Hallo sra!
Es muss/sollte ein Überspannungsschutz am PV-Eingang eines MPPT Ladereglers gewährleistet werden, damit die interne Verschaltung keinen Schaden nimmt.
Im MPPT sind elektrische/elektronische Bauteile wie MOSFETs, Elkos und Spulen verbaut, die für eine bestimme Spannung bestimmt und ausgelegt sind. Übersteigt die Spannung bestimmte Werte, dann können die Bauteile kaputt gehen weil die Strukturen darin unwiederbringlich zerstört werden.
D.h. man sollte so eine Überspannung verhindern. Bei einem MPPT 150/xx Laderegler heißt das, man muss dafür sorgen, dass die anliegende Spannung zu jeder Zeit max. 150V nicht überschreitet.
Zum einen muss man seine PV Module so verschalten, dass die reguläre PV Betriebsspannung zu keiner Zeit (z.B. auch nicht bei tiefen Temperaturen, wo die PV Spannung am höchsten ist) diese 150V überschreitet.
Aber man sollte (aus Eigeninteresse oder weil es Vorschrift ist) auch mögliche auftretende Überspannungen entsprechend dämpfen bzw. ableiten, sodass es zu keinem Schaden kommt. Verhindern kann man sie i.d.R. nicht, da es sich meist um nicht selbstverschuldete Überspannungen handelt.
Viele solcher Überspannungs-Events treten durch Blitze auf, dabei ist aber nicht immer gleich der direkte Einschlag gemeint, sondern durch Einschläge “in der Nähe” auftretende hohe elektrische Felder, die zu Induktionsspannungen führen können. Das sind dann kurze und hohe Peaks, die es zu verhindern gilt.
Einen direkten Einschlag zu überstehen, bedarf es noch weit aus mehr als nur einen “einfachen” SPD, ist aber auch nochmal um ein Vielfaches unwahrscheinlicher.
Ein Überspannungsschutz leitet dann die entsprechende Überspannung (im obigen Beispiel) von mehr als 150V gegen das Erdpotential ab. Das macht er sowohl in der (+) als auch in der (-) Leitung. Darum hat jeder DC-SPD auch immer min. drei Anschlüsse.
Da du eh beide Leitungen einzeln absichern musst, kann es somit zwischen (+) und (-) ja nicht zu einer höheren Spannung kommen. Und man muss die Energie ja irgendwohin ableiten, daher gegen Erde. Theoretisch würde ein solcher Schutz auch direkt zwischen den beiden Leitungen reichen, denn die Spannungen würde ja einfach nur oberhalb von 150V kurzgeschlossen, doch die Energie könnte nicht weg. und es würde sich ein Potential aufbauen, dass dann an der schwächsten Stelle im System zu einem Durchschlag o.ä. führt. Daher ableiten und gut ist.
Jetzt spielt aber die korrekte Auswahl des Überspannungsschutzes eine entscheidende Rolle. Eine SPD für 1000V DC, wie man ihn oft vor einem Stringwechselrichter installiert, bringt bei einem 150V MPPT nicht die nötige und gewünschte Sicherheit. Er kann funktionieren, aber gut möglich ist der MPPT bei einer Überspannung trotzdem hinüber.
Bzgl. der Victron MPPT Laderegler, - hierzu habe ich noch keine Angaben gefunden. Klar ist, dass durch den internen Aufbau eines solchen DC/DC Wandlers die internen Bauteile gewisse Überspannungen auch ohne Schaden “schlucken” können. Aber spezifiziert ist es, so weit ich weiß, eben nicht.
Der passende Schutz muss/sollte so aussehen, dass du einen passenden SPD für deine Anwendung aussuchst. Die Angabe U(c) sollte immer min. so groß sein wie die höchste auftretenden Betriebsspannung. Wurde hier aber schon im Detail beschrieben.