in meinem Unternehmen sind wir im Bereich Sonderanlagenbau tätig. Da wir mittlerweile sehr häufig mit dem Thema “autarke Stromversorgung” angefragt werden, haben wir uns entschlossen einen Prototypen als Versuchsanlage aufzubauen.
Im Kern besteht das System aus 2x Solarmodul (je 380WP / max. 41,5V / 12A) in Reihe geschaltet, Laderegler MPPT 100/30 und 2x LiFePo4 12V/105Ah ebenfalls in Reihe zu 24V.
Da es zum einen schwierig ist die Systeme im Freien in Betrieb zu nehmen und zum anderen die Solarmodule zum Schutz vor Beschädigung lediglich einer Sichtkontrolle zu unterziehen, ist folgend meine Frage:
Ist es möglich, anstatt mit Solarmodulen, den Laderegler mit einem Netzteil PV-seitig zu versorgen?
In anderen Foren habe ich bereits einiges über das Thema gelesen aber teilweise widersprüchlich und sehe es eher als gefährliches Halbwissen an.
So das ich die Frage gerne hier in eine Expertenrunde stelle.
Vielen Dank im Voraus für eine qualitative Hilfestellung!
hallo,
also ich benutze 2 mppt 150/100 zum energietransfer zwischen akku-systemen mit unterschiedlicher spannung und der erste dieser laderegler ist jetzt schon seit ueber 2 jahren erfolgreich in betrieb und arbeitet ohne problem mit einer selbst erstellten steuersoftware zusammen. der 2. hat aktuell nur konstante parameter und wird noch nicht aktiv gesteuert.
allerdings darf man in so einem fall auf keine fall die eingangssicherung vergessen!
ein betrieb mit einem labornetzteil ist also problemlos moeglich, wenns sein muss auch dauerhaft. prinzipiell geht jedes netzteil, das eine ausreichende spannung liefert oder ein step-up-spannungswandler an einem akku.
Hallo zusammen,
zunächst vielen Dank für die Rückmeldung.
Nach weiterer Recherche und Berücksichtigung der Antworten, würde ich wie folgt vorgehen:
Ich würde 2x 24V / 10A Netzteile (gleicher Typ) in Reihe schalten zu 48V, da die PV-Spannung ja höher sein sollte als die Systemspannung der Batterie. Den Batterie-Ladestrom im Laderegler stelle ich auf ca. 8A ein um die Netzteile nicht zu überlasten. Zwischen Netzteile und Laderegler Eingang würde ich dennoch eine 10A Sicherung einbauen.
Ich denke für die “kurzfristige” Inbetriebnahme einer solchen Anlage sollte dies funktionieren oder habe ich etwas nicht bedacht?
hallo,
du hast eine wichtige kleinigkeit vergessen. netzteile sind normalerweise nicht dafuer gedacht, in reihe geschaltet zu werden und auch nicht, um an einem mppt- oder solarladeregler angeschlossen zu werden!
damit man sowas machen kann, sind bestimmte vorraussetzungen noetig:
das netzteil muss kurzschlussfest sein
es muss einen verpolungsschutz haben
oder das netzteil muss mehr leistung/strom liefern koennen, als maximal benoetigt wird
der strom des mppts muss entsprechend begrenzt sein
mit einem labornetzteil oder einem kurzschlussfesten netzteil funktioniert das prima, wobei es bei einem kurzschlussfesten netzteil auch noch darauf ankommt, ob es einfach abschaltet oder die ausgangsspannung reduziert.
ich ziehe da die variante netzteil + step-up-wandler mit strombegrenzung vor! damit kann man dann auch die ausgangsspannung einstellen. bei den wandlern, die ich habe, geht das von der eingangsspannung bis 80V. wenn die eingangsspannung des dc-wandlers dann auch noch unter der akkuspannung liegt, kann nichts passieren. die strombegrenzung greift aber nur, solange die ausgangsspannung hoeher als die eingangsspannung ist. deshalb benutze ich auch immer ein labornetzteil und fahre die spannung langsam hoch.
was die begrenzung des ladestroms ueber den mppt angeht, also ueber meinen 35A mppt sind auch schon mal um die 40A gegangen, zwar nur kurzzeitig, bevor der strom auf 35A reduziert wird, aber die strombegrenzung ist hier nicht absolut. also lieber auf 5A begrenzen, dann solltest du auf der sicheren seite sein.
wenn ein zu hoher strom gezogen wird, kann eventuell das netzteil schaden nehmen, weil es kurzgeschlossen und verpolt wird. eine weitere alternative, den strom sicher zu begrenzen, waere z.B. einen 500W 230V halogenstrahler zwischen den mppt und das netzteil zu klemmen.
Hallo Herr Ferdinand,
Ich würde Netzteile von PULS / QS10.241 einsetzen. Diese dürfen mit gleichem Typ bis zu 150V DC in Serie geschaltet werden. Außerdem ist der Ausgang gegen Kurzschluss geschützt. Da ich zusätzlich den max. Ladestrom im Laderegler begrenze, bin ich denke ich auch hier auf der sicheren Seite.
Nichtsdestotrotz würde ich gerne Ihrer Empfehlung mit dem “Step-up-Wandler” nachgehen, da ich in der Firma ebenfalls Labornetzteile zur Verfügung habe. Könnten Sie mir bitte Ihren eingesetzten Wandler-Typ nennen?
LG Christoph Faßhauer
hallo,
das ist ein 1200W 80V (ausgang) wandler, den ich bei ebay gekauft habe. ist leicht zu finden, es gibt naemlich nur den einen, allerdings mit und ohne luefter.