Ladeparameter am MPII nicht so gut einstellbar wie am MPPT?

Hallo zusammen,
mein ESS läuft nun.

Was mich etwas überrascht:
Ich kann beim MPII die Wiederholung der Konstantspannungszeit irgendwie nicht abschalten.
Ich finde auch nichts, dass der Ladestrom unter einer gewissen Grenze abgeschaltet wird. Bei meinem MPPT Kann ich bei der Absorption angeben, dass er abschalten soll wenn der Schweifstrom unter einem definierten Wert liegt.
Und den Rebulk Offset find ich auch nirgends…

Hab ich da nen Denkfehler?

Und noch eine Frage:
Batteriemonitor im ESS Assi an oder aus?
Je nachdem wo man liest heißt es “muss aus”, “muss an” oder “egal”:…

S.

Okay…waren meine Fragen zu verworren oder zu simpel ?

Hallo,

die Ladeeinstellungen im ESS werden aus den Multis/Quattros entnommen und an alle beteiligten Ladeinrichtungen wie MPPTs per Kommunikation übermittelt. Also dort exakt einstellen. Wie genau geladen wird gibt eventuell aber auch die Batterie über den CAN-Bus vor. Hilfsweise sollte man sich bei der Ersteinrichtung eines ESS an die Vorgaben in der Batteriekompatibilitätsliste von Victron Energy halten: https://www.victronenergy.com/live/battery_compatibility:start
Der Button “Batteriemonitor” sollte aktiviert werden.

Ja eben das ist ja das Thema.
Ich vermisse im Multi die Einstellung, dass unter einem gewissen Ladestrom das Laden beendet wird (Schweifstrom bei der Absorptionsphase) und auch die Möglichkeit, eben keine wieederholte Konstantspannungsphase zu haben.
Momentan ist das BMS noch nicht ans Cerbo angebunden.

Sorry vergessen zu erwähnen:
Ich hab auch nen SmartShunt am Cerbo.
Auch dann Batteriemonitor an ?

Ja. immer den Batteriemonitor aktivieren und die Ah eintragen. Damit geben Sie dem VE.Bus-System die Möglichkeit entweder mit einem externen BM wie dem SmartShunt zu arbeiten oder mit dem eigenen internen Messsystem der Multis.
Sie können bei der VE.Bus-Programmierung Register “Ladegerät” eine eigene Ladekurve anlegen. Sie haben zwar tatsächlich nicht ganz so viele Möglichkeiten wie in einem MPPT, bisher haben diese immer ausgereicht. Ergänzend kann man einen zusätzlichen Assistenten “Ladestromsteuerung” einfügen und zusammen mit dem internen Relais das Ladeverhalten erweitern.

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Wann genau soll den die Ladung beendet werden? Bzw. warum? Wenn wir über LiFePO Batterien reden, dann absorbieren die ja bis in die höchsten Ladestände noch mit großen Strömen. Wenn alle Zellen ausbalanciert sind und keine Zellspannung nach oben abhaut, dann kann die Batterie bis 99% SoC mit dem “vollen” Ladestrom gefahren werden, dann reguliert sich der Strom in der Constant Voltage Phase ohnehin nach unten bis er irgendwann beinahe Null ist.
Also warum genau soll der Ladestrom begrenzt werden, bzw. in welcher Abhängigkeit?

Ich verstehe, dass man das abhängig von der Batterietemperatur, bzw. vom Zelldrift abhängig machen will. Das mache ich auch so, dazu nutze ich aber das BMS welches als Master die Ladung steuert.

Ich lade die Zellen auf 3,45 maximale Zellspannung.

Wenn man sich mal diesen Link hier anschaut:
https://nordkyndesign.com/charging-marine-lithium-battery-banks/

scheint es so zu sein, dass bei 3,45, der Abschaltstrom 0,014C ist.
Also bei einer 280Ah Zelle sind das dann 3,92A.

Ströme unter dieser Schwelle sollten vermieden werden…nur wie, wenn ich das dem Multi nicht sagen kann.

Wie willst Du solche Ströme vermeiden? Geht nicht. Diese werden dann höchstens ignoriert.
Diese Angaben aus den Datenblättern von Zellen bzw. BMS beruhen meist auf der Tatsache, dass diese geringen Ströme durch das BMS nicht erfasst werden können und somit bei der SoC-Ermittlung rausfallen.

Naja also beim MPPT kann ich den Strom als Schweifstrom definieren und dann wird zumindest die Absorptionsphase schlichtweg beendet.

Ist schwierig, weil ja auch Verbraucher am Multi hängen, es kommt nie zum unterschreiten vom Schweifstrom.

Ja, der Strom wird einfach ignoriert…, fliest aber trotzdem.
Da im Multi bei der Li-Ladekurve nach einer fest eingestellten Zeit die Absorptionsladung auch beendet wird, spielt das normal keine Rolle. In dieser Absorptionszeit (Konstantspannungszeit)wird der Ladestrom vom Maximum auf 0 abgesenkt. Danach wird die Spannung abgesenkt. Wenn die Kommunikation des BMS gut bzw. korrekt programmiert wurde, gibt die Batterie aber dem Victron-System per DVCC vor, wie die Batterie geladen werden soll.
Wenn nicht, hilft zusätzlich ggf. das:
Soll/muss der Ladestrom abhängig von der Batteriespannung sofort abgesenkt werden, hilft hier nur der Assistent Ladestromsteuerung zusammen mit einem Relaisassistenten weiter.

Naja…ich hab ein ESS, bei dem am AC-Out nix hängt.
Somit fließt DC seitig entweder der entnommene Strom oder der Ladestrom.
Und der kann sehr wohl gegen Ladeende bzw. während der Absorptionsphase unter diese Schwelle fallen…

Und bei einem MPPT kann ist da eben festlegen, dass die Absorption unter einer gewissen Schwelle (eben der Schweifstrom) abschaltet…
Und diese Einstellung vermisse ich im MPII

???
Beim MPPT fließt da genau garnix mehr, wenn der Schweifstrom unterschritten wurde…Null.
Da dann schlichtweg die an den Akku angelegte Spannung nochmal reduziert wird.

Naja…ist vielleicht Haarspalterei, aber der Strom, wird nicht abgesenkt (das wäre ja etwas aktives, das der MPII veranlasst) sondern der sinkt eben aufgrund der Zelleigenschaften ab.
Und das ist das, was ein MPPT detektiert und darauf reagiert.
Scheinbar ist aber der Lade-Algo in einem MPII nicht so fein granular einstellbar, wie bei einem MPPT.

Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt:
Nein, der Strom soll nicht abhängig von der Spannung aktiv abgesenkt werden, sondern umgedreht:
Der Ladevorgang soll beendet werden, sobald der Strom unter eine gewisse Grenze gefallen ist.

Geht nicht, also Restriktion und somit auch nicht mehr überlegenswert…

S.

Das macht doch das BMS automatisch… ab einer bestimmter Spannung regelt das BMS den Strom.
WEenn Du es anders begrenzen willst … setze im DVCC die Ladespannung runter

Welches BMS macht denn das?
Mir wäre keines bekannt bei dem ich sagen kann “Wenn bei Spannung X Volt der Strom unter Y Ampere fällt, schalte das Laden ab”.
MWn machen die BMS eine stumpfe Begrenzung des Ladestromes also “wenn X Volt, dann max Y Ampere” , aber das ist etwas anderes, also die Ladeabschaltung bei Unterschreiten eines Mindeststromes.

Reduzierung der Ladespannung bringt doch nix.

Habe ich das, was ich vermisse, so schlecht beschrieben?

S.

Da muss keiner schalten. Wenn die Batteriespannung der Ladespannung entspricht fällt der Strom bis 0 ab. Ist reine Physik, ändert der Mensch nichts dran.

1 Like

Irgendwie habe ich den Eindruck dass keiner liest was das Grundthema ist.

Dass der Strom in Richtung Null sinkt, wenn die Batteriespannung auf die Ladespannung ist, ist unbestritten, das ist pure Physik und mir als Ingenieur durchaus bekannt.

Aber genau das ist das Problem und eben nicht die Lösung die hier gebetsmühlenartig vorgetragen wird.

Eben WEIL der Strom gegen Ende Richtung 0 geht soll ja garade der Ladevorgang unterbrochen werden um eine Überladung der Zellen zu verhindern.

Am 08. November hatte ich folgenden Link hier eingestellt:
https://nordkyndesign.com/charging-marine-lithium-battery-banks/

Und dort wird eben beschrieben, dass unter einem gewissen Ladestrom das Laden beendet werden sollte.
Dieser Strom ist abhängig von der Ladeschlussspannung der Zelle.

jetzt klarer ?

S.

Wenn der Strom 0 ist, ist der ladevorgang beendet. Das die Spannung noch anliegt stört dabei nicht im geringsten, kann auch nicht zur überladung führen. Der Strom lädt die Batterie, nicht die Spannung.

nee, nicht klarer… der Ladevorgang wird doch unterbrochen/beendet, wenn die im DVCC eingestellte Spannung erreicht wird. Es fliesst dann nur noch der erforderliche Ausgleichsstrom… und wenn alles ausgeglichen ist… dann ist Schluss mit Laden.

Hallo,
sorry aber irgendwie werd ich hier gerade mächtig misverstanden.

Hast Du den Link angeschaut.
Der Ladevorgang soll ja bereits VOR Erreichen der 0A beendet werden und nicht erst dann.
Wenn zu lange ein zu niedriger Ladestrom, fließt kann das die Zellen überladen.

Eben schon…siehe Link:
Bei 3.45V Zellspannung kann die Zelle überladen werden, wenn Ströme unterhalb knapp 4A fließen.

Bei 3.65V Zellspannung gebe ich euch recht, aber eben nicht bei 3.45V.

DVCC reglementiert doch nur den maximalen Strom.
Von Begrenzung auf einen Mindeststrom kann ich da nichts entdecken.

Und wenn eben der MPII in die Konstantspannungsphase geht, dann sinkt der Strom nicht schlagartig auf 0…zumindest konnte ich das noch nie beobachten…sondern läuft von oben nach unten durch den “bedenklichen” Bereich.
Und das würde ich gerne vermeiden.
Geht aber nicht.
Ich vermisse schlichtweg die - offenbar nicht implementierte - Funktion des “Tail-Currents” wie bei einem MPPT.

S.

Und der Bereich ist bedenklich weil’s irgendwo im Internet so steht ?

Wenn am Ladegerät auch verbraucher angeschlossen sind (eigentlich immer) wird der Tailcurrent eh nie unterschritten.