ich habe mir vor Kurzem einen gebrauchten Multiplus 12/1200/50 gekauft und ihn an einen 300-Ah-LiFePO4-Akku (Renogy) angeschlossen.
Leider funktioniert der Multi nicht richtig, und ich bin mir nicht sicher, woran es liegt.
Der Multi ist an einer normalen Steckdose zu Hause angeschlossen. Er ist nicht an einen Generator oder Ähnliches angeschlossen.
Symptome:
Die AC-Eingangsspannung bricht sehr häufig ab und verbindet sich dann nach einer Weile wieder, entweder am Ende oder kurz vor dem Ende der Bulkphase.
Die DC-Ladespannung steigt manchmal kurzzeitig auf 16 V, manchmal sogar auf 18 V am Ende der Bulkphase (Video 2:30 Min.) Wenn das passiert, schließt der Multi die Bulkphase ab, springt in die Absorptionsladephase und scheint bis zum nächsten Neustart normal zu funktionieren.
Das gleiche Verhalten zeigt er auch, wenn die AC-Weak eingestellt ist (aber seltener).
“Der Multi ist an einer normalen Steckdose zu Hause angeschlossen.” Dein ernst?
Auffällig sind folgende Punkte.
Im Netzbetrieb, sollte die Netzspannung am Ausgang die selbe Frequenz haben wie am Eingang.
Der Ladestrom für einen LiFePo sollte höher sein, als 2-3A
Die Frage, braucht es für eine LiFePo überhaupt Bulk und Absorption?
Die hohe Spannung kann ein Zeichen für eine schlechte Verbindung zum Akku sein. Benutzt du irgend einen direkte Akkuspannungsmessung (BatterieSens) oder ein BMS?
Matthias hat Recht mit der Annahme, dass ich kein ESS betreiben möchte, sondern eine Inselanlage. Das System soll in einen Wohnwagen.
Bezüglich Ladestrom: In dem Video fehlen die vorangegangenen 4 Stunden CC bei 50A. Ich habe davon keine Aufnahme gemacht, da die CC Phase völlig unauffällig und problemlos verlief. Der Strom ist nun so gering, weil die Batterie voll ist.
Bezüglich schlechter Verbindung: Ich habe meine Verkabelung noch mal geprüft und kann keinen Fehler finden. Der Multi ist mit ca. 1,5m 35mm² angebunden. Das sollte ja soweit passen. Und gäbe es da ein Problem hätte man es wohl während den 4 Std CC gesehen.
Aber dein Kommentar hat mich auf eine Idee gebracht: Das BMS der Batterie könnte eine weitere Aufladung (aus welchen Gründen auch immer, z.B. Zellspannung?) verhindern, “macht schlagartig zu”, die Spannung steigt kurz und der Multi trennt deshalb kurz den ACIN? Wobei mich das Verhalten sehr wundern würde, denn er ist ja offiziell für LFP Batterien spezifiert. Kann ein BMS Aufladung verhindern aber trotzdem Spannung für den Inverterbetrieb liefern?
Externe Spannungsmessung: Direkt an der Batterie sitzt ein Smart Battery Sense. Zwischen Multi und Batterie befindet sich noch ein Smart Shunt.
Danke für die nachträglichen Infos zum Aufbau, im ersten Post hätten sie ein paar Unklarheiten beseitigt. Die Aussage “an einer normalen Steckdose zu Hause” läßt nicht auf ein mobiles Setup schließen. Und selbst in einem Wohnwagen/Wohnmobil, würde ich ein MP nicht per Schukostecker anschließen.
Ja das BMS kann so etwas verursachen, wenn die Einstellung von Lader (Multiplus) und BMS nicht zusammen passen.
Hast du auch ein GX verbaut? Dann wäre das einfachste die Ladevorgaben vom BMS vorzugeben. Hierzu müsste das BMS mit dem GX verbunden werden.
Wenn dies nicht möglich ist, musst du die Parameter der beiden Systeme auf einander anpassen. Hierzu müsste man wissen wie das BMS eingestellt ist, und ob es verstellt werden könnte. Wenn die BMS-Werte passen, dann den Lader einstellen. Ich bevorzuge die benutzerdefinierten Einstellungen im Lader. Diese dann so einstellen, das die Schutzparameter des BMS nicht auslösen.
Einige BMS haben unterschiedliche Pfade für Laden und Entladen, somit kann der Ladepfad gesperrt sein, aber trotzdem ist eine Entladung möglich. Es kann aber auch sein, das das BMS nach zusammenbrechen der Ladespannung, den Akku wieder komplett frei gibt.
Benutz du den SmartShunt (oder den BatterySens, der eigentlich überflüssig ist) als genauere Messung für die Lader?
da der spätere Einbauort nicht wirklich eine Rolle spielt und ich den Post auf den Punkt bringen wollte, habe ich die unwesentlichen Infos weggelassen. “An einer Steckdose” sollte deutlich machen, dass der MP einen sauberen Sinus am Eingang sieht und das höchstwahrscheinlich nicht das Problem ist.
Der MP hängt übrigens spätestens auf dem Campingplatz auch weiterhin an Schuko-Steckdosen (oder 1 phasigem CEE, wobei die hier in der Gegend immer seltener werden).
Der Smart Sense ist übrigens nicht “überflüssig”.
Er misst die Temperatur an der Batterie, weil ich baulich den Ringschuhfühler des MP nicht untergebracht bekomme.
Zudem sind weitere Batterien in Planung. Jede wird einen Smart Sense bekommen, sodass die Temperatur jeder einzelnen Batterie im System bekannt ist.
Weiterhin möchte ich die Spannungen der einzelnen Batterien sehen können, da jede Batterie einzeln abgesichert wird und so möglicherweise defekte Sicherungen, Übergangswiderstände oder andere Fehler schnell erkannt werden können.
Aber zurück zum Problem: Ich habe gestern und heute weitere Tests gemacht. Das BMS scheint wirklich das Verhalten verursacht zu haben, weil die Zellen der nagelneuen Batterie wohl noch disbalance hatten. Die Spannungsspitzen kamen wohl - wie vermutet - daher, dass das BM weiteren Stromfluss in die Batterie verhindert hat. Nach 24h konstant 14 Volt funktioniert es jetzt (unter gewissen Voraussetzungen).
Der MP überschießt leider (in meinen Augen massiv) die eingestellten Ladespannungen:
Stelle ich 14,4V ein, dann läd der MP bis ca. 14,6V, wechselt dann in den Absorption und versucht die Spannung noch weiter abzuheben bis ca. 14,8V. Kurz davor schaltet wiederrum das BMS der Batterie ab…
Bei eingestellten 14,1V funktioniert es. Dann läd der MP “nur” bis 14,2V, wechselt in den Absorption und läd dann bis ca. 14,35V.
Unschön, dass die Spannungsgrenzen nicht wirklich eingehalten werden. Dabei spielt es übrigens keine Rolle ob der MP im VE Netz mit Smart Shunt und Smart Sense ist oder nicht. So ganz glücklich macht mich das nicht.
So wirklich verstanden habe ich die Entscheidung der Entwickler den AC-Eingang bei DC-Überspannung zu trennen und in den Invertermodus zu wechseln auch nicht. Der MP unterstützt offiziell LFP Batterien. Und die Tatsache, dass ein BMS die Batterie trennen kann ist auch bekannt. Somit könnte man solche Falschauslösungen eigentlich softwareseitig verhindern.
Und generell wäre es doch viel sinnvoller den MP mit dem AC-IN weiter zu versorgen und den DC-Bus mit der Überspannung zu trennen. Und nicht den zuverlässigen AC-IN trennen um auf einen DC-Bus mit Überspannung im Invertermodus zu wechseln?
Und irgendwie macht das Verhalten den 16A Transferschalter wertlos. Jetzt muss ich immer Angst haben, dass der MP beim Kochen o.Ä. plötzlich den AC-IN trennt, dann völlig überlastet und im besten Fall “nur” aus geht.
wie du den multi und die mppts einstellst spielt keine rolle, das gx wird das uebersteuern. nur wenn du kein gx hast, werden die einstellungen der konfig benutzt und dort die grenzspannung einzustellen ist IMMER eine schlechte idee!
hoeher als 3,45V pro zelle sollte man normalerweise nicht laden, ausser das ist noetig, damit der balancer arbeitet!
und wenn das bms die ladung abschaltet, ist das immer verdammt schlecht, genauso wenn es die entladung abschaltet! das sind beides dinge, die normalerweise nicht passieren sollten und wenn du die grenzspannungen zu hoch oder zu tief einstellst, wird aber genau das passieren!
je mehr Informationen kommen, desto klarer wird das Setup, da du aber alles verheimlichst, muss man halt nachfragen.
Ok, da Problem ist also scheinbar der Akku mit seiner Disballance. Da der Lader davon nichts weiß, du gibst ihm ja nicht die notwendigen Informationen, kann er da auch nichts machen. Das BMS zieht dann die Notbremse und trennt den Akku. Der MP stellt aber witerhin Energie zur Verfügung, aber es gibt auf ein mal keinen Abnehmer mehr. Dadurch baut sich die Spannung schnell auf. Ich meine das der MP den ACin trennt ist schon einen Notmaßnahme und nicht normales verhalten. VErsuch doch ein fach mal einen zusätzlichen Verbraucher an DC anzuschließen, welcher die Energie weiterhin abnimmt, ich denke dann wird die Abschaltung des MP nicht statt finden.
Das Problem ist aber, das das BMS auslöst. Dies ist schon die erste Notfallmaßnaheme und kein Verhalten, was öfters auftreten sollte.
Generell bin ich der Meinung, das ein LiFePo immer BMS-geführt geladen werden sollte, wenn dies möglich ist. Hierzu wird aber ein GX benötigt, welche das die Vorgaben des BMS erhält, und danach die Ladespannung steuert. Würde dann z.B. eine Zelle eine höhere Spannung haben, würde das BMS die Ladespannung leicht absenken, das es nicht zur Überladung dieser Zelle kommt, und sie wieder anheben, wenn die Zellen sich durch einen Ballancer angleichen.
Was ist das denn für ein BMS und kannst du das überhaupt mit einem GX verbinden?
Da der Lader davon nichts weiß, du gibst ihm ja nicht die notwendigen Informationen, kann er da auch nichts machen. Das BMS zieht dann die Notbremse und trennt den Akku. Der MP stellt aber witerhin Energie zur Verfügung, aber es gibt auf ein mal keinen Abnehmer mehr. Dadurch baut sich die Spannung schnell auf. Ich meine das der MP den ACin trennt ist schon einen Notmaßnahme und nicht normales verhalten. VErsuch doch ein fach mal einen zusätzlichen Verbraucher an DC anzuschließen, welcher die Energie weiterhin abnimmt, ich denke dann wird die Abschaltung des MP nicht statt finden.
So ähnlich sagte ich das. Ja.
Über einen Abnehmer hatte ich auch nachgedacht. Zum Beispiel eine kleine Bleibatterie. Aber irgendwie führt eine zusätzliche Bleibatterie oder ein unnötiger Verbraucher das gesamt Konzept ad absurdum. Nur damit der MP nicht unnötigerweise wild den AC-IN zu und abschaltet.
Und am Ende ist die Spannungsregelung vom MP auch ohne BMS Abschaltung stark verbesserungswürdig. Langsam bis +300-400 mV über den eingestellten Wert “klettern” ist nicht wirklich eine Glanzleistung. Vor allem mit Voltagesensing direkt an den Batteriepolen.
Das Problem ist aber, das das BMS auslöst. Dies ist schon die erste Notfallmaßnaheme und kein Verhalten, was öfters auftreten sollte.
Korrekt. Daher gibt es diesen Thread.
Was ist das denn für ein BMS und kannst du das überhaupt mit einem GX verbinden?
Der Batterietyp ist oben genannt: Renogy Core 300 Ah. Das BMS ist integriert und bietet keine Schnittstelle für einen GX. Ist aber auch gemäß Multiplus Doku nicht gefordert.
Über einen Abnehmer hatte ich auch nachgedacht. Zum Beispiel eine kleine Bleibatterie. Aber irgendwie führt eine zusätzliche Bleibatterie oder ein unnötiger Verbraucher das gesamt Konzept ad absurdum. Nur damit der MP nicht unnötigerweise wild den AC-IN zu und abschaltet.
Wenn du eh weitere Batterien installieren willst, wäre das Problem ja auch schon gelöst.
Aber das sind alles nur Maßnahmen um die Symptome zu unterdrücken, sie beseitigen nicht das eigentliche Problem. Und dabei spielt es keine Rolle was für ein Ladegerät das ist. Auf dem MP rum zu hacken bringt nichts, der kann nichts dafür. Ich meine es gibt eine Liste mit unterstützten Akkus, und glaube deiner steht da nicht drauf. Das Grundproblem ist also eine falsche Zusammenstellung von Komponenten. Dann kommt die Disbalance der Zellen. In einem von Victron gedachtem Setup, würde das BMS die Ladespannung so lange absenken, bis die Disballance behoben ist. Dadurch würde das BMS nicht auslösen, und der MP brauchte keine Nottrennung vornehmen.
Aber das hilft nun alles nicht weiter, du hast dich für eine günstige Batterie entschieden die von victron nicht empfohlen/unterstützt wird, das sind die Fakten.
Das Problem hierbei ist, das ohne ein Zugriff auf die BMS-Werte (Zellspannung) man nicht dagegen steurn kann. Die einzige Möglichkeit die mir einfällt, ist es die Ladespannung vorsorglich geringer zu wählen.
Warum die Ladespannung über der eingestellten Spannung liegt kann ich nur vermuten. Ich denke aber es könnte daran liegen das der MP nach dem SmartShunt regelt, da er den als Batteriewächter ausgewählt hat. Im GX kann man das einstellen, wie das ohne GX geht weiß ich nicht.
'Du schreibst weiter höher, das du mehrere Batterien verwenden willst, mit je einem BattSens. Aber woher soll der MP wissen auf welchem er regeln soll? Das Konzept ist hier noch ein wenig unstimmig.
Bei meinem Setup verwende ich zwar auch mehrere Batterien, aber die BMS-Daten werden über einen Batterieaggregator (ein Stück Software) zu einer virtuellen Batterie zusammen gefasst, welche dann die Regelung der Ladung übernimmt.
Nicht unbedingt. Das Phänomen tritt bei voller Batterie/vollen Batterien auf. Wenn keine davon mehr Strom aufnehmen kann oder alle Batterien nach ein paar Wochen Standzeit etwas disbalance hätten, dann hätten wir das gleiche Problem.
Das Grundproblem ist also eine falsche Zusammenstellung von Komponenten.
Hinterher kann man immer kluge Sprüche bringen.
Auf dem MP rum zu hacken bringt nichts, der kann nichts dafür.
Er kann zu 100% etwas dafür. Er trennt bei “Überspannung” auf dem DC-Bus sinnlos den AC-IN und wechselt auf den DC-Bus. Obwohl eine Trennung des DC-Bus in dem Fall sinnvoller wäre. Mit Trennung des AC-IN löst er aber (wie gesagt) leider möglicherweise eine Kettenreaktion am AC-OUT aus.
Gäbe es auf dem DC-Bus wirklich ein Problem - was auch mit offiziell unterstützen Batterien passieren dann, dann würde das Vorgehen ebenfalls keinen Sinn ergeben.
Dass er bei DC-Überspannung abschaltet passt ja soweit. Nur leider stimmt die Strategie hier nicht.
Du schreibst weiter höher, das du mehrere Batterien verwenden willst, mit je einem BattSens. Aber woher soll der MP wissen auf welchem er regeln soll?
Noch ein Kritikpunkt: Es wäre schön die Datenquellen zuordnen zu können. So könnte ich dem MP sagen er möchte bitte die Temperaturen aller Smart Sense überwachen und die Spannung und den Strom vom Smart Shunt.
Wie auch immer. Ich denke hier ist alles gesagt. Danke für die Anregungen zur Problemidentifizierung.
Auch denke ich hier ist nun alles ausreichend dokumentiert, dass dieser Thread möglicherweise auch anderen Usern hilft, sollten die über ein ähnliches Problem stolpern. Die Kombi MP und LFP sollte ja nicht allzu exotisch sein.
Ich bin raus und wünsche allen ein schönes Wochenende.
Genau das ist die Schutzmaßnahme, die Quelle (ACin) trennen und eine Last erzeugen (auf WR-Betrieb wechseln). Der MP weiß ja nicht, das ein BMS getrennt hat, wenn er sich dann auch noch vom DC trennt, könnte die dortige zu hohe Spannung (die auch von einem anderen Ladegerät kommen könnte) weiter bestehen bleiben, und niemand kümmert sich darum. So wie es jetzt gelöst ist, ist es die sicherste Variante. Die zu hohe Spannung durch Erzeugung von Last (WR-Modus) abbauen, un dazu muss natürlich ACin abgeschaltet werden. Du musst das Ganze aus einer weit Abstrakteren Sicht sehen, und nicht nur aus deinem Setup. Die Komponenten müssen bei allen sicher funktionieren, und nicht nur in einem speziellen Anwendungsfall.
Noch ein Kritikpunkt: Es wäre schön die Datenquellen zuordnen zu können. So könnte ich dem MP sagen er möchte bitte die Temperaturen aller Smart Sense überwachen und die Spannung und den Strom vom Smart Shunt.
Victron arbeitet immer mit einer einzelnen Batterie, dies kann aber aus mehreren Blöcken (Batterien) bestehen, die dann aber zu einer einzelnen Batterie (elektrisch wie auch logisch) zusammengefasst werden müssen.
ein gx ist nicht zwingend noetig, aber das ist die zentrale, die dafuer sorgt, dass alles zusammenarbeitet und wenn man geraete dynamischen steuern will, geht es nicht ohne!