Überspannungsschutz bei PV im Wohnmobil

Brauche ich einen Überspannungsschutz zwischen PV und MPPT?
Im Victron Schaltplan ist nur ein Leitungsschutzschalter zum Abschalten der Module eingezeichnet.
In stationären Anlagen im Haus sind aber 3-polige Überspannungsschütze notwendig.
Da die PV Anlage im Wohnmobil nicht geerdet ist reicht da natürlich eine 2-polige.

hallo,
der ueberspannungsschutz in der pv-leitung schuetzt nur durch eine ueberspannung, die durch das magnetfeld eines blitzes induziert wird. wie hoch die spannung ist, haengt von der kabelverlegung und laenge sowie der entfernung des blitzeinschlags ab.

wenn kein ueberspannungsschutz vorhanden ist, geht auch nur maximal der mppt kaputt, ausser der blitz schlaegt direkt in die pv-leitung ein. dann geht noch wesentlich mehr kaputt, der ueberspannungsschutz schuetzt den mppt meistens sowieso nicht vor solchen spannungen.
der dient mehr dem personenschutz als dem geraeteschutz.

nur in einer hochvolt-pv-anlage besteht eine chance, dass ein ueberspannungsschutz das geraet schuetzt, wenn die ausloese-spannung unter der maximalen eingangsspannung liegt, was wohl nie der fall sein duerfte!

tschuess

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Die Gefahr zur Einkopplung von statischen (und magnetischen) Ladungen mit hohen Spannungen steigt mit der Leitungslänge. Wenn man Leitungen mit 100m Länge oder mehr im Freien ohne Überspannungschutz verlegt, kann man bei Gewitter fast drauf warten daß hinten dran irgendwo ein Cmos Baustein kaputt geht.

Am Womo sind die Leitungen sehr kurz und liegen ausserdem nahe einem Blech welches eine eventuelle externe Ladung großflächig gleichmäßig über die ganze Leitungslänge verteilt. Es kann so auf der PV Leitung kaum eine Differenz (dU/dt) eingekoppelt werden kann.

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hallo,
wie hoch die induzierte spannung ist, haengt von der flaeche ab, in der das magnetfeld auf die leitung wirken kann. sind die kabel direkt nebeneinander verlegt, wuerde nur noch die flaeche des pv-moduls wirksam sein und da haette das modul auch schon etwas dagegen. mal abgesehen davon, dass die grossen kondensatoren an den pv-eingaengen auch einiges abfangen koennen.

damit koennte nur ein sehr naher blitzeinschlag noch gefaehrlich werden, im gegensatz zu einem telefon-anschluss. wenn die leitung 2 km lang ist, kann es da schon zu sehr hohen spannungen kommen und ich hatte deshalb auch schon 2 mal schaeden, wobei es beim ersten mal nur einen minimalen schaden gab (je 1 ic im pc und modem defekt) und beim 2. mal war es dann teuer (mainboard und tk-anlage defekt).

gegenueber den spannungen, die an leitungen, die im haus ankommen, auftreten koennen, sind die spannungen an der verkabelung von pv-anlagen eher niedrig. ausser es handelt sich um eine grosse aussenanlage!

einen blitzschutz am dsl-anschluss und stromanschluss finde ich deshalb wesentlich wichtiger als an der pv-anlage! wobei der dsl-anschluss wohl eine groessere gefahr darstellt, als der stromanschluss!

ein blitzableiter an orten mit der gefahr eines blitzeinschlages ist auch sehr wichtig. da ich im tal wohne, ist die warscheinlichkeit aber extrem gering. vor allem am tiefsten punkt.

und eine hohe spannung auf einer leitung, die keine ableitung finden kann, selbst man an die leitung fasst, ist auch kein risiko. frueher wurde sowas auch in der schule vorgefuehrt, ein hochspannungsgenerator (DC), der nur einen sehr geringen strom liefern konnte, und jedem, der das teil angefasst hat, standen die haare zu berge. das kann man auch mit einfachen mitteln selbst ausprobieren.

strom ist nur dann gefaehrlich, wenn der stromkreis geschlossen wird und hohe stroeme fliessen. bis zu einer bestimmten stromstaerke ist er voellig harmlos!

tschuess

Ich frage mich wohin ihr glaubt den Strom ableiten zu wollen ?
Ein schleifkontakt zur Leitplanke wäre vielleicht eine Lösung.

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Peinlich.
Ich hatte nicht daran gedacht, dass der Strom über den PE abfliesst. Dann macht ein Überspannungsschutz im Auto tatsächlich keinen Sinn.

Nein nein… die Frage war gut. Ich kenne mich mit mobilen Anlagen absolut garnicht aus. Das war eher an diejenigen gerichtet die ausführliche Antworten schreiben die aber nicht wirklich weiterhelfen.

Da das Wohnmobil, wie die meisten Kraftfahrzeuge, auf Gummibereifung unterwegs ist, müsste man sogar einen Staberder am Aufstellort in den Boden “rammen” um Kontakt zur Erde herzustellen.
Wir haben bei uns immer wieder die Anfragen nach “Arbeitssteckdosen” auf Einsatzfahrzeugen. Diese Problematik können wir mit Isolationswächtern lösen, falls sich das Personal aus dem Fahrzeug herausbewegt und einen Körperschluss auserhalb der Kabine erleidet.
Die Problematik mit dem Überspannungsschutz ist eine ganz andere.
Eigentlich haben “normale” Wohnmobile ja gar keinen Metallaufbau und damit keinen Faradayscher Käfig. Ein Blitz sollte also erst garnicht einschlagen, da das Wohnmobil viel zu “unatraktiv” für den “Stromfluß” ist.
Zu überlegen wäre aber auf jeden Fall ein Netzseitiger Überspannungsschutz vom Stromversorger des Zeltplatzes etc. Da kommt dann aber wieder der Staberder zum Tragen …

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