ESS - einige Fragen zur Einrichtung

Hi zusammen,
Mein System ist nun technisch aufgebaut und bin gerade an der Inbetriebnahme.

Und es kommt wie es kommen muss: Ich habe Fragen lol

Mein System:

  • Cerbo GX
  • Multiplus II 48/3000, nur an AC-In angeschlossen (AC gekoppelter Speicher)
  • 16S Akku mit BMS via CAN
  • Smartshunt 300A
  • Shelly Pro 3EM als Netzbezugszähler

Alle FW sind auf aktuellem Stand.

Nun die Fragen:

a) MPII in Schalterstellung AUS auch im Cerbo aus
Aktuell habe ich nur DC angeschlossen. AC seitig ist noch alles aus.
Ist es tatsächlich so, dass der MPII in der Schalterstellung “aus” auch im Cerbo nicht sichtbar ist, also die VE.Bus Kommunikation nicht mehr läuft ?
Was macht es dann für einen Sinn, via Modbus den Betriebsmodus verändern zu können?
Oder ändert sich das, sobald ich AC-In anschalte?

b) BMS vs. Smartshunt
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das BMS beim SOC eher mehr daneben liegt im Vergleich zum Smartshunt.
Kann ich dem ESS/Cerbo konfigurieren, dass der SOC vom Smartshunt kommt, der Rest vom BMS via CAN?

c) Temperatursensoren
Ich habe am Cerbo mehrere Tempsensoren und einen davon als “Battery”, die anderen als “Generic”.
Ich hätte jetzt erwartet, dass ich die als “Battery” definierte Temperatur im VRM als Batterietemperatur angezeigt bekomme.
Oder werden da nur die Sensoren eines Smartshunts/angezeigt?
Würde der Tempsensor des MPII als Batterietemperatur ausgewertet werden?

d) erzwungenes Laden
Mein Setup soll im Endeffekt den überschüssigen Solarertrag in den Akku schieben und den Akku nicht tiefer entladen als 15%.
Dass das generell machbar ist, weiß ich.

Trotzdem 2 Detailfragen:
Wenn über längere Zeit (zB im Winter) nicht genug PV da ist, dümpelt der Akku an der unteren Grenze rum.
Kann ich da irgendwie erreichen, dass er zB jede Nacht(einmal die Woche oder so auf 1einen bestimmten SOC geladen wird?

e) erzwungenes Entladen
Ähnliche Frag ein die andere Richtung.
Im Zuge der Inbetriebnahme, möchte ich einige komplette Entaldezyklen mit verschiedenen Leistungen fahren (um Thermografieaufnahmen zu machen zB).
Was ist da der beste Ansatz?
Einfach den Sollwert des ESS so setzen, dass er versucht die gewünschten Leistung ins Netz zu speisen, oder gibt es da nen besseren Ansatz?

Sorry wegen der vielen Fragen.
Wäre toll, wenn mir bei der ein oder anderen ein Hinweis gegeben werden könnte.

Danke
S.

Ohne es wirklich zu wissen, bzw. probiert zu haben, würde ich behaupten, es besteht ein Unterschied zwischen der Stellung “Aus” des physischen Schalters und dem Wert “4” des ModBus-Registers 33.
Was ich aber definitiv weiß, ist dass wenn man das Register 33 auf 4 (Off) geschaltet hat, kann man den Wert auch via ModBus wieder ändern, den MP2 also auch wieder einschalten.
(Darauf zielt doch Deine Frage ab, oder?)
Zum Thema “erzwungenes Laden”:
Ja, sowas ist problemlos möglich, z.Bsp. über die Console des Cerbo.
Einstellungen → ESS → Geplante Ladestufen
Dort kannst Du Zeitpläne anlegen, u.a. auch mit Ziel SoC…

Exakt. Ich möchte “von außen” über das Smarthome auch mal bewusst den MP abschalten usw…

Perfekt.
Ich muss zugeben: ist mein erstes ESS und ich kenne die ganzen Einstellungen (noch) nicht.

Danke Dir schonmal.

Würde mich freuen, wenn mir noch jemand was zu den anderen Dingen Hilfestellung geben könnte.

S.

b) weiß ich nicht, ich kann es mir aber nicht vorstellen, da geht (denke ich) nur entweder, oder
c) hier würde ich behaupten wollen, die Batterietemperatur im VRM kommt, wenn sie kommt, aus dem BMS
e) es ist m.M. nach egal, wie Du die Batterie entlädst, vielleicht hast Du ja eine sinnvollere Verwendung als Einspeisen… :wink:

Das wäre aber schade, denn der Shunt liefert ja “nur” SOC.
Das BMS ja noch sehr viel Infos mehr…naja schaunwir mal…

Und wofür ist dann die Einstellung “Battery” bei einem Tempsensor?
Bzw. der Tempsensor am Shunt?

Ist auch hier nur die “entweder oder” Geschichte ?

Klar lade ich in der Zeit meinen Hybrid.
Aber davon ab: ich habe noch nen Ferraris…von daher :wink:
VNB kommt seit März nicht in die Puschen den Zähler zu tauschen

S.

Den SmartShunt hättest Du eigentlich nicht gebraucht… wenn Dein BMS mit dem GX verbunden ist und Daten liefert. Weil… das BMS liefert mehr Werte als der Shunt… und der Shunt kennt die internen Werte des Akkus nicht.

Hallo Holger,
mag sein, allerdings habe ich bei meinen anderen Systemen feststellen müssen, dass die SOC Werte des BMS manchmal schon deutlich von denen des Shunts abgewichen haben.

S.

wobei die vom BMS in der Regel aber genauer sind … denn das kennt alle Werte der Zellen.

Hallo Holger,
bei den Zellspannungen gebe ich dir recht.

Aber die Shunts in den BMSen sind meist ungenauer als der SmartShunt.
Wenn überhaupt ein Shunt zur Stommessung eingesetzt wird…
Manche “messen” den Strom auch über die FETs…

Aber ich muss eh mal schauen ob es überhaupt möglich ist, den SmartShunt als SOC Quelle fürs ESS zu verwenden und den Rest vom BMS via CAN…

Der SmartShunt kennt z.B. nicht den Eigenverbrauch der Akku-Elektronik…
Und der Shunt weiss nicht, ob in der Spannung z.B. eine unausgeglichenen Zelle enthalten ist, daß können schon mal 100 mV und mehr sein…
In sofern … gut überlegen… der SmartShunt misst wahrscheinlich etwas genauer … aber einige Infos fehlen halt ;O)))

Also wenn du ein Delta von 100mV hast, dann stimmt am Akku was nicht.
Ich habe selten mehr als 25mV und bei 10mV springt der aktive Balancer an.

Ja das mit dem gut überlegen werde ich .

S.

Also, die Pylontech balancieren nur auf 30 mV , daß reicht ja auch… aber wenn 2 Zellen abweichen… sind das schon 60mV…
Und die 100 mV waren nur als Beispiel gedacht…

wenn ich dich richtig verstanden hab, dann müsstest du unter settings/battery monitor den smartshunt auswählen können und trotzdem in der device-liste die BMSe sehen (und damit die zellspannung etc).

Der ausgewählte Batteriemonitor schmeißt natürlich nicht das BMS raus, wäre ja auch Quatsch.
Das BMS hat bei der Steuerung immer noch “den Hut auf”.

Normalerweise sollte dein Händler dir diese Fragen alle beantworten können, dieser ist in erster Linie für Support zuständig.

a) wurde ja im Grunde schon geklärt, wenn du am Gerät abschaltest, kann es natürlich nicht mehr über Software angesteuert werden.
Ist doch beim Fernseher genauso, wenn du den mit dem Schalter am Gerät abschaltest, kannst du den auch nicht mehr mit der Fernbedienung einschalten.
Siehe Anleitung:
https://www.victronenergy.com/media/pg/MultiPlus-II_230V/de/installation.html#UUID-64f8d2d1-62c5-799b-5e0c-cb68995fb5a8

b) siehe eins weiter oben bzw Anleitung:
https://www.victronenergy.com/media/pg/Cerbo_GX/de/configuration.html#UUID-08fce46e-8cbf-8883-7a01-2ee5d740a495
Wenn du weißt, das die SOC Berechnung vom BMS nicht so gut ist, nimm einen BMV/SmartShunt dazu

c) Da bin ich mir auch nicht ganz sicher. Ich hätte gesagt, das ein als Batterie-Temperatur definierter Sensor auch entsprechend im VRM-Portal angezeigt werden sollte.
Die Temperatur sollte normalerweise aber auch das BMS zur Verfügung stellen.
Wie sieht es denn bei dir gerade aus? Mach doch mal ein Screenshot.
Der Sensor vom Multi sollte auf jeden Fall entsprechend angezeigt werden.

d) ESS Modus - “Optimiert mit BatteryLife” kümmert sich da automatisch drum, siehe Anleitung:
https://www.victronenergy.com/media/pg/Energy_Storage_System/de/controlling-depth-of-discharge.html
Alternativ eben das schon genannte “planmäßige Laden” oder selbst etwas mit NodeRed basteln.

e) Den Sollwert entsprechend zu verschieben wäre das einfachste/schnellste um das ziemlich genau zu steuern.
Sinnvoller wäre es aber vermutlich die Energie im Haus zu verbrauchen.
Kuchen backen, Wäsche waschen/trocknen, Essen kochen, Elekroheizer anwerfen etc.