich momentan nicht als Problem.

Von Hause aus bin ich Informatiker. Muss den Algorithmus aber nicht im Detail verstehen. Es lässt sich durch Beobachten eigentlich erkennen wie der regelt. Da die Faktoren im Alltag immer wieder schwimmen, würde ich die Planung durch unser Verhalten kurzfristig immer wieder korrumpieren. Dafür, dass das System die Bedeutung meiner Verbraucher nicht kennt, macht es aus meiner Sicht aber einen guten Job.

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einige Stunden später scheint das VRM die Planung angepasst zu haben
von:

auf:


Damit wird die Batterie nun weiter geladen - so wie es sein soll…

Würde jedenfalls auf v3.42 updaten. Läuft bei mir fehlerfrei. Auch dognoses’s hack läuft nur unter v3.41 und 3.42

jo - habe mir mal die Änderungen in der dynamicess.py angesehen - da ist zwischen v3.34 und v3.41 schon einiges passiert:

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Heute sehe ich zwei weniger verständliche Verhaltensweisen. Zum einen wurde von etwa 7:00 - 9:00 für bis zu 36 ct/kWh aus dem Netz bezogen, wo in der Nacht für 26 ct/kWh die Batterie hätte geladen werden können. Des Weiteren ab 12:00 und vor allem ab 13:00 PV ins Netz gegeben, wo es hätte komplett in die Batterie geladen werden können. Von 4:20 bis 5:50 lief die WP mit etwa 1 kW Leistung sowie von 11:50 bis 12:50.

Soweit die Vorgänge. Am Morgen wurde Wasser für das Frühstück erhitzt. Es handelt sich um 2 kWh über 2h hinweg. Über Mittag lief die Spülmaschine im Öko Modus. Hier handelt es sich um 0,46 kWh Fehlleitung. Es könnte sich also Heizstab-Taktungen handeln. Optisch sieht es wilder aus, als es tatsächlich ist und vermutlich auch unvermeidbar ist. Sprich, dem DESS nicht anzulasten wäre.

Bleibt für mich die Frage, warum der günstige Preis in der Nacht nicht zum Brücken des Morgen genutzt wurde, bis planerisch die PV-Leistung einsetzen würde. Das ist m.E. ein alltäglicher Bedarf.

Update auf v3.42 ist gemacht und HACK installiert…


root@einstein:~# dbus -y com.victronenergy.system /DynamicEss/FinalStrategy GetValue
'SCHEDULED_SELFCONSUME'

image

Ich habe das so verstanden und beobachte es auch so, dass zu jeder Stunde in der Zukunft ein SOC festgelegt wird. Danach wird die gesamte Planung gesteuert und auch -glaube ich- öfters angepasst. Wenn das System der Meinung ist, dass du um 7 Uhr genug Energie in den Batterien hast um dich bis zur Energieerzeugung durch PV durchzuhangeln lädt er auch nichts nach. Wenn dir aber um 6 Uhr dann einen Großverbraucher zB. WW-Erzeugung Wärmepumpe dazwischenkommt, passt es nicht mehr und das System hat dann die Zeit zum günstigen nachladen “verpasst”

Nach meiner Meinung sollt da eine gewisse %-Zahl an Reserve vom System dazugerechnet werden. Lieber zu viel PV-Energie ins Netz speisen, da die Akkus durch das nachladen zu schnell voll sind, als teuren Strom aus dem Netz zu beziehen.

Da das System aber so ziemlich alle erdenklichen Systemkonfigurationen von Victron, sämtliche erdenklichen Akkugrößen, verschiedene Strompreise, verschiedene Stromverkaufspreise und dazu noch verschiedene Entlade und Laderaten einbeziehen muss, und das weltweit, finde ich das bisherige Ergebnis gar nicht so schlecht. Bei mir passt es in geschätzten 80-90% der Fälle wobei kleine Ausreißer an der Tagesordnung sind.

Ich hoffe mal, dass durch das Update auf v3.42 und den “Hack” von @dognose nun kein PV-Überschuß mehr ins Grid geht, wenn die Hausbatterie noch nicht bei 100% angekommen ist.
Auch eine Entladung Akku → Grid möchte ich nicht mehr sehen, weil es eigentlich in DE meine Wissens nach für normale EEG-Empfänger auch illegal ist…

Das ist so in der Form nicht korrekt. Reinen PV Strom darfst du jederzeit über den Akku ins Netz einspeisen. Ausschließen musst du nur das dieser Strom vorher aus dem Netz geladen wurde. Was wirtschaftlich auch völliger Blödsinn ist. Technisch nicht vermeidbare Regelverluste werden trotzdem akzeptiert

Das kannst du doch in den DESS Einstellungen bereits unterbinden.

habe ich auch - aber wurde ja (ohne den Hack) trotzdem gemacht vom System…

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Wie erklärt sich folgender Plan für heute ?


Der Battery-SOC-Forecast wird zwischen 12 und 13 Uhr von 77 auf 57% zurückgehen. In der Detailansicht sehe ich das aber nicht:

Da sehe ich nur Laden der Batterie und Direktverbrauch…

Ich möchte nochmal einen anderen Gedanken in die ganze Diskussion hier einführen. Wir diskutieren hier oft über “kleine???” Nicht ganz klare Verhaltensweisen des DESS. Auch ich sehe an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf, gerade beim Themenkomplex “Ziel-Soc”. Aber die grundlegende Funktion finde ich zur Zeit erstmal gegeben. Ich schaue mir zur Bewertung der Situation gerne mal meinen Verbrauchsgraphen bei Tibber an.

Viele von euch können selber entscheiden wann sie E Auto laden oder große Verbraucher einschalten. Bei mir ist die Situation etwas anders. Wir haben einen Teil des Hauses vermietet und ich möchte meinen Mietern nicht vorschreiben wann sie kochen oder waschen. Unsere BEV kommen auch oft zu unregelmäßigen Zeiten nach Hause und meine fast Erwachsenen Kinder führen mittlerweile auch ihren eigenen Lebenswandel. Ich habe es schon erwähnt aber nochmal, wir versorgen 2 Haushalte, 2 BEV und sind mittlerweile 8 mehr oder weniger berufstätige Personen.
Vor diesem Hintergrund leistet das DESS momentan richtig geile Arbeit und ich bin sehr optimistisch (mittlerweile) das die restlichen Probleme auch gelöst werden.
Nochmal etwas zu dem Tibber Screenshot. Ich finde dort sieht man noch besser die Wirkung des DESS in Verbindung mit dynamischen Preisen als bei jeder Auswertung von Victron

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Als noch nicht DESS-Nutzender wirkt das alles auf mich so, als ob Victron die Interpretation der SOC-Prognose dem Nutzer massiv erleichtern würde wenn gleichzeitig auf dem Dashboard der Strompreisverlauf erkennbar wäre.