3x Multiplus 2 - 3000 paralell als Inselanlage mit PV und ggf. Generator

Hallo zusammen,

ich habe eine wie ich finde interessante Frage ;-).

Ziel:
Ich spiele mit dem Gedanken, mein Haus komplett als Insel zu betreiben. Also es gibt keine externe Leitung vom Netzbetreiber.

Das Szenario:
Dazu dachte ich mir, ich nutze meine 3 Stück bislang vorhandenen MP2-3k und meinen 30KWh Akku. Ggf. kann ich auch noch auf 6-MPs und 45 oder 60KWh Akku aufrüsten.
Da das Haus 3-Phasig verkabelt ist und dadurch nur ~3KW pro Phase zur Verfügung stünden, habe ich überlegt alle Phasen im Hauptverteiler zusammen zu schalten und somit einen 1-phasigen Übergabepunkt für die MPs herzustellen. D.h. die MPs sollen alle paralell als 1-phasiges System arbeiten, wodurch mir insgesamt 9KW bzw. 18KW bei 6 MPs zur Verfügung stünden. Soweit so gut…
Nun habe ich noch 2 Stück je 5 KWp PV-Anlagen, welche jeweils 1-phasig über einen Wechselrichter ins Hausnetz einspeisen. D.h. im Sommer habe ich in der Regel genug Strom für den Hausbetrieb und um die Akkus zu laden. Für den Winter dachte ich an einen Dieselgenerator den ich im Schuppen schallgeschützt aufstellen kann. Der Generator braucht eigentlich nur ~2KW zu liefern um die Akkus “voll” zu halten. Wenn ich dann mehr Leistung - für den E-Herd oder so - brauche, kommt diese aus den Akkus.

Mal abgesehen davon, was mich der Generatorbetrieb (Verschleiß und Treibstoff) kostet, klingt das Ganze für mich erstmal machbar… oder was mein Ihr?

Ich freue mich auf Feedback
VG Rötty

hallo,
machbar ist vieles, aber nicht alles ist ratsam. ist denn deine verkabelung so ausgelegt, dass du das haus auch einphasig versorgen kannst? problematisch sind dabei alle geraete, die mit 3 phasen angeschlossen sind, also auch der elektroherd, selbst wenn der nur 230V braucht! hier ist der N-leiter das problem, der muss dann einen ausreichenden querschnitt fuer die maximalleistung haben!

also ich habe das ganze haus am ac-out haengen und fahre im sommer immer inselbetrieb, da ich noch nicht einspeisen darf. allerdings habe ich auf jeder phase ca. 8 kW zu verfuegung!

tschuess

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Hey Dieter,
ok…Mein Gedanke ist, im HV am FI die 4x 6mm² Leiter (1xN + L1,L2,L3 - PE bleibt unberührt) die momentan noch vom NB kommen, zusammen zu schalten, sodass ich am Ende 2x 12mm² habe an denen dann die MPs “einspeisen”. Den FI würde ich durch einen 1-phasigen mit entsprechender Leistung ersetzen. Da es ja keine Phasendrehung mehr gibt sollte das klappen. nach dem FI bleibt die Hausverkabelung ja unverändert. Der Herd bekommt 3 x 2,5mm² welche halt nur nicht phasenverschoben sind. Echte Drehstromgeräte habe ich nicht.

VG

hallo,
solange dir dabei klar ist, dass du im winter wohl jeden tag den generator laufen lassen musst, ist das ok.

ich wollte auch mal fuer den winter einen generator einbauen, aber mit der erhoehung des gaspreises hat sich das erledigt. da habe ich lieber noch mehr pv und akkus installiert. nach den letzten umbauten sollte das, auch im winter, wenigstens fuer einen notbetrieb und die klimaanlagen zum heizen ausreichen.

tschuess

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Genau das ist das Problem. 3x16A sind dann 48A auf dem N vom Herd zur UV. Mach das nicht ohne Fachkundige Unterstützung.

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Du hast recht… das habe ich übersehen. Dann müsste die 5x2,5 ebenfalls zu 2x 5mm zusammengeschlossen werden und der Herd ggf. 1Phasig betrieben werden.
Vg

A concept like this is certainly feasible.
One point to watch is the 1:1 rule with the PV inverters, which will need to be on the AC out of the inverters. Also, if the PV inverters are 3 phase, you will be stuck with a 3 phase system, just use 6 MP2-3kW units.
I would also consider a larger generator, so that the batteries can also be recharged from diesel to prevent overnight running of the engine.

Ein solches Konzept ist durchaus umsetzbar.
Beachten Sie unbedingt die 1:1-Regel bei den PV-Wechselrichtern, die am Wechselstromausgang angeschlossen sein müssen. Bei dreiphasigen PV-Wechselrichtern bleibt Ihnen nur ein dreiphasiges System. Verwenden Sie einfach sechs MP2-3kW-Geräte.
Ich würde auch einen größeren Generator in Betracht ziehen, damit die Batterien auch mit Diesel geladen werden können und der Motor nicht über Nacht laufen muss.

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Hallo @Roetty

wenn Du eh noch so viele MP2s anschaffen musst, was hältst Du von folgender Variation?

3-phasig mit Multi RS bzw RS 6000.
Den vorhanden MP2 3k zum Laden mit Generator nutzen, mittels gesternLadekurve und geringerer Endspannung als DVCC.

Damit kannst Du eine Teil Deiner PV als DC laden und bist Schwarzstart-fähig. Den anderen Teil auf 2 mal 2,5 kW aufteilen (Faktor 1 Regel).

Die RS können nicht parallel geschaltet werden. Im 3-Phasen-Verbund können sie bei Ausfall einzelner Geräte weiterlaufen. Ist eine Konfiguration.

Je nach Verbrauch benötigst Du für Insel noch einiges an Batterien.

Ich habe eigentlich einen Verbrauch von 4500kWh/Jahr bzw 12-20 kWh/Tag.

Mit 8,5kWp Solar und 3xMP2 5K bin ich seit Anfang März fast autark. Bei Sonne werden 40kWh/Tag erzeugt.
Bei hohem Solarertrag verbrauche ich den zusätzlichen Strom mit Infrarotheizung und Heizstab für Warmwasser.

Dafür sind 70kWh Batterie optimal. Aktuell habe ich noch 56kWh Batterie womit diese zwischen 50% und 100% SOC schwankt. Bei mehreren Tagen Wolken reicht es nicht.

Denk evtl. beim Generator über ein Blockheizkraftwerk nach. Dann kannst Du die 70% Abwärme nutzen.

VG Björn

Wenn ich das im Handbuch richtig verstehe würden bei dieser Konfiguration u.U die Phasen nicht synchronisiert und somit wäre eine phasenverschiebung von 120 nicht mehr gewährleistet. Die Folge wäre das gleiche Problem mit dem N an 3 phasigen Verbraucher.
Aber es könnte durchaus sein dass das Handbuch der neusten Firmware hinterher hinkt.

Ich habe in den letzten Jahren mein Haus komplett saniert, und dabei auch einen neuen Hausanschluss erhalten und die Elektrik komplett neu aufgebaut. Heute würde ich den Hausanschluss weglassen und mich auch autark versorgen. IMO rechnet sich das, wenn man alles selbst machen kann.

Aber ich würde das System dann 1phasig aufbauen. Wozu brauchst Du ein 3phasiges System? Das macht alles nur unnötig kompliziert.

Dass ein größerer Akku mit 60 kWh Dir noch was bringen kann, bezweifle ich sehr stark. Aber wenn Du keinen Normalhaushalt versorgst, sondern extrem viel Strom verbrauchst, kann das schon sein. Mit den vorhandenen 30 kWh kannst Du in einem Normalhaushalt ja locker 4 Tage ohne jeden Solarertrag überbrücken. Selbst im Monat mit dem schlechtesten Solarertrag musst Du dann vielleicht noch ein mal pro Woche den Generator anwerfen, und mit einem 60 kWh Akku sind’s dann eben alle 10 Tage.

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Also bei den Anlagen die ich kenne wäre Autarkie aussichtslos. Ich denke das wird unterschätzt.

hallo,
da hast du recht. ich habe inzwischen ueber 70 kWp an modulen installiert und das wuerde im winter nicht mal fuer die heizung mit den split-klima-anlagen reichen.

auf mehr als 80-90% autarkie komme ich damit nicht!

aber den geldbeutel freut es. letzten winter musste ich nur knapp 3200 kWh energie dazukaufen bei einem gesamtbedarf von mindesten 25.000 bis 30.000 kWh!

tschuess

Ich weiß ja nicht, welche Anlagen Du kennst, aber vermutlich ignorierst Du einfach, dass man den Akku in den dunkelsten Monaten einigermaßen nachhaltig auch mit einem Pflanzenöl-Generator laden kann. OK, wirklich autark ist man aber nur dann, wenn man das PÖL auch selbst erzeugt :slight_smile:

Aber: Meine relativ kleine 5,4 kWp Anlage liefert schon doppelt so viel Strom pro Jahr, wie ich verbrauche. Mit Wärmepumpenheizung und Warmwasser! Sie deckt meinen Stromverbrauch von Anfang März bis Ende Oktober vollständig, und dieses Jahr im Februar auch schon zu 50%. Zu November bis Januar kann ich noch nix sagen, weil da meine Anlage noch im Aufbau war. Ich schätze, dass da ungefähr ein Deckungsgrad von 25% drin ist. Es fehlen dann also ca 400 bis 500 kWh aus dem Stromgenerator, und dafür braucht das Teil dann etwa 200 Liter Treibstoff.

Die Kosten für einen guten Stromgenerator liegen weit unterhalb der Kosten für den Hausanschluss, und schon die Preisdifferenz würde für 5 Jahre Treibstoffversorgung ausreichen. Dazu kommen die eingesparten Grundgebühren beim Netzanschluss. Das geht gut auf.

Wer allerhöchste Rendite will, der baut nur ein Balkonkraftwerk. Die Investition bringt ca 40% Rendite, ist aber auf ca 200 bis 250 € begrenzt. Und mit jedem weiteren Ausbau der Anlage sinkt die Rendite dann, aber dafür für deutlich höhere Investitionen.

Aber natürlich gibt es einen Grund, aus dem auch ich von einer vollautarken Anlage abrate: es geht dadurch der Volkswirtschaft enorm viel EE-Strom verloren.

hallo,
in dem fall solltest du weitere pv-module installieren. das habe ich auch gemacht, aber bei mir reicht es nur fuer ca. 8 monate zu 100% und in der restlichen zeit teilweise.

tschuess

Die Haushalte liegen halt zwischen 10.000 und 30.000 kWh Verbrauch im Jahr. Da wird es schwieriger mit der Autarkie. Die Kosten/Nutzen Rechnung der PV macht dort aber Freude.

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Jau, genauso ist es. Ich benötige zwischen 30 und 40 kwh am Tag. Mit meinen nur 10 kwp bin ich ca. Ab März bis Oktober, also rund 8 Monate autark.
Vg

Wow. Das müssen Haushalte in der Größenorndung von Schloß Neuschwanstein sein.

Wenn Du bei Anlagen, die Du kennst, Autarkie ausschließt, solltest Du halt dazu erwähnen, dass Du keine normalen Haushalte kennst. Oder Du solltest keine pauschalen Aussagen machen, die sich dann ausschließlich auf Haushalte mit grotesk hohem Stromverbrauch beziehen.

Mein Stromverbrauch als Single im kleinen Reihenhaus, mit Wärmepumpenheizung und elektrischer Warmwassererzeugung beträgt gerade mal 2.400 kWh pro Jahr. Meine Nachbarn, ein Paar ebenfalls mit WP und elektr. WW. verbrauchen 4.000 kWh. Der deutsche Durchschnittshaushalt mit 2 Erwachsenen und Kindern hat einen Stromverbrauch (ohne Raumwärme, aber mit WW) von 4.744 kWh (Quelle: Statista). Welche Haushalte kommen auf 10.000 bis 30.000 kWh pro Jahr?

Mit 10 kWp hast Du in Deutschland im März und im Oktober 30 bis 40 kWh Solarertrag pro Tag? Wie viel Ertrag hast Du mit dieser Superanlage im Jahr? Wie erreichst Du mit nur 10 kWp bei 30 bis 40 kWh Tagesverbrauch im Jahr volle 8 Monate Autarkie? Und das mit nur 30 kWh Speicher?

Diese Zahlen passen nicht zusammen.

Ich habe in Hamburg mit 8,5kWp und viel Schatten im April 920 kWh erzeugt.
Jahresverbrauch mit zwei Erwachsenen jeweils im Home Office und zwei Kinder auf 140qm aus 1991 waren 4500kWh Strom und 18.000kWh Gas.

Mit 56kWh Akku und bis zu 40kWh/Tag im April wurden die 12kWh Strom (20kWh an Waschtag) locker gedeckt. Zusätzlich haben wir mit Heizstab 10kWh/Tag Warmwasser erzeugt und mit Infrarotheizung von Kleinanzeigen für 10 EUR die Heizung entlastet.
Ich hatte zwischenzeitlich 70kWh Akku angeschlossen. Das merkt man deutlich, da ich 40% Reserve eingestellt habe und mit Elektroheizung der Bedarf bei 30kWh/Tag war. Mit 56kWh schwankt der Speicher zwischen 50 und 100%. Mit 70 kWh ist dort gut Luft. Aber die Batterie passt nicht mehr in den 24HE Serverschrank :wink:

Ja, aber ich verstehe die Intention Deines Beitrags leider nicht. Mein Vorredner Roetty hat ja mit 30 kWh nur ca halb so viel Batteriekapazität wie Du, mit 30 bis 40 kWh Tagesverbrauch aber einen 3 bis 4 mal höheren Stromverbrauch, während seine nominale PV-Leistung nur unwesentlich höher ist als Deine.

Deshalb passen die von Roetty veröffentlichten Zahlen nicht zusammen, Deine aber schon.