Der Neutralleiteranschluss am EM540 dient zur Messung der Spannung Drehfeld etc. Das hat nichts mit Leitungsschutz zu tun.
Man schafft es vermutlich immer die VDE an der einen Stelle anders zu interpretieren als an anderer Stelle.
Ich möchte aber nicht der Elektriker sein, der sich nach einer durchgeknallten N-Sicherung im Klemmenkasten dumm und dusselig sucht.
Spannungen kann ich ja mit dem Duspol suchen, geht alles ohne Plan (der ja in 99% aller Fälle NICHT im Klemmenkasten liegt), aber ein fehlender Nulleiter womöglich in einer fliegender Glassicherung…DAS wird teuer !
Victron gibt im Handbuch vor:
Beachten Sie, dass überall dort, wo in den Diagrammen das Wort „Sicherung“ erscheint, eine 315-mA-Sicherung verwendet werden sollte, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
Und diese “Sicherung” ist singulär in N dargestellt.
Der Zähler hat auf N einen geringeren Querschnitt als auf den Außernleitern.
Somit MUSS dieser dünnere Querschnitt vor Überlast geschützt werden → Leitungsschutz
Und da gelten eben gewisse Regeln.
Der Hersteller gibt hierzu übrigens nichts im Handbuch an - was ich richtiger finde, denn eine Fachkraft wird NIE eine solche Querschnittsveränderung einfach so ohne irgendwas machen.
Hat nix mit interpretieren zu tun…das sind schlichtweg Regeln und Vorgaben.
Jupp und vor allem: alle Sicherungen noch drin, aber Stromzähler tut nicht.
Da gibts dann Panik beim Nutzer…und am Ende ist bestimmt Victron Schuld.
Hoffentlich haben alle die es mit nur einer Glasrohrsicherung in N absichern das Glück, dass im Gerät nie was durchschlägt und es dann kokelt…zwischen den Phasen ist da noch ordentlich Leistung…es gibt genügend einphasige Geräte die gekokelt sind…
Aber was weiß ich schon…
Der N ist übrigens nicht für die Versorgungsspannung des Zählers der läuft auch ohne N nur misst er falsch.
Vielleicht haben die Hersteller der Zähler und die Ingenieure die das Handbuch schreiben ja wirklich keine Ahnung welche Gefahren von diesem N Anschluss ausgehen. Selbst der Zertifizierungsstelle der EnFluRis scheint das entgangen zu sein.
Der Techniker der das Installiert hat sollte sofort wissen wo er schauen muss wenn die Spannungswerte des Zählers „weggleiten“.
Ich jedenfalls würde mich nicht soweit aus dem Fenster lehnen und behaupten das wäre nicht VDE konform oder gar gefährlich den N direkt am Zähler mit einer Feinsicherung nach Handbuch zu installieren.
Wir wissen doch alle nicht wie dieser Zähler von innen aufgebaut ist…. Es könnte ja durchaus sein dass ein Überstrom durch entsprechende Trennung der „N Messleitung“ im Zähler ausgeschlossen ist.
Hmm ist das nicht ein Hinweis darauf, dass er N braucht?
Ich trau mich das, denn das steht da einfach drin…
Naja. wenn beim VM das Anschlussbild so dargestellt ist, ist es schon sehr wahrscheinlich, dass das Gerät seine notwendige Energie aus L1 gegen N holt.
Aber eben weil wir den internen Aufbau nicht kennen (gibt es vielleicht X-Kondensatoren?) muss mEn zwingend davon ausgegangen werden, dass es sich um ein “normales” Gerät handelt, das man an Drehstrom anschließt und da ist es eben schlichtweg nicht erlaubt N zu trennen.
So leid es mir tut…ich kann es nicht gesundbeten.
Ich sichere den VM-3P75CT meistens (*) mit drei Sicherungen gG im Format 10x38 in den Außenleitern unter Verwendung eines Sicherungstrenners ab.
Sicherung 0,5A: Mersen FR10GG50V0.5
Sicherungshalter: Mersen Modulostar z.B. CUS103
Der Sinn der Sicherung ist nicht, den VM zu schützen, sondern den Stromfluss bei Defekt des VM zu unterbrechen. Wenn die Sicherung durchbrennt, ist der VM bereits defekt.
Hab übrigens gerade noch dieses schöne Teil hier gefunden:
Wenn die ganze ESS-Anlage ausreichend vorgesichert ist, dann ist das eine schlanke Lösung.
(*) manchmal auch nur wie von Victron gefordert den N