Pylontech Linkport notwendig?

Guten Morgen zusammen,

ich habe mir vor 2 Jahren folgende Anlage zusammen gebaut:

  • Victron Multiplus 2 5000
  • 2x Pylontech us2000C
  • 1x Pylontech us3000C
    Als Anleitung dienten mir diverse Youtube Videos

Jetzt möchte ich die Anlage um einen weiteren us3000C erweitern und wurde nun von einem Kollegen darauf Aufmerksam gemacht das die Pylontech’s mittels dem Linkport verbunden werden müssen. Aber wieso konnte er mir nicht sagen.
Meine 3 Pylontechs sind nicht am Linkport verbunden und laden/entladen sich gleichmäßig.
Die summierte Batteriekapazität habe ich entsprechend in Ah im Multiplus eingetragen.

Ist das wirklich notwendig, bzw welchen Vorteil/Nachteil ergibt sich? Muss ich die Dippschaltungen ändern?

Vielen Dank für eure konstruktiven Antworten

hallo,
die verbindung ist nur noetig, damit man sie alle zusammen ein- und ausschalten kann und das bms die richtige kapazitaet an das gx uebertraegt. wenn du kein gx hast, spielt das keine rolle.

tschuess

Ich würde sagen dass es durchaus sinnvoll ist wenn alle Batterien abschalten wenn eine ein Problem hat. Also macht es durchaus Sinn diese zu verbinden.

Ein solches System sollte NIEMALS ohne BMS Kommunikation zu den restlichen Komponenten betrieben werden, also über ein GX Gerät von Victron an dem alle Komponenten angeschlossen sind.

Statt Youtube Videos sollte man sich die Anleitungen der Komponentenhersteller anschauen!

So kann eine Pylontech nach etwa 2 Jahren aussehen, wenn diese ohne Kommunikation betrieben wurde:



In dem System waren 2 von 3 Akkus Schrott!

Dazu ne Frage Matthias. Konnte man die „Blähungen“ schon am verformten Gehäuse erkennen? Oder erst nach dem öffnen.

hallo,
normalerweise sollte das bms das auf jeden fall verhindern, unabhaengig, ob das bms angeschlossen ist oder nicht.

das setzt aber vorraus, dass das bms vom hersteller richtig eingestellt ist und nicht auf die absolut moeglichen grenzwerte!

man kann aber auch das system so konfigurieren, dass es in einem besseren spannungsbereich arbeitet und nicht im groesstmoeglichen. mann tritt im auto ja auch nicht immer das gas voll durch und faehrt mit hoechstmoeglicher drehzahl, weil das schlecht fuer den motor ist.

wenn man etwas kapazitaetsreserve vorsieht, muss man auch nicht unbedingt 101% nutzen, dann reichen auch 95-98% kapazitaetsnutzung. man kann eben alles uebertreiben und ab 3,4V pro zelle geht die spannung nun mal schnell hoch, also muss man nicht unbedingt bei 3,65 oder noch etwas hoeher gehen, nur im das letzte 1/10% der kapazitaet auch noch zu nutzen.

in dem fall wuerde ich den fehler eher bei pylontech suchen, weil das bms den akku nicht richtig geschuetzt hat! oder war das bms defekt?

tschuess

Davon habe ich leider kein Bild gemacht, aber wenn man von vorn flach über das Modul geschaut hat, konnte man im hinteren Bereich zwei Wölbungen sehen (weil hinten in der Mitte eine Schraube den Deckel hält).

@d_ferdi Wie das BMS konfiguriert ist, weiß ich nicht, ist mir aber auch relativ egal, wenn ich weiß, das es mit Kommunikation gut funktioniert.
Damit will ich mich aber auch nicht beschäftigen müssen, wenn ich einen fertigen kompatiblen Akku kaufe und nach Vorgaben installiere.
Bei DIY ist sieht das anders aus.

Die Komponenten im dem System wurden von uns auf Werte von Pylontech eingestellt nur hat der Kunde bei der Installation das CAN-Bus Kabel nicht angeschlossen.

So konnte das System bei Zell Über-/Unterspannungen oder zu hoher/niedriger Temperatur immer nur mit kompletter Abschaltung reagieren.
Da passiert erstmal nix, wenn das ein paar mal passiert ist, aber über mehr als 2 Jahre, kommt es dann eben zu Schäden.

Besseren Akkusysteme wie BYD schalten sich automatisch ab, wenn keine für eine gewisse Zeit keine Kommunikation auf dem CAN-Bus erfasst wird.
Weiß gerade gar nicht, ob das auch bei Pytes der Fall ist, muss ich morgen gleich mal testen.

Also wenn ich die Kommunikation zu den Pylontech unterbreche geht der Inverter und die MPPT aus bzw. Null. Der Batteriewächter steht auf Pylontech und nicht auf automatisch.
Eigentlich sollte doch so ein vorkonfiguriertes System nicht ohne BMS funktionieren. Man muss dann schon aktiv werden um es trotzdem zum laufen zu bringen.

Wenn du mitten im Betrieb die Verbindung kappst, stimmt das.
Wenn das System aber ohne Kommunikation in Betrieb genommen wird, hilft dir das nix.

hallo,
auch ohne das bms kann man ein system so konfigurieren, dass es nie probleme mit dem akku gibt.

an meinem test-ess ist auch kein bms angeschlossen, sondern nur ein bmv. aber die spannungen sind so eingestellt, dass ich immer im sicheren bereich bleibe, naemlich nie kleiner 3 V und nie groesser 3,5V pro zelle. das system laeuft die meiste zeit mit 3-3,4V pro zelle oder >3V und <3,4V pro zelle.

nur darf dann das balancing nicht erst bei 3,45V pro zelle starten!

allerdings liegen hier auch die ladestroeme fuer den 280Ah akku normalerweise bei max ca. 50A!

aber wenn das bms erst bei den absoluten min- und max-werten abschaltet, dann bietet es natuerlich nur einen begrenzten schutz!

ich habe auch einen temperaturfuehler am venus-gx haengen und bei unter 5 grad wird die ladung deaktiviert. aber weniger als 5-6 grad hatte ich in der garage noch nicht. auch das bms ist fuer eine deaktivierung der ladung bei weniger als 5 grad konfiguriert!

man kann den akku auch entsprechend schuetzen, ohne dass man das bms mit dem gx oder der steuerung des systems verbindet. allerdings will ich zumindest die daten der bms noch abfragen, um sie dann auch auswerten zu koennen.

tschuess

Aber in diesem Fall war das System doch bereits konfiguriert?
Wenn der Batteriewächter fest auf Pylontech steht darf sich das doch nicht einfach so ändern egal wo man die Anlage aufbaut.

Du meinst Einstellungen → System-Setup → Batteriewächter ?
Das hat nix mit dem BMS zu tun, bei der Einstellung geht es nur darum welche Quelle für die Anzeige des SOC und der DC-Ströme auf der Übersicht genutzt wird, die BMS Regelung läuft unabhängig davon im Hintergrund.
Man kann da auch ein BMV oder SmartShunt als Quelle einstellen, wenn die Strom und SOC Messung des BMS nicht so gut ist, das System wird aber weiterhin durch das BMS gesteuert.
Die Einstellung müsste vielleicht mal in Batteriemonitor o.ä. umbenannt werden.

Wir stellen da idR auch nix ein, weil ein CAN-Bus BMS da automatisch die höchste Priorität hat.

Die Auswahl des steuernden BMS unter DVCC gab es damals glaube ich noch nicht und ich weiß auch gerade nicht, wie sich das System verhält, wenn das dort eingestellte BMS nach einem kompletten Neustart (also alles für mehrere Tage abgeschaltet/abgeklemmt) nicht mehr da ist.
Werde ich bei Gelegenheit mal testen.

@d_ferdi Ein MPPT oder MultiPlus schaut beim Laden nur auf die Gesamtspannung, wenn da eine Zelle abhaut, interessiert die das nicht.
Wenn du da also 3,5 x 16 = 56V eingestellt hast, kann theoretisch eine Zelle bei 3,7V sein und die anderen bei etwa 3,486V, dem MPPT ist das egal.

Wenn die Zellen nicht so hochwertig sind, wovon man die den Pouch-Zellen der Pylontech leider ausgehen muss, sonst wären die nicht so günstig, kann es beim laden schnell zu großen unterschieden in bei den Zellspannungen kommen. Vor allem in Verbindung mit einem schwachen Balancer.
Das BMS versucht dann idR durch Reduzierung des CCL den Spannungsanstieg zu verlangsamen, ohne Kommunikation reagiert darauf aber keiner und die hohe Zelle steigt weiter, bis es zur Notabschaltung kommt.

Wenn man weiß was man macht, hat man mit einem DIY BMS natürlich auch viele Möglichkeiten da etwas zu machen.

Hallo

Ich habe mal eine generelle Frage zur Reihenfolge bei den linkports.

Im Rack habe ich historisch von oben angefangen zu bestücken. D.h., dort stecken die ältesten US3000C mit dem alten Chip. Die neuen US3000C mit dem neuen Chip kamen später dazu und sind weiter unten im Rack montiert und eingesteckt. Sie sollen ja unbedingt Master sein.

Am Master soll linkport 0 frei bleiben und dann verkabelt man weiter von Master Linkport 1 auf den ersten Slave Linkport 0. Das klappt alles gut, wenn der Master oben steckt.

Da mein Master unten ist, muss ich die Linkports überkreuzt verkabeln, was von der Kabellänge noch geht, aber ziemlich verwirrend aussieht und fehlerträchtig sein kann.

Kann man hier trixen und die linkport Reihenfolge vertauschen?

Danke

hallo,
du kannst auch einfach ein langes kabel benutzen!

tschuess

Es sollte immer der NEUESTE Akku der Master sein. So schreibt auch Pylontech.

ja, so schreibt es Pylontech. Bei mir war es bisher vollkommen Banane, wer da Master war.

Habe es jetzt aber so gemacht, wie die Vorschrift ist, da die neuen Akkus V3.0 sind und ich nun 3 FW Stände habe. Die Updaterei spare ich mir, solange alles läuft, was bisher der Fall war.

Habe nun “überlappend” geklemmt. Die mitgelieferten Kabel reichen dann gerade so. Habe aber 25cm Slim Patchkabel geordert, da sonst die Scheibe vom Serverrack schon gegen die Linkkabel stößt, wenn man das Rack zumacht.