ich stehe gerade am Anfang der Überlegungen für meine Anlagenerweiterung.
Aktuelles Setup:
13,5kWp an Fronius Symo
3x MPII 5000
46kWh Speicher
Als erweiterung könnten nun 6x435Wp als Wand mit etwa 70° Anstellwinkel hinter der Garage aufgestellt werden.
Zusätzlich noch zwei Reihen mit je 3x435Wp.
Alle Module haben den gleichen Winkel und die gleiche Ausrichtung.
Die Beschattungssituation sorgt dafür, dass die Steilwand oder das Dach teilweise beschattet sein können.
Habe ich in diesem Fall irgendwelche Vorteile, wenn ich für Wand und Dach jeweils einen eigenen MPPT installiere, oder einfach alle 4 Strings parallel auf einen MPPT und fertig?
Ja ich würde mindestens 2 mppt empfehlen. Zum einen würde die Parallelschaltung vermutlich den höchstzulässigen Strom für die MC4 Stecker überschreiten, zum anderen müsste man Strangsicherungen verbauen und die Teilsbschattung macht es auch nicht besser.
Ohne die genauen Umstände zu kennen min.2 mppt. Und die Stränge zur Abschattung irgendwie günstig aufteilen.
Bei sowas würde ich eher einen Hoymiles oder ähnliches verbauen, da aber bisher wohl nur AC PV verbaut ist doch die mppts
Je nach Spezifikationen der Module könnten eventuell auch zwei 6er-Strings an einem Smartsolar MPPT 250/100 gehen. Hast Du schon einmal den MPPT-Calculator befragt?
Oh sorry, hatte ich vergessen zu erwähnen.
Ja den Calculator habe ich natürlich benutzt.
Mit den 435 Vertex S+ könnte ich maximal 4 Panels in einen String packen.
Ich würde mir den Schattenverlauf genau anschauen. Nur die Pannel zu einem String mit einem MPPT zusammenfassen, die zur selben Zeit Sonne haben.
Als Extrem können auch Mikrowechselrichter mit einem MPPT je Panel eingesetzt werden u.B. Hoymiles HMS-1800-4T.
Ggf sonst mit 4 kleinen MPPT 100/20 48V Recheneinheit.
Die Trina 144-Halbzeller passen m.E. aufgrund der hohen Spannung suboptimal zu den MPPTs. Wobei die MC4-Varianten 250/85 und 250/100 mit 3 MC4-Eingängen bestückt sind. Aber Deine Angaben deuten ja an, dass 4er Stringws aufgrund der Verschattung eher nicht in Frage kommen.
Würde auch zu zwei MPPTs raten (wenn man in der Situation ist, es sich noch aussuchen zu können).
Ist effizienter und deutlich befriedigender.
Parallelisierung von Strings und In-Kauf-Name von gewissen Nachteilen stammt aus einer Zeit, als Wechselrichter noch richtig teuer waren.
Bei parallelen Strings und unterschiedlicher Verschattung kann es super funktionieren, oder auch nicht:
Wenn die Verschattung recht diffus ist, werden die Panels trotzdem nahezu ihre volle Spannung halten, einfach weniger Ampere liefern als ihr paralleler Kollege. (Idealfall)
Wenn der Unterschied aber zu Groß wird, sodass die verschatteten Panels ihre Bypass-Dioden aktivieren, ziehen sie den zweiten String runter auf ihr reduziertes Spannungsniveau, dann “leidet” auch der Unverschattete darunter und liefert ebenfalls weniger Power.
Mit 2 MPPTs stell sich dieses Problem nicht, zudem kannst du je kleinere wählen, die sind auch n tick günstiger.
Ich habe gerade mal eine Skizze der Situation gemacht. Die Baumkrone fängt deutlich oberhalb der Garage (3m) an. Die Hecke hat etwas über 2m Höhe.
MC4 Stecker sind nur bis 30A zugelassen und würden daher ab dem Knotenpunkt eh nicht mehr zulässig sein.
Die Anlage wird eigentlich nur für die Wintermonate benötigt um die Autarkie zu steigern, daher auch der steile Winkel.
Da es eine “Nice to have” Anlage ist, bin ich nicht darauf angewiesen, die Effizienz zu maximieren. Vielmehr soll es ein gutes Verhältnis von Ertrag zu Investition haben.
Ich würde 4 Strings mit je 3 Pannel un je einem SmartMPPT 150/35 bauen. Musst mal mit der Spannung nachrechnen. Oder mit Mikrowechselrichtern mischen, z.B. HMS-1800 für 4 Panel mit 4 MPPTs rund 220 EUR.
hallo,
fuer jeden string einen mppt ist immer noch die beste loesung. bei der auch wegen der verschattung mit den geringsten verlusten zu rechnen ist.
ansonsten kannst du 3 module in reihe an einen 150V laderegler klemmen. 4 wuerde ich jedenfalls wegen der hohen leerlaufspannung nicht empfehlen oder einen 250V mppt benutzen.
du kannst natuerlich auch alle strings parallel an einen mppt haengen, aber die leistung der einzelnen strings reduziert sich bei verschattung dann auf den maximalen strom, der bei der maximalen mppt-spannung noch moeglich ist, da die dioden in den modulen nicht mehr benutzt werden, um einen teilstring zu ueberbruecken, um den strom zu erhoehen.
bei meinem 24V-system habe ich alle module parallel geschaltet, zum einen weil ich damals noch keine mppt bekam, die die spannung bei reihenschaltung vertragen haetten, zum anderen haette die teilstring-ueberbrueckung auch nicht funktioniert, weil dann die pv-spannung zu niedrig gewesen waere. oder anders gesagt, mehr mppts haetten hier auch nicht mehr gebracht.
das sieht aber anders aus, wenn die mppt-spannung der strings wenigstens etwa doppelt so hoch ist, wie die akkuspannung. allerdings ist der leistungsabfall auch stark davon abhaengig, ob ein modul in quer- oder laengsrichtung verschattet wird und wie die einzelnen strings in den modulen angeordnet sind.
wird nur ein string eines moduls verschattet, geht die spannung runter und die diode kommt zum zug, werden alle strings des modules gleich verschattet, geht erst mal der strom runter, bis das ganze modul eventuell ueberbrueckt wird.
mir ist das inzwischen aber auch egal, da ich so viele module installiert habe, dass ich die verschatteten module nur im winter brauche und da sieht es mit sonne sowieso meist schlecht aus.
Die 150er hatte ich nicht auf dem Schirm, und klangen gerade wirklich nach einer guten Idee.
Aber die Leerlaufspannung ist liegt bei den Trina NEG9R.28 435Wp bereits bei 154V ich vermute mal, das ist auch der Grund warum der Calculator mir den nicht auf den Schirm gebracht hat. Das sind 9V zu viel.
Weitere AC gekoppelte Anlagen würde ich bei dem jetzigen Aufbau aber gerne aussen vor lassen.
Zum einen würde ich die 1:1 Regel reißen, wenn ich alles mit AC anbinde, zum anderen bringt es mir keinen Vorteil wenn ich auf der Fläche dann noch 8 Panels mit DC anbinden muss.
Vielleicht finde ich ja ein Panel mit <48,3V Leerlaufspannung.
Das ist recht einfach. Du hast ein Modul mit 144 Halbzellen ausgesucht. Schau mal nach welchen mit 108 Halbzellen. Die sollten mit Uoc bei STC unter 40V liegen.
So habe ich es gemacht. Ich habe die komplex verschalteten Module auf meiner Garage per HMS-2000-4T angebunden (3 Stück, je einen pro Phase, AC Out 1), die unverschatteten Module auf dem Dach per MPPT und Fronius.
@m_ach
der MPPT gehört ins Warme, am besten 18C
Die Module liefern bei Kälte eine höhere Spannung, bzw. Wärme geringer Spannung.
Nennspannung ist immer bei 25C Modultemperatur angegeben.
Der Temperatur-Koeffizient steht auf dem Datenblatt des Moduls und wird auch im Victron MPPT Calaculator berücksichtigt. Das Diagramm zeigt immer Spannung und Strom (Y) in Abhängigkeit der Modultemperatur (X).
Tatächlich sind gewöhnlich kalte Apriltage die kritischen. viel Sonne und ggf. noch um den Gefrierpunkt.
Weils grad zum Thema passt, und mich in aktuellen Datenblättern immer wieder verwirrt:
Weißt du zufällig, wie ein eventueller “Bi-Fazialer Gain” in STC berücksichtigt ist?
Hersteller geben da teils (unrealistische) +50% durch bifaziale Leistung an - wäre das nicht in den STC-Werten drin, wäre es damit doch höchst unmöglich einen MPPT anhand der STC Werte zu sizen? Ob das eben nach STC 14A oder dann (im worst / bestcase) eben mal 21A werden wäre ja ein immenser Unterschied.
Und “sicher” rechnen (mit 21A) wäre vermutlich zu 95% der Zeit ein totaler Leerlauf des MPPt…
@dognose
ich weiß nicht, wie der bi-fazieler Zugewinn angeben wird.
Ich bin der Meinung mal ein Datenblatt gesehen zu haben, wo es explizit ausgewiesen war. Erinnere mich aber nicht mehr bei welchem Hersteller.
Mein Solateur geht von 0% in STC aus und rechnet mit ggf. +20% bei weißem Hintergrund.
Besonders interessant ist diese natürlich bei Agri-PV in senkrechter Ost-West-Aufstellung, wobei es dann kein Zugewinn, sondern zweiter Ertrag in der anderen Tageshälfte ist.
Ja, in einem Datasheet (Heckert Solar) habe ich bisher mal die Fußnote gefunden, dass es “STC + 20% bifazial” Werte sind. In den meisten steht davon jedoch nichts, müsste man also für ein Worst-Case Sizing +0% annehmen.
Dürfte für den Laie auch furchtbar schwierig werden anhand des Panel-Winkels und Untergrunds abzuschätzen ob man da bei +5% oder +40% landet. (Wenn es nicht der Trivialfall “Schwarz + flach” ist)
Aber gerade wenn du halt nen MPPT mit 30A hast, und 2x14A parallel anschließen willst - da ist kaum Luft für einen “bifaziallen Zugewinn” wenn man seinen MPPT lieb hat.