Anschaffung Induktionskochfeld

Hallo zusammen,

ich muss in der Küche das Kochfeld tauschen. Bisher war es ein ganz einfaches aus Glaskeramik. Das lief bei meiner Installation aus MP2/3000/48V, EM24, Speicher und Nulleinspeisung problemlos.

Nun hätte ich gerne ein Induktionsfeld und hab mir zum Testen mal eine Einzelplatte ausgeliehen.
Ich wollte sehen, wie EM24 und MP2 mit dem Pulsen bei heruntergeregelter Kochplatte zurechtkommen.
Ich habe mal 2 Stunden auf Stufe 3 köcheln lassen und wie erwartet, hat sich der MP2 einen Wolf geregelt.
Im Ergebnis ist der Batteriestrom quasi ins Netz gelaufen und die Platte wurde ausm Netz versorgt. Eigentlich nicht das, was ich will.

Gehe ich also recht in der Annahme, daß Nulleinspeisung und Induktion keine so gute Kombi ist?

Wäre ein Halogenfeld da eine bessere Alternative? Hier habe ich leider keine Testmöglichkeit.

Oder hat jemand eine gute Idee, wie es mit Induktion doch funktionieren könnte?

Inselbetrieb ist allerdings keine Lösung, dafür ist der kleine MP2 für meine Anwendung zu schmalbrüstig.

Für Tips wäre ich sehr dankbar!

Günter

Hallo @Guenter833, willkommen im Forum :slightly_smiling_face:

Habe einen MPII/5000 mit Multiphase Regulation über 3 Phasen, EM540 GridMeter, DESS. Dazu in der Küche ein Siemens 4-Zonen Induktionskochfeld - an drei Phasen angeschlossen.

Egal in welcher Kombination die Platten an sind, der MPII/5000 regelt das sauber aus. Natürlich gibt es mal den einen oder anderen Peak mit kurzer Nachregelzeit. Aber vom Netz nimmt er bei ausreichendem Akku beim Kochen so gut wie nichts.

Es passiert auch selten, dass wir beim Kochen über die maximale Leistung des MP schießen.

Du verwendest bei dir einen EM24 als GridMeter. Vielleicht macht das einen Unterschied. Der EM540 liefert 10x in der Sekunde einen Wert aller Phasen, der EM24 nur knapp 2x - wenn ich das so richtig verstanden habe aus den Daten beider Devices.

Da ein einzelner MPII selbst nichts über die anderen beiden Phasen weiß, spielt das unter Umständen eine Rolle. Vorausgesetzt der GX prozessiert das schnell genug vom GM zum MP :thinking:

Ich habe einen zweiflammigen Induktionskochherd und benutze den täglich. Mein MP2 regelt den problemlos, unerwünschte Netrzeinspeisung ist so gut wie nicht messbar. In den sonnenlosen Monaten konnte ich das genau messen, weil mein Akku da nie voll wurde. Alle vom Zweirichtungszähler ins Netz eingespeiste Energie musste deshalb aus Regelverzögerungen kommen. Im November waren das 1 kWh, im Dezember 0, und im Januar wieder 1 kWh. Das ist also fast nix in Relation zum Strombezug.

Mein Herd startet mit mittlerer Leistung von 1.200 W, und in dieser Stellung läuft er durch. Erst bei kleinerer Leistung fängt er an zu takten, wobei beispielsweise bei 300 W Leistung sehr lange Leerlaufzeiten mit wenigen Sekunden höherer Leistung von ca 1.000 W abgelöst werden. Diese kurzen Takte kann der MP2 nicht ausregeln, aber die spielen beim Verbrauch auch so gut wie keine Rolle. Da müssen schon tausende Takte zusammenkommen, bis 1 kWh unerwünschter Einspeisung stattfindet.

Man darf sich da nicht vertun: der MP2 folgt schnell wechselnden Lasten immer mit einigen Sekunden Verzögerung (was nichts mit der Sample rate des Messgeräts zu tun hat!). Aber in der Summe macht das im normalen Haushalt so gut wie nichts aus. Es lohnt nicht, wegen fast nichts einen Aufstand zu machen und auf sinnvolle Haushaltsgeräte zu verzichten.

Mit dem Induktionsherd sparst Du gegenüber Halogen- oder anderem Cerankochfeld viel Energie, und zwar wesentlich mehr, als Du durch die Regelverzögerungen des MP2 verlierst.

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Erst einmal vielen herzlichen Dank an euch beide für eure Antworten!

Ich hab mal ein Video drangehängt, wie das Pulsen der Induktionsplatte auf Stufe 3 im VRM Portal dargestellt wird. Ich glaube, davon habe ich mich ein bißchen zu sehr beeindrucken lassen. ich denke, daß die Darstellung auch nicht unbedingt die komplette Wahrheit wiedergibt.

Außerdem finden sich im Netz etliche Vermutungen, daß das Pulsen dem Wechselrichter schaden könnte.

Ich werde mir trotzdem ein Induktionsfeld anschaffen, da vertraue ich jetzt auf eure Aussagen

Eine Frage hätte ich aber noch:

Würde sich dann ein Tausch des EM24 gegen einen EM540 evtl. lohnen? Wäre da was gewonnen?
Aktuell liegt die “ungewollte” Einspeisung laut Zähler vom Netzbetreiber im Schnitt bei ca. 1,2 kWh/Monat. Ich würde jetzt mal beobachten, ob sich das mit einem Induktionsfeld wesentlich ändert.

Nochmals vielen Dank!

P.S. Ich wollte das Video klein halten und habe ein bißchen zuviel weggeschnitten. Der Bezug ausm Speicher lag konstant bei etwa 550 W

Was würdest Du Dir denn als Gewinn erhoffen? Tatsache ist, dass eine höhere Kommunikationsgeschwindigkeit und/oder eine höhere Abtastrate (“sample rate”) keinerlei messbaren Einfluss hat. Die Regelverluste kommen zu über 90% aus der begrenzten Fähigkeit des MP2, seine Leistung schnell genug an die kommunizierten Laständerungen anzupassen. Aber auch wenn der MP2 langsam ist, ist er schnell genug, denn die Regelverzögerungen führen nur zu irrelevant kleinen unerwünschten Stromeinspeisungen bzw Strombezügen. Den MP2 schneller zu machen wäre sehr teuer und ökonomisch völlig unsinnig.

Ich verwende übrigens einen Shelly 3EM als Messgerät für mein ESS (Nachtrag: der liefert nur 1 x pro Sekunde ein Messergebnis, was auch völlig ausreichend ist). Ich bin dazu gezwungen, weil Victron kein Messgerät anbietet, das über WLAN kommuniziert. Kabelverbindung ist bei mir aber nur mit extrem hohem Aufwand realisierbar. Weder die Kommunikationsgeschwindigkeit noch die Zuverlässigkeit des Shelly bringen mir hier irgendwelche messbaren Nachteile.

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Hallo,
sorry, ich wollte hier keine Grundsatzdiskussion anstoßen.
Ich hatte mich leider durch ein paar Beiträge im Netz zum Thema verunsichern lassen. Das sollte man einfach nicht tun.

Ich besorge mir jetzt ein Induktionsfeld. Sollte es wider Erwarten doch zu einem Problem kommen, melde ich mich nochmal.

Meine Installation funktioniert stabil und zuverlässig, da ändere ich jetzt auch nichts.

Vielen Dank nochmal für die Hilfe.

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Das machst :slight_smile: Und kauf dir eins mit ner vernünftigen wertigen Elektronik, dann dürften deine Chancen sehr gut stehen, dass alles wie gewünscht funktioniert.

Du wirst keine Probleme mit einem Induktionskochfeld haben. Die Dinger sparen dir sogar eine ganze Menge Energie.
Induktionsfelder takten auch nicht, sonst würden deine Töpfe den “Kochtanz” aufführen.

Sorgen wirst Du eher mit der Bügelstation haben. Die Dinger takten wie wild, weil das Heizelement anders arbeitet.

LG, Wilm

Doch, das tun sie. Die billigsten tun das, weil sie im Grunde nur zwei Zustände kennen: AN und AUS. Die benötigte Heizleistung erzeugen sie durch Takten. Anspruchsvollere Geräte haben sowas, was bei anderen Geräten “Inverter” genannt wird, d.h. sie können ihre Leistung innerhalb eines gewissen Bereichs regeln. Aber das können sie nur bis zu einem Mindestwert, und wenn die geforderte Leistung darunter liegt, takten sie auch.

Mein Induktionskochfeld gehört zur zweiten Kategorie. Beim Starten steht es in Mittelstellung und zieht dabei ohne Takten etwa 1.200 W. In der Spitze kann eines der beiden Felder auf 2.500 W gehen, wobei die Gesamtleistung für beide Felder auf 3.600 W begrenzt ist. Aber wenn ich beispielsweise nach dem Ankochen von Kartoffeln auf einen Wert von ca 300 W herunter regle, dann geht das nur mit Takten.

Ist bei mir das Gleiche. Ich würde sagen bei mir sind es 3 Leistungsstufen ohne takten. Alles dazwischen wird getaktet.