Ich raufe mir gerade die Haare welche Kabelquerschnitte letztendlich “die richtigen” für meine geplante Installation sind. Dabei stolpere ich über folgendes Plausibilitätsproblem:
Für den Multiplus II 48/5000 wird ein DC Kabelquerschnitt von 70mm2 empfohlen.
Das finde ich großzügig habe es aber soweit verstanden.
Wenn ich nun den MPPT 250/100 zum Vergleich nehme, habe ich ja ungefähr vergleichbare Leistungen/Ströme die über das DC Kabel fließen können.
Der MPPT lässt aber an den Klemmen maximal einen Kabelquerschnitt von 35mm2 zu.
Wie passt das mit der Empfehlung für den MP2 zusammen?
Habe meine Multis (5000er) auch mit 35mm² angeschlossen.
Das passt schon “locker” für 125A, wenn man nicht extrem lange Kabelwege hat. (Und die 125A sind auch nur absolutes Peak bei den Multis, dauerlast liegt eher bei ~ 85A)
hängt bei mir die Hälfte der PV Leistung AC-Seitig, sprich die Multis laden “parallel” zu den MPPTs die Akkus - und empfehlung ist, dass alle “Lader” zur Vermeidung unterschiedlichen Spannungsabfalls die selbe Länge u. Querschnitte haben.
Rechner zum Spannungsabfall (inklusive des Victrons) spucken bei 125A über 2m (bzw. 4m) 35mm² um die 0.6% aus - das is super grün
Daher sind meine 2 MPPTs und 3 Multis alle mit genau 1.8m 35mm² an der Busbar.
Maximale Kabeltemperatur die ich je unter vollast hatte waren 38°. (Bei 32° Umgebungstemperatur)
Was aber immer noch nur max 5000VA sind, die der Multiplus zieht.
Beispiel: Multiplus + MPPT hängen mit gleicher Kabellänge (1m) an der Busbar, Akku ist voll, Sonne liefert 5000W+.
Dann schiebt der MPPT mit maximaler Leistung praktisch direkt in den Multi.
Warum reichen dann 35mm2 für den MPPT und der Multi wird (soll) mit 70mm2 angeschlossen werden.
Oder anders gefragt: Warum gelten für den Multi scheinbar andere Regeln/Empfehlungen als für den MPPT?
Ich kann mir nur denken, dass beim Multi die Reduzierung der Brummspannung auf der DC-Leitung bei Last im Fokus steht. Ab einer gewissen Höhe derselben gibt es eine Fehlermeldung. Der MPPT schiebt ja nur gleichmäßig fließenden DC-Strom ins System, da gibt es halt bei kleineren Querschnitten nur höhere Verluste.
naranja hat es ja schon angedeutet. Der Unterschied ist, das der eine (MPPT) nur ein Erzeuger ist, und der MP2 eben auch Verbraucher. Bei der Erzeugung hast du ja eher kontinuierliche Werte, und der Mehrspannungsabfall äußert sich nur im geringeren Ertrag.
Wenn aber der MP2 Lasten zu versorgen hat, welche keine gleichmäßige Leistung ziehen, würde sich das am DC-Eingang des MP2 durch ein ständig schwankende Spannung äußern. Es könnte sein, das dadurch Berechnungen ungenauer werden oder Fehlalarme (Unterspannung) ausgelöst werden.
Auch würde ich trotzdem versuchen den MPPT mit dickeren Kabeln anzuschließen. Das gibt weniger Leitungsverluste, und somit mehr Ertrag. Es muss ja lediglich der Teil des Kabels, welcher sich in den Klemmen befindet den geringeren Querschnitt haben. Ich verwende Stiftkabelschuhe, die diese Reduzierung vornehmen.
hallo,
also ich habe meine mp2 5000 48V alle mit 50 mm² kabel angeschlossen. das reicht auf jeden fall aus.
das problem mit dem mp2 ist, dass der auch mal spitze 9 kVA liefern kann, plus wandlungsverluste, da ist man dann auch mal schnell bei mehr als 200A spitzenstrom!
ein 100A laderegler wird nie mehr als 100A liefern. das ist eben der grosse unterschied zwischen einem wechselrichter und einem laderegler. ein laderegler liefert maximal seinen nennstrom, wechselrichter sind oft in der lage, fuer einige sekunden die doppelte nennleistung zu liefern. deshalb macht es auch sinn, die mit einem hoeheren querschnitt anzuschliessen, vor allem, wenn das haeufig vorkommt, sonst wird das kabel zu warm. fuer die nennleistung wuerde hier wohl auch ein 25 mm² kabel problemlos ausreichen.
tabellen fuer die strombelastbarkeit kann man leicht ueber google finden.
wenn du im durchschnitt nur 2 kW aus dem wechselrichter ziehst, wuerde wohl selbst ein 16 mm² kabel ausreichen. natuerlich verursachen duennere kabel hoehere spannungs- und leistungsverluste auf den kabel und das will man normalerweise ja vermeiden.
ich habe das einmal fuer meine erste pv-anlage ausgerechet und da kam raus, dass es besser ist, ein 10 mm² kabel anstatt eines 4 mm² kabels zu benutzen. auf die lebensdauer der anlage und die zeit mit der garantierten einspeiseverguetung waren das mehrere 100 euro. auf jeden fall mehr als die zusatzkosten wegen des dickeren kabels!