Zu hoher Ladestrom

Es ist ganz normal, dass unterschiedliche alte Batterien, und Batterien mit unterschiedlicher Kapazität, andere Ströme aufnehmen.
Zu deinem Beispiel würde ich aber sagen, dass sich die Ströme noch sehr gut aufteilen.

Den Teil mit der 100A der neuen Batterie, und dass sie dann blockiert, verstehe ich nicht.
Kannst du das nochmal etwas beschreiben?

Und generell, - du hast DVCC aktiviert mit DC Überschusseinspeisung. Dann laden aber “nur” die MPPTs in die Batterien, der/die MP2 laden dann nicht bei Überschreitung der im DVCC überschrittenen Werte.
Regeln die Batterien den Ladestrom? Also teilen die den Ladern mit, wieviel Strom sie noch haben wollen?
Und falls ja, ist das dann aufsummiert?
Allgemeiner Hinweis: Der Andy, von der Offgrid Garage auf YouTube, hat da einige Videos dazu gemacht.

hallo,
einfachste loesung ist die ladespannung im gx ueber dvcc auf weniger als 3,4V pro zelle zu begrenzen oder die ladestrombegrenzung mit dvcc verzoegert wieder hoch zu fahren und dabei die zellspannungen zu ueberwachen.

allerdings geht das nur mit node-red.

tschuess

Wenn die Batterien in Richtung 93% gehen, dann nehmen die alten Batterien nur noch 10-15A auf, die neue geht dann auf größer 100A.

Das BMS gibt 285A Ladestrom frei.
Die Batterien zeigen die Summe von 130A was ja von dem freigegebenen Strom weit entfernt ist.

Ich sage mal, Victron arbeitet richtig, das BMS müsste den Strom drosseln wenn es zu knapp am eingestellten Strom gelangt.

Hier wenn es zum oberen SOC kommt:

Und hier wenn es im mittleren SOC Wert ladet:

Ich lasse es auf 55,2V aufladen, nach einer Stunde geht es dann in den Float Modus, damit in der einen Stunde der Balancer arbeiten kann falls nötig.

Mit der Spannung hab ich eigentlich keine Probleme, nur mit dem Strom der neuen Batterie

Das ist aber nur bei geringem Platz ein Problem. Solarthermie kommt typischerweise auf einen Wirkungsgrad von 40%, PV auf typisch 20%. Und dieser Effizienzvorteil der ST geht durch die niedrigere Entropie des PV-Stroms komplett verloren. Wärmepumpe plus PV ist weitaus effizienter als ST.

Solarthermie hat dabei aber grundsätzliche Nachteile, die sie heute in jeder Hinsicht schlechter aussehen lassen als PV:

  • der hohe Wirkungsgrad der ST ist nur scheinbar ein Vorteil, weil man den Wärmeertrag der ST die allermeiste Zeit nur zu einem sehr kleinen Teil nutzen kann.
  • die enormen Überschüsse der ST können gar nicht genutzt werden
  • ST erfordert sehr viel mehr Aufwand bei der Installation und Wartung, und ist entsprechend teurer
  • PV-Strom ist Energie von sehr niedriger Entropie, so dass man z.B. über Wärmepumpe aus 1 kWh PV-Strom 3 kWh Wärme erzeugen kann. Dadurch ist auch der Vorteil der höheren Effizienz der ST verloren

Kurz: es gibt nichts, was man mit ST machen kann, was man nicht sehr viel einfacher, mit sehr viel mehr Nutzen, und sehr viel preisgünstiger mit PV machen kann.

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Das sehe ich auch so. Mit pv ist das alles deutlich wartungsärmer und flexibler.
Aber dafür eine bereits vorhandene ST zu demontieren würde ich nicht empfehlen.

Natürlich nicht, solange nicht andere Umstände das nahe legen. ST war früher ja auch ganz und gar nichts Falsches, vor 20 Jahren hätte ich mir auch noch eine ST auf’s Dach gesetzt.

hallo,
wenn man die moeglichkeit hat, einen riesigen waermespeicher zu installieren, dass die waerme bis zum naechsten fruehling gespeichert werden kann, kann das durchaus noch sehr interessant sein.

aber wenn ich das irgendwie richtig in erinnering habe, duerfte der waermespeicher dann mindesten 4m durchmesser haben und 10m hoch sein. man braucht also wirklich sehr sehr viel platz!

tschuess

Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld … Rechne doch mal aus, wie teuer Dich dann die kWh Nutzwärme kommt, und wäge erst danach ab, wie “interessant” sowas ist.

Die kWh Nutzwärme aus meiner WP kostet mich ca 4 Cent (teilweise PV-Deckung mit berücksichtigt). Die kWh Nutzwärme aus einer Gastherme würde ungefähr 10 ct kosten. Wie viele Euro kostet die kWh Nutzwärme aus so einem irre großen saisonalen Speicher?

hallo,
je groesser der waermespeicher, desto guenstiger pro kWh. du vergisst, dass hier die kosten nicht proportional zur leistung hochgehen, wie bei einem li-akku oder einer anderen akkutechnik!

so ein waeremespeicher duerfte auch noch deutlich guenstiger sein, als ein wasserstoffspeicher! abgesehen davon, dass man den auch mit ausreichend pv aufheizen kann und dann im winter die pv nicht mehr zum heizen braucht.

immerhin baut man inzwischen ja auch eisspeicher, die aehnlich wie die waermespeicher arbeiten. zum heizen friert man das wasser ein, weil dadurch die kapazitaet des speicher deutlich erhoeht wird und man weniger platz braucht. aber um ein buerogebaeude damit zu heizen braucht man trotzdem bestimmt mehrere 1000 m³ wasser.

und der wirkungsgrad duerfte dann im winter auch deutlich hoeher sein, als bei einer waermepumpe. zumindest wenn die aussentemperaturen unter 0 grad liegen.

wie hoch die durchschnittlichen kosten pro kWh heizleistung sind, kann ich dir allerdings nicht sagen. aber wenn es sich nicht lohnen wuerde, wuerde man sowas bestimmt nicht bauen.

einfacher ist es da natuerlich, eine erdwaermesonde oder grundwasser zu benutzen, aber nicht ueberall hat man den platz dazu oder die moeglichkeit.

eine luftwaermepumpe ist nun mal die einfachste variante.

tschuess

So einen Riesen Warmwasserspeicher gibt es irgendwo. Kam mal ein Bericht von einem Architekten… Mitten im Haus vom Keller bis ins Obergeschoss, also 4x10m kommt hin.

hallo,
dann hast du wohl den gleichen bericht gesehen, wie ich.

tschuess

Irrelevant, denn auch wenn das nicht linear skaliert, wird das viel, viel zu teuer.

Und mal ganz davon abgesehen, wäre selbst dieses absurde Szenario mit PV viel preisgünstiger. Mit PV-Strom kannst Du beliebig hohe Temperaturen erzeugen, und kannst damit dann beispielsweise einen Keramikspeicher mit 800°C aufladen. Der Speicher wäre dann sehr viel kleiner und preisgünstiger als Dein mindestens 4 mal größerer Wasserspeicher.

Wirkungsgrad? Der ist bei Entnahme aus einem Wärmespeicher so hoch, wie Du Dämmung daran anbringst. Da gibt es keine anderen Verluste. Die Kosten so eines Riesenspeichers aber hängen nun mal von der Refinanzierung ab. Die kWh Wärme wird dann eher 40 ct kosten, anstatt 4 ct aus der Wärmepumpe.

Eisspeicher sind was vollkommen anders: bei denen nutzt man die Schmelzenthalpie beim Phasenübergang für eine Wärmepumpe. Das funktioniert in der anderen Richtung aber nur, wenn Du Dein Wasser im Speicher im Sommer verdampfst und im Winter dann widder flüssig werden lässt. Dabei wird dann die erhebliche Verdampfungsenthalpie wieder frei. Aber so ein Speicher kostet dann nochmals ca 50 mal mehr als Dein Wasserspeicher.

Schade dass hier über Solarthermie und Wasserspeicher diskutiert wird, obwohl es hier eigentlich um zu hohen Ladestrom gehen sollte.

So kann einem nur schwer geholfen werden…

Sry, sind da wohl etwas abgeschweift….
Andere Hersteller lassen genau aus diesen Gründen eine Erweiterung des Speichers nur im ersten Jahr nach Installation zu. Es gibt auch Hersteller die ganz gezielt verschieden gealterte Batterien einlagern um auch später passende Batterien zum erweitern zu haben.
Es gab hier schon Aussagen von erfahrenen Installateuren die eine Erweiterung nach 2 Jahren nicht mehr empfehlen da es durchweg genau dieses Problem verursacht.
Ich habe bisher Erweiterungen nach ca. 1 Jahr gemacht und dabei keinerlei Probleme gehabt. Wenn jemand nach längerer Zeit erweitern möchte würde ich versuchen Batterien einer älteren Anlage auszutauschen. Der Kunde bekommt zwar gebrauchte Batterien, aber diese passen dann wenigstens in seine Anlage….
Hätte hätte Fahrradkette… ich denke eine wirkliche Lösung wird es nicht geben. Evtl. Könnte man mit Node red die Symptome verringern in der Hoffnung dass die Batterien sich mit der Zeit etwas anpassen.

Aber vielleicht hat ja doch noch jemand einen Lösungsansatz.

hallo,
hier mal die daten von einem tag von meinen beiden akku-blocks, einmal eve-zellen mit 560Ah und einmal pylontech us2000c mit 700 ah.

akku.txt (64,1 KB)

ich habe zwar keine daten von den einzelnen akkus, aber es wuerde mich nicht wundern, wenn es da aehnlich aussehen wuerde.

es ist eine csv-datei mit tab als trennzeichen, man kann sie also problemlos importieren und ein diagramm daraus machen. die daten sind vom 1.7.2025 und wenn jemand gerne die daten eines ganzen jahres oder seit installation der akkus haette, die kann ich auch liefern. gemessen wurde mit einem bmv 700.

und der grund, warum es nach einiger zeit keine erweiterungsakkus mehr gibt, liegt eher daran, dass dieser akku nicht mehr produziert wird!

tschuess

Bevor ich jetzt anfangen deine Daten auszuwerten…. Mir wäre eine Aussage zu deinen Erfahrungen lieber.

Ich denke auch nicht dass es an der Verfügbarkeit der Batterien liegt sondern einfach daran dass es zu unterschiedlichen Ladeströmen kommt und damit das Regeln der Ströme schwierig wird.

Ich bin absolut kein Akkuguru und ich glaube dir auch dass unter gewissen Umständen das zusammenschalten unterschiedlicher Batterien keine Probleme verursacht aber wenn man große Ströme regeln muss wird es schwierig zu steuern.

hallo,
ich habe meine ersten li-akkus auch erst vor ein paar jahren mit dem 48V-system installiert und das waren die us2000c. leider haben die einen eigenbedarf von ca. 150 mA pro akku und ich habe 14 stueck davon. im ersten winter musste ich deshalb den akku aus dem netz laden, weil die pv nicht mal fuer die verlustleistung ausgereicht hat.

was die stromverteilung angeht, kann ich dir nur sagen, das die mit sicherheit nie so ist, wie man sie ausrechnet. aber das kannst du auch an den daten aus meiner datenbank sehen.

wenn die akkus gross genug sind, du also genug kapazitaet hast, kannst du bedenkenlos alles zusammenschalten, was dir gefaellt, egal wieviele ah ein akku hat und welcher zelltyp verbaut ist, solange alle die gleiche nennspannung haben.

probleme kann es dagegen immer geben, wenn der akkunennstrom aller akkus zusammen schon grenzwertig fuer dein system ist. denn dann hast du keinerlei reserven mehr, wenn sich die stroeme ungleichmaessig verteilen oder du wirklich einmal die maximalleistung der multis braucht.

soweit ich das bisher beobachtet habe, aendert sich die stromverteilung auch recht schnell, wenn hohere lasten ein- oder ausgeschaltet werden. selbst wenn dann mal ein akku im system kurzfristig eine hoehere leistung liefern oder aufnehmen muss, ist das kein problem.

und man sollte nicht glauben, wie schnell die spannung an einem li-akku (eine telle) ansteigt, wenn er mit einem hoeheren strom geladen wird, als der rest der zellen. ich musste naemlich, nach dem letzten winter, mal eine zelle einzeln nachladen, weil der soc einer einzelnen zellen eine abweichen von schaetzungsweise 30% hatte. dazu habe ich ein labornetzteil benutzt und mit 15-20A geladen, fuer mehr war das kabel nicht geeignet. die spannung ging recht schnell um ca. 0,2V hoch! ich dachte schon, ich haette genug nachgeladen, aber erst nach 2-3 tagen und einigen stunden jeden tag, hatten dann alle zellen wieder etwa die gleiche spannung. wobei gleichzeitig auch noch der balancer mit bis zu 2A energie zwischen den zellen verschoben hat.

es gibt eben viel zuviele parameter, die einen einfluss auf die aktuelle zellspannung und den ladestrom haben, so dass man wirklich nicht genau vorgersagen kann, wie sich der strom genau verteilt.

selbst der ausgleichstrom wenn man einen akku neu anschliesst, ist deutlich niedriger als man erwartet. ich warte immer, bis die akkus etwa gleiche spannung haben, aber 0,1V differenz verursachen nur einen ausgleichstrom von ein paar A und der geht dann auch noch recht schnell runter.

was noch dazu kommt, viele hochvolt-akkus, die als speicher angeboten werden, haben einen niedervolt-akku und einen entsprechenden spannungswandler, der von der steuerung entsprechend gesteuert werden kann. es gibt absolut keinen grund, dass man solche akkupacks nach ein paar jahren nicht mehr nachkaufen kann, ausser dem, dass die produktion umgestellt wurde, andere gehaeuseformen und anschluesse benutzt wurden oder das datenprotokoll geaendert wurde, damit sie auf keinen fall mehr zu einem aelteren system passen!

die hersteller wollen eben immer neue systeme verkaufen und keine ersatzteile/erweiterungen fuer systeme, die schon ein paar jahre alt sind!

was glaubst du wohl, wie das mit der verteilung der ladestroeme aussieht, wenn man 8 akkupacks uebereinander gestappelt hat, die mit steckverbindern verbunden sind. vom untersten akku muss der strom dann ueber 8 steckverbindungen und vom oberen nur ueber eine!

tschuess

Deshalb schliesst man ja die Akkus auch “über Kreuz” an… plus an den ersten und minus an den letzten, So sind die Verluste “schön” verteilt.Und jeder Akku hat (fast) die gleiche Spannung.

hallo,
und wie macht man das, wenn die akkus einfach uebereinander gestellt werden und die steckverbinder fest im gehaeuse verbaut? und das im deckel und im boden!

tschuess

Das Verhalten klingt für mich aber plausibel und logisch.
Die alten Batterien sind ja zum einen etwas kleiner, d.h. sie sind schneller voll, und nehmen daher gegen Ende des Ladevorgangs weniger auf. Zum anderen sind sie etwas älter und haben somit vermutlich (wobei auch wegen der Größe) einen leicht höheren Innenwiderstand. Dieser limitiert den Ladestrom auch ein wenig.
Die neue Batterie ist größer und kann somit länger einen höheren Strom aufnehmen.
Alle BMS geben maximale Ladeströme frei für ihre Batterien, diese werden im Victronsystem zusammen addiert. D.h. aber nicht, dass die sich die Ströme dann auch genauso aufteilen wie das BMS es freigibt. Die Ströme stellen sich dann u.a. auch danach ein, wie voll und gesätigt die Batterien eben sind. Also wenn auch das BMS z.B. 100A freigibt, die Batterie aber schon im Bereich um 55V ist, dann nimmt sich sich einfach nicht mehr als z.B. 15A auf.
Solange die Ladeschluss- bzw. Absorbtionsspannung nicht überschritten wird, werden alle Batterien nach und nach voll.
Das eingestellte Limit ist auch nur ein max. Limit. D.h. das System muss diesen Wert gar nicht zwingend liefern.

Wie steht es denn um die Balance in den Batterien? Sind die gut ausbalanciert? Kann sein, dass sich das nach ein paar Zyklen ohnehin verbessert wenn die Zellen ausbalanciert sind.

Edit:
Werden die Batterien denn nach einer Stunde voll? Weil du schreibst, dass du sie dann auf Float “runtersetzt”. Wenn die nicht voll sind, dann hast du beim nächsten Ladezyklus wieder das gleiche Problem, dass die auseinander driften.
Und wenn sie nach einer Stunde voll sind, also alle 3 Blöcke, dann sehe ich überhaupt kein Problem…? :wink: