Es ist immer schwierig für ein System, wenn der Anwender nebenher noch in die Prozesse eingreift. Du betreibst Lastmanagement wie du schreibst. Evtl. machst du es damit dem DESS schwer bis unmöglich zuverlässige Prognosen zu erstellen.
Und ein anderes Problem sind sponta e Großlasten, wie Victron auch in der Beschreibung zu DESS schreibt.
Wie soll ein Algorithmus z.B. vorhersagen, wann du diese Woche dein BEV laden möchtest, wenn du es nicht jede Woche zur gleichen Zeit mit gleichem Verbrauch tust?
Habe DESS auch lange getestet - dass es nutzbar wäre, bräuchte es mehr “Regel-Möglichkeiten” durch den User.
Bei mir lädt DESS ca 2x die Woche zwischen 10 und 12 MORGENS aus dem Grid, wenn es den prognostizierten SOC nicht erreicht - und das obwohl für den Tag noch weitere 40,50 kWh Solar prognostiziert sind SOWIE der Grid Preis am Nachmittag die Hälfte wäre…
D.h. imm wenn meine Frau morgens dann 3 kWh für Waschmaschine und Trockner verballert, lädt DESS diese aus dem Grid nach, um sein errechnetes SoC-Ziel für z.B. 10 Uhr zu erreichen.
Das macht es in meinen Augen leider nicht nutzbar.
Feedback habe ich reichlich abgegeben, Antworten jedoch nur “das sei so gewünscht” - für mich als User ist es das aber nicht.
Hast du denn deun DESS im green mode laufen? Dann habe ich die gleichen Probleme wie du
Dieter
Ich habe eigentlich sämtliche Modi getestet.
Mit der eigentlichen Verbrauchsprognose hat es wenig zu tun.
Aus meiner Sicht gibt es einige Ansätze die Prognosen zu verbessern.
Der eine Ansatz wäre tägliche, wöchentliche Durchschnitte besser zu integrieren.
Ich habe mich einige Jahre mit Meterologie beschäftigt. Je unsicherer eine Prognose wird je stärker wird der langjährige Mittel mit eingerechnet.
Ganz praktisches Beispiel: Man kan relativ sicher mit modernen Wettermodellen 5 Tagesprognosen voraus sagen, sobald die Prognosen länger in die Zukunft gehen, werden die Wetterstationen der Vergangenheit miteinberechnet. Was bedeutet das bei einer 2 Wöchigen Prognose , der langfristige Schnitt fast zu 90% Gewichtung hat.
Bezogen auf die Verbrauchsprognose bedeutet es das wenn der aktuelle Verbrauch hoch ist, es wahrscheinlich ist das es die nächsten 1-2 Stunden auch erhöht ist, aber je länger ich in die Zukunft blicke ist die Wahrscheinlichkeit das der Verbrauch sich wieder dem Durchschnitt annähert.
Die Verbrauchsprognose im DESS geht aber immer für den gesamten Zeitraum insgesamt nach oben. Das ist insgesamt unlogisch.
Ein weiterer Ansatz wäre die Prognose auf eine größere Faktoren Basis zu stellen. Die meisten von uns betreiben doch mittlerweile Lastmanegement, da bin ich doch kein Einzelfall, oder? Bei hoher PV Produktion werden doch E-Auto und ähnliches geladen. Selbiges gilt doch bei günstigen dynamischen Tarifen. Ein weiterer Faktor dürfte zunehmend die Außentemperatur sein, da Heizungen über Wärmepumpen an Bedeutung gewinnen. Deshalb gehören mich diese Faktoren mindestens mit in die Verbrauchsprognose.
-PV Produktion
-Strompreis
-Witterung
Das so etwas nicht ganz einfach umzusetzen ist ist mir bewusst. Allerdings befürchte ich das ohne halbwegs brauchbare Verbrauchsprognose das System scheitern wird.
Ja, ist/war Greenmode.
DESS errechnet halt recht statisch, wieviel SoC es am Ende jeder Stunde haben will - und jegliche Abweichung davon “wird auf das Grid geschoben”, entweder durch zusätzliches Laden oder einspeisen.
Im alten Forum gab es da nal einen Thread wo ein Victron-Expert das mal ganz gut erklärt hat.
Ich halte das ganze für ein systematisches Problem, da man sich entschieden hat, den DESS-Schedule in der Cloud zu berechnen. Mit moderaten Mitteln ist es hier natürlich nicht möglich für ALLE Systeme im 5 Minuten Takt einen aktualisierten Schedule zu errechnen.
Ich glaube nichtmal das 5 minütiges Raster etwas ändern würde. Soweit ich weiß und beobachte nimmt das momentane System gar nicht mehr völlig star am Ziel-Soc fest.
Welche Version hast du laufen?
Hab es jetzt seit fast 2 Monaten nich mehr aktiv, weil ich mich viel zu sehr ärgere, wenn es mal wieder 2 kWh aus dem Netz zieht und meine 100%-Sommer-Autarkie ruiniert
Kann natürlich sein, dass es mittlerweile noch einen Tick besser geworden ist.
Das Problem des stündlichen Nachladens auf den Ziel Soc ist glaube ich gelöst.
Ich nehme mir auch immer wieder vor es dauerhaft zu deaktivieren. Aber ich finde das gesamte Projekt zu interessant und auch wichtig für die Zukunft.
Victron könnte hier eine richtige Vorreiterfunktion einnehmen und es wäre Schade das es an den letzten Kinderkrankheiten scheitert.
Ja …ich gebe zu durch mein aktives Lastmanegement ist die Verbrauchsprognose schwierig aber ich denke das wird die nächsten Jahre zum Standard.
Danke für dir regen Antworten, was ich an dem ganzen nicht verstehe ist folgender Umstand:
Victron hat extra wegen den deutschen usern den green mode eingeführt, wo ganz klar in der Erklärung drinsteht:
- Alle mögliche PV-Energie erst für die Last, dann für den Akku
- Erst wenn der Akku voll ist oder das Ladegerät nicht mehr leisten kann wird der Überschuss ins Netz gespeist.
Was ist denn jetzt daraus geworden? Das stimmt doch vorne und hinten nicht mehr wenn ich das hier alles so mitlese. Für diese einfachen aber sinnvollen Regeln brauche ich doch keine aufwändige Ziel-SOC Berechnung. Zumindestens nicht im Sommer wenn der Akku immer voll wird und nur zu 50% nachts entladen wird. Im Winter siehts dann anders aus mit dynamischen Preisen, trotzdem sollten die o.g. Regeln für Deutschland immer gelten. Alles andere macht doch keinen Sinn! Warum bekomnen die das denn nicht auf die Reihe?
Ich hab jetzt fast 250 Euro in neue Zähler und RS485 Kabel investiert und jetzt läuft der Kram nicht richtig? Das ist absolut frustrierend
Wer sagt das der Greenmode nur für den deutschen Markt entwickelt wurde???
Was für den deutschen Markt etwickelt wurde ist die Funktion das ein Rückspeisen aus dem Akku ins Netz verhindert wird.
Das ist aber getrennt vom Greemode einstellbar
Sicher, dass du überall die neueste Firmware hast? Vor allem Multiplus und GX.
Und sicher, dass du keine sonstigen Steuerungen (nodeRed, modbus etc.) hast, die das DESS beeinflussen könnten?
Ich hatte DESS vor ein paar Monaten ein paar Tage im GreenMode (Kaufpreis Tibber, Verkaufspreis konstant 8ct und Batterie ins Netz entladen verboten) und es ist nichts ungewöhnliches passiert. PV hat Lasten versorgt und Batterie geladen. Es gab keinen spürbaren Unterschied zum normalen ESS.
Was sind deine Settings zu Batteriekosten und Stromkaufpreis?
Wenn es hier zu dem Fall kommen kann, dass bei extrem geringem Netzkaufpreis und hohem Batterienutzungspreis das Netz billiger als die Batterie ist, könnte es ggf. zu solchen Effekten kommen.
Wen meinst du??? Mich?
Nö, eher Dieter.
Durch die Nutzungsgebühren des Netzes wird das in Deutschland nahezu unmöglich sein, glaub mir, bei mir sind die Eintragungen in Ordnung.
Gruss
Dieter
Hast du mal versucht die Batteriekosten auf 1ct zu setzen um ganz sicher zu gehen, dass Batterie immer Prio hat?
Ja, alles auf neuestem Stand und keine manipulation von ausserhalb.
Ja, schon versucht, kein Erfolg
Und wo finde ich die Einstellung “Batterie ins Netz entladen unterbinden”?
Hm, es gibt einen ziemlich neuen Schalter im Menü für die Netzpreisformel. Für den Umgang mit negativen Börsenpreisen. Hast du da schon beide Positionen probiert? Wenn man negative Preis zulässt, könnte das u.U. dazu führen, dass der kalkulierte Preis unter die Netzkosten gezigen wird, obwohl das ja in Wirklichkeit nicht passieren kann.