Dynamic ESS - Netzdienliches Verhalten ohne dynamischen Stromtarif

Normalerweise sorgt ein ESS dafür, dass der eigene Speicher durch jeglichen verfügbaren Überschuss voll aufgeladen wird und dass danach jeder Überschuss ins Netz eingespeist wird.
Das führt zu einem wenig netzdienlichen Verhalten, weil Überschüsse vor allem nachmittags eingespeist werden. Es ist abzusehen, dass es so auf Dauer nicht weitergehen wird die Netzbetreiber sind schon unruhig deswegen…

Unsere private PVA ist mit 15kWp und 14kWh Speicher so groß, dass ab April die Batterie morgens noch bei ca. 35% ist. Damit sind wir vielleicht in der Minderheit, aber sicher kein Einzelfall.

Das System soll die Batterie nicht ab ca. 8 Uhr mit einsetzendem Überschuss laden, sondern die Batterie soll mit einer gewissen Rate so entladen werden, dass sie etwa um 10:00 bei 10% ist. Danach kann sie aufgeladen werden. Wenn abends die Sonne weggeht, soll ebenfalls ein Teil der Kapazität ins Netz eingespeist werden, sagen wir mal 10-15%. Dann bleiben morgens noch 20-25% übrig.

Ich will das aus ökologischer Vernunft tun, obwohl es die Zahl der Vollzyklen meiner Batterie geringfügig erhöhen wird.
Ich scheue den Aufwand eines dynamischen Stromtarifs für Bezug und/oder Einspeisung. Es geht mir nur darum, die Einspeisung netzdienlicher zu gestalten als bisher.

Ich habe versuchsweise Dynamic ESS installiert und über manuell konfigurierte Einspeisevergütungen eine Kurve gebastelt, die zu den Zeiten, wo ich einspeisen will, eine kleine Vergütung vorsieht und zu allen anderen Zeiten Null. Über Greenmode und Begrenzungen der Einspeiseleistung sorge ich dafür, dass eine feste Leistung (1-2 kW) in den entsprechenden Zeitfenstern eingespeist wird. Bin noch am Experimentieren, hoffe aber, dass es einigermaßen klappen wird.

Meine Frage an die Gemeinde: Haltet ihr das für sinnvoll? Kann man das besser machen?

Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass man die beiden Zeitfenster aus den Daten dynamischer Einspeisetarife täglich neu errechnet und dann über ein API in die Scheduling-Software schiebt. Auch die Leistung, die eingespeist wird, könnte man dynamisch anpassen. Dazu müssen das Wetter und der erwartete Nachtverbrauch einigermaßen gut prognostiziert werden. Das System sollte erst mal 14 Tage lernen …

Meine Idee ist, dass es für normalsterbliche Benutzer einen einzigen neuen Regler geben sollte, der “net-friendliness” heißt. Den kann man auf “no / somewhat / moderate / strong” einstellen. Je höher man die Einstellung wählt, desto größer ist der Effekt, aber es passiert dann auch statistisch häufiger, dass man die Batterie nicht mehr vollbekommt (untertags) oder dass man nachts Strom einkaufen muss…

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Guten Morgen,

das nenne ich mal einen lustigen Zufall, ich habe just gestern abend über diese Thematik nachgedacht, und ebenfalls mit DESS herumgespielt.

Da ich die Costs&Earnings gerne relativ genau haben möchte, habe ich mal folgendes gemacht:

Statt meiner 9 cent folgende Formel für die Einspeisevergütung: 0.09-((p*(0-1))/100)

Also von meinen 9 cent ziehe ich ein invertiertes hundertstel des Spotpreises ab.

Edit: nach etwas Nachdenken, ist das vereinfacht: 0.09+p/100 :laughing:

Das sorgt dafür, dass die Einspeisevergütung jetzt über den Tag um 9 cent herum ist, mittags am billigsten.

DESS im Trademode hat mir jetzt für heute auch einen wunderbaren Plan gestrickt, der den Akku genau so lädt, wie ich mir das vorstelle:

Ich beobachte mal, ob das So hinhaut.
Für morgen sieht DESS derzeit nur eine Ladung auf 60% Akku vor. Ich hoffe das ändert sich mit dem Preisupdate um ~13 Uhr, das wäre mir sonst ein Dorn im Auge, auch wenn die Annahme, dass mir 60% bis zum morgen reichen wohl völlig korrekt ist. :slightly_smiling_face:

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hallo,
das geht nur, wenn man die einspeisung ueber node-red steuert.

tschuess

Im neuen Messtellen Betriebsgesetz §34 Abs. 2 Satz 5. heisst es, daß iMSys ab Januar 2028 Daten zur Teilnahme am Regelenergiemarkt bereitstellen können müssen. Ich gehe deshalb davon aus, daß das derzeitige Mindestgebot von 1MW künftig deutlich veringert werden wird.

Ebenso ist im VDE FNN Hinweis V7.1 vom Juli 2024 zum Betrieb von Speichern auf Seite 54 in einem Beispiel zum hochkomplexen §21 EnFG ein “Haushalt” (!) aufgeführt, welcher mit seinem “Speicher für weitere Netzdienstleistungen wie etwa Regelenergie” in Frage kommt.

VDE ist zwar nur ein gewisser Vorbote was in der Gesetzgebung künftig kommen könnte, aber die Entwicklung scheint mir insgesamt interessant und auch in der korrekten Richtung zu verlaufen.

Allerdings weis man nicht was Berlin noch hinkriegt, den das Solarpaket 1 mit der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung ist bereits seit einem Jahr verabschiedet und mir ist noch immer kein VNB bekannt der diese Abrechnungsart als Produkt anbieten würde. Bezüglich dem dem von Brüssel verordneten Energy Sharing laufen derzeit mehre Klagen wegen nicht Implementierung im deutschen Gesetz.

Derzeit ist leider anzunehmen, daß netzdienliches Verhalten mit eigenem Akku auch bei kostenloser Bereitstellung unerwünscht ist. Die VNBs stellen sich mit den Anmeldungen quer. Da private Energiespeicher unter §14a EnWG fallen, ist ein solcher Einsatz auch bei kostenloser Bereitstellung bislang praktisch verboten. Bislang jedenfalls noch nichts für “Normalsterbliche”.

vde-fnn-hinweis–anschluss-und-betrieb-von-speichern-am-niederspannungsnetz—2024–data.pdf (804.4 KB)

Heißt das, es gibt eine Lösung in NodeRed oder heißt es, man müsste eine bauen?

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Ich will kein Trading betreiben und auch. Ihr aus dem Netz den Speicher laden. Ich will nur meinen Überschuss zu nützlicheren Zeiten einspeisen. Das muss doch durch heutige rechtliche Regeln abgedeckt sein!

Es gibt Node Red im Large Image vorinstalliert. Dort sind praktisch alle Variablen der Geräte, des ESS und Ein/Ausgänge vordefiniert. Was du damit machst, bleibt aber dir überlassen.

Das Problem ist, daß du ja gar nicht weist, zu welcher Zeit du netzdienlich einspeist. Bei einer Flaute im Norden kann es sein, daß der Strom trotz Mittagspeak nicht ausreicht. Du könntest also sofort und ohne Speicherverluste netzdienlich einspeisen. Bei Sturm im Norden liefert die Windkraft hingegen soviel, daß man ganztägig zuviel Strom hat.

Du könntest dich an die negativen Börsenpreise für Strom halten. Aber auch hier liegst du regelmässig falsch. Im Norden wird mit Windkraft soviel Strom erzeugt, daß die Strompreise negativ werden. Den Österreichern gefällt das und sie kommen auf die Idee, mit diesem Strom ihre Oberseen der Pumpspeicher zu füllen zumal sie für den Stromverbrauch auch noch eine Vergütung bekommen.

ABER: Es kommt ebenso regelmässig vor, daß es nicht genug Übertragungsnetze von Schleswig Holstein bis nach Salzburg gibt. Deshalb müssen die Windkraftanlagen im Norden abgeregelt werden und im Süden dafür die Turbinen mit LNG eingeheizt werden um den Strom anschliessend zu negativen Preisen an die Österreicher verkaufen zu können. Genauso regelmässig passiert es auch umgekehrt, daß es in Bayern zuviel PV gibt und im Norden Flaute ist und es dorthin keine Leitungen gibt.

Nicht daß man nicht wüsste, wie man diese Probleme lösen könnte. Viele unserer Nachbarn, Italien, Schweden, Norwegen haben dazu Strompreiszonen innerhalb des Landes welche auch den privaten Akkus das passende Signal liefern. In Deutschland haben wir sowas (noch) nicht. Deshalb wissen nur die Netzbetreiber selbst was in welchem Moment netzdienlich ist. Die privaten Akkus wollen sie möglichst abstellen, weil sonst ihr bislang erfolgreich angenommenes Standard Lastprofil nicht mehr stimmt. Das Geschäft mit Regelenergie wollen sie sich auch nicht nehmen lassen, denn die Netzkosten dafür sind zwischenzeitlich meist höher als die Börsenstrompreise.

Mit anderen Worten: Was immer du mit Node Red machst, kann leider regelmässig nicht netzdienlich sein weil es momentan politisch noch nicht gewollt ist. Bis dahin ist noch ein weiter Weg wo Victron aber einer der wenigen ist, welche in diesem Fall per SW update sehr schnell nachziehen kann weil sie es mit ihrer Hardware heute schon könnten wenn es gewollt wäre. Das Thema ist ziemlich komplex, Habeck wurde abgewählt, DESS ist nur ein zarter Anfang und Node Red eben nur eines der möglichen Werkzeuge dazu.

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Ja das ist es auch. Es gibt (noch) keine Vorschriften wann du deinen Akku zu laden hast.
Hättest du gar keinen, würde die PV sowieso nach Sonnenlage einspeisen.

Wenn hier eine Vorschrift käme, dann wäre sie mit Sicherheit auf Netzdienlichkeit ausgelegt.

Das ist korrekt, hierfür gibt es aber z.B. stromgedacht.de - Von Netze BW ins Leben gerufen bieten Sie mittlerweile eine API an, die dir sagt, wann eine Einspeisung netzdienlich wäre, und wann bevorzugt Konsumiert werden sollte.


Ein tatsächliches entladen des Speichers ins Netz - z.B. abends - ist derzeit nicht erlaubt, wenn man eine EEG Vergütung bezieht. Hintergrund ist, dass die EEG Vergütung für Solarstrom ist, und die Bundesnetzagentur festgelegt hat, dass einmal “ein- und wieder ausgespeicherter Strom” nicht mehr als Solarstrom zu sehen ist.

Hier würde man dann eine (auch rückwirkende) Aberkennung der EEG-Vergütung riskieren, wenn man das trotzdem tut.

Im Moment tut sich einiges was zum Beispiel auch das einspeichern von Netzstrom und sogar wieder einspeisen angeht. Zudem werden dann Fahrzeugbatterien dem Heimspeicher gleichgesetzt auch hier wird es demnächst große Änderungen geben. Die Gesetze dazu sind glaube ich sogar durch das ganze muss jetzt ersteinmal publik werden.
Ich denke in den nächsten Monaten gibt es hierzu auch zugängliche Informationen.

Da ist von den Gesetzen gar nix durch, denn Habeck hatte die bereits auf Dezember 24 geplante Änderung mit dem Entfall der Vergütungen bei negativen Börsenpreisen wegen der bayrischen Landwirte mit ihren Biogasanlagen mit Ach und Krach auf dieses Jahr verschieben müssen. Die Abstimmung im Bundestag wurde kurz vor Weihnachten noch an die Ausschüsse zur Beratung zurück überwiesen.

Akkus sind nicht nur ein Problem der Netzentgelte sondern auch von der Stromsteuer. Sie gelten nach Belieben gleichzeitig als Verbraucher und Erzeuger, sind aber beides nicht. Jedes Mal wenn irgend ein Strom fliesst, kassiert der Staat dafür Stromsteuern. Zwei (verlustfreie) Akkus die sich gegenseitig aufladen sind sozusagen eine Gelddruckmaschine für den Staat. Mit der Stromsteuer werden übrigens die Renten ausbezahlt und keineswegs wie man annehmen könnte die Übertragungsnetze ausgebaut. Alleine unsere Pumpspeicher konnten sich das zu Zeiten von Merkel noch wegklagen weil sie sonst allesamt den Betrieb hätten einstellen müssen. Für Akkus gilt das nur bei stationären Installationen deren Anschlüsse ausschliesslich zum Speichern von Strom verwendet werden. Deshalb wird V2G auch in ganz Europa nix während in Japan Autos die nicht bidirektional können schon gar keine Straßenzulassung mehr bekommen.

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Ganz ehrlich…wen interessieren die x% Stromsteuer…? Wir brauchen neben dynamischen Stromtarifen, variablen Netzentgelten auch marktorientierte Einspeisevergütungen und dann läuft das von alleine. Die Probleme im System sind doch der 24/7 garantierten Einspeisevergütung geschildet

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Naja, das neue Solarspitzengesetz regelt das ja schon. Ohne Smartmeter darf man nur noch 60% der installierten PV-Nennleistung ins öffentliche Netz einspeisen.

Bei mir steht ohne Maßnahmen dieser Tage der 15 kWh-Speicher morgens noch bei 80% SOC und erreicht noch am Vormittag die 100%. Netzdienlich gelöst werden kann das IMO auf sehr einfach Weise, indem man gesteuert durch die PV-Vorhersage den “Sollwert Netz” passend so legt, dass der Speicher am Morgen vielleicht nur noch 50% SOC hat, und der WR den Speicher den Vormittag über noch weiter leert. Ziel ist es, den Akku dann erst kurz vor Sonnenuntergang wieder die 100% SOC erreichen zu lassen.

Auf diese Weise kann man dann auch die Vorgabe der maximal 60% Netzeinspeisung einhalten, ohne Solarertrag verschenken zu müssen. Die Netzeinspeisung wird dadurch zeitlich gestreckt und kann netzdienlich auch auf die Spitzenlastzeiten konzentriert werden.

Sowas sollte IMO ziemlich einfach auch durch NodeRed automatisierbar sein.

Seh ich ganz genau so. Solange es für den Heimanwender uninteressant ist, WANN er einspeist, ist die kosten-effizienteste Lösung eine PV ohne Speicher, die eben genau zur Mittagszeit alles ins Netz drückt, was runterkommt.

Und BIS sich DAS ändert bleibt Speicher (abgesehen Eigenbedarfsoptimierung), Verbrauchsverschiebung oder gar netzdienliche Akku Nutzung ein Thema für Enthusiasten - die damit aber vielleicht nen 1-2% Impact haben können.

Ich wäre sofort dabei, wenn es ab morgen dynamische Einspeisung gäbe. Allerdings verstehe ich auch, dass es für einen schnellen Ausbau absolut wichtig ist, den Leuten Planungssicherheit zu bieten und keine rückwirkenden Änderungen aufzuzwingen.

Wer sich heute entscheidet, 15,20k bei einem Solarteur liegen zu lassen, der muss einigermaßen verlässlich sehen können, wie sich das amortisieren wird - sonst macht er das nicht.

Deutschland hat manchmal eine Neigung zum Perfektionismus, die die Gefahr des Scheiterns oder übermäßiger Verzögerungen in sich birgt (man denke an die Maut ..). Könnte man nicht auf Basis statistischer Erfahrungen ein “Norm-Vergütungsprofil” definieren, das “naive” Einspeiser ein wenig benachteiligt und “solidarische” Einspeiser bevorzugt, so dass es finanziell in Summe erst mal auf plus/minus Null hinausläuft (Stichwort Investitionssicherheit), aber eine gewisse Steuerungswirkung entfaltet?
Konkret stelle ich mir Einspeisevergütungen vor, die auf so einem Normprofil beruhen, welches statistisch gewonnen wird und immer für ein Jahr im Vorhinein festgelegt wird (monatlich rollierend). Damit könnte man Wochenenden und bewegliche Feiertage antizipieren und erwartbare Lastgänge im Tagesverlauf einfließen lassen. Es muss doch nicht genau passen - es genügt doch, wenn es besser ist als eine feste Vergütung so wie heute. Dieses Preisprofil stellt in meiner Vision die Netzagentur per API zur Verfügung. Und wer eine PV neu installiert oder über das Auslaufen der Förderungsdauer hinaus weiter einspeisen will, braucht einen Zähler, der die Energieströme im 15 Minuten Takt erfasst, so dass die Abrechnung automatisiert entsprechend diesem Norm-Vergütungs-Profils erfolgen kann.

Naja…da mittlerweile unendgeltliche Abregelungen oder gar pauschale 60% Begrenzungen der Einspeisung üblich sind, wäre eine dynamische Einspeisevergütung vielleicht sogar das geringere Übel. Allerdings hätte das zufolge das Heimspeicher eine noch größere Bedeutung bekommen und Regelerngie eine geringere.

Hallo an alle. Bei mir wird gerade ein 20Kwp Anlage gebaut (demnächst noch Erweiterung auf 30-35Kwp). Das ganze nach aktuellen Regeln also wohl Mittags typischerweise keine Einspeisevergütung mehr. Selbstverständlich maximiere ich den Eigenverbrauch, 2 Eautos, Klima, ect.

Im Kopf habe ich nun eigentlich ein typisches 3-Phasen Multiplus Setup und dazu 100-150Kwh Speicher. Speicherkosten liegen aktuell um 125 Euro pro Kwh + Einbaukosten, damit sollten bei 5000 Zyklen Lebensdauer 3 Cent Kosten pro Kwh machbar sein. Dazu dann die Speicherverluste.
Ich würde eigentlich gern probieren in die Direktvermarktung zu gehen (Luox) und einen Einspeiseshift mit meinen Überschüssen zu machen. Dadurch entstehen nochmal Zusatzkosten, Vermarktungsgebühren ect. Bei rechnerischen 6-10Cent Ertrag (abends/früh) statt 0Cent (mittags) müsste sich das theoretisch rechnen. Wie da der rechtliche Rahmen zum Einspeisen aus dem Speicher ist sei mal ausgeblendet.

Nun meine Frage zum Victron DESS, Node-Red was auch immer. Stelle ich mir das zu einfach vor was meine Steuermöglichkeiten angeht?
Was zum Start im Prinzip will ist, einen einfachen Timer setzen, an dem der Speicher mit definierter Entladeleistung entlädt. Also z.B. täglich 19 Uhr mit 10KW entladen bis der Speicher auf 30% ist, unabhängig davon, was der Energymeter am Hausanschluss gerade misst. Ist das problemlos umsetzbar? Was ich nicht möchte ist täglich manuell irgendwo “bitte jetzt entladen” drücken müssen.

Das ist sogar noch einfacher. Wenn deine Marktpreise sich an den Dayahead Preisen orientieren, sollte das System eigentlich immer zu den wirtschaftlich optimierten Zeiten einspeisen. Die Dayahead Preise liest das System ja von alleine ein. Wichtig ist das deine Preise irgendwie in Abhängigkeit davon ausgewiesen werden

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In Node Red gibt es natürlich Zeitschaltuhren mit jedem Comfort. Du musst eben das Large Image installieren und dann einen Flow machen der auf den GridSetpoint arbeitet. Die Zeitschaltuhr ordnest du links als Eingang an. Dazu noch den SOC der Batterie. Ist alles schon von Victron komfortabel vordefiniert. Hier gibt es von Victron auch ein paar YT Videos mit kinderlieben Beispielen zur Einführung. Wenn du dann mal Lunte gerochen hast, kannst du dich im Node Red Forum umschauen. Da gibt es auch freie Arbeiten von Anderen mit komplizierteren Bausteinen wie PV Prognosen, Bezug von Wetterdaten aus verschiedenen Quellen, partiellen Sonnenfinsternisse u.v.m. Aber du musst dich da einarbeiten. Probieren, YT Videos gucken, dich über Javescript schlau machen und dazu eben etwas Sitzfleisch haben.

Bei jedem Hauptzollamt gibt es eine ganze Etage mit Abteilungen in welchen Beamten des mittleren Dienstes sich hauptberuflich brennend für die Stromsteuer interessieren. Weil das meist die Kandidaten sind welche bei der Steuerberaterprüfung durchgefallen sind und beim Finanzamt keinen Job bekommen haben, auch nichts von Elektrizität verstehen, brauchen sie zu ihrer Arbeit noch Unterstützung von Nachbarabteilungen. Das sind Observationsabteilungen und Ingenieure als vereidigte Sacherständige welche eine PV Installation überhaupt beurteilen können.

Das bleibt bei PV Betreibern etwas unter dem Radar, weil PV Anlagen bis 2000kWp sowieso befreit werden können. Bei BHKWs sind das aber nur 50kVA und da ist mal auch als Privater gleich mal drüber. Ebenso könnten Leistungen von größeren BEVs drüber liegen welche ja noch ganz ausgeschlossen sind.

Die Befreiung muß übrigens dann beantragt werden, wenn du deinen Strom an jemand anderes als den grunzuständigen VNB verkaufst der für die EEG Auszahlung zuständig ist. Lässt du dich nicht befreien, ist das Steuerhinterziehung mit allen Konsequenzen und Busgeldern. Selbst mit Befreiung musst du eine Stromsteuererklärung fristgerecht abgeben. Dabei kommt für dich nie eine zu bezahlende Stromsteuer raus, aber der Staat holt sich die entgangene Stromsteuer aufgrund deiner Stromsteuererklärung in Brüssel wieder. Bei allen EEG Zahlungen macht hingegen der VNB die Stromsteueranmeldung für dich. Lässt du dich nicht befreien oder gibts die Stromsteuererklärung zu spät ab, fallen heftige Busgelder an. Die Abteilungen beim den jeweils zuständigen Hauptzollämtern rechnen sich jedenfalls fett.

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Da mein Schwiegersohn beim Zoll arbeitet weiß ich das die Abteilung die sich hier in SH um die Stromsteuer kümmert überschaubar ist…aber egal..
Es ging um netzdienliches Verhalten und evtl finanzielle Auswirkungen. Natürlich spielt dabei auch die Stromsteuer eine Rolle, allerdings sind andere Faktoren doch viel entscheidender. Darum ging es

Seit einer Woche läuft meine Anlage so:

Erwarteten Solarertrag über solcast morgens abrufen.
Abschätzung (aus alten Messwerten) dass 30% des Tagesertrages im Zeitfenster 12-15 Uhr kommen
Zielwert des SOC des Speichers um 15 Uhr mit 90%
Daraus berechneter Soll-SOC für 12 Uhr um allen PV-Ertrag aufnehmen zu können
Wenn Speicher um 6 Uhr morgens voller ist als um 12 Uhr nötig ist, dann lineare Entladung des Speicherüberschusses von 6 bis 9 Uhr (Einspeisung zuzüglich des PV-Ertrages)
Von 9 bis 12 Uhr Nullladung des Speichers oder Entladung, falls um 9 Uhr noch zu voll.
Ab 12 Uhr 100% des PV-Ertrages in den Speicher
Sollte der PV-Ertrag von 12 bis 15 Uhr größer als 35 kWh sein, wird die Menge, die nicht in den Akku passt mit geringer Leistung eingespeist

Ich habe 3 x Multiplus 2 5000 und 48 kWh BYD LVS. Die Steuerung erfolgt aus meinem smarthome mit openhab.