Netz Bezug in 0.1 kWh Schritten, dadurch falsch zu hoher Verbrauch im Portal?

Hallo,

Bei mir im VRM Portal werden die stündlichen Werte für den Netzbezug in 0.10 kWh Schritten angegeben. Die zweite Nachkommastelle ist immer Null.

Im Bild der Bezug heute Nacht, da habe ich aber laut dem Abrechnungszähler keinen Bezug. Im August hatte ich laut Portal 39 kWh Bezug, laut Zähler 4 kWh.
Im Gegensatz dazu werden die Bezüge aus der Batterie mit zwei Nachkommastellen angegeben.

Ich hab den ET340 und mit dieser Änderung ans laufen gebracht. die zugefügten Zeilen in der kwhdeltas.py sollten aber keine Rundung enthalten.

Ist das bei allen Zählern so?
Es würde ja dazu verleiten, dass man Netzsollwert verstellt.

Ich glaube der ET340 ist für den deutschen Raum die falsche Wahl.
Er verwendet Gross-Metering, keine Phasensaldierung.

D.h. auch wenn du Summenmäßig (Saldiert) einen “0 Bezug” hast, wird der ET340 eine Kombination aus “+200 Watt auf L1 und -200 Watt auf L2” als 200 Watt Bezug sowie 200 Watt einspeisung zählen.

siehe auch:

Die Zähler VM-3P75CT, EM24, EM5XX und ABB verwenden eine Vektorregistrierung zur
Energiezählung. Dies ist die bevorzugte Methode für Länder wie Deutschland und Österreich und
die meisten anderen Länder. Die anderen Energiezähler verwenden eine arithmetische
Registrierung

sowie

Frage 8: Was ist der Unterschied zwischen ET340 und EM540 in 3-Phasen-Systemen?

Bei diesen Zählern wird die Summe der importierten und exportierten Energie auf andere Weise berechnet.

Beim ET340 wird die importierte und exportierte Energie in jeder einzelnen Phase gezählt und dann die Gesamtsumme aus der Summe dieser Werte gebildet.

Beim EM540 wird die importierte und exportierte Energie als Gesamtleistung gezählt, wobei sich die Nettodifferenzwerte der einzelnen Phasen gegenseitig aufheben.

https://www.victronenergy.de/media/pg/Energy_Meter_EM24_RS485/de/faq.html

Wenn du jetzt kein Bock auf austauschen hast, kannst du im ESS die Phasen-Regulierung auf “Individual Phase” umstellen, dann versucht das System jede Phase am Zähler auf 0 zu halten.

Das bringt aber gewisse Nachteile bei der Effizienz mitsich, besser wäre es auf einen EM540 zu wechseln.

Hallo dognose,
Vielen Dank für die Antwort. Ich hab in der Tat keine Lust auf Austausch des Zählers. Den Installateur der Viktors Einheit lasse ich nicht mehr in mein Haus, so wie der die Anmeldung verbockt hat.
Deine Antwort erklärt aber nicht meinen Effekt. Die Regelung funktioniert perfekt. Ich hab auch bei Netzsollwert 0 W keinen Netzbezug, solange das Haus liefern kann. Die Auswertung Im oder für das VRM Portal ist falsch. Die andere Berechnung erklärt auch die fehlenden Nachkommastellen nicht. Da wird irgendwo gerundet. Meine Grundlast von 0,25 kW ist halt so niedrig das der Rundungsfehler von 0.05 kW 20 bis 25% ausmacht.
Deswegen fällt es bei mir mehr auf. Würde mich wirklich interessieren, wie das bei jemandem mit dem richtigen Zähler aussieht, ob da auch immer x.x0 kWh im Netzbezug steht.
Aber damit das nicht falsch rüberkommt, der ET340 war definitiv die falsche Wahl. Ich muss nach jem Update die kwhdeltas.py ändern.

Viele Grüße
Rüdiger

Ist doch im Grunde schei* egal, was im VRM Portal steht, wichtig ist doch was am Ende der Energieversorger gezählt und abgerechnet hat.
Victron hat mit dem VRM Portal nicht die Absicht eine hoch präzise Auswertung zu haben.
Dafür ist der kleinste Protokollierungsintervall von 1min viel zu ungenau.
Wenn du es genauer haben willst, schau dir mal Grafana an, damit kannst du dir quasi dein eigenes VRM Portal lokal auf einem Server realisieren und da dann auch kürzere Intervalle einstellen.

hallo,
also ich protokolliere die daten auch nur in 1 minuten intervallen. ich koennte das zwar auch im 1-2 sekunden-intervall machen, aber die datenmengen waeren dann viel zu gross! schon jetzt ist meine datenbank 8,3 GB gross und es duerften jedes jahr 1-2 GB dazu kommen!

wie das mit einer influx-db waere, kann ich jetzt aber nicht sagen. aber auch hier muss man die datenmenge irgendwie begrenzen, sonst dauern auswertungen viel zu lange!

tschuess

Hallo Matthias,
komische Antwort, ich visualisiere mit der Solaranzeige, also Grafana, für mich wirklich egal. Aber wenn Victrons DESS auf dieser Auswertung beruht, dann wird das zu unnötig hohen Netzbezügen oder Einspeisung führen. 4 statt 40 kWh ist schon etwas. 12 Euro pro Monat z. B.
Da steht eventuell nur irgendwo in der Software ein “round(number, 1)” statt , 2. Bei Victron hätte das der richtige IT ler in 2 Minuten geprüft. Oder einer mit dem richtigen Zähler schaut mal nach. Wenn ich falsch liege können wir das hier beenden.
Aber wie du sagst, kann es mir egal sein. Ich habe meinen Punkt gemacht und damit gut.
Übrigens 10 Watt Schritte Netzsollwert pro Minute macht Intervalle von 0,00016 kWh, das reicht für 2 Nachkommastellen. Oder wie hast du deine Aussage abgeschätzt?

Viele Grüße
Rüdiger

Ja doch, tut es schon. Wenn der ET340 dir die ganze nacht auf einer (oder zwei) Phasen einen Bezug registriert, obwohl du saldiert ne 0 hättest, dann stimmt das halt perse in Summe nicht und ist nicht rundungsbedingt.

Du müsstest jetzt mal die Einspeisung in dem Zeitraum betrachten - die wird genau das inverse deines Fehlerhaften “Bezugs” sein.

Beides Zusammen wäre dann die “0”, die das System saldiert erreicht, aber der ET340 errechnet dir pro Stunde 200W Bezug und 200W Einspeisung.

Beispiel vereinfacht:

  • Du hast 6h lang auf Phase 1 genau 100 Watt und auf Phase 2 -100Watt
  • Dein Netzzähler sagt 0 Bezug
  • das ET340 sagt nach der Zeit: 0.6 kWh Eingespeist und 0.6 kWh Bezogen.

Stell das System mal eine Nacht auf die individuelle Phasen-Nullung, dann wirst du merken, dass der ET340 nach der Nacht nun auch einen Bezug nahe 0 erfasst hat, weil nun eben jede Phase für sich genullt wurde.


Keine Netzeinspeisung und siehe da in der Richtung geht es auch mit 2 Nachkommastellen.

Ich hab übrigens ein einphasiges System, hab den Eindruck, das hast du schon geahnt.
Gruß Rüdiger

Der Graph zeigt nur Solar-Produktion, die is natürlich 0 (bei Nacht). Einspeisung erfolgt in dem Fall ja als Bat2Grid.

Du kannst dir aber bei den erweiterten graphen den Zählerstand ansehen (net energy to grid oder so)

Ne, tatsächlich nicht geahnt. Gut, dann erübrigt sich natürlich der Tipp bzgl. Des Multiphasebalancing - kannst dann ja nur auf einer Phase einspeisen um den Bezug der anderen auszugleichen.

Hallo dognose,

der tip hat es mal ein bisschen klarer gemacht.


Die Leistungsstände werden nicht jede Minute gespeichert, sondern bei Änderung. Gute Idee spart Speichplatz, leider werden sie nur mit einer Nachkommastelle, also bei Änderungen um 0,1 kWh gespeichert, damit kommen auch alle Rechnungen mit einer “0” als zweite Stelle heraus. Ob jetzt aber am ET340 oder an der Datenauswertung von Venus OS liegt kann ich nicht sagen. An dem Patch oder an der Phasenberechnungen des ET340 liegt es nicht.
Diese Datenbehandlung führt jetzt zu einem Rundungsfehler von 0,05 kW auf 24 h mal 30 Tage eine Abweichung von bis zu 36 kWh in einem Monat, also 10% des Monatsbedarfs eines Hauses.
Passt ganz gut zu meinen Abweichungen.
Meine Überschrift ist dann ja schon mal fast richtig, nur die Ursache ob der Zähler die Daten nicht besser liefert oder mit ein bisschen Programmieren das gelöst werden kann, ist nicht geklärt. Das Problem dürfte auch alle anderen einphasigen Systeme treffen.

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Jetzt hab ich doch mal tiefer reingeschaut:
Der ET340 gibt die Daten als ganze Zahl kWh mal 10 aus
image

Das heisst, es gibt eine Nachkommastelle:

Venus OS gibt zumindest an das Portal 2 Nachkommastellen weiter Energy Forward/Reverse (precision : 2).

Macht bei Einzelphasenabrechnungen ja nichts aus, deswegen funktioniert es ausserhalb Deutschlands. Im 3 Phasenbetrieb dürfte es auch kein Problem sein, da wird ja wahrscheinlich selten auf einer Phase bezogen und auf der anderen eingespeist.

Der von Martin vorgeschlagene EM540 gibt laut Dokument wohl 3 Nachkommastellen raus. da dürfte das passen, auch wenn Venus OS eine Stelle abschneidet.
Vielen Dank euch allen für die Hilfe.
Für mich ärgerlich nach der vielen Arbeit hatte ich gehofft ich kann irgendwo eine “1” durch eine “2” ersetzten und es läuft. Bei updates muss ich ja eh aufpassen. Immerhin habe ich es jetzt verstanden und ich hoffe der thread ist klar genug, das auch andere sehen: Mit dem Fehler leben oder neuen Zähler kaufen.
Ist es mir nicht wert, aber an DESS traue ich mich damit nicht ran.

viele Grüsse
Rüdiger

Du jagst immernoch ein Phantom :slight_smile: :

Auch wenn die Werte nur in 0.1er Genauigkeit gespeichert werden, hat das auf die finale Berechnung keine Auswirkung - denn hier werden Zählerstände gelogt, keine “Momentanwerte”.

Ob er hierbei die Änderung von 0 auf 10 in 1er, 0.1er oder 0.01er Schritten logt ist am Ende kein Fehler, der sich summiert - es bleiben 10 kWh über den Zeitraum.

Grobere Schritte führen einfach nur zu einer seltener Übertragung, feine Schritte zu einer häufigen.

Schau dir dein Bild hier nochmal genau an:

hier wird zwischen 0 und 6 eine Einspeisung (L1 to net) und Verbrauch (L3 from net) gelogt - DAS ist genau der Effekt der Auftritt, weil der ET340 nicht saldiert. Er registriert die “Kompensation des Multis auf L1 als Einspeisung und einen Bezug auf L3.”

Die Verbrauchs-Anzeige auf deinem Dashboard wird das also zu jeder Stunde als Verbrauch anzeigen, obwohl du nach saldierter Zählweise eine “0” hast. - Das ist “Bezug” der augenscheinlich nicht in die Batterie geht → Direkt Verbrauch.

Das hat NICHTS mit Runden zu tun, sondern defakto einfach damit, dass der ET340 einen realen Verbrauch nach seiner Zählweise auf L3 logt.

Daher kommt deine Abweichung.

Als weitere Referenz:

Mein EM540 logt die Zählerstände auch nur in 0.1er Schritten - Ich habe keine “fiktiven Verbräuche” pro Stunde dadurch - Die Anzeige beschränkt sich absolut darauf, wo der Zählerstand tatsächlich um “0.1” hochzählt:

Die richtige “Interpretation” deiner 36 kWh Verbrauchsabweichung lautet:
In einem Monat speist dein Multiplus des Nachts 36 kWh ein, um 36 kWh Bezug auf L3 zu kompensieren. Dein ET340 zählt das wie 36 kWh Bezug (Und weil Nacht damit Direkt-Verbrauch) und 36 kWh Einspeisung, obwohl es saldiert 0 wäre.

“Kurzfristig” könntest du (bzw. der Elektriker deines Vertrauens) deine nächtlichen Verbraucher auf “L1” umhängen, sodass du des Nachts eine “echte 0” auf allen 3 Phasen hast und der ET340 damit auch keinen Bezug mehr registriert, der als Verbrauch dargestellt wird. Spätestens am Tag, wenn L2 mitmischt und die Zahlen größer sind, fallen (weiterhin vorhandene) Fehler nicht unbedingt auf.

Zur langfristigen Lösung, besorg dir einen saldierenden Zähler.

Hallo, jetzt wird es natürlich endgültig akademisch.
Schon mal interessant, dass der 540 gar nicht die drei Phasen angibt. Dann sind die zwei Nachkommastellen auch Unsinn.
Für mein System hättest du recht, wenn ich den Patch oben nicht hätte. Der sorgt ja für die Saldierung. Leider nicht genau genug.
Ich hab mal ein Beispiel ausgesucht, wo es geklappt hat.

Dazu passen der Phase separierte Verbrauch:


L3 Konstante Einspeisung bei 63 W
L2 konstant etwa 20 W mit Peaks auf 50 W
L1 gleicht das alles aus.
Auf L1 gibt es noch weiteren Verbrauch bis auf meine 220 W Grundlast.

Hier dann das Bild der Verbrauchsschritte.
Rot ist Einspeisung schwarz und orange Bezug. Die liegen hier eng beieinander. Meine Interpretation war, das Venus OS die immer in 15 Minuten Kapseln verarbeitet, die dann als gleichzeitig gelten. Kann auch daran liegen, das der Einspeisesprung vor dem anderen liegen muss. Daher meine Annahme, das eine Kommastelle mehr hier helfen würde, da es 10 mal so viel Sprünge gäbe.
Ich wollte das günstig ans laufen bringen. Mein Solateur hat ziemlich viele solcher Anlagen (einphasig/cerbo/MP2/pylontech) in Sueddeutschland gebaut und ist inzwischen Insolvent. Da kommen solche Tips, wie Tausch doch mal den Zähler nicht so gut an. Es gibt hier auch kaum Elektriker, die mit Victron arbeiten. Ich hatte gedacht, man könnte mit zwei einfachen Anpassungen plus MQTT Integration des WR die Auswertung hinbekommen.
Wie schon gesagt , ich lese den Cerbo meine WR und meinen Zähler vom Netzbetreiber über die Solaranzeige aus und visualisiere in Grafana.