Der Volkszähler ist nun dem Pulse gewichen. Alternativ habe ich einen Shelly 3EM als Grid-Meter im Cerbo/VenusOS integriert. Konzeptionell gefällt mir nicht, zwei Datenlieferanten zu haben. Die Daten des Shelly scheinen so um etwa 20W ggbr. der Anzeige im Zähler saldierend zu variieren. Das ist jetzt erst mal so.
Mit Volkszähler ergaben sich an Tagen mit mehr Ertrag als Verbrauch in etwa 300Wh Netzbezug im Sinne eines Regelverlustes. Macht etwa EUR 30.00 pa auf Basis 30 ct/kWh. Das ist hinsichtlich der erwähnten VDE Vorgabe vermutlich nicht wesentlich reduzierbar. Zumindest in meinem Fall einer ausschließlich netzparallelen PV.
Letztlich ist meine Fragestellung zwar beantwortet, aber nicht mittels Software zur Umsetzung gelangt. Vielen Dank für den Diskurs. Lebe geht weiter…
“Wenn ihr den grid Setpoint richtig itregriren wollt dann gehört an die Anlage mindestens ein EM 24 besser EM 540. Alles andere sind höchstens Provisorium”
Solche apodiktischen Aussagen sind grundsätzlich Unsinn !
Erstens gibt es keinen Grid-Meter, der die Netzlast nicht verzögert an das VenusOS weiter gibt. Es gibt allenfalls unterschiedliche Verzögerungszeiten.
Zweitens hängt es von den Bedürfnissen/Ansprüchen des Betreibers ab, welche Verzögerungszeiten er in Kauf zu nehmen bereit ist.
Drittens gibt es technische Installationen, bei denen ein kabelgebundener Grid-Meter nicht zum Einsatz kommen kann. Man ist dann beispielsweise auf die Weiterleitung per WLAN angewiesen.
Ich nutze selbst den Shelly 3EM, und bin mit der Response-Zeit äußerst zufrieden. Dass die Verzögerung in meinem Fall absolut problemlos ist, kann ich auch belegen. Ich habe mein System erst vor kurzem installiert und habe Nulleinspeisung festgelegt. An meinem Zweirichtungszähler kann ich demnach feststellen, wie viel mein MP2 wg der verzögerten Regelung dennoch einspeist. Die Einspeisung ist hier zwingend das Ergebnis von Regelungsverzögerungen. Wenn meine Kaffeemaschine 1700 Watt zieht, die der MP2 auch liefert, dann wird der MP2 auch nach Abschalten der Kaffeemaschine für die kurze Zeit der Regelungsverzögerung weiterhin die 1700 W liefern, obwohl diese Last gar nicht mehr anliegt. Diese überschüssige Leistung geht dann für die kurze Zeit der Regelungsverzögerung ins allgemeine Netz, und wird vom Zweirichtungszähler registriert.
Mein Zweirichtungszähler registriert ca 1 kWh Einspeisung alle 10 Tage. Damit kann ich problemlos leben.
Genau so muss man das rechnen. Wenn es im Rahmen der persönlichen Akzeptanz ist, alles gut.
Da ein EM540 und ein Shelly Pro 3EM aber quasi nur 20, 30 Euro Unterschied sind, würde ich einfach jedem, der nicht zufällig ein Pro 3EM rumliegen hat zum 540 raten.
(Das normale Shelly 3EM saldiert ja nicht, würde ich gar nie empfehlen, da kann man nur per Skript mit gewisser Ungenauigkeit approximieren.)
Ich habe einen normalen Shelly 3EM (also nicht die Pro-Version), und der saldiert bestens. Und das VenusOS meines MP2GX nutzt diese Werte, um eine saubere bilanzielle Nulleinspeisung hinzukriegen.
Im Shelly Portal wird mir sowohl Einspeisung/Netzbezug jeder einzelnen Phase als auch der “Total-Wert” angezeigt. Und dieser saldierte Gesamtwert liegt auch hinreichend nahe an den Werten, die der Zweirichtungszähler meines VNB anzeigt.
Ich kann selbiges auch bestätigen, habe auch den normalen Shelly 3em (Bestand) und im Sommer wenn die Poolpumpe immer wieder ein und ausschaltet kommen pro Tag ca. 1kWh an (bei einem ESS Sollwert Netz von 10W), die ich am Zähler des EVUs registriere. Jetzt ohne den Pool bin ich bei ca. 0.7kWh am EVU Zähler (wenn Tagsüber genug Sonne scheint, damit der Accu voll ist). Vielleicht könnte ich das per 540 halbieren, das rechnet sich aber die nächsten 20 Jahre nicht. Sollte der Shelly sterben, ist klar, dass ich einen Victron Zähler kaufe …