Akku Erweiterung für bestands PV Anlage

Hallo zusammen,

aktuell läuft bei uns eine 33kWp PV Anlage. (wird noch erweitert auch ca. 45-50kWp). Diese Anlage möchte ich gerne mit einem Akkuspeicher erweitern. Die PV Module kommen alle an den PV Wechselrichter. Der Speicher soll also komplett als AC Speicher betrieben werden. Ich würde gerne mit einem Multiplus und einem kleinen Akku starten und ggf. später erweitern.

Zurzeit haben wir im Haus 5 Klimageräte und eine Brauchwasserwärmepumpe die einen 1000l Speicher füllt und im Winter so lange wie PV Strom vorhanden ist laufen soll. Nächstes Jahr soll ein E-Auto kommen.

Ich selbst bin Elektrofachkraft und habe einen Elektriker mit VNB Zulassung an der Hand.

Die Anlage soll relativ einfach gehalten werden. Einen Notstrombetrieb (Inselbetrieb) etc.. benötige ich nicht.

Im Internet werden ja viel “Offgridtec Backup-Kit” angeboten. Hätte ich da dann alles was ich benötige, oder fehlt da dann noch etwas?

Das wäre jetzt z.b. so ein Set.

1x Pylontech US3000C 3,5kWh LiFePO4 Akku
1x Victron MultiPlus-II 48/5000/70-50 230V Gerätekombination
1x Victron Lynx Distributor
1x Victron Cerbo GX MK2 Bedienpanel
1x Victron GX Touch 50 Anzeigepanel für Cerbo GX
1x 1,8m VE.Can zu Can-Bus BMS Typ A Kabel
1x 3m Victron RJ45 UTP Kabel
1x 1m Offgridtec Batteriekabel 50mm² M8-Ösen
1x 200A 70V MEGA Sicherung
1x Pylontech Batterieanschlusskabelset

Gibt es evtl. für meinen Plan hier schon einen passenden Schaltplan?
Gibt es hier einen Thread, der zu meinem Vorhaben passt?

Gruß Florian

Wie immer zu erst der Hinweis:
Die Community ist normalerweise nicht für die Systemberatung gedacht, dafür sind die vielen Händler/Installateure zuständig.
https://www.victronenergy.com/where-to-buy


Zu deinem Anliegen:

  1. PV Erweiterung sollte dann (teilweise) über MPPTs erfolgen, das steigert die Effizienz des Systems.
  2. Bei Pylontech häufen sich mittlerweile die Berichte zu Ausfällen, hier würde ich zu einem anderen Hersteller raten z.B. Pytes
  3. Ein Schaltplan sollte bei so einem Set normalerweise bei liegen, da solltest du bei dem Händler nachfragen. Wenn dieser keinen Plan zur Verfügung stellen kann/will, würde ich da auch nicht kaufen, das ist meiner Meinung nach ein Anzeichen dafür, das die keine Ahnung haben.
  4. Gibt es hier schon viele ähnliche Threads zu dem Thema.

Ich würde die Anzahl der Akkus anpassen:
der Multi kann 5000VA/48V ~ 100A Dauerstrom ziehen.

Der US3000C Akku kann aber nur 37A Dauerstrom vertragen. –> 3 Akkus wären sinnvoller.

  1. die MPPTs dürften dann aber nur für die Akkuladung zuständig sein. Die Victron Anlage darf wegen der 30kVa Grenze nicht ins Netz einspeisen. Ist die Effizienz dann immer noch besser? Für mich wäre es einfacher und übersichtlicher, wenn alle PV Module an den Einspeise WR angeschlossen werden.
  2. über den Akkuhersteller habe ich mich noch nicht informiert. Ich finde das System mit den 19” Schranken aber ganz gut.
  3. OK, eigentlich würde ich gerne die Anlage mit meinem Elektriker anschließen/Abnehmen. Er kennt sich aber gar nicht mit Victron aus und kurz vor seiner Rente wird er sich damit auch nicht mehr damit beschäftigen wollen.
  4. dann werde ich mal weiter suchen…

danke für den Tipp, das werde ich berücksichtigen

  1. Ausschlaggebend ist da sowieso der MultiPlus, der ist ja mit den Netz verbunden. Wenn da ein 5000er MultiPlus installiert wird, muss dieser mit seinen 5kVA (bzw. 4,39kVA laut Zertifikat) angemeldet werden. Was du da am Akku an PV installiert hast, wäre dabei im Grunde nicht relevant.
    Bei der Erweiterung auf 45-50kWp wären dann doch auch PV Wechselrichter dabei und du kommst sowieso über die 30kVA oder?
    Wie sind denn die bisherigen 33kWp am Netz angeschlossen?
  2. Die Pytes V5 sind auch im 19" Format.

Ich finde die US3000 ist bei 30 kwp und einem 5000er Multiplus unterdimensioniert. Da PV und Multiplus mehr können als der Akku verträgt, würde der Akku immer am Limit mit max. Strom geladen werden. Oder man bremst den Multiplus noch mehr ein, um den Akku zu schonen. Aber dann langweilt sich der 5000er noch mehr.

In der Aufzählung des Offgrid-Paketes habe ich eine Aufbewahrung für den Akku vermisst. Ein 19” Schrank würde ich dafür noch vorsehen.
Pylontech bietet schicke blau/grüne Schränke in verschiedenen Höhen an, die sind aber meiner Meinung nach schlecht designt:

  • keine Schienen rechts und links, sondern nur hinten. Wen man da einen US5000 mit 40 kg einsetzen will, braucht man 3 Personen
  • Vorstanzungen für Kabeldurchführung gibt es nur oben auf dem Deckel
  • macht man das Rack voll, kann man unter Umständen die Tür nicht mehr abschliessen, da dann ein Handgriff eines Akkus im Weg ist

Das Problem, wenn man klein anfängt und später dazu baut, sind die ganzen Kabelgeschichten bei der 48V Verkabelung und die Anzahl Akkuschränke.

Die Busbar sollte zentral liegen, so dass man zu allen Akkuschränken gleich lange DC Leitungen hat. Dann stellt man fest, das ein Serverrack nicht ausreicht und muss ein größeres kaufen, oder ein zweites dazu bauen. Das kostet alles unsäglich Zeit.

ich habe bei meinem VNB Nachgefragt. Dieser hat mir geschrieben:

“die Vorgaben ab wann ein zentraler NA-Schutz gefordert ist, sind in der VDE-AR-N 4105 klar und eindeutig geregelt (Kapitel 6.1).
Hier gibt es auch Ausnahmen für Speicher die nicht in das Netz des Netzbetreibers einspeisen.”

Ich finde die Sache ist zwar nicht wirklich eindeutig in der VDE-AR-N 4105 geregelt. Ich beziehe mich aber auf die Ausnahme und zähle den Multiplus zum Speicher der nicht ins Netz einspeist. Der PV WR hat max. 30kVa

Ich glaube das Akkuthema ist aktuell noch die größte offene Baustelle die ich habe. Allgemein liest man von den Pylontech auch teilweise nicht so gute sachen, bzw. sind diese im Vergleich auch recht teuer. Aber das 19” Format hat aber auch seine Vorteile. Zum Thema Akku muss ich mich noch richtig informieren

Ja, da hast du recht. Erweiterung ist meist nicht ganz so einfach. Deswegen möchte ich auch die Planung schon direkt so auslegen.

Wenn es finanziell nicht ganz so teuer wird, baue ich vielleicht aber auch gleich mit großem Akku. Ich muss mal schauen.

hallo,

ja die vnbs verweisen gerne auf ihre eingetragenen elektriker, die die frage dann oft auch nicht beantworten koennen!

wenn du die multis als ess konfigurierst, zaehlen sie aber leider zu den einspeisenden wechselrichtern und wenn du bereits 30 kVA pv-wechselrichterleistung hast, brauchst du leider den externen NA-schutz, wenn du damit ueber die zulaessige einspeiseleistung kommst!

es spielt naemlich keine rolle, ob du tatsaechlich einspeist, es spielt nur eine rolle, was du maximal einspeisen koenntest!

ich baue bei mir auf jeden fall einen externen NA-schutz ein, weil das fuer einige meiner wechselrichter eine vorraussetzung ist, damit ich sie als ess konfigurieren darf. ausserdem benutze ich den externen NA-schutz dann auch gleich als automatischen bypass fuer die ersten multis, die normalerweise als NA-schutz dienen. das ganze ich eben alles etwas kompliziert wegen einiger vorgaben wie dass der N geschaltet werden muss, der N kein 2. mal mit dem PE verbunden werden darf und es in kombination mit den grid-code-vorgaben nicht mehr moeglich ist, das erdungsrelais zu deaktivieren oder bei einem anderen grid-code die noetigen einstellungen fuer die einspeisung fehlen! irgendwo ist eben immer ein unnoetiger haken an der sache!

tschuess

also wenn ich ein NA-Schutz verbauen muss, dann wäre ich bei Victron raus. Da würde ich dann lieber den Bestandswechselrichter austauschen. Ich habe keinen Platz im Schrank und ein neuer Schrank + NASchutz wäre es mir nicht wert.

Mein VNB bezieht sich aber nicht auf einen Elektriker, sondern behauptet, das alles in der VDE-AR-N 4105 klar geregelt ist. Ich kann da aber keine klare Reglung finden. Ich werde mal mit meinem Elektriker reden, wenn der das OK gibt, dann würde ich mich auf ihn verlassen

Die Anlage sollte ja sowieso VORHER angemeldet werden, da wird dir dein Netzbetreiber schon sagen, was er wie haben will.

Da musst du dann auch alle Wechselrichter inkl. Dem MultiPlus angeben, ich glaube nicht, das er dann akzeptiert, wenn du sagst “Den habe ich auf 0-Einspeisung programmiert”.
Der MultiPlus ist trotzdem ans Netz angeschlossen.

Wenn du jetzt schon bei 30kVA bist, wird mit jeder Erweiterung an AC ein externer zentraler NA-Schutz nötig.

und wie deutest du dann den Zitierten Text der mir mein VNB geschrieben hat?

“die Vorgaben ab wann ein zentraler NA-Schutz gefordert ist, sind in der VDE-AR-N 4105 klar und eindeutig geregelt (Kapitel 6.1).
Hier gibt es auch Ausnahmen für Speicher die nicht in das Netz des Netzbetreibers einspeisen.”

Was sind hier die Ausnahmen?

Hallo Deflo @deflo

Ich betreibe eine ESS-Anlage, eine Nummer kleiner wie Du planst mit 1 x Multiplus 3000 GX und 2 x Multiplus 3000. Angefangen habe ich vor fast fünf Jahren mit 8 x Pylontech US2000B in einem Serverschrank. Inzwischen sind es zwei Schränke mit zusammen 20 x US2000 B & C gemischt und einem Pylontech HUB.

Zwei US2000B hatten nach gut zwei Jahren Probleme. Einer hatte völlig irre Temperaturwerte, die auf einem defekten Temperaturgeber basierten. Einer konnte nicht mehr sinnvoll intern balanciert werden. Beide Akkus wurden unkompliziert auf Garantie durch Pylontech ausgetauscht bzw. ersetzt. Die größere Herausforderung war, dass der deutsche Großhändler den Garantietausch organisatorisch auf die Reihe bringen musste. Deshalb würde ich nur bei einem seriösen Partner kaufen und man darf nicht vergessen die Geräte bei Pylontech in China zu registrieren. Seit damals gab es keine weiteren Schwierigkeiten. Auch die bunte Mischung aus US2000B, US2000C mit Herstellungsdatum aus 2020, 2022, 2023 und 2025 machen keinerlei Probleme.

Mich begeistert immer wieder wie das interne Pylontech BMS-System die zwanzig Akkus zueinander ausbalanciert, was immer bei Richtung SOC > 88 - 90 % und größer passiert.

Ich habe mich bewusst immer wieder für US2000er Reihe entschieden. Mit den ca. 25 kg je Gerät kriege ich es noch alleine auf die Reihe ein Gerät in den Serverschrank zu wuchten, raus zunehmen oder anderweitig zu händeln. Ich möchte sicher nicht (alleine) einen US3000 ~ 35 kg oder US 5000 ~50 kg in meine Schränke heben, anschrauben und verbauen. Unabhängig davon, dass man für 25 kg, 35 kg oder 50 kg je Gerät keinen 0-8-15 Serverschrank für wenig Geld nehmen sollte. Meine Schränke mit je 10 Geräten auf Rollen lassen sich sogar noch unproblematisch von einer Person bewegen, um zum Beispiel an die dahinterliegende “Busbar” wartungstechnisch zu gelangen.

Die Verkabelung untereinander und von und zur Busbar, muss auch überlegt und gut geplant sein. Ich hatte zuerst die üblichen Pylontech-Kabel 25 mm² Paare (4 Stück) mit 2 m Länge von der Busbar zu den Pylontechs. Aktuell bin ich gerade dabei an den Schränken “Amphenol Stecker/Buchse” für 50 mm² Kabel anzubringen, damit man danach zur Wartung auch mal einfach die Schränke “abstecken” kann.

Bis jetzt habe ich an der Busbar auch noch die für mich nach meiner jetzigen Einschätzung nicht ausreichend spezifizierten Victron Megafuses verwendet. Diese werde ich durch entsprechende Jean Müller NH00 DC Sicherungen und Jean Müller Sicherungsunterteile Keto00 die für Montage an einer Busbar vorgesehen sind, ersetzen. Ich werde NH00 Sicherungen mit “Kraftmelder” verwenden, die per Mikroschalter melden, falls eine Sicherung auslöst und dadurch eine “Art-von-Kommuniktion” ermöglichen.

Viel Erfolg noch für Deine Planung und bei der Realisierung der Anlage.

Viele Grüße - Ewald

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@deflo

Ohne ext NA-Schutz kannst du max 1-3 MP2 5K verbauen. Damit können 10kW geladen werden.

Daher sollten die zusätzlichen bis zu 17kWp PV über RS 450 gemacht werden.

Ich habe ~15kWh-Batterie-Blocke je 6HE. Eine Winde ist von Vorteil.

wie kommst du auf 1-3 MP2 5K? ein NA-Schutz ist ab einer Einspeiseleistung von 30kVa nötig (wenn der zuständige VNB nichts anderes fordert). Ein MP2 5K hat eine max. Ausgangsleistung von 5000 VA. Von daher sollten doch max. 6 MP2 möglich sein? Die angeschlossenen kWp sind da nicht interessant. Wie gesagt, werde ich noch auf ca. 45kWp erweitern ohne NA-Schutz (und ohne Wandlermessung und RNS-E :wink: )

Die 30kVa habe ich mit meinem jetzigen WR schon ausgeschöpft. Deswegen kommt es jetzt drauf an, ob der VNB es akzeptiert, das im MP2 nur softwareseitig das einspeisen gesperrt ist. Da mir der VNB geschrieben hat, das es ausnahmen gibt, für Speicher die nicht ins Netz einspeisen, würde ich sagen, das es akzeptiert wird. Oder gibt es evtl. auch

Gelöscht, da wohl falsch

Der externe Transfer Schalter hat damit nichts zu tun.