Zwei getrennte Solaranlagen mit MultiPlus und eigenständigen Batterien – Lösungsansätze gesucht

Hallo zusammen,

ich plane die Integration von zwei getrennten Solaranlagen mit den folgenden Gegebenheiten und Anforderungen:

  1. Gebäude 1 (bestehende Anlage):
  • 5,2 kWp PV-Leistung
  • 48V, 300Ah Batteriespeicher
  • Der bisherige China-Wechselrichter wird entfernt und durch einen Victron MultiPlus-II 48/5000/70-50 ersetzt.
  • 2 Strings mit je einem SmartSolar MPPT 250/100-MC4 VE.CAN, die die Batterie im Gebäude 1 eigenständig laden.
  1. Gebäude 2 (neue Anlage):
  • 6 kWp PV-Leistung
  • 48V, 300Ah Batteriespeicher
  • Geplant ist ebenfalls ein Victron MultiPlus-II 48/5000/70-50.
  • 2 Strings mit je einem SmartSolar MPPT 250/100-MC4 VE.CAN, die die Batterie im Gebäude 2 eigenständig laden.
  1. Beide Gebäude hängen an einem gemeinsamen Stromanschluss, aber die Batteriespeicher sollen unabhängig voneinander betrieben werden.
  2. Zur Überwachung und Steuerung wird ein Cerbo GX MK2 genutzt, mit Visualisierung über ein GX Touch 70 im Gebäude 1.

Problemstellung:

Die Konfiguration sieht vor, dass:

  • Die MPPT-Regler unabhängig arbeiten, d. h., sie laden jeweils nur die Batterie ihres eigenen Gebäudes.
  • Die MultiPlus-Wechselrichter sich AC-seitig synchronisieren, sodass sie auf derselben Phase arbeiten und sich die Last effizient teilen.
  • Beide Systeme jedoch weiterhin eigenständig bleiben, ohne direkte Verbindung der Batteriesysteme.

Traumvorstellung:

Mein Ziel ist, dass:

  • Alle MPPTs und MultiPlus-Geräte mit dem Cerbo GX verbunden sind, sodass beide Anlagen separat überwacht und gesteuert werden können.
  • Die beiden MultiPlus-Wechselrichter eigenständig arbeiten, sich jedoch AC-seitig synchronisieren, um Lasten effizient zu teilen und eine einheitliche Netzfrequenz und Spannung sicherzustellen.
  • Die MPPT-Regler unabhängig mit ihren jeweiligen Batteriesystemen arbeiten, ohne gegenseitige Beeinflussung.

Lösungsansätze und Fragen:

  1. Null-Einspeisung:
  • Könnte man beide Gebäude mit einer Null-Einspeisung betreiben, sodass die Systeme unabhängig bleiben und dennoch die MultiPlus-Wechselrichter synchron arbeiten?
  1. Lastteilung:
  • Ist es möglich, dass die beiden MultiPlus-Wechselrichter sich AC-seitig synchronisieren und die Last effizient teilen, obwohl sie an getrennten Batteriesystemen hängen?
  1. AC-Kopplung:
  • Wäre es sinnvoll, den MultiPlus im Gebäude 2 auf den AC-Input des MultiPlus im Gebäude 1 zu legen, um Synchronisation und Lastverteilung zu erreichen?
  1. Beste Vorgehensweise:
  • Gibt es aus eurer Sicht eine bessere Lösung, um die Systeme effizient und unabhängig zu betreiben und die Lastverteilung optimal zu gestalten?

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung und Vorschläge!

Viele Grüße,
Jan

Alles via MPPT zu erzeugen, ist nicht unbedingt gut … da geht einiges an Leistung verloren (Wirkungsgrad). Evtl. die Module etwas vereilen und die Chinesen behalten…
Wenn die Häuser direkt verbunden sind und Du an die Leitung ran kommst, müsste das gehen. Einen auf Phase 1 den anderen an Phase 2. Wichtig wäre ein Zähler an der GEMEINSAMEN Zuleitung, also direkt hinter dem EV-Zähler.
Werden die MP II nur an ACin oder auch an ACout angeschlossen?
Es geht beides, nur ohne ACout gibt es keinen Notstrom (falls man das braucht)

hallo,
das ist zwar moeglich, aber du musst jedes an eine eigene phase haengen und jedes system braucht ein gx-device und einen eigenen smartmeter, wobei bei dem system auf L2 die phase L2 am zaehler auf L1 liegen muss.

ausserdem muss jedes system als ess konfiguriert werden und die beiden smartmeter muessen hintereinander geschaltet werden und jeder multi direkt hinter sein smartmeter, sonst kann es probleme geben. wenn du noch pv-wechselrichter installierst, muessen die hinter den 2. smartmeter.

bei der konfiguration kannst du ueber den netzsollwert/leistungsbegrenzung dann einstellen, wieviel leistung jedes system liefern soll. die werte automatisch anpassen geht ueber node-red!
ansonsten kannst du nur versuchen, die netzsollwerte so einzustellen, dass jedes system im durchschnitt die gleiche leistung liefert.

tschuess

So war der Plan vom Blockschalt bin. Na klar fehlen noch sie Sicherungen und die Verteilung die ist erstmal nur nebensächlich. Beide Gebäudelaufen an einer phase

Mit einem Zähler und 2 ESS wird das ohne weiteres nicht gehen. Das kippt immer in eine Richtung und die Batterien laden hin und her.

Hier gibt es imho 2 sinnvolle Möglichkeiten:

  1. Du verwendest 2 parallele Zähler bzgl. des Netzes:

Damit könnten jetzt beide Systeme zunächst völlig autark arbeiten.
Von der Versorgung her, hätte jetzt jedes einen “eigenen” Verbraucherkreis, den es versorgt.

Allerdings würde das natürlich u.U. zu zwei Unschönen Situationen führen können:

  • Ein System ist Akku leer - es zieht dann aus dem Netz, während das andere noch Akku hat.
  • Ein System hat Akku voll - es speist dann ein, obwohl das andere nicht voll ist.

Für beide Probleme könntest du jetzt durch ein Skript oder Node-Red den Grid-SetPoint bearbeiten, sodass sich ein Verhältnis an den beiden Zählern einstellt, das sich gerade wieder nullt.

Ein System speist 1000W ein? → Setze das andere auf einen Gridsetpoint von 1000W, dann zieht es gerade den Anteil, den das andere an Überschuss hat.

Beim Discharging wird es mathematisch tricky, meine Präferenz wäre wohl zu sagen, die Systeme sollen abhängig ihres Akkustandes anteilig die Versorgung übernehmen, also hat sys1 80%, sys2 40% und die Gesamt-Last sei 1000W (800+200), dann soll sys1 80/120 * 1000 stemmen und sys2 bitte 40/120 * 1000
Das wären dann etwa 666W und 333W. Nach Verrechnen der Systemlasten (800+200) währen die jeweiligen Grid-Setpoints also -133Watt für System1 und 133 Watt für System2.


Im Bild wie von dir vorgeschlagen wäre die Kontrolle etwas leichter, da du hier sogar ohne Meter auskommen kannst, indem du das 2te System als “Inverter-Messung” laufen lässt.

System 1 würde also VÖLLIG automatisch mit einem 0er Grid-Setpoint auf dem Hauptzähler arbeiten, und du müsstest nur noch bei System 2 “setzen”, was für einen Einfluss es auf System 1 nehmen soll:

In obigem Zahlenbeispiel wäre das dann also zu sagen: “S2 bitte 133 Watt ziehen” - Das würde dann den Gemeinsamen Zähler auf 133 Watt Bezug bringen, und system 1 würde automatisch 133 Watt einspeisen um den wieder zu nullen.


Option 2 wirkt deutlich leichter - Meine Präferenz wäre trotzdem die (1), warum kann ich nicht sinnvoll begründen :stuck_out_tongue:


In beiden Fällen ergeben sich jedoch “unschöne” Auswirkungen auf erstellte Statistiken durch die Systeme.

bei 1.) wäre die Statistik bzgl. Netzbezug und Einspeisung für die Katz, weil keines der Systeme weiß, ob es ECHTE Einspeisung ist, oder ein Transfer von S1 zu S2.

bei 2.) wären die Verbrauchsanzeigen “falsch”. Wenn System 2 “leer” ist, und System 1 alles übernimmt (800+200), hättest du als gelogte Daten: Verbrauch bei S1: 1000 Watt, Verbrauch S2: 200 Watt und 200W Netzbezug.


Ferner müsstest du bei solch einem Setup “sehr gut” über die Limits nachdenken. Die beiden Systeme dürfen ja im Parallelbetrieb die Fähigkeit deines Anschlusses nicht überschreiten.

Bei einem 22kW Hausanschluss könntest du jedes System auf 11kW limitieren, das würde dir aber nicht erlauben mal 15 kW im Haus aus dem Netz zu ziehen, u.s.w. 17+5 wäre denkbar, aber als “Minimales Maximum” für S2 solltest du natürlich die 100% Einspeisung nehmen.

Direktes Einspeisen wollen wir ja nicht entwieder Nulleinspeisung oder Inselanlage und erst umschalten wenn die beiden akkus leer sind.

Und wie müsste ich das mit dem VE.Can dann regeln brauche ich 2x Cerbo GX oder nur einen für beide Systeme.

Oder soll ich lieber 2x Multiplus GX nutzen.

hallo,
wenn du in DE wohnst, musst du die beiden ess-systeme anmelden und 2 mp2 5000 auf einer phase wirst du nicht angemeldet bekommen!

wenn du das ganze haus hinter den multi haengst und das system als usv oder auch ohne, aber nicht als ess betreibst, ist eine anmeldung beim versorger normalerweise nicht noetig. so ist jedenfalls die auskunft meines netzbetreibers. allerdings kannst du dann keine energie von einem system in das andere uebertragen. das funktioniert nur in einer ess-konfiguration oder in eine richtung, wenn sie in reihe geschaltet sind. aber zwei cerbos brauchst du auf alle faelle und mit 2 smartmetern funktioniert das im ess-betrieb auch problemlos. wenn du nur ein smartmeter benutzt, muss das verhalten ueber node-red gesteuert werden.
wenn du dann noch etwas mit node-red arbeitest, kannst du sogar dafuer sorgen, dass beide akkus recht gleichmaessig entladen werden, unabhaengig davon, wie die lasten verteilt sind, da ja beide systeme beide haeuser versorgen koennen, solange es nicht zu einem netzausfall kommt. danach kann jedes system nur noch maximal das haus versorgen, in dem es installiert ist.

allerdings waere fuer dich wohl die beste loesung, im gebaeude 1 eine 3-phasen-system mit mp2 aufzubauen, alles an ac-out anzuschliessen und in gebaeude 2 einen pv-wechselrichter zu installieren und das ganze 3-phasig zu verkabeln. dann wuerde es auch keine probleme bei der anmeldung geben. nur bei stromausfall musst du aufpassen, was du alles einschaltest und einen smartmeter wuerdest du dann auch nicht brauchen, ausser du willst eine genaue messung!

wenn du keinen pv-wechselrichter nehmen willst, kannst du auch noch ein 4 x 6 mm² kabel verlegen und damit die pv im 1. gebaeude anschliessen.

ueberleg dir erst einmal genau, was du haben willst (notstrom, energieaustausch,ess,usv, redundanz) und dann kann man auch festlegen, wie das ganze aufgebaut werden muss.

tschuess

Aktuell wird die Stromversorgung über einen Wechselrichter aus China geregelt. Der Wechselrichter übernimmt die gesamte Steuerung. Der Netzstrom wird an den AC-In angeschlossen, und das gesamte Haus wird über eine Phase am AC-Out versorgt. Sobald ausreichend Solarstrom erzeugt wird, um den Hausverbrauch zu decken, wird das Haus direkt durch die PV-Anlage versorgt. Überschüssiger Solarstrom wird in die Batterien eingespeist.

Solange die Batterien genügend Energie bereitstellen können, erfolgt die Stromversorgung des Hauses über diese. Erst wenn weder die PV-Anlage noch die Batterien genug Energie liefern, schaltet der Wechselrichter automatisch auf das Stromnetz (GRID) um, und der Strom wird vom Netzbetreiber bezogen.

Am einfachsten wäre, die MP II, Akkus etc ALLES in Haus 1 zu verbauen.
Und in Haus 2 einen AC-Wechselrichter für die Module zu verwenden. Energie landet in beiden Häusern, Überschuss im Akku.
Und der Wirkungsgrad wäre auch viel besser… die MP II sind eigentlich nicht für Volleinspeisung via MPPT vorgesehen.
Und ob Du wirklich den Anschluss via ACout brauchst, solltest Du auch gut überlegen… wie oft habt Ihr Netzausfall > 2 Stunden?
Der Aufwand und die Kosten sind sehr viel geringer bei nur ACin Anschluss. Und Enegie verschenkt wird trotzdem nicht ;O)))

Also Im Haus 1 installiere ich zwei MP II Wechselrichter. Der Ausgang des Wechselrichters (ACout) wird dabei an Phase 1 und Neutralleiter (N) angeschlossen. Im Haus 2 verwende ich einen normalen Wechselrichter, dessen Ausgang an den AC-Eingang (ACin) des MP II angeschlossen wird.

Warum willst Du die an EINER Phase anschliessen? Verteile die auf 2 Phasen … die Kabel sind doch da. Und AC out ist NUR erforderlich wenn du Notstrom brauchst! Ist das erforderlich?
Und ob Du 1 oder 2 MP II brauchst… hängt von Deinem Hausverbrauch ab.

Da im Haus 1 zwar 3 Phasen ankommen aber das haus bzw die Hauptverteilung komplett einphasig ist

Ich verstehe noch nicht ganz wie du das meinst mit im Haus 2 einen AC Wechselrichter wie kann der im Haus 1 dann die Battieren laden

2 MP II 5000 an einer Phase : dafür bekommst Du keine Genehmigung!
Und auch 5,2 und 6 kW einphasig für PV-Anlage ist nicht zulässig!

Na, die MP II mit ESS installiert, machen doch einen Lastausgleich auf 0 W.
D.h. also, wenn zum Netz eingespeist wird , dann schickt der MP II den Überschuss in den Akku.

hallo,
das waere ja alles ok, wenn die buerokraten nicht die maximal einspeisbare leistung als mass der dinge nehmen wuerden, sondern die leistung, die man maximal einspeisen will oder von der pv her einspeisen kann. leider wuerde letzteres dann ebenfalls zu problemen fuehren, wenn die pv-anlage zu gross ist.

einige nehmen sogar die maximale abgabeleistung des akkus als mass der dinge, selbst wenn der wechselrichter die garnicht uebertragen kann und verlangen dann, dass das ganze vom versorger steuerbar ist.

tschuess

nun, an einigen Stellen ist es schon verständlich… wenn denn mal eine Regelung ausfällt und plötzlich xx kW im Netz landen. Also gehen sie eben von der max. Leistung aus.

hallo,
ich habe ja nichts dagegen, wenn die von der maximalen wechselrichterleistung ausgehen, aber dafuer die maximale akkuleistung oder pv-leistung oder gar die summe davon zu benutzen ist absoluter bloedsinn.

tschuess