Batterie von ESS-System über Multiplus II mit Inverter-Stromgenerator laden

Hallo Notstrom-Experten,

ich habe ein ein 1-phasiges ESS-System mit MP II 3000 und Cerbo GX installiert.

Bei einem Netzausfall und leerer Batterie soll ein Inverter-Stromgenerator an den AC-IN des MP II angestöpselt werden und die Batterie aufgeladen werden.
Eigentlich keine große Sache, wenn der MP II den Inverter-Generator als Netz interpretiert und ein Nachladen aus dem Netz aktiviert wird.
Die separate Anschaffung von einem 48V Ladegerät sollte ich mir damit sparen können. Gleichzeitig würde eine BMS-Kommunikation zur Regelung der Ladeströme (z.B. bei niedrigen Batterietemperaturen) erhalten bleiben. Das wäre erst Mal die Theorie.

Nun habe ich mich mit den Details beschäftigt.

Am MP II sind am AC-IN anzuschließen: L, N, PE
Am Notstromer ist eine Schukosteckdose. Dort habe ich die Spannung der beiden Ausgänge gegen PE gemessen. Es sind jeweils ca. 115 V. Was ist L und was ist N?
Wir haben hier ein TNC-Netz.
Also müsste ich nach dem Generator einfach den PE mit einem Steckdosenausgang des Generators verbinden. Das wäre dann mein N.
Der andere Steckdosenausgang wäre logischerweise L.

Nach Netztrennung schließe ich L, N, PE des Inverter-Generators an den MP II an, stelle auf Laden aus dem Netz um und alles funktioniert, zumindest in der Theorie.

Würdet ihr mir zustimmen?

Ich habe da noch so meine Zweifel, weil im Zusammenhang mit dem Aufladen der Batterie mittels Notstromer immer die separaten 48 V Netzteile empfohlen werden. Bei gewöhnlichen Notstromern ohne Invertertechnik ist es ja auch nachvollziehbar, aber wenn schon ein Inverter-Generator vorhanden ist, sollte es theoretisch ja auch ohne zusätzliches 48V Netzteil funktionieren, oder?

hallo,

halb spannung gegen PE bedeutet immer ein potentialfreies netz, da N nicht mit PE verbunden ist!

aber einen invertergenerator wuerde ich nicht hinter ein ess haengen. das ess kann energie am ac-in ausgeben und ich weiss nicht, wie das teil darauf reagiert.

und wenn doch, einen entsprechenden mindestnetzbezugswert eintragen, dass am ac-in keine energie ausgegeben wird!

tschuess

Hallo @autark

die Idee scheitert daran, dass auf dem MP2 der ESS Assistent installiert ist. Du müsstest den MP2 dafür umkonfigurieren.

Auch wenn sich der MP2 auf den Inverterstromerzeuger synchronisieren würde, schickt er Strom zurück zum Eingang (ist ja ein ESS System), sprich die Elektronik des Inverterstromerzeuger wird dadurch sehr wahrscheinlich zerstört.

Du könntest einen 2. Mp2 als Ladegerät mit eigenen MK3 Adapter nehmen oder eines der hier öfter beschriebenen 230/48V Ladegeräte, such mal nach Flatpack2 hier im Forum.

Da du sicher auch PV hast, hast du auch Ac Coupling am AC out aktiviert? Das wäre auch eine Möglichkeit die Akkus bei ausreichend Sonne aufzuladen.

Wegen dem Wartungsaufwand, Lagerung von Kraftstoff, regelmäßigen Probeläufen, etc bin ich keine Freund von extra nur für diesen Zwecke angeschafften Stromerzeugerern…denn wenn man die mal alle 10 Jahre braucht gehen sie nicht.

hallo,

wenn man das ess auf externe steuerung umstellt und es nicht steuert, ist es inaktiv, also das sollte nicht unbedingt das problem sein.

tschuess

Ich frag mich gerade wo bei Notstrombetrieb die AC Lasten angeschlossen sind….die müssten ja an AC Out sein und der Mp2 3k ist hat nicht den stärksten Transferschalter…und in D herrscht das 3 phasige Netz vor….und was macht das Grid-Meter?

Je länger ich über das Thema nachdenke, je mehr Fragen ergeben sich.

Man wird bereit sein müssen notfalls Lehrgeld in Form defekter Geräte in Kauf zu nehmen…

Fraglich wie man den NA-Schutz des MP2 austrickst…

hallo,

den NA-schutz must du nicht austricksen, der funktioniert auch mit einem generator wie er soll. ich habe ja multis hinter anderen multis haengen, wobei die ersten aktuell im inselbetrieb laufen. es ist also absolut kein problem, wechselrichter hintereinander zu haengen, wenn die einen ein- und einen ausgang haben.

nur im gegensatz zum wechselrichter im generator koennen die multis auch energie aufnehmen, wenn ein ess oder PV-wechselrichter im system leistung einspeist. der generator kann das nicht.

probleme kann es noch geben, wenn der sinus nicht sauber ist oder die spannung nicht stimmt, aber bei einem inverter-generator sollte das zumindest kein problem sein!

tschuess

Das Thema Notstrom ist im Augenblick sehr aktuell undes gibt hier viele Diskussionen darüber.

Bei allen manuellen Lösungen kann ich immer nur empfehlen die unter realen Bedingungen zu testen und sich ein Drehbuch/Skript zu machen an dem man sich am Tag X bei Kerzenschein lang hangelt.

Ich hab mich für einen 12/230v Wechselrichter und einen zusätzlichen MP 2 entschieden, welcher an die Lichtmaschine eines älteren PKWs angeschlossen wird. Zugeben waren die Geräte schon da. Die Ladeleistung ist nicht immens aber ausreichend und als Backup im Verbindung mit AC gekoppelter Solaranlage gedacht.

Ich grätsche hier mal rein weil ich mir schon lange folgende Frage stelle:

Der NA Schutz prüft das Netz ja auch auf eine unbeabsichtigte Inselbildung zum Beispiel mit dem Versuch die Frequenz des Netzes zu beeinflussen. Lässt sich nichts beeinflussen geht man von Netz aus. Hier gibt es glaube ich verschiedene Verfahren zur Anti Island Erkennung.

Jetzt stelle ich mir die Frage warum ein AC WR am ACout im Inselbetrieb mit 4105 Einstellung diese (in diesem Fall gewollte) Inselbildung nicht erkennt?

hallo,

ein leistungstarker dc/dc wandler mit 20-40A eingangsstrom waere effizienter! der kostet max ca. 20 euro.

tschuess

hallo,

ich gehe davon aus, dass hier auf einen ploetzlichen anstieg der einspeiseleistung reagiert wird.

denn entweder faellt am ac-in die spannung aus, weil die leitung unterbrochen ist oder z.B. am trafo fliegt die sicherung und dann muesstest du alle haeuser an der leitung versorgen, was unmoeglich ist. das merkt der multi und schaltet ab. wie er das genau feststellt, kann ich die jetzt auch nicht sagen. aber es gibt eben verschiedene moeglichkeiten dazu!

tatsache ist jedenfalls, wenn es zu einer inselbildung kommt, hat der multi nicht die noetige leistung, die spannung aufrecht zu halten. wenn alle haeuser so ein system haben, sieht es zwar anders aus, aber dann wuerden sich andere parameter im netz aendern, die man messen kann, wie z.B. die frequenz!

auf jeden fall wird am ac-in ein ploetzliche anstieg oder abfall des stromes registriert. bei systemen, die nicht einspeisen ist das ganz einfach: fliesst der strom in die falsche richtung → sofort abschalten!

tschuess

Wenn man das System auf “externe Steuerung” stellt, muss man permanent diverse Befehle an das GX Gerät senden, sonst macht das System gar nix.
Ohne die Befehle wird das Netz bzw. der Generator nur durchgeleitet.

@autark Mit deutschen Gridcode wird dein Generator mit großer Wahrscheinlichkeit nicht als Netz akzeptiert, du müsstest dann also immer auch den MultiPlus umprogrammieren.

@dennibu u.U. nicht 100% korrekt:
Die Anforderungen an einen NA-Schutz bzw. wie dieser das Netz erkennt/prüft haben sich vor einigen Jahren (ich glaube mehr als 10) geändert und sind nicht mehr so “streng”.
Ältere PV-Wechselrichter hatten/haben durchaus Probleme das Inselnetz eines Victron Systems als Netz zu akzeptieren.
Da hat das oftmals nur funktioniert, wenn man (falls überhaupt möglich) den NA-Schutz des PV-Wechselrichters anpassen/abschalten konnte. Bei Fronius gab es dafür die Einstellung MG50.
Neuere Geräte haben idR keine Probleme mehr damit und laufen problemlos, bei Fronius kann man z.B. einfach den NA-Schutz ganz normal auf DE stellen und das läuft.
Das ganze hat auch den Vorteil, das man die PV-Wechselrichter über den Bypass-Schalter auch wieder auf das Netz schalten darf.
Mit MG50 bzw anderweitig angepassten NA-Schutz dürfte man das normalerweise nicht.

Im Moment des Netzausfalls wird der PV-Wechselrichter idR kurz abschalten, startet dann aber nach ein paar Minuten neu.

Ich hatte es letztens bei einem Kunden, da haben sich die Fronius sogar auf das relativ stark schwankende Netz (48-51Hz) eines Generators synchronisiert, da war ich echt erstaunt/verwundert.
Ich muss da aber das nächste mal noch mal prüfen, was da in den Fronius überhaupt eingestellt ist.
Normalerweise sollten diese auf DE stehen, weil das eine Bestandsanlage ist, die schon ein paar Jahre ohne ein ESS am Netz lief.

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hallo,

da muss ich dich jetzt enttaeuschen: der akku wird natuerlich geladen, auch wenn das system nicht gesteuert wird, weil diese funktion nicht von der ESS-funktion abhaengig ist. allerdings schaltet der ESS-assistent das ladegeraet immer ein.

ich mache das naemlich genauso in einem system, wo das ESS nicht arbeiten soll!

tschuess

Woher soll der MultiPlus denn wissen was er machen soll, wenn es keine Befehle gibt?

hallo,

er macht genau das, was er auch machen wuerde, wenn kein ess-assistent installiert waere und genau das soll er auch machen!

nur weil der ess-assistent nicht aktiv ist, bedeutet das ja nicht, dass er weder als inverter noch als ladegeraet arbeiten kann, das kann er ja auch ohne. aber er kann nicht mehr einspeisen und eventuell unterliegt die eingangsstrombegrenzung den ueblichen einschraenkungen gegenueber dem ess-betrieb. das konnte ich leider noch nicht testen.

laden geht definitiv und man kann den ladestrom auch auf verschiedenen wegen steuern.

tschuess

Ja, am AC-IN sollte natürlich nur der Strom vom Generator zum MP 2 fließen. Wenn bei leerem Akku der Inverter-Generator die einzige mögliche Strombezugsquelle im Gesamtsystem ist (z.B. PV-Anlage sicherheitshalber abgeschaltet), müsste der MP 2 anstatt die Akkus zu laden diese entladen. Das würde aber der Logik eines ESS-Systems widersprechen. Ein ESS sollte erst dann Strom in Richtung Netz schicken, wenn im Gesamtsystem eine Stromquelle mehr Strom liefert als vom Akku aufgenommen werden kann. Mit der ESS Logik sollte der Inverter-Stromerzeuger zumindest theoretisch nicht gefährdet sein.

Das Umprogrammieren des MP möchte ich gern vermeiden.

Wenn die Akkus leer sind und das Netz ausgefallen ist, nützt die Sonne erst wieder etwas, wenn vorher die Akkus zumindest soweit aufgeladen werden, dass der MP wieder ein Netz aufbauen und der PV-Anlage am AC-OUT wieder ein Netz vorgaukeln kann.
Ohne Notstromer ist nach Netzausfall am Abend bei leeren Akkus keine Stromversorgung in der Nacht aus den Akkus möglich.

wenn wie du schreibst, das ESS auf externe Steuerung gestellt wird, also der MP umkonfiguriert wird.

@d_ferdi

Wo gibt es den Wunderspannungswandler von 12V auf 48V, der als Ladegerät geeignet ist mit 20/40A für €20?

hallo,

wenn du das ess auf externe steuerung umstellst, dann wird es keine energie mehr einspeisen! die dc-pv musst du auch nicht abschalten, ac-pv koennte aber ein problem sein! aber dazu musst du den multi nicht umkonfigurieren!

du kannst aber auch den multi auch charge-only stellen, dann speist er auch nicht mehr ein, liefert aber auch keine energie mehr an die verbraucher, die muss dann vom generator kommen!

da du auch ac-pv hast, wuerde ich den generator dann erst abends laufen lassen, wenn die nichts mehr oder zuwenig liefert.

tschuess

hallo,

bei ebay aus china. von den 20A-modellen habe ich mehrere hier und inzwischen auch ein 40A-modell. die bringen eine ausgangsspannung von bis zu 80V, haben eine strombegrenzung und einen unterspannungsschutz. sind also perfekt geeignet.

aber die bringen dann natuerlich nur etwa 25% des eingangsstroms als ladestrom, wenn du sie an 12V anschliesst. parallel schalten kann man die aber nicht, sonst funktioniert die strombegrenzung nicht mehr und einer wird ueberlastet. ob es trotzdem eine moeglichkeit gibt, die ohne einen groesseren schaltungsaufwand parallel zu schalten, kann ich dir nicht sagen. meine ersten versuche haben jedenfalls nicht funktioniert.

du kannst aber auch einen victron orion isoliert 12/48V wandler mit 280 oder 380W nehmen. da kannst du aber den strom nicht einstellen. wenn die leistung fuer deine lichtmaschine zu hoch ist, musst du einen kleinen mppt dahinter haengen, um den strom zu begrenzen. und pass auch auf, wenn die noch kalt sind, bringen sie mehr als die nennleistung! die wandler kannst du aber beliebig parallel schalten, auch unterschiedliche typen, also einen 120W, einen 280W und einen 380W parallel sind da kein problem!

waere jedenfalls immer noch besser, als die loesung mit einem extra wechselrichter plus ladegeraet.

tschuess

Schick doch bitte mal ein Link des China Wandlers, denke das ist auch für andere hier interessant.

Der Victron Orion-Tr 12/48-8A DC-DC liegt bei €200…. was auch eine gute Möglichkeit ist wenn die Kabellängen zwischen 12V und 48V System (wie bei mir ca 20m) nicht zu lang sind. Und um sich nicht in den Möglichkeiten zu verlieren, die Geräte waren einfach da und ich wollte das Notstromkonzept für die dunkle Jahreszeit einfach perfektionieren. Natürlich kann man auch andere Lösungen für anders Geld bauen…

Und um auf die Frage von @autark zurückzukommen. Ich würde mir einfach eines der 3 hier öfter erwähnten 230V/48V Ladegeräte kaufen die bei ebay schon ab €125 angeboten werden. Mit den Kabelverlusten hab ich dann, da 230V weniger Probleme, genauso wie mit der PV mit AC Coupling.

hallo,

also ich habe nur die 280W und 120W wandler im einsatz, die 380W waren mir zu teuer, im verhaeltnis zur mehrleistung.

hier eine ebay-suche:

dc/dc-wandler >=20A eingang max >=1200W

und das ist der, den ich zuletzt bestellt habe, der aber jetzt nicht mehr zum einsatz kommt, weil der akku rausfliegt weil ich den platz brauche: 40A eingang max 1800W ausgang

das kannst du machen, wie du willst, mach ich auch immer so!

tschuess