Hallo liebe Freunde der Photonenverwertung,
ich betreibe seit letztem Jahr ein ESS bestehend aus einem EM540, Victron MP2 5000 GX und 3x Pytes V5a mit 15kWh (über CAN-Bus angeschlossen). Photovoltaik läuft nur AC-seitig.
Gestartet habe ich letzten Herbst mit nur einer Batterie, im Frühjahr kamen Batterie 2 und jetzt die dritte dazu, bis dahin war der Victron nur an AC-in angeschlossen.
Und damit haben die Probleme angefangen, vorher lief das System einwandfrei.
Problem: wenn der SoC Minimum erreicht, bleibt das System dort hängen. Wenn nachts die Batterie leergelaufen ist (min 10% oder 12% getestet) und morgens irgendwann PV Überschuss erzeugt wird (egal, ob 0,2 oder 2kW) läuft das alles ins Netz, der Victron weigert sich, von sich aus die Batterien zu laden (Modus: ESS Optimiert ohne Battery life). Die Batterien blinken sporadisch grün, keine Fehlermeldungen, weder vom Victron - noch von den Pytes. Gemeldeter Betriebszustand am MP2: Bulkladung.
Wenn die Batterien nicht leerlaufen bleibt das System “am Leben”, sprich morgens startet der Ladevorgang wie erwartet und funktioniert einwandfrei.
Ich kann manuell das System wieder zum Laufen bringen, wenn es sich mal beim Min-Soc aufgehängt hat, indem ich von “ESS-Optimiert ohne Battery life” auf “ESS: Batterien im Geladenen Zustand halten” kurzzeitig umstelle. Es wird kurz mit 3.x kW über Netzbezug in die Batterien geballert, bis die Meldung Min-SOC (ESS #1 am Victron) verschwunden ist. Nach Rückumstellung innerhalb einer Minute auf den normalen Modus läuft das System wieder selbstständig weiter und beginnt mit der Ladung der Batterien, was an PV-Überschuss reinkommt.
Im Endeffekt habe ich, seit mir das Problem das erste mal aufgefallen ist, zwei größere Änderungen am System vorgenommen:
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Bisher war der Victron nur an AC-in angeschlossen um so eine Standard-Nulleinspeisung zu realisieren, Überschuss der PV wurde in die Batterien geladen usw.
Da jetzt aber die 3D-Drucker in den Keller wandern mussten, hab ich den AC Out 1 mit Notstromfunktionalität in Betrieb genommen und den Kellerstromkreis dort angeklemmt, so laufen die Drucker auch bei Stromausfall weiter. Sollte aber grundsätzlich kein Problem darstellen, der Victron regelt ja über die 3P-Summenbildung des zentral vorgeschalteten EM540 Messgerätes in der Hauptleitung, was im restlichen Haus + Keller verbraucht wird?! -
Ich habe die dritte Batterie in Betrieb genommen. Nach Vorgabe von Pytes angeklemmt, da das System auch normalerweise funktioniert vermute ich hier nicht unbedingt das Problem. Habe mir mittels BMSQt sicherheitshalber die Batterien angeschaut, alle 3 haben die gleiche COM-Version (2.0), Release-Date (24-07-15), Bootloader (V1.14) als auch BMS-Version (SP BMS16S RP2304V1.10.22.1C) sind identisch.
Mittlerweile habe ich den Multiplus auf die neuste Firmware v3.63/v556 (Imagetyp normal) aktualisiert, die Werte über VE-Configure hatte ich neu einstellen müssen weil der alte lappy mit den Daten drauf das zeitliche gesegnet hatte. Habe die damaligen Einstellungen getestet als auch die mittlerweile verfügbaren offiziellen Werte aus dem Pytes/Victron-PDF - beides erfolglos. Das Verhalten bleibt beim Min-Soc immer das gleiche - Akkuspannung knapp über 50V, CVL bei 51.xV (von Pytes-BMS), CCL 300A… Die auf den Screenshots derzeit eingestellten Werte sind nicht die offiziellen Vorgaben von Pytes (habe ich natürlich zuerst getestet) um den System mehr Luft zum atmen zu geben, bzw. den Spannungsrange nach unten erweitert (sollte den Ladevorgang ja aber nicht beeinflussen).
Kennt jemand dieses Problem und noch besser: die Lösung? Jetzt im Sommer kann ich fast damit Leben, das System einmal antriggern zu müssen, problematisch wirds halt im Winter, wenn nur sporadisch PV reinkommt und evtl. mehrmals täglich der Min-Soc erreicht wird
!