Redundante Anlage mit wenig Stand by Verlust

Guten Abend,

in einem anderen Forum hatte ich folgendes geschrieben aber noch nie ein Antwort erhalten und stelle meine Anlage hier zur Diskussion:

Ganz kurz zur zur Beschreibung:

Ich habe eine 3 Phasen Drehstrom Inselanlage mit Victron Multiplus2/5000 zu Hause aufgebaut. Alle Verbraucher laufen auf einer Phase, nur die E-Herde benötigen die 2. und 3. Phase.
Zum Laden der Batterie dienen 10kWp mit ausschließlich 3 MPPt.

Seit März bis Ende Oktober war immer genug Sonne vorhanden und ich mußte mir keine Gedanken machen. Aber dann kam plötzlich (aber auch erwartet) der Wendepunkt da nicht mehr genug Sonne da ist.

Wie oben geschrieben benötige ich zu 95-99% des Tages nur eine Phase. Die MP2/5000 verbrauchen pro gerät 20W im Standby. Das wären dann gut 900W/Tag.

Diese 900Wh tun jetzt ganz schön weh. 2 von den 3 MP2 einfach abzuschalten und bei Bedarf wieder anzuschalten geht ja nicht, denn dann ist alles aus.

So jetzt meine Lösung.

Ich habe auf der 1.Phase einen weiteren MP2 zwischen den MP2-Verbund und der Hausinstallation hinzugefügt. Bei diesem ist UPS abgeschaltet.

Im Normalbetrieb übernimmt dieser jetzt die ganzen Verbraucher, bis auf den E-Herd. So habe ich einen Standby Verbrauch von nur 20W (ist okay so).

Bei Bedarf wird mit einem Shely der 3Phasen Verbund vor diesem MP2 dazugeschaltet. (Der Shely hängt am Remote Kontakt vom ersten und schaltet diesen ein, über das Multifunktionsrelais des 1 MP2 wird der Remonte Kontakt vom 2. MP2 angeschlossen und das Multifunktionsrelais vom 2. MP2 schaltet den Remote Kontakt vom 3. Multiplus2. So reicht ein Schließer um den Verbund vollständig ein und auszuschalten).

Um Synchronisationsprobleme zu vermeiden ist Phase 1 am AC out 1 und erst nach 40Sekunden werden Phase 2und 3 am AC out2 feigegeben/ eingespeißt.

Die Synchronisation dauert so ca. 15-17Sekunden.

Wenn gekocht werden soll, muß Mann/Frau halt nur den Shely aktivieren und/oder es gibt einen Zeitplan.

Also- das Funktioniert…sowohl zuschalten als auch wegschalten.

Der Vorteil ist jetzt der deutlich verringerte Standby Verbrauch und mehr Leistung auf Phase 1 (von 5kVA auf 10kVA).

Und…zusätzlich zum jetzt als vorhandenes Redundanzgerät kann der einzelne MP2 an eine extra Batterie angeschlossen werden, was die Redundanz weiter erhöht.

(Wenn ich noch geschickt einen “Notstromumschalter” zwischen die MP2 auf der Phase 1 einbaue, kann ich den zusätzlichen MP2 aus dem Verbund deaktivieren/entfernen).

Was haltet ihr davon??

Vor allem interessiert mich die Meinung zu der “Reihenschaltung” und ob da jemand Probleme sieht die ich nicht Bedacht habe.

greez

hallo,
so etwas mache ich schon seit mehreren jahren und inzwischen habe ich 3 x 3 phasen-systeme in reihe geschaltet, auch um die standby-verluste im winter zu reduzieren.

betreibst du das 3-phasen-system als ess? bist du mit dem stromnetz verbunden?

es gibt einige moeglichkeiten, die standby-verluste zu reduzieren, dafuer gibt es auch extra 2 verschiedene betriebsmodi, bei denen der wechselrichter automatisch auf volle leistung hochfaehrt, wenn die mindestleistung ueberschritten ist. wie das verhalten in einem 3-phasen-system ist, kann ich zwar nicht sagen, aber es gibt moeglichkeiten, das ganz so zu steuern, dass die volle leistung innerhalb von ein paar sekunden zur verfuegung steht.

allerdings brauchst du dann mindestens ein gx-device, eventuell fuer jedes system eines.

tschuess

Läuft nicht als ESS und ist nicht mit dem Netz verbunden.

hallo,
dann solltest du einen der beiden stromsparmodi benutzen und, wenn moeglich, den e-herd direkt auf das 3-phasen-system haengen und den rest des hauses auf den einzelnen multi.

zum einschalten des 3-phasen-systems genuegt es, einen eingang des L1-multis zu benutzen. dazu gibt es einen assistenten sicherheitsschalter.

der einzelne multi koennte auch das 3-phasen-system ein oder zuschalten, wenn die last zu gross wird. das geht mit dem relaisassistenten.

tschuess

E-Herde brauchen aber für gewöhnlich nicht wirklich ein Drehstromnetz. Sie werden nur mehrphasig angeschlossen, weil sie mehr als 16A Strom benötigen. Man kann eigentlich immer auch nur eine Phase verwenden. Die dann natürlich mit entsprechendem Querschnitt und Absicherung. Dann könnte ggf ein Multi 10000 oder 15000 reichen.

hallo,
fuer die heute gebauten herde stimmt das. ich habe hier noch einen stehen, der braucht wirklich 380V. leider ist er aber auch ein wenig defekt.

tschuess

Ich glaube den Search-Modus mit kaum Stand-by Verlust kann man nicht im 3 Phasen Verbund nutzen.
Und wenn ich den Phasen Verbund über den einzelnen Multi aktivieren will, brauch ich eine passende Last (mit Wasserkocher)….und das macht keinen Sinn oder auch mit ein Fernschalter (Kabel in die Küche, Shely…)
Klar, der E-Herd kann auch mit 230V laufen. Da brauche ich aber ne ordentliche Zuleitung (und das 2 mal, weil zwei E Herde vorhanden sind).
Beim Schreiben kommt mir die Idee die Herde direkt zu den Multis zu verbinden, aber da müssen etliche Meter Kabel durchs ganze Haus neu verlegt werden. Dann klappt das mit den Search Mode.
Nur da habe ich kein 3 Phasen Drehstrom und womöglich einen „ungünstigen“ Null-Leiter, weil da bestimmt kein 120Grad Versatz ist wenn die Multis anspringen wie sie angefordert werden.
Für die Kreissäge und ein paar Geräte brauche ich auch richtigen 400 V Drehstrom.

hallo,
wenn die multis eingeschaltet werden und als 3-phasen-system konfiguriert sind, dann hast du immer die 120 grad phasenverschiebung, vieleicht mit ein paar grad abweichung, abhanegig von der regelgenauigkeit des systems.

der suchmodus sollte eigentlich auch im dreiphasen-system funktionieren und sobald ein multi auf volle leistung hochfaehrt, bleibt die phasenverschiedung auch so, falls nicht alle zusammen auf volle leistung hochfahren.

es gibt allerdings noch andere moeglichkeiten, dafuer zu sorgen, dass das dreiphasen-system automatisch eingeschaltet wird, wenn es benoetigt wird. allerdings ist das etwas aufwaendiger und funktioniert nur, wenn diese leitungen normalerweise nicht belastet sind. das ist aber steuerungstechnisch etwas anspruchsvoller und setzt einen cerbo oder eine moeglichkeit, der leistungsueberwachung vorraus.
man verbindet dann alle 3 phasen hinter einem schuetz mit kondensatoren mit dem 230V-netz und ueberwacht die spannung, sobald die abfaellt, was bei einem e-herd der fall ist, wird das 3-phasen-system angeschaltet und zugeschaltet. bei 400V-geraeten funktioniert das so allerdings nicht, da braucht man unterschiedliche spannungen auf den 3-phasen, damit man eine spannungsaenderung feststellen kann, um automatisch einzuschalten und die leistungs/stromueberwachung braucht man, um auch wieder automatisch abschalten zu koennen. ein messwandler auf jeder phase und eine einfache messchaltung wuerden hier schon ausreichen, da es ja nicht auf die genaue leistung ankommt, sondern nur, eine bestimmte mindestleistung festzustellen.

wenn du ein gx einsetzt oder shellys, besteht natuerlich auch die moeglichkeit, das ganze uebers wlan mit dem handy oder passenden sendern zu schalten.

es geht also auch ohne zusaetzliche verkabelung.

was die e-herde angeht, da gibt es noch eine sehr einfache loesung. normalerweise verlegt man hier 5 x 2,5 mm² kabel, wenn du das entsprechend umklemmst, den eherd auf 230V und je 2 adern fuer N und L parallel kannst du da problemlos mit 32A drueber fahren.

es gibt immer moeglichkeiten, zum gewuenschten ergebnis zu kommen, nur manchmal sind sie eben auch sehr aufwaendig.

als ich mein erstes 3-phasen-system installiert habe, musste ich dafuer auch ca. 40 m 5 x 6 mm² kabel durchs haus verlegen, einmal 20m hin und dann wieder zurueck.

tschuess