Wir haben ein Ferienhäuschen im Wald. Wir und unsere Nachbarschaft haben jeweils eigene Victron Anlagen. Da einige Nachbarn nur im Sommer anwesend sind, andere aber das ganze Jahr über, habe ich nun geplant sämtliche Anlagen miteinander zu verknüpfen.
Zuerst hatte ich überlegt, die Anlagen hintereinander zu schalten. Dies wäre jedoch mit einem hohen Verkabelungsaufwand einher gegangen. Nun ist meine Überlegung, die Anlagen als Master Slave System aufzubauen. Dh jeder Slave ist über sein AC in mit dem AC out des Masters verbunden. Die System sollen dann über Phytonmodule miteinander kommunizieren und sich über die Einspeiseleistung verständigen.
Funktioniert so, machen einige auch. Der Slave kann sich mit seinem Eingangsschütz auch selbst abwerfen. Da braucht es keinen an Out2 in Reihe. Der kooperative Austausch von Akkuladungen muß sowieso auf Vertrauen basieren und auch manuell gesteuert werden weil der Verbrauch in den einzelnen ESS unvorhersehbar ist. Es muß Aufgabe eines System Admins mit Rechten auf allen Anlagen sein den “Redispatch” vorzunehmen. Er macht dabei grundsätzlich die gleiche Aufgabe wie die Übertragungsnetzbetreiber: Stromverbrauch und Stromerzeugung in Balance zu halten. Im Gegensatz zu diesen hat er aber wegen der Akkupufferungen viele Stunden Zeit um zu reagieren. Bei Fehlern gibt es auch keinen Blackout. Unterspannung löst die Abschaltung einer einzelnen Anlage aus, bei 100%SOC geht Leistung von den Modulen verloren. In beiden Fällen kann ein rechtzeitiger Redispatch etwas ausrichten, solange die verfügbare Akkukapazität von allen Systemen in Summe noch irgendwas hergibt.
Irgendwann brauchen wir vermutlich noch ein Multi-ESS Konstruktions und Installationshandbuch. In Österreich kommen die Energiegemeinschaften gerade in große Mode. Da funktioniert das sogar über das öffentliche Netz. Die Teilnehmer sorgen mit ihren Skripts selbst dafür, daß in dem Moment eingespeist wird wo ein Partner etwas abnimmt. Wie in D die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung mit Viertelstundenmessung blos daß in Ö auch das gesamte Verbundnetz dazwischen sein darf. Ansonsten gibt es in D leider noch keinerlei politisch/finanzelle Motivation und Akkus muß man vom VNB über $14a abregeln lassen.
Node Red ist auch meine Wahl, weil es von Haus aus auf dem Cerbo stabil mitläuft bzw. keine weiter HW benötigt.
alle hintereinander schalten ist keine loesung, weil dann auch alle immer an sein muessen.
die einfachste loesung waere ein master, an dem alle anderen als slave haengen und natuerlich brauchen dann auch alle einen cerbo und eine netzverbindung untereinander, wobei die kommunikation auch ueberwacht werden muss!
dann koennen alle untereinander energie austauschen und der verkabelungsaufwand haellt sich auch in grenzen und die leistung laesst sich einstellen.
am besten ist es naetuerlich, wenn der master eine hoehere leistung und einen groesseren akku hat.
eine andere moeglichkeit, waere eine verbindung ueber eine dc-ringleitung, aber auch hier muss das ganze gesteuert werden. welche moeglichkeit die bessere ist, haengt auch von der leistung ab.
Hallo,
es sind jetzt erstmal 4 Anlagen, evtl kommen noch 3 dazu.
Leider ist der Master nicht das stärkste Gerät, aber es hängt am Netz. Alle anderen sind off-grid.
Ich wollte das ganze über Phytonmodule realisieren. Der Master meldet dabei, wieviel Leistung er gebrauchen kann, die Slaves melden, wie viel sie abgeben können. Zusätzlich gibt es bei den Slaves noch die Option, dass man abwesend ist, dann lässt sich der Akkus auf einen tieferen Soc entladen.
Das heißt das Redispatch durch die Anlage selbst gesteuert wird.
Als zusätzliche Sicherheit wäre ja noch die Frequenzanhebung im Falle, dass der Akku voll wäre, aber die Software, das nicht richtig aus steuert.
hallo,
in dem fall hast du allerdings ein problem. wenn der master am netz haengt, muessen alle geraete auch fuer den anschluss beim betreiber angemeldet werden und wenn das ueber grundstuecksgrenzen geht, ist das ein problem!
um energie in beide richtungen uebertragen zu koennen, muessen alle systeme als ess konfiguriert sein oder du musst die energie ueber eine dc-verbindung uebertragen. allerdings gibt es da vorraussetzungen, die erfuellt sein muessen, damit das auch problemlos funktioniert!
Dann mach doch den Master ebenfalls off-grid und lade duke Battery des Masters über ein Ladegerät aus dem Netz bei Bedarf nach. Z.B. ein gebrauchtes Eltek FlatPack 2 HE.
Die Kommunikation würde ich tatsächlich mit MQTT und ggf. NideRed machen.
Die Slaves auf AC-Out2 um sie bei geringen SOC oder zu hoher Kast zu trennen.
Zuvor würde ich per Netzwerk regeln.
Bitte prüfen wie alt Daten sind und wenn keine Updates kommen bei den Slaves den AC-in zum Master trennen.
Letztendlich kann alles über den Grid Set Point bei den Slaves geregelt werden.
Ist aber schon ein kleines Projekt. Teile es gerne in GitHub. Ich bin gespannt…
Warum sollen denn deine Nachbarn am ACout deiner Anlage hängen? Wäre es da nicht sinnvoller dein Netz unter den Nachbarn zu teilen und jeder betreibt ein ESS. Energie „verschieben“ ist ja auch über ACin möglich.
So oder so sind alle Anlagen dann mit dem Netz verbunden.
Außerdem gehe ich davon aus dass auch hier die 1:1 Regel am ACout gilt.
hallo,
wenn die steuerung entsprechend realisiert wird, braucht man die 1:1 regel nicht zu beachten, zudem die energie ja zwischen allen systemen ausgetauscht wird und das vorzugsweise nur bei vollem akku und zu zeiten, wo die pv-energie wohl auch nicht ausreicht.
Ein MP2 muss das Netz erztellen.
Die anderen Netz müssen auf AC-out angeschlossen werden. Out1 ist nicht schaltbar, Out2 jedoch. Daher der Vorschlag auf Out2.
Ja, sehe das genau so, alle System würden als ESS konfiguriert. Der Master wäre mit Nulleinspeisung konfiguriert. Evtl würden wir den auch off-grid machen, wenn es funktionieren wird.
Da das Mastersystem das ist, was den meisten Stromverbrauch hat, wäre ein Laden mit Gerät möglich, aber ich verstehe den Sinn darin nicht ganz. Dann kann ich den Maste auch als ESS mit Nulleinspeisung am Netz hängen lassen. Kommt auf das gleiche hinaus.
Die Programmierung habe ich mit Python und Rest-API begonnen. Mal sehen, wie es aussieht, wenn ich den 1. Test mache. Wird im Sommer sein, wenn wir für 2 Monate dort wohnen.
Ich kann es gerne über GitHub freigeben, sobald die ersten Tests erfolgreich sind. Die Installation habe ich über SetupHelper geplant. Der kann ja leicht auf GitHub zugreifen. Und die Steuerung läuft über das setzen des Grid Set Point.
Es wird 2 Steuerungspunkte geben, 1er bei dem die Einspeisung ins gemeinsame Netz bei hohem SOC beginnt (ab 95%) und 1en bei niedriegerem SOC (einstellbar, zb 60%) der 2 ist, wenn das Haus im Augenblick nicht bewohnt ist.
alle Anlagen, die irgenwie AC-seitig mit dem Netz verbuden werden, müssen angemeldet werden und den TAB entsprechen.
Wenn ihr ein Insel (off-grid) baut, bzw. mehrere und diese koppelt, gilt das nicht.
Wenn ihr jetzt mit eine Lader eine der Inseln ladet, seit ihr in der Grauzone.
Der MP2 trennt Batteir und eigenes Inselnetz galvanisch.
Daher der Vorschlag den Master nicht ans Netz anzuschließen und die Batterie bei Bedarf aus Netz mit extra Ladegerät nachladen. Da das Ladegerät unter 4,6 KW hat, wäre es auch keine Stuerbare Verbrauschseinheit.
Das Themea “insel” ist sehr umstritten und wird auch von den Netzbetreibern untersciedlich interrpretiert.
Zum MP2:
AC-in ist mit der internen AC-Busbar durch zwei Relais in Serie trennbar (NAä-Schutz).
Der AC-out1 ist fest mit der AC-Busbar verbunden.
Der AC-out2 schaltet alten MP2 mit Netz-Verlust ab.
Bei neueren MP2 ist der AC-out2 von der internen AC-Busbar durch ein Relais getrennt, weches üerb die Relais-Assitenten gestuert werden kann. Wird kein Assistent installiert, dann trennt der AC-out2 bei Netzverlust. Ich hab AC-out2 so programmiert, dass es bei 20% SOAC abwirft und bei 25% SOC wiedr zuschaltet.
Schau auf den Schaltplan auf der Vorderseit, ob AC-out ein Relais hat.
Ja, wenn AC-out2 nicht getrennt ist, dann sollte darüber zurück gespeist werden können. Ich habe es noch nicht probiert.
Da die Anlagen in Frankreich sind und Nulleinspeisung gemacht wird, sind sie nicht anmeldepflichtig. Auch zahlen wir uns nichts gegenseitig für den Strom, so dass das unter Nachbarschaftshilfe fällt und nicht kommerziell ist.
Davon abgesehen sind die Anschlusskästen mit dem Zähler dort am Grundstücksrand und dies ist oft 100 oder mehr Meter vom Haus und den Anlagen entfernt. Selbst eine “Hauptleitung”, die an Pfosten befestigt war und durch Bäume von den Pfosten abgeschlagen wurde, ist bisher (seit mindestens einem Jahr) nicht wieder dort befestigt worden sondern hängt 1 m über dem Boden und ist mit Warnband makiert.
Für den Leistungsbereich den wir übertragen würde ich bis maximal 2 KW (eher aber nur 1 KW) veranschlagen. Die maximale Strecke sind ca. 100 m (zumindest für den 1. Ausbau). Die verwendeten Kabelquerschnitte sind 1,5 und 2,5 qm
hallo,
da wuerde ich mindestens 2,5 mm² nehmen. ich habe selbst die leitung zu meinem buero nach und nach von 1,5 mm² auf 3 mm², 5 mm² und inzwischen einen teil der leitung auch in 6 mm² verlegt, weil mir der leistungsverlust zu hoch war. wobei die 6 mm² nur dort liegen, wo ich mein erste 3-phasen-multiplus-system installiert habe.
wieviele anlagen sollen denn gekoppelt werden?
aber wenn du das so machen darfst, muessen ja die gesetze geaendert worden sein. ich kann mich noch daran erinnern, einmal gelesen zu haben, dass in frankreich nur anlagen zur volleispeisung erlaubt sind, wenn ein netzanschluss vorhanden ist und es hohe strafen gab, wenn man sich eine anlage zur selbstversorgung gebaut hat, ausser es konnte kein netzanschluss gelegt werden.
Dort wo noch kein Kabel liegt werden wir 2,5 qmm verwenden. Dort wo schon Kabel ist, bleibt der, der dort liegt.
Ja in Frankreich war das früher anders. Bis 2017 war das Modell der EDF auf Volleinspeissung ausgelegt. Eigenverbrauch war nicht vorgesehen, wie es mit Inselanlagen ausgesehen hat, kann ich nicht sagen. Jeder, der damals einen Stromanschluss für sein Haus wollte musste richtig tief in die Tasche greifen. Nur der Hausanschluss kostete 10.000 Eur. Dann kam das Kabel bis zum Haus und die Verkabelung im Haus hinzu, die musste nach französicher Norm durchgeführt und von einem EDF Menschen abgenommen werden.
Ab 2017 gibt es das Eigenverbrauchsmodel (mit und ohne Einspeisung). Ohne Einspeisung ist das ganze dann nochmal vereinfacht worden. Und wenn am Übergabepunkt ein Wechselrichter bis 3 KVA hängt ist es nochmals einfacher.
Man könnte die Anlage auf vereinfachtem Weg melden (ist wohl so was ähnliches wie das Marktstammdatenregister bei uns), aber im Prinzip reicht eine Erklärung und Anlagendokumentation für den Fall das jemand sich das mal anschauen würde.
Gruß
Rainer