es geht um den Überspannungsschutz/Surge Protector (SPD) dacheingangsseitig der DC-Leitungen zu den SmartSolar Ladegeräten. Bei Kabellängen über 10 mtr. (DC) soll u.a. ein SPD (Überspannungsschutz, TYPE 2) möglichst nah an den Solarmodulen (Dacheingang) verbaut werden. Der Überspannungschutz führt eine Überspannung welche über die Solarmodulen aufgenommen wurde, z.B. aus statischer Aufladung oder indirektem Blitzeinschlag, gegen den häuslichen Potentialausgleich ab. Er würde damit eine Funktionserdung darstellen.
Die Frage stellt sich nun, wie der Überspannungsschutz spannungsmäßig dimensioniert werden muss.
Die meisten SPD Automaten haben eine Überspannungsregelung bei 600 / 1000 / 1500 Volt.
Die Smartsolar Ladegeräte arbeiten mit max. 250V DC oder 150V DC Stringspannung.
Demnach wären SPDs mit entsprechend 250V oder 150V einzusetzen (DC).
Allerdings gehe ich davon aus, daß die SmartSolarladegeräte auch zu Tagesbeginn (oder öfter) eine Isolationsprüfung der DC seite, also zu den Solarmodulen hin, vornehmen.
Da die Solarmodule meist für 1000V DC ausgelegt sind, ist anzunehmen, daß die Isolationsprüfung daher von den SmartSolar Ladegeräten bei 1000V ausgeführt wird. Damit würden die Smartsolar Ladegeräte aber eine Überspannungsicherung mit 250V / 150V umgehend auslösen.
Werden aber 1000V SPD Protectoren eingesetzt, würden bei Überspannung durch Beaufschlagung der Solarmodulem (stat.Aufladung, Blitzeinschlag in den Nähe etc.), die Smartsolar Ladegeräte unzulässig mit eben bis zu 1000V belastet. Da die SmartSolar Ladegeräte dann auch noch direkt mit Speicher verbunden sind, ist die Frage, ob die Überspannung durch die SmartSola Ladegeräte vorher abgeleitet werden können (35mm² Erdungsanschluss).
Also: Welcher Spannungswert wird bei den Überspannungssicherungen benötigt?
Nach langem suchen habe ich Automaten für Spannungen mit 150V / 250V DC gefunden, meist werden in den Generatoranschlusskästen (GAK) aber 600V oder 1000V SPDs verwendet.
Völlig weltfremd würde ich es nicht nennen. Galvanische Trennung und Isolationsüberwachung ist nach DIN gefordert. Die RS450 machen das auch, die Kleineren Laderegler sind da eher Grauzone im Heimspeicher Bereich.
Wie die RS450 den Isolationswiderstand messen ist mir nicht bekannt ich vermute eher über Ableiströme als mit einer 1000V Messung
Ja, aber wozu sollte es nötig sein, diese Prüfung mit der Grenzspannung von 1000 V durchzuführen? Nicht nur, dass es dafür keine technische Erfordernis gibt, würde man viele Geräte dadurch zerstören.
hallo,
der ueberspannungsschutz dient nicht dem schutz der technik, sondern nur dem von personen!
egal was du einbaust, wenn du ueberspannung duerch einen blitz auf der leitung hast, dann ist der mppt hinueber, wenn der strom so stark ist, dass die pv-module ihn nicht mehr ableiten koennen oder zu viele module in reihe angeschlossen sind.
einen direkten blitzeinschlag wuerde keines der geraete ueberleben!
fuer die mppts spielt es also keine rolle, bei welcher spannung der ueberspannungsschutz ausloest, wenn die maximale eingangsspannung oder die maximals isolationsspannung dabei ueberschritten wird, ist das teil im jenseits!
Es ist nicht nur der Personenschutz damit gemeint. Es soll durchaus auch die Technik geschützt werden, aber eher aus der Sicht des Netzbetreibers damit z.B. eine Überspannung den Wechselrichter nicht so beschädigt, dass er sich nicht mehr vom Netz trennen kann. Also der NA Schutz nicht mehr gewährleistet wäre.
Bei den DC-MPPTs ist das eigentlich (technisch) gar nicht so vorgesehen, die Regeln gehen davon aus dass man die DC Seite an einen Wechselrichter anschließt.
Dennoch hab auch ich da entsprechende 150V DC SPDs Typ2 eingebaut. Vor ein paar Jahren gabs die schier nicht zu kaufen, ich hatte welche aus China importiert. Heute sind viele Modelle von vielen Herstellern verfügbar.
Immer einen mit der passenden Spannung nehmen und wie von dir beschrieben installieren. Also einen direkt am MPPT und wenn die Leitungslänge 10m übersteigt, dann nochmal einen am GAK, bzw. so nah wie möglich an den Modulen.
Der MPPT selber hat DC Eingangsseitig auch große Kapazitäten, d.h. eine induzierte Über-Spannung kann der auch so bis zu einem gewissen Grad ab, aber definiert ist das natürlich nirgends. Einen direkten (Blitz) Treffer wird auch der SPD nicht retten können.
@M_Lange: Die Überspannungssicherungen von Dehn habe ich auch gefunden, aber eben nur im 150V und 600V Bereich.
Die grundsätzliche Frage ist, werden die Laderegler mit der max. Nennspannung gegen Überspannung abgesichert, dann benötige ich 150V und 250V Überspannungssicherungen (für 250V hat Dehn wohl kein Produkt im Programm), oder geht es eben mit der 600V Variante.
Ich habe Bedenken, daß eine deutliche Überspannung über dem Laderreglerwert auch den Speicher gefährden kann… und damit insbesondere personenschutzmäßig relevant wird.
Hallo,
die Antwort hatte sich gerade überschnitten.
Blitz direkt, finí, ist klar.
Die grundsätzliche Frage ist, werden die Laderegler mit der max. Nennspannung gegen Überspannung abgesichert, dann benötige ich 150V und 250V Überspannungssicherungen (für 250V hat Dehn wohl kein Produkt im Programm).
Also 150V SPD für die 150V Laderegler, 250V SPD für die 250V Laderregler.
Wie funktioniert denn eigentlich dann die Isolationsüberprüfung DC seitig bei den SMARTSolar Ladereglern?
Oder übernehmen die Isolationsprüfung dann die Multiplusse?
Ja genau, 150V DC SPD für den 150er und 250V SPC für den 250er.
Ich hatte damals SPDs von LSP direkt in China bestellt.
Tatsächlich scheint “nur” der 250er problematisch…
Zu der Isolationsprüfung kann ich nicht viel sagen, ich denke aber, dass hier der Widerstand zwischen den DC Leitungen gegenüber PE gemessen würde. Sicherlich legt der MPPT keine hohe Spannung an…
herzlichen Dank für Deine Mühe. Mit LSP bin ich jetzt in Kontakt, die Firma würde die Bauteile auch versenden. Da die Portokosten grundsätzlich recht hoch sind, frage ich hier nach, ob da weiterer Bedarf besteht.
LSP würde auch Ersatzüberspannungssicherungen liefern können, sowie Schmelzsicherungen (Module) und auch DC Trennschalter.
Dann könnte man da eine Sammelbestellung vornehmen.
hallo,
wenn du die mppts schuetzen willst, brauchst du einen schutz, der garantiert, dass die 150V nennspannung NIE ueberschritten werden. wieviel ueberspanung ihn killt, kann ich dir nicht sagen, aber bei einem 100/50 reichen 15% ueberspannung und das teil ist nur noch ein briefbewschwerer!
und ein normaler 150V ueberspannungsschutz kann das nicht sicherstellen, da er normalerweise eine hoehere spannung benoetigt, um aus zu loesen!
normalerweise sind da vdr’s verbaut, die einen kurzschluss verursachen, aber die haben keine so steile kennlinie, dass der schutz auch den mppt sicher schuetzen kann! wenn du einen 100V ueberspannungsschutz fuer 150V nennspannung einbaust, dann koennte das vieleicht funktionieren!
Man muss hier aber statische und transiente Überspannung unterscheiden.
Kurze Peaks im us Bereich bügeln die Elkos am DC Eingang gut weg. Aber wie gesagt, definiert ist hier nichts.
Wegen der LSP Bestellung, - danke ich brauche nichts.
Da kommt auch nochmal Zoll dazu, so als Hinweis. Waren bei mir damals ca. 115€ komplett für 4x 150V SPDs.
Fand ich trotzdem einen guten Preis.
Hallo,
LSV gibt z.B. bei den SPDs einen “Voltage Protection Level = U(p) bzw. U (res)” von
550V Modell 100 V DC (Einsatzbereich 75-100V)
600V bei Modell 125V DC (Einsatzbereich 95-125V)
800V bei Modell 150V DC (Einsatzbereich 115-150V)
1000V bei Modell 275V DC (Einsatzbereich 210-275V)
Ich verstehe das so, daß eine Überspannung faktisch auf 550V - 1000V begrenzt wird.
Gefunden:
“Die Angabe des Schutzpegels bezieht sich immer auf die Fähigkeit des Gerätes bei einer angenommenen Nenn-Überstrombelastung, z.B. 12,5 kA pro Pol.
Wenn jedoch nur ein Bruchteil des Nenn-Überstroms am Überspannungsschutzgerät ansteht, dann ist der Schutzpegel noch besser bzw. die Restspannung noch niedriger.”
Ich habe nun mal Anfragen diesbezüglich an dt. Hersteller gesendet.
Jupp,
ich muss mal nach der Zolltarifnummer fragen, da habe ich bisher keine Informationen vorliegen.
Bei Import aus nicht EU gilt kostenmäßig:
Artikelpreis + Lieferkosten = zu verzollender Betrag (falls anfällt), + zzgl. Märchensteuer.
Da ist oft der Warenpreis eher Nebensache.
Ich hatte mich auch recht lange damit beschäftigt und lange gesucht. Am Ende bin ich bei Schutzeinrichtungen von der französischen Firma Citel gelandet. Die haben einen Überspannungsschutz, der eine maximale PV Spannung von 275V DC zulässt und eine nominale Spannung von 220V erlaubt. Das werden meine vier Module in Reihe nicht erreichen.
Das ist zwar ein bisschen über 250V aber ich gehe mal davon aus, dass eine Überspannung nicht bei 270V halt macht und mit war ein europäischer Hersteller lieber als ein Bauteil aus China.
Die bieten das gleiche Model noch in einer 150V Variante an.
Hallo,
bestellt habe ich nun einige SPDs für DC Spannungen von 100/150/275V
Interessanterweise liegt lt. Datenblatt U(p)
100V -U(p) 550V
150V -U(p) 800V
275V -U(p) 1000V
I(n) 20kA
I(total) 40kA
Reaktionsszeit <25ns
Bei anderen Anbietern bekomme ich nur U(p) Wertangaben bei den o.a. Betriebsspannungen von 1.8kv (1800V) bzw. 2.0-2.8kv.
Mal schauen was kommt -und wenn möglich, mal austesten.