Bei DC-Überschuss-Einspeisung ist ja der Akku voll… da wird der Ladestrom abgeregelt.. vom BMS.
bzw. der MPPT arbeitet weiter mit “voller Kraft”, aber der Strom geht halt in den MPII. wenn keine Überschußeinspeisung .. dann wird der Strom runtergereglt.
Und der MP II weiss das und nimmt nun den Strom vom MPPT und speist halt ein
Das delta U (Ladeschlussspannung - Momentanspannung am Akku) ist 0 V, wenn der Akku “voll” ist. Und wo keine Spannungsdifferenz ist, da fließt auch kein Strom. Das BMS muss nicht zwangsläufig abregeln, damit kein Strom mehr fließt.
Aber das ist auch nicht der Kern der Frage. Es geht um die Frage, wie das ESS die MultiPlus-II steuert, damit sie den Überschuss ins Grid einspeisen.
Wir können uns nicht erklären, warum die MultiPlus-II manchmal symmetrisch einspeisen, manchmal asymmetrisch.
die multis regeln das ueber die ladespannung. es wird genau so viel eingespeist, dass die gewuenschte ladespannung nicht ueberschritten wird. deshalb geht ein ess auch sofort auf einspeisung, wenn die dc-ueberschusseinspeisung aktiv ist und die ladespannung reduziert wird, weil z.B. der lademodus geaendert wird!
Hallo @d_ferdi ,
Vielen herzlichen Dank. Das war genau die Antwort auf meine Frage und entspricht meiner Vermutung (also Variante 2 von meinen obigen Überlegungen).
Dann werde ich morgen mal bei hoher DC-Netzeinspeisung die DC-Spannungen an den Multis messen.
Nach dieser Logik müsste ja die Spannung an Multi3 am höchsten sein, da dieser mit der höchsten Leistung einspeist. Würde auch heißen, dass dieser mit dem geringsten Widerstand an den DC-Knotenpunkt angeschlossen ist. Wenn dass wirklich der Fall ist, dann würde es eventuell was bringen die V-Sense Eingänge der Multis mit einem lastfreien Kabel an den Knotenpunkt zu verbinden:
Ich werde das mal ausprobieren.
Wenn allerdings die Spannungsmessung selbst bei den 3 Multis voneinander abweicht, dann wird das auch nicht viel bringen. Aber ein Versuch ist es Wert!
Besten Dank nochmals für die aufschlussreiche Diskussion in diesem Forum!
Edit: Dagegen spricht allerdings meine Beobachtungen, dass nicht immer die gleiche Phase betroffen ist. Sollte es an einer zu großen Differenz der Impedanz einer DC-Zuleitung, an einem bestimmten MultiPlus-II, liegen, dann sollte theoretisch auch nur diese eine Phase betroffen sein.
Ich bin gespannt.
Hast du zufällig auch die maximale Ladeschlussspannung im DVCC konfiguriert?
Ja, ich habe auch die Ladeschlussspannung im DVCC konfiguriert (auf 55.3V). Allerdings nur als Notnagel. Normalerweise wird meine Ladeschlussspannung (CVL - charge voltage limitation) vom BMS vorgegeben (ich habe 2 DIY-Speicher mit JKBMS, die mit SerialBattery eingelesen und mit dem BatteryAggregator zu einem zusammengefasst werden).
Meine Ladeschlussspannung von den SerialBattery-Treibern liegt bei 55.2V. Sobald das Balancing fertig ist wird diese aber auf 54.0V zurückgenommen (meist nach 15-30min) um den Speicher zu schonen. Auch dabei sieht man kurz eine Einspeisung der Batterien ins Netz. Das deckt sich sehr gut mit der Aussage von @d_ferdi . In den Zeiten wo ich die hohe DC-Überschusseinspeisung habe und diese große Unsymmetrie sehe ist meine Lade-Endspannung fast immer auf 54.0V und damit weit entfernt von der Grenze, die “als Notnagel” im DVCC mit 55.3V vorgegeben ist.
EDIT: Da scheinen sich unsere Anlagen eventuell doch zu unterscheiden. Bei mir ist es immer die 3. Phase die deutlich mehr macht. Und es tritt eigentlich zuverlässig immer auf wenn die Multis hohe Überschussleistung der MPPTs (heißt bei mir ca.4kW) bei vollem Speicher ins Netz wandeln müssen.
es kann durchaus sein, dass auch das gx und die einstellungen, die an den ess-assistenten uebertragen werden, hier noch eine rolle spiel. abgesehen davon, dass wohl weniger die spannung an den klemmen als mehr die spannung, die der multi misst das ganze steuer. du kannst ja die vsense-leitungen mal anschliessen, dann bekommen sollten alle multis die gleiche spannung anzeigen.
ich weiss zwar, was die ueberschusseinspeisung ausloest, aber nicht wie sie geregelt und verteilt wird. mein test-ess hat auch nur einen multi, entsprechende versuche kann ich damit also nicht machen und in einem ess mit dc-ueberschusseinspeisung steuere ich das ueber den netzsollwert und ausgleich je phase.
Ich dachte das könnte eventuell auch noch einen Einfluss haben. Danke für die Info.
Ich habe 2x Seplos BMS. Aber bei mir ist es genau umgekehrt: Der Notnagel ist die CVL von 56,8 V. Die maximale Ladespannung ist auf 55,6 V eingestellt. Balancing beginnt bei 55,2 V (3,45 V).
Das Seplos BMS geht nie in Float-Zustand (wird nicht unterstützt, soweit ich weiß). Somit hält die Regelung bei mir die DC-Spannung bei vollem Akku auf 55,6 V dauerhaft erhalten.
wenn du mit 2 ladespannungen arbeiten willst, dann geht das problemlos mit node-red. mache ich in meinem system auch. das muss 120 minuten in der woche die spannung ueberschreiten, bei der der balancer startet.
Leider kann ich nirgends sehen, welche DC-Spannung die einzelnen Multis messen. Es wird nur eine Spannung für alle 3 Multis in der RemoteConsole angezeigt.
Ich werde das ausprobieren mit der V-sense-Leitung. Ich werde berichten.
hast du einen mk2/3 den du an einen pc anschliessen kannst? mit dem solltest du die einzelnen spannugen und stroeme sehen koennen. du musst nur den erweiterten vebus-monitor oeffnen.
Unter Dc finde ich nur eine Spannung.
Unter Devices finden sich aber unter Diagnostic einzelne Spannungen von den Terminals (ich vermute das sind die großen Terminals über die die DC-Last läuft). Nur beim Multi0 findet sich ein Wert für V-Sense (obwohl ich da bisher noch gar nichts angeschlossen habe):
normalerweise sollte der vsense intern ueber einen widerstand mit den polen verbunden sein. dadurch kann man die leitungen auch im laufenden betrieb mal abklemmen oder anklemmen, ohne dass es probleme gibt.
Ich bin bisher davon ausgegangen, korrigiert mich wenn ich falsch liege, dass V_sense in Systemen eine Anwendung findet, die über kein BMS verfügen. Wo man mittels 4-Leiterschaltung die Spannung am Akku misst.
Wir haben aber alle ein BMS. V_sense liefert dem ESS somit “nur einen zusätzlichen Messwert”. Findet dieser Messwert überhaupt eine Anwendung? Oder dient er nur der Anzeige? Oder: Was muss man in der Konfiguration ändern, damit das ESS auch tatsächlich diesen “neuen” Messwert V_sense berücksichtigt und danach regelt?
Ja, das habe ich verstanden. Das BMS könnte die Momentanspannung am Akku auch messen und übertragen. Das ESS könnte die vom BMS gemessene Spannung gegenüber V_sense priorisieren. Macht es das?