Ich habe mich diese Woche mal entschlossen meinen Speicher etwas anders zu nutzen. Erwähnen muss ich das mein Heimspeicher etwas größer in Relation zum täglichen Verbrauch ist.
Die Erfahrungen letzten Herbst und Winter mit dynamischen Tarifen hat gezeigt, das gerade die Sonntage oft sehr günstig sind. Gerade der vergangene Sonntag war so ein typisches Beispiel. Ich habe Sonntag eiskalt den Minimum Soc auf 80% gestellt, was dazu führte dss wirklich alles voll geladen wurde. Die 80% ja sowieso und zusätzlich das was Montag zu Hochpreisphasen gebraucht wird. Jetzt gebe ich täglich immer etwas mehr Soc wieder frei. Je nach PV Prognose und Preisen. Angedacht sind so 20-25% . Montag bin ich auf 70% gegangen und heute auf 50%.
Ich erreiche damit das ich mit dem günstigen Strom alle Hochpreisphasen abgedeckt bekomme, etwas PV Leistung gibt es ja auch noch. Und nur noch zu den wirklich günstigsten Zeiten direkt bezogen werden muss.
Das scheint richtig richtig gut zu klappen
Aber nicht vergessen :
Auf dem Weg Akku rein/raus gehen ca. 25% Leistung verloren… das solltest Du beim Bezugspreis mit berücksichtigen…
15-17% bei meinem System…
Seit 2 Jahren mehrfach bilanziert…
Bei Preisdifferenzen von 23-24 Cent am Sonntag zu Preisspitzen jenseitz der 35 Cent in der Woche…brauchen wir uns doch nicht mehr unterhalten…oder?
Ich kalkuliere immer so Richtung 6-7 Cent ab wann das “Einspeichern” rentiert.
Das man Spitzen abfangen kann …okay
Meine 25% ist ein Jahreswert… und inkl., dem Eigenverbrauch von Akku + MP II. Die darf man ja auch nicht vergessen…
Genau darum geht es doch im gesamten DESS. Die Preisspitzen nach oben und unten optimal zu nutzen. Deshalb kalkuliert DESS doch schon 20% Verlust und fragt die Speicherkosten ab. Genau deshalb gibt es doch die unterschiedlichen “Moduse”
-PV Direktnutzung bzw Einspeisung
- direkter Netzbezug
- Nutzung aus Speicher bei hohen Bezugspreisen
…
Bei meinem Beispiel ging es darum den oft sehr günstigen Strom über die ganze Woche zu den Höchstpreisen zu strecken und nicht nur bis Montag Abend zu kalkulieren
Hallo Sarowe1990
ich “kämpfe” gerade mit dem DESS und versuche Patches für die Fehlerverhalten zu programmieren. Du schreibst von “Minimum Soc”. Meinst du das “DESS Minimum SOC”? Ich finde diese Einstellung in der Programmierschnittstellen, sie scheint aber nicht zu funktionieren bzw. ich kann sie nicht konfigurieren.
Man sieht sie auch in manchen Demo-Videos z.B. in der RemoteKonsole ESS/DESS/Minimum SOC".
In der Aktuellen Beta V3.60~57, V3.60~60 und dem Stable Release V3.55 find ich diese Einstellung aber nicht mehr in der Remotekonsole.
Weiß jemand was mit dieser Einstellung passiert ist?
Moin Moin…kann ich dir nicht sagen. Was ich weiß ist das Victron mit so einem Min-Soc experimentiert hat. Da ich aber überhaupt nicht über Nodered oder sonstwie programmiere, kann ich dir dazu wenig sagen. Mein DESS läuft eigentlich auch so sehr sehr gut und spielt bei der jetzigen PV Situation nur noch eine untergeordnete Rolle.
Momentan warte ich etwas auf die neuste Version. Ich denke dort wird sich einiges tun..
Das heißt der Mininum SOC von dem du oben redest, ist der reguläre Minum SOC der nur im Notstromfall unterschritten wird?
Ich programmiere gerade einen NodeRed-Flow der korrigierend eingreift wenn das automatische DESS “Mist” baut.
Das ist eigentlich immer der Fall, wenn der “SOC target for currrently active auto operation %” in den Bereich des echten aktuellen SOC kommt (Unterschied kleiner 1% oder 0%) und gleichzeitig die “Used Strategy current Time Slot” etwas anderes als “self consumption” anzeigt.
In diesem Fall überschreibe ich die Einstellungen mit “self consumption”.
Ich teste noch ein paar Tage, dann veröffenltiche ich das mal.
Das sollte die Probleme der meisten Kollegen lindern.
Ich habe 35 kWp PV, 57 kWh Speicher und mache Stromhandel mit Direktvermarktung. Bin also im Handelsmodus, nicht im Green Modus. Hin und wieder spuckt mir meine Wärmepumpe dazwischen.
Ohne das ich in das DESS eingreife, macht die Automatik zu viele finanzielle Verluste.
Gruß und Danke.
Mal anderes Thema…du machst DV? Mit welchen Händler? Wie seriös läuft das?
Ich betreibe bisher Nulleinspeisung und 11 kwp, habe aber die Option auf 45 Kwp aufzustocken macht aus meiner Sicht aber nur Sinn bei funktionierender DV
Mein Verständnis ist, dass man bei aktiviertem DESS kaum eingreifen kann. So kann man z.B. den Grid-Setpoint nicht groß verschieben um z.B. die Last einer aktuell laufenden Wärmepumpe aktiv aus der Versorgung durch die Batterie herauszunehmen.
Ich verstehe das Problem schon. Das ist auch schon einige male diskutiert worden. Es geht im Prinzip um “eine Verbrauchsreserve” für unerwartete Lasten. Heist im Prinzip reguläres Min Soc 10-15 % wie üblich und dann ein Dess min Soc 30% welches nur angetastet wird wenn die Planung nicht funktioniert.
Ich weiß nicht ob das so einfach umsetzbar ist, weil es der gesamten DESS Logik ein wenig widerspricht. Das DESS plant bisher bis zum nächsten Zeitintervall und überprüft dann immer wieder ob der Plan stimmt. Wenn nicht sucht es die günstigste Möglichkeit die Unterdeckung zu kompensieren. Ob über zusätzlich speicherbeladung oder Direktbezug. Wie und wann soll es nun auf diese Reserve zurückgreifen? Das wäre dann eine völlig neue Logik. Wenn man das möchte müsste man dem gespeicherten Strom jeweils einen Preis zuordnen. Ich denke das wäre von der systemik ein völlig neuer Ansatz.
Ja, schon klar…die Frage wäre aber wie man eingreifen soll/kann.
Eine externe Logik ist schwer umsetzbar, bei aktivem DESS.
Allerdings kommt mir bei Deinen Ausführungen und sspeziell für Wärmepumpe(n) dazu folgernder Gedanke:
Wer eine WP hat, hat evtl. einen separaten Zähler und den Mess-/Infrastruktrur-Aufbau als Kaskaden-Messung.
Es gibt dann einen Zähler (vom VNB), der den Gesamtbezug/Einspeisung am Netz-Übergabepunkt (Grid-Meter) misst und einen weiteren Zähler, der Bezug/Einspeisung für den Haushalt (ohne WP) misst.
Mit jeweils einem Victron-Energy-Meter an diesen Punkten könnte man den (D)ESS Grid-Meter dynamisch umdefinieren.
Mit WP ist es der “echte/normale” Grid-Meter in dieser Rolle…ohne WP ist es der Meter für den Haushalt.
Problem: der Messpunkt ist für Bezug und Einspeisung. Bei Nutzung des Haushalt-Messpunkt als “Grid-Meter”-Punkt stimmt die (Überschuss-)Einspeisung nicht, sobald die WP anläuft (da sie dann ja etwaigen PV-Überschuss verbraucht.
Man müsste also die Werte je Richtung (Bezug und Einspeisung) getrennt aus den beiden Zählern abfragen bzw. die Messung aufteilen können. ..oder ist das ne blöde Idee?
Weiß ich nicht. Ich habe das Problem auch nicht. Bei mir mit Nulleinspeisung funktioniert das DESS super. Jetzt ist es gerade sowieso kein Problem aber auch im Winter hatte ich keine richtig großen Probleme
Ich bin bei Lumenaza/Luox. Wir kennen uns aus dem Photovoltaikforum Chat "“Direktvermarktung von Klein-Anlagen bei Lumenaza”. Ich bin der “stefan” der Lumenaza ab und zu in Schutz nimmt
so falsch finde ich nicht was die machen. Die hohen extrem wechselhaften Gebühren die die haben sind für mich nachvollziehbar. Und weil dieser Markt so schwierig ist, gibts auch keine wirkliche Konkurrenz.
Außer Voltego - da bin ich aber bisher nur Strombezugkunde. Die verlangen fest 2 cent pro eingespeiste Kwh.
Ich verstehe nicht genau warum du umschalten willst. Vermutlich weil der Strom für die WP weniger Netzkosten hat.
Aus meiner Sicht hat diese Zählerkonstruktion keine Zukunft. Sie wird durch das Modul 3 von §14a abgelöst: Uhrzeit-abhängige Netzgebühren. Zumindest bei Netzbetreibern die Nachts die Netzgebühr auf z.B. 1 cent absenken, ist die perfekte Lösung.
Es macht dann nur Sinn den ersten Zähler vom Netz aus gesehen als Grid-Point zu verwenden.
Ich denke in dem Bereich wird sich noch einiges tun in nächster Zeit. Bisher gibt es aus meiner Sich aufgrund des EEG noch überhaupt keinen Markt für DV von Kleinanlagen. Das muss und wird sich allerdings ändern. Bei mir besteht kein Handlungsbedarf, ich fahre mit dem DESS und der Nulleinspeisung gut. Bei der unsicheren Lage und günstigen Bezug über Tibber und 14a Modell 3 werde ich bestimmt kein größeres Invest tätigen. Auf der anderen Seite wäre es technisch bei mir ein leichtes das Umzusetzen. Wir schauen mal.
Meine devise war bisher und wird es auch zukünftig mir alle Optionen offen zu halten
Es geht nicht nur um eine Reserve. Das DESS führt derzeit immer zu einem Problem, wenn der anvisierte SOC den echten SOC erreicht hat. Das DESS macht das oft auch ohne Not. Es startet den “auto-modus” oft auch mit einem Ziel SOC, obwohl dieser schon erreicht ist. Springt dann die Wärempumpe an, zieht er aus dem Netz, da er nicht unter sein Ziel fallen will. Das kostet mich quasi täglich 3 bis 6 kWh (1 bis 2 Eur).
ich mache nun 2 Dinge alle 5 sek:
- Ich schalte immer wenn der Ziel-SOC den echten SOC erreicht hat die Zielautomatik auf “Self consumption”.
- Ich hole die Erzeugungsprognose für den Folgetag. Abhängig davon setze ich uhrzeitabhäng Untergrenzen. Versucht das DESS tiefer zu entladen schalte ich wieder auf “self consumption”.
Die Schnittstellen sind nicht wirklich dokumentiert. Man kann sie sich aber in der “Node Red-Version” des DESS das von Victron veröffentlich wurde anschauen.
Ich habe so lange gebastelt, bis diese Notabschaltung das tut was ich will.
Mein Programm führt sicherlich zu Fehlern. Insbesondere, wenn er am frühen Morgen die Batterie noch nicht geladen werden soll. Die finanziellen Verluste durch das Fehlerverhalten sind aber deutlich größer.
Das Programm wurde von Hölländern für Holländer geschrieben dort gibt es (zumindest kann man das ab un zu lesen) keinen Preisunterschied zwischen Einspeisung und Bezug. Der Programmier kann unsere Not deshalb nicht nachvollziehen. Insbesondere mit großen unberechenbaren Verbrauchern wie Wärmepumpe und Wallbox ist das DESS in Deutschland derzeit nicht gut verwendbar.
Noch eine Anmerkung: ich entlade für den Stromhandel die Batterie auf 0%. das verschlimmert natürlich die Probleme, wenn das DESS am Vorabend die Batterie z.B auf 2% entläd.
Wie erwähnt habe ich diese Probleme nicht trotz sehr schwankender Verbräuche. Erstmal fahre ich den Akku NIE auf 0, sondern 15% aber das ist gerade beim Soc eine pure Definitionsfrage.
Es mag auch daran liegen das ich meine Wärmepumpe etwas anders steuere als andere😊. Mein eigentliches Heizungssystem ist von der WP entkoppelt. Ich beheize 2 Doppelhaushälften die ihre Wärme aus einem Pufferspeicher ziehen. Dieser Pufferspeicher wird von der Wärmepumpe aufgeheizt aber auch noch von anderen Wärmequellen. Die WP hält den Puffer auf die Mindest vorlauf Temperatur und heizt das System im Sommer bei PV Überschuss bzw im Winter bei besonders günstigen Preisen auf das Max auf. Ähnlich laufen die Wallboxen. Durch die oftmals großen Schwankungen hat es sich herauskristalisiert das meine Verbrauchsprognose immer etwas höher ist als der letztendlich stattfindende Verbrauch. Was sich bei mir sehr positiv auswirkt. Ich lese hier so oft von Problemen mit schwankenden Verbräuchen kann diese Probleme aber überhaupt nicht bestätigen. Ich habe immer wieder das Gefühl je größer diese Schwankungen umso höher fällt die Verbrauchsprognose aus.
Aber erkläre mir mal warum du deinen Speicher soweit runter fährst
…um den Anteil der Lasten der WP entweder sichtbar oder unsichtbar für die (D9ES -Regelung zu machen. Machst Du diese unsichtbar, werden diese nicht mehr durch die batterie gestützt und der verfügbare Hub steht den anderen Lsten zur Verfügung, ohne Anpassung des Min-SoC.
…die Zählerkonstruktion entspricht Modul 2 aus §14a.
Modul 3 ist mMn auch nicht Uhr-Zeitabhängig, sondern eher Saison-Abhängig. Aber jeder wie er mag.