Victron Smartmeter + 2x Fronius WR. Kompatibel?

Hallo an alle und im Vorraus danke für Input ich versuche mich kurz zu halten.
Bei mir wird gerade die Anlage fertig gestellt, zunächst knapp 20Kwp PV auf Dach und Garage mit 2 Fronius Symo (nicht Gen24). Später geplant wäre großer Speicher und 3x Victron Multiplus.

Ein ImSys ist bereits vorhanden (aber noch keine Steuerbox da Pv gerade erst gebaut wird)
Ein Cerbo GX ist bereits vorhanden und ein Victron Smartmeter (VM-3P75CT) ist bereits am Hausanschluss installiert.
Netzwerk ist überall vorhanden Keller/Garage/Zählerkasten.

Nun zum Problem: der Elektriker fragt jetzt nach Schnittstelle bzw Kompatibilität der Fronius WR mit dem Victron Smartmeter. Er kennt Victron nicht und verbaut auch nur selten Fronius.

Er meint, er müsste die Wechselrichter ohne passenden Smartmeter hart bei 60% abriegeln, sprich es wäre auch der Eigenverbrauch abgeregelt nicht nur die Einspeisung. Nur wenn die WR die Smartmeterdaten bekommen könnten diese auch 60% weich abriegeln sprich unbegrenzter Eigenverbrauch wäre dann möglich und nur die Einspeisung begrenzt. Ob und wann ich alternativ dann je eine Steuerbox vom Netzbetreiber bekomme lässt sich nicht abschätzen, der Elektriker hat damit keinerlei Erfahrung es ist also zu befürchten, dass sich dann über Jahre nix tut trotz vorhandenem ImSys.

Ich möchte natürlich viel lieber nur die Einspeisung abregeln lassen und nicht den Eigenverbrauch.

Muss ich da jetzt nochmal zusätzlich als Übergangslösung einen teueren Fronius Smartmeter kaufen oder geht das mit dem vorhandenen von Victron? Hatte ja gedacht Fronius/Victron gibt ein gutes Hardware Team.

Der Victron Energymeter kommuniziert wohl über Modbus UDP.
Ein Lan Energymeter von Fronius hätte laut Internet Modbus RTU über RJ45 oder Modbus TCP über Lan. Das sagt mir alles nicht viel.

TLDR: bekomme ich die Energymeterdaten meines Victron Energymeters (oder die des Imsys) an Froniuswechselrichter übertragen, oder benötigen diese immer nochmal einen firmeneigenen Smartmeter? Viele Grüße an alle!

mit dem Victron Smartmeter + Cerbo hast Du alles was Du brauchst. Du kannst damit die Fronius regeln. Diese müssen aber per Webinterface Modbus TCP aktiviert haben. Danach kannst Du eine beliebige Leistung festlegen. Sogar Nulleinspeisung (wäre) möglich. Die Fronius Wechselrichter müssen nur im selben Netzwerk liegen, wie der Cerbo und melden sich dann dort auch selbständig an.

Viel Erfolg !

Jens

Guten Morgen Jens,

ist es tatsächlich möglich wenn man die Priorität der Modbussnsteuerung an Platz 2 setzt die Digitaleingänge des Fronius mit höchster Priorität für die 0/30/60/100 % Einspeiseleistungsbegrenzung zu nutzen ? … ohne Froniuseigenen Zähler.

Gruß Dennis

Schonmal vielen Dank. Ich hoffe jetzt erstmal dass ich den Elektriker überzeugen kann das Ganze über den Cerbo und Venus OS zu regeln. Und dann bin ich gespannt wie das ganze weitergeht.
Als Imsys Besitzer sollte ich ja dann ne Steuerbox bekommen, schon alleine wegen der Wallbox, und dann bräuchte ich theoretisch ein systemoffenenes HEMS mit EEBUS Schnittstelle (bitte gern von Victron) aber wenn man danach fragt zuckt ja aktuell jeder, auch die Elektriker, mit den Schultern.

Offtopic: Danke Jens für deinen Kanal! Deine (Pionier)Anlage und die von Jörg sind meine großen Vorbilder und das wo ich hin will. Speicher wird dann Teil 2 meines Projekts wenn die Anlage läuft.
Mein Plan sind 30Kwp, 3phasig Multiplus, mindestens 100Kwh Speicher (Tagesertrag muss reinpassen), Eigenverbrauchsmaximierung, Direktvermarktung, Einspeiseshift. Da ich mit Inbetriebnahme Mitte 2025 unter die neuen Regeln falle (Mittags tendenziell keine Vergütung mehr) ist das denke ich einfach der Weg wo es jetzt hingehen muss. Wenn sich das rechnen soll, sind günstige Speicherpreise, DER entscheidende Faktor um die notwendige Anlagengröße zu realisieren. Deswegen Victron und 48V.

Viele Grüße

EEBUS ist derzeit noch Zukunftsmusik. Aktuell wird das meistens über 4 potenzialfreie Kontakte geregelt. Die Steuerboxen sind derzeit fast garnicht lieferbar … da zucken noch viel mehr Instanzen mit den Schultern.

Wegen Deiner Anlage: pass auf mit den 30 kVA am Netzübergabepunkt. Das kann richtig Probleme geben. Thema extern N/A + Wandlermessung. Einige VNB sind da liberal … andere knallhart und bestehen auf dem Umbau. Das wird dann ziemlich teuer. 20 kW sind bei Dir ja schonmal weg wenn ich das richtig verstehe.

Danke für das Lob zum Kanal :slight_smile:

Hast Du einen sooo großer Hausverbrauch … das Du 100 kWh Speicher einbauen willst?
Der Tagesertrag ist eigentlich nicht die Berechnungsgrundlage .. sondern eher der Hausverbrauch…
Aber wenn Du mit Strom handeln willst ;O)))

Dein Elektriker wird nicht erfreut sein. Eine 0-30-60-100 Ansteuerung über die Eingänge am Cerbo GX ist ohne weiteres nicht Möglich und eigenprogrammierung umstritten.

MMn kann er nicht die DI s am Fronius dafür verwenden wenn eine Modbus Verbindung zum Cerbo eingerichtet ist.

Danke für den Hinweis mit den 30KVA. Ich schätze unseren Netzbetreiber als tendenziell liberal ein aber ich werde das prüfen bevor ich die Anlage über die 20Kwp erweitere, eine teure Wandlermessung möchte ich nicht haben. Die “knapp 30Kwp” Grenze hatte ich wegen der Gewerbefreiheitsgrenze angepeilt.

@Holger. Nein, ich habe natürlich keine 100KWh Hausverbrauch am Tag. Die große geplante Speichergröße resultiert aus dem angenommen durchschnittlichen Gesamttagesertrag der PV pro Tag der Anlage und dem Willen den Überschuss zeitversetzt einzuspeisen. Wie gesagt, meine 2025er Anlage wird nach Solarspitzengesetz bei direkter Einspeisung an ziemlich jedem Sonnentag keinerlei Einspeisevergütung mehr bekommen. Positive beim Eigenverbrauch ist maximal, dass das Szenario 1 Tag Sonne dann 5 Tage Wolken bei großem Speicher besser funktioniert, aber dies alleine rechtfertigt natürlich die Speichergröße nicht.

Nehmen wir als Beispiel den morgigen Tag. Zwischen 11.00 und 17:00 ist der Strompreis morgen negativ. In Folge meine Einspeisevergütung = 0. Morgen 19.00-22.00 beträgt der Strompreis zwischen 11 und 16 Cent pro Kwh. Abzüglich angenommener 20% Speicherverluste beträgt der Mehrertrag durch Einspeiseshift also ca 9-13 Cent pro Kwh, mal Vermarktungsgebühren ect vernachlässigt. In Folge ist die vereinfachte Rechnung diese: Kostet mich das Speichern dieser Kwh weniger als 9 Cent dann lohnt sich am morgigen Tag speichern finanziell, völlig egal wie groß ich den Speicher dafür machen muss.Weiterer positiver Nebeneffekt, der Staat muss keinerlei EEG Subvention zahlen und trotzdem lohnt es sich.

Wenn ich jetzt mit angenommenen 5000 Zyklen Lebensdauer die Speicherpreise überschlage.
Ein typischer 7KWh Huawei HV Speicher kostet sagen wir 3000 Euro = 430 Euro pro Kwh = 8,5 Cent pro Zyklus
Ein 5KWh Pylontech kostet sagen wir 1000 Euro = 200 Euro pro Kwh = 4 Cent pro Zyklus
Ein 25Kwh Felicity kostet 2900 Euro = 116 Euro pro Kwh = 2,3 Cent pro Zyklus.

Man sieht also der Speicherpreis ist DAS entscheidende Kriterium. Mit einem typischen Marken HV Speicher kostet das Speichern potentiell mehr als der Strom wert ist. Aber mit einem günstigem Niedervoltspeicher kann auch ein 100Kwh oder 150Kwh Speicher, theoretisch, rechnerisch Sinn machen. Ob das dann in der Praxis so funktioniert und die Anschaffungskosten deckt wird sich zeigen. Netzdienlich ist es aber dann allemal. Und nebenbei hat ein großer Speicher auch Entladeraten und Kapazität die im Notstromfall jedes Verbrauchsverhalten abdeckt. Im Winter steht das Ganze dann rum. Es sei denn der rechtliche Rahmen ändert sich dann könnte man möglicherweise im dynamischen Bezugstarif samt dynamischen Netzentgelten auch noch gelegentlich güstig ein- und teurer wieder ausspeichern. Aber vermutlich wird das durch die vielen Nebenkosten kaum lohnen.

Und nicht vergessen .. Speicher rein und dann wieder raus … es gehen dabei ca. 25 - 30% Leistung verloren.. die meisten vergessen dieses ;O)))