Frage zur ESS Einstellung

Als Neuling bei der Inbetriebnahme und Benutzung meines victron-Systems habe ich mal eine Verständnisfrage zur Einstellung des ESS.
Ich habe hier Einstellmöglichkeiten, die ich nicht so recht interpretieren kann und gerne gewusst hätte was diese bewirken.

Schön wäre es, wenn mir jemand erläutern oder einen Hinweislink auf eine deutschsprachige Erklärung liefern könnte, was diese Werte bewirken und wie ich die optimiere.

Hier noch ein paar Erklärungen zu meinem System:
Mein eigenes System besteht aus MP-II, MPPT 150/45, Cerbo GX und AGM-Akkus mit 112Ah (die nur bei Netzausfall benutzt werden sollen).
Alles was vom Solar nicht zur Batterieladung benötigt wird soll ins Netz eingespeist werden bzw. meinem Eigenverbrauch dienen.

aus dem Hannöverschen grüßt,
Axel

Gridmeter hast du auch?

Die 1000W auf dem Bild sind die maximale Leistung des MP2 im ESS Betrieb.

Sprich er wird alles was mehr als 1000W in deinem Haus verbraucht wird aus dem Netz zugekauft.

Netzwert Soll ist die Wattzahl (hier 200W Netzbezug) ist der Wert den dass ESS System versucht zu halten.

Also ich würde auf Batterie Life wechseln und einen relativ hohen Wert SOC Mindestwert (u.a wegen Blei und als Reserve bei Netzausfall)

Aber lass dich auch ruhig nochmals durch das ESS Handbuch inspirieren

Das ESS-Handbuch habe ich durchgearbeitet und die ersten Einstellungen danach vorgenommen.
”Batterie Life” halte ich bei AGM-Akkus für ungeschickt, zumal die Kapazität mir bei Netzausfall möglichst lange zur Verfügung stehen soll.
Vielleicht habe ich da ja einen Denkfehler und kann mit “Batterie Life” und 100% SoC ja dennoch was bewirken. :thinking:

Gridmeter habe ich nicht.
Das erledigt der MP ja recht zuverlässig.

Die 1000W sind also die Grenze, bis zu der der Strom aus den Akkus entnommen werden?
Hm … dann muß dieser Wert wohl an die maximale Leistung der Solarpanels angehoben werden, oder?
Sonst geht mir ja bei maximaler Solarleistung was verloren, sofern die darüber liegt …

Das mit dem “Netzwerk Soll” habe ich nicht verstanden.
Momentan ist es so, dass ich sowohl bei AC-in Lasten unter, als auch über 200W die überschüssige Leistung ins Grid einspeise.

Hast Du vielleicht nochmal einen Tipp wo ich das im ESS-Handbuch genauer nachlesen kann?

CU, Axel

Hast du ein ein oder dreiphasiges Netz?

Ich würde Battery life und einen relativ hohen SOC Wert nehmen. Wegen Blei sowieso mindest SOC => 50%

Ist der sehr hoch dann macht das ESS System nicht mehr viel da Status #1 +#2 erreicht wird.

Spiel doch ein wenig mit den Einstellungen herum und schau dir das Ergebnis auf venus.local oder VRM an

Netzwerk Soll, bei mir 50W

Zwischen Verbrauch und PV (netzgekoppelter) Leistung wird z.B die Ladeleistung so geregelt, dass 50W Netzbezug rauskommen

Ist das Akku voll und die PV Leistung höher als der Verbrauch, dann geht die Leistung unverbraucht ins Netz.

Da du DC gekopplete PV hast ist das ein wenig anders

Hm … SoC 50%? da laufe ich doch Gefahr, dass die Batterien nur zu 50% gefüllt sind, wenn mal das Grid ausfällt.
Das scheint mir für meinen Bedarf nicht die Lösung zu sein.
Ich wünsche mir eine Art USV für Stromausfallfälle.

Ich betreibe hier ein einphasiges System, hinter dem ich die relevantesten Komponenten meines Haushalts “notbestromen” möchte, weshalb die überschüssige Solarenergie auch ins Netz gespeist werden sollen.
Das ist dann zum Teil ebenfalls Eigenverbrauch (quasi vor dem victron-Kram) und gerne auch ins Netz zurück.

Bisher hatte ich das mittels einer 3KVA USV aus dem EDV-Bereich gelöst und Solar über Hoymiles Wechselrichter am AC eingespeist.
Da dann aber Solarertrag bei Netzausfall nicht mehr funktioniert, habe ich mich nun für victron Komponenten entschieden und die Solarpanels, sowie die Batterien daran angeschlossen.

Hier noch ein Bildchen wie es aktuell ausschaut:

Einen Tod muss man sterben, entweder viel freie Akku Kapazität oder viel Notstrom Kapazität :wink:

Die Hoymiles kannst du selbstverständlich als AC gekoppelte PC anschließen. Geht im On Grid und Off-Grid Modus….muss nur entsprechend konfiguriert werden.

Blei Akku halte ich bei ESS Systeme als nicht optimal

AGM-Akkus mit 112Ah bei welcher Spannung?

hallo,

man kann bestimmte funktionen des systems begrenzen, dazu gehoert der ladestrom oder auch ladeleistung, die wechselrichterleistung und die einspeiseleistung wenn man einspeist.

der netzsollwert ist der wert, auf den der netzbezug ausgeregelt wird. in dem beispiel wirst du also immer um die 200W aus dem netz beziehen!

aber die einstellungen koennen sich gegenseitig beeinflussen, wenn du z.B. mit dem netzsollwert eine der eingestellten genzwerte ueberschreitest!

tschuess

zusammengeschaltet auf 48V
sieht man ja auch schon im Bildchen oben (Spannung am Akku bei 56V)

Na ja … ich kann auch schnell mal 10.000,- EUR ausgeben und alles optimal machen …
Hier geht es zunächst mal darum, die vorhandenen Komponenten bestmöglich einzusetzen.

Das ich das “alte” Geraffel mit dem Hoymiles Wechselrichter auch als AC-Einspeisung verwenden könnte, habe ich verstanden.
Dafür gibt es ja auch einen Schalter, den ich schon entdeckt hatte.
Nur … was soll das? Batterie leer ist dann auch Batterie leer, weil Hoymiles-Solar ohne Strom ja nicht anspringt.
Mit victron MPPT werden die Batterien sofort wieder geladen, sobald die Sonne scheint.

Das alles ist aber nicht Inhalt meiner Anfrage.
Ich möchte ein Verständnis dafür entwickeln, was ich mit welcher dieser ESS-Einstellungen verändere und beeinflusse.

Hm … zu welchem Zweck und aus welchem Netz?
ESS heißt ja “Energy Storage System”, also Energie-Speichersystem.
Hier stellt man also Werte für den Energiespeicher (sprich: die Batterien) ein, oder?

und weshalb sollte ich bei dem Beispiel IMMER um die 200W aus dem Netz beziehen sollen?
Wenn die Batterien voll sind und keine (oder wenige) AC-Verbraucher dran sind … wo soll das hin?

Ich möchte gerne verstehen, was die Einstellungen bewirken, daher nochmal die Nachfrage …

hallo,

wenn du einen smartmeter als netzzaehler installiert hast, ist der netzsollwert der wert, den dir der smartmeter anzeigen wird, hast du keinen, ist es die leistung, die ueber ac-in geht, ausser es gibt einen grund, diesen wert zu ueberschreiten (wechselrichterleistungsbegrenzung, ueberlastung) oder zu unterschreiten (dc-ueberschusseinspeisung)!

was du willst, ist eine sache, wenn du es falsch einstellst, wird es von dem, was du willst irgendwann abweichen!

aber es steht dir auch frei, das system auf inverter only zu stellen, dann spielen die ganzen ess-einstellungen keine rolle mehr!

tschuess

Ohne Gridmeter wird es nicht so gut funktionieren.. der MP II muss ja wissen was gesamt verbraucht wird (alle 3-Phasen).

Und bei einem Bleiakku hast Du nur 50% Kapazität zur Verfügung… die sollte man nie unter 50% entladen.. das mögen die nicht ;O)))

Warum? :thinking:

Ich habe nicht den Anspruch irgendwas an Solarleistung anpassen zu wollen.
Das was übrig ist soll ins Grid, also ins Netz.

Weshalb muß der MP II wissen was gesamt und über alle 3 Phasen verbraucht wird?

Ähm … gehe bitte mal davon aus, dass es für mich irrelevant ist, ob “zuviel” ins Netz eingespeist wird.

Nach meinem Kenntnisstand geht es beim Bleiakku (im Gegensatz zu LiFePo4) immer noch darum, welche Mindestspannung dieser hat.
Darunter soll der nicht entladen werden, unabhängig von irgendeiner Angabe 50% oder so.
Dieser Wert (also die Mindestspannung zur DC-Abschaltung) lässt sich aber auch im ESS (Assistenten) einstellen und das ist auch geschehen.

hallo,

wenn es dir egal ist, ob du zuviel einspeist, stell den netzsollwert auf 0 oder auf einen kleinen negativen wert.

tschuess

Da er kein Smartmeter hat.. ist die Einstellung Netzsollwert (fast) egal..

und da er es nur als Notstrom-System benutzen will… braucht er eigentlich gar kein ESS-System.

das ist meistens so .. die Mindestspannung entspricht ungefähr 50% SOC..
also bei einem Bleiakku kannst Du eigentlich nur 50% der Kapazität nutzen.

hallo,

nur wenn er nicht am netz haengt! er wird wohl die verbraucher hinter dem multi haengen haben, sonst wuerde der ja keinen sinn machen!

tschuess

Hallo @4WD ,

ich habe auch eine System mit Hoymiles und MP2.

Wenn Du die Hoymiles an ACout anschließt, dann laden sie die Batterie bzw versorgen Deine „kritischen Lasten“ an ACout auch bei Netzausfall. Dafür baut der MP2 eine Mikrogrid auf. Wenn der PV-Assistent installiert ist, ändert der MP2 die Frequenz auf 53Hz um AC-Stromquellen wie die Hoymiles drosseln.

Für Stromquellen an ACout muss die Faktor-1-Regel beachtet werden und auch die Batterie ausreichend groß sein und den Überschuß-Strom während des Abregelns auf zu nehmen.

Ein ESS geht davon aus alle Lasten zu kennen. Wenn man wie Du auch Lasten und ggf. Erzeuger an ACin, also Netz-parallel hat, dann kompatibler Energiezähler z.B. der VM-3p75ct direkt hinter dem Netzanschluss verbaut werden.
Das Venus OS (Cerbo GX, Ekrsno GX) regelt dann den MP2 so aus, dass der eingestellte Soll-Wert immer eingehalten wird.

Wird 0W eingestellt, so versucht das System d en Zähler immer bei 0W zu halten. Für das deutsche Netz kann mit dem benannten Energiezähler die Phasen-saldierende Messmethode eingestellt werden. D.h. Bezug auf einer Phase kann durch Einspeisung auf einer anderen Phase ausgeglichen werden.

Wenn auf L2 100W und auf L3 200W Last sind und auf L1 50W Last und 100W PV-Ertrag, dann würde der MP2 250W aus der Batterie holen und somit auf L1 300W einspeisen.

Steigt die PV-Produktion oder sinkt die Last, dann entsprechend nach geregelt. Das passiert mit dem VM-3p75ct 10 mal je Sekunden (10Hz) und mit maximal 400W/Sekunde bei deutschem GridCode.

Mit einem Grid-Soll-Wert von -50W würdest Du permanent 50W saldiert ins Netz einspeisen. Das machen viele bei PV-Überschuß um die Regelverzögerung zu kompensieren und Netzbezug zu vermeiden.

Das System nutzt den Bereich zwischen 100% und Minimum SoC um Deinen Eigenverbrauch zu optimieren. PV-Überschuss wird bis 100% eingelagert, Verbrauch wird vorrangig aus Batterie bis Minimum SoC bedient.

Ich hoffe, das hilft ein wenig.

Wenn Du also ein bisschen Dein System beschreibst, dann können wir Dir genauer helfen.

Aber nur solange die Batterien noch Energie abgeben können, dann ist Schuß, selbst wenn die Sonne wieder scheint.
Ein Schwarzstart ist beim Hoymiles ja nicht möglich.

kennt es ja auch … alle Lasten die am ACout angeschlossen sind … davor ist (momentan noch) uninteressant.
Alles was nicht an ACout verbraucht bzw. in den Batterien gespeichert wird, also übrig ist, soll ans Netz weiter gereicht werden.
Mich interessiert aktuell nicht was sich auf L2 und L3 abspielt (Sinn und Zweck der Faktor-1-Regel ist mir bekannt).

Hm … und welche Komponente des Systems regelt dann die Ladespannung, wenn das Netz wieder da ist?
Immerhin möchte ich dann, sobald Grid wieder da ist oder ich den Generator angeschlossen habe, auch die Batterien wieder schnellstmöglich voll bekommen, nicht nur durch Solar.

das hatte ich nicht gesondert erwähnt, weil (wie Du schon richtig vermutetest) die relevanten Verbraucher am AC-out des Multi hängen.
Das ist natürlich nicht der ganze Haushalt und auch nur eine Phase, aber eben das für mich Wichtigste (Heizung, Kühlschrank, Kaffeemaschine, Internet und ein wenig Licht).
Alles anzuschließen kommt momentan aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, und die Durchlauferhitzer mit den benötigten 25KVA sind ja ohnehin etwas viel für so ein kleines Anfangssystem :wink:
Ein ergänzender späterer Ausbau ist durchaus möglich, aber eben später.
Erst mal möchte ich von der USV-Lösung weg zum erweiterungsfähigen victron Solarsystem, bei dem verständlicherweise möglichst viel weiterverwendet werden soll (z.B. die Batterien - 16x data safe 12HX135R-FR mit jeweils 12V 28AH - im 4x4 Verbund).
Diese stammen übrigens aus einem ausgemusterten Notbeleuchtungssystem, sind jetzt 5 Jahre alt und sollten (lt. Herstellerangaben) noch weitere 5 Jahre halten.

Der Hoymiles Wechselrichter ist aktuell natürlich außer Betrieb und dessen Weiterbetrieb zunächst nicht angedacht.
Die 4 zugehörigen Panels (MSMD410M6-66 mit jeweils 37,6Vmp und 10,9 Imp) sind im Mischverbund (2x2 in Reihe und die dann Parallel) angeschlossen, da diese aufgrund Baumbestand zeitweise partiell abgeschattet sind; für den Hoymiles bisher (mit 4 Panelanschlüssen) kein Problem, für den SmartSolar 150/45 schon eher, da der nur einen Paneleingang hat; das geht dann weiter an den Batterieverbund und das MP-II.

Soweit auch mal ein kleiner Überblick über mein System.
Als Informationstechniker habe ich mich bisher eher mit EDV-Komponenten beschäftigt als mit Photovoltaik, daher stammen auch die bisher verwendeten Teile und das bisherige USV-System … und wie mehrere Politiker in jüngster Vergangenheit ja schon erklärten: “Nun sind sie halt da!” :grinning_face:

hallo,

du kannst auch am mppt von victron module parallel, seriell oder seriell+parallel anschliessen. fuer die reihenschaltung gilt aber immer gleiche ausrichtung und moeglichst gleicher oder besser keine verschattung. du kannst auch problemlos 3 strings aus 3 modulen in reihe parallel schalten. ich habe das hier auch gemacht. nur sobald die reihenschaltungen parallel schaltest, koennen einzelne verschattete module oder teilstrings nicht mehr ueberbrueckt werden, sie reduzieren dann eben die leistung des parallelen teilstrings!

nur die max spannung und leistung sollten passen.

tschuess

ja, das hatte ich auch so berücksichtigt … sind ja bisher alles baugleiche Panels.
Die zeigen auch alle wunderbar gen Süden, wenn auch etwas zu flach auf den Terrassendach augbebaut.
Morgens werden die Panels nach und nach von der Sonne erreicht, sobald diese am Kirschbaum vorbei kommt.
Also erst 1 Panel, dann 2 … und so weiter.
Das erste und zweite Panel ist in Reihe geschaltet, ebenso das dritte und vierte; diese beiden Reihen dann parallel aufs MPPT.
Verschattung lässt sich leider nicht vermeiden, jedenfalls nicht im Sommer, wenn die Bäume ihr Blattwerk tragen.

Aber deshalb jetzt für jedes Panel einen separaten MPPT-Regler einzubauen, halte ich dann doch für übertrieben :wink:

hallo,

also ich habe auch module mit allen moeglichen ausrichtungen teilweise auch am gleichen mppt haengen. insgesamt duerften hier um die 40 oder mehr oder weniger mppts installiert sein und nicht alle werden fuer pv-module benutzt.

ab einem bestimmten ausbaugrad spielt die teilverschattung keine rolle mehr, man hat immer genug leistung und im winter gibt es normalerweise, wegen der bewoelkung, auch keine verschattung.

ich habe inzwischen sogar die letzte wand mit 30 modulen mit 415W bestueckt und mehr als 1500-2000W sind da nicht zu erwarten, selbst im sommer nicht, da werden die auch frueh abgeregelt, wie der rest der module. aber dafuer bringen sie auch im winter ihre leistung und schnee bleibt, bei senkrechter montage, auch nie drauf liegen!

deshalb ist mir inzwischen auch der platz fuer neue module ausgegangen, ausser ich ueberdache mein ganzes gelaende mit PV!

tschuess

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