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LOM (Netzverlusterkennung) vs Anti Islanding (NA-Schutz)(NS-Protection)

Hallo


Ich lese viel über das Anti-Islanding (NA-Schutz) Gerät, wie das Ziehl UFR1001E Gerät, und ich habe gelesen, dass sogar der MultiPlus 2 ein solches Anti-Islanding-Gerät eingebaut hat.


Jetzt habe ich auch gelesen, dass jeder MultiPlus eine LOM-Schaltung (Netzverlusterkennung) hat, die praktisch dasselbe tut: den Wechselrichter abschalten und somit die Einspeisung ins Stromnetz bei einem Netzausfall zu unterbinden.


Meine Frage ist: Warum brauchen wir sowohl LOM als auch NA-Schutz?


Liegt es daran, dass NA-Schutz redundant ist, weil zwei Relais in Serie geschaltet sind?


Warum hat LOM nicht von Anfang an zwei Relais?

anti islandinglom
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3 Answers
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d-ferdi answered ·

hallo,

im prinzip ist das eigentlich das gleiche, nur wird halt in einigen laendern der NA-schutz verlangt und der einzige unterschied dabei duerfte sein, dass der NA-schutz 2 relais hat und der LOM nur eines und damit keine redundanz.

tschuess

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Matthias Lange - DE avatar image
Matthias Lange - DE answered ·

Zum einen sind es die zwei in Reihe geschalteten Schütze und zum anderen auch die genauen Parameter nach denen das Netz genutzt/getrennt wird.

Die Trennung vom Netz nach gewissen Parametern haben die MultiPlus schon immer gemacht, nur eben mit nur einem Schütz und nicht genau so, wie es von der Norm gefordert ist.

3 comments
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mikaeel avatar image mikaeel commented ·
Danke. Habe es im englischem gepostet damit es evtl da beantwortet werden kann und andere amerikaner auch mitbekommen worum es geht. Gruß
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mikaeel avatar image mikaeel commented ·

Hallo Matthias,

weil es zum thema indirekt passt, wollte ich mal ganz objektiv deine fachmännische Meinung zu dem Beitrag hier mal wissen (unabhängig mal davon ob es "nach norm" ist oder nicht)

Was er da sehr gut dokumentiert schreibt ist sehr schlüssig oder nicht?

https://www.linkedin.com/pulse/der-externe-na-schutz-ist-teuer-gef%C3%A4hrlich-und-christof-bucher?originalSubdomain=de

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ mikaeel commented ·

Habe den Text nur grob überflogen und bin mir nicht sicher was er damit sagen will.

Ein (externer) NA-Schutz ist wichtig und sollte, da wo er nötig bzw. gefordert ist, auch eingebaut werden. Das viele vorallem den externen NA-Schutz nicht richtig einstellen, dafür kann der NA-Schutz ja nix, das ist Sache des Installateurs das zu machen bzw. des Netzbetreibers das ausdrücklich zu fordern und zu prüfen.

Beim MultiPlus-II ist das ja einfach über VE.config gemacht und beim Ziehl UFR1001E habe ich auch noch nie etwas umgestellt, da ab Werk schon das richtige Programm für Deutschland nach VDE-AR-N 4105:2018 eingestellt ist.

Wie das in der Schweiz ist, weiß ich nicht und ist mir auch recht egal, da ich nur in D unterwegs bin.

Meiner Meinung nach hat der Text eine Überschrift auf dem Niveau der Bild-Zeitung.

Ein externer NA-Schutz ist zumindest in D sowieso nur bei größeren Industrieanlagen gefordert bzw. da wo Einzelkomponenten keine entsprechenden Zertifikate für ihren internen NA-Schutz haben.
Im normalen privaten Einfamilienhaus hat man idR nicht solche großen Anlagen.
Wenn man nur mit Komponenten arbeitet, die entsprechend zertifiziert sind, hat man da keine Probleme.

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mikaeel answered ·

ich habe hier noch eine schöne Ergänzung zu LOM gefunden:


aus dem englischen übersetzt:


Ich bin mir nicht sicher, ob "Loss of Mains" (LOM) eine branchenübliche Bezeichnung ist oder eher eine interne Bezeichnung von Victron, aber es bedeutet im Wesentlichen dasselbe.


Alle Netzvorschriften weltweit, die eine dezentrale Stromerzeugung zulassen, erfordern, dass ein Gerät einen Netzausfall erkennt und dann Maßnahmen ergreift, um das Inselnetz-Phänomen zu verhindern.


Ein Inselnetz entsteht, wenn eine Gruppe von Wechselrichtern sich gegenseitig für eine Verbindung zum Stromnetz hält und dadurch eine kleine, vom Hauptnetz getrennte Insel mit Strom versorgt, was potenziell gefährlich für diejenigen ist, die am Netz arbeiten müssen.


Manchmal wird argumentiert, dass es einfach ist, einen Kontaktor mit der Netzbetreiber-Seite zu verbinden, und wenn der Netzbetreiber ausfällt, trennt der Kontaktor die Verbindung. Aber wenn eine Gruppe von Wechselrichtern ausreichend Strom erzeugt, hält sie den Kontaktor ebenfalls eingeschaltet.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um dies zu erkennen. Einige sind passive Maßnahmen, die die Frequenz und die Spannung überwachen. Plötzliche Änderungen in Spannung oder Frequenz können auf ein Inselnetz-Event hinweisen, wodurch der Wechselrichter die Verbindung trennt und sie dann 60 Sekunden lang überwacht, bevor er sich wieder verbindet. Ein weiteres fortschrittliches Verfahren nennt sich RoCoF und misst die zweite Ableitung, die Änderungsrate der Frequenz. Es ist in Ordnung, wenn die Frequenz schwankt, aber wenn sie zu schnell ändert (auch wenn sie innerhalb des Bereichs bleibt), erfolgt ebenfalls eine Trennung.


Andere Methoden sind aktive Maßnahmen, bei denen versucht wird, die Netzfrequenz aktiv zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Das Netz ist jedoch zu schwer, um auf die geringe Kraft eines kleinen Wechselrichters zu reagieren, daher gelingt dies normalerweise nicht. Aber wenn das Netz ausfällt, destabilisieren die verschiedenen von verschiedenen Herstellern hergestellten dezentralen Stromerzeuger die Situation schnell genug, sodass eine der passiven Methoden es erkennt.


Je nach gewünschter Empfindlichkeit wird eine LOM-Einstellung ausgewählt, wenn ein Multi oder Quattro konfiguriert wird. Für Südafrika reicht Typ B aus (Typ A ist empfindlicher). Wenn Sie es ganz ausschalten, verwendet der Multi immer noch passive Methoden zum Erkennen eines Netzausfalls, ist jedoch nicht empfindlich genug, um die NRS097-Norm zu erfüllen.


Natürlich können empfindliche LOM-Einstellungen manchmal Probleme mit Generatoren verursachen, die möglicherweise kein sauberes Signal liefern, sodass möglicherweise eine weniger empfindliche Einstellung verwendet werden sollte, wenn Sie solche Generatoren haben.


Original:


I’m not sure if Loss of Mains (LOM) detection is an industry name or more of an internal Victron thing, but it comes down to the same thing.

All the grid codes in the world that allow for distributed generation require that a device detects that there is a loss of mains, and then takes action to prevent islanding.

Islanding happens when a group of inverters start mistaking each other for a grid connection, and forms a little powered island in a sea of dead grid, potentially endangering people who has to work on that grid.

I don’t know if you’ve ever heard this line of argument, but I remember it coming by often on the other forum: Someone would say that it is easy, just connect a contactor to the Eskom side, and if Eskom fails, the contactor drops out and you are disconnected! Voila!

Well, no, if you have a group of inverters making enough power, they will also hold that contactor in.

So how do you know? Well, there are several ways.

Some are passive measures. Those are watching the frequency and the voltage, for example. Sudden changes in voltage or frequency (called a vector shift) may indicate an islanding event, and will cause the inverter to disconnect, and then monitor the connection for 60 seconds before reconnecting. A more advanced one is called RoCoF, it measures the second derivative, the rate of change of frequency. It is okay if the frequency changes, but if it changes too quickly (even if it remains within range), you also trip.

Other measures are active measures, and Jaco already alluded to one. You actively try to speed up or slow down the grid frequency. The grid is way too heavy to yield to the tiny force of a small inverter, so normally it doesn’t succeed, but if the grid falls out, your collection of distributed generators made by different manufacturers immediately destabilise things quickly enough that one of the passive methods picks it up.

So with all that rambling out of the way: Depending on how sensitive you need it to be, you pick an LOM setting when you configure your Multi or Quattro. For SA, type B is sufficient (type A is more sensitive). If you turn it off completely, the Multi still employs passive methods of detecting an outage, but it isn’t sensitive enough to comply with NRS097.

But of course sensitive LOM settings sometimes cause heartache with generators that might not have a clean signal, so you may want to use a less sensitive setting if you have such a thing.

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