Guten Tag. Ich bin neu hier und schildere euch einfach mal mein Problem:
Wir haben in unserem Ferienhaus in Süditalien einen Multiplus II 3000 12V installiert in Verbindung mit einem MPPT und einem Cerbo GX in Verbindung mit 2 Victron AGM-Batterien a 220 AH. Vordergründiger Sinn der Installation ist die Notstromversorgung mit den wichtigsten Funktionen (LTE-Router, Kühlschrank, Hauswasserwerk, Alarmanlage) für den Fall der hier doch recht häufig vorkommenden Stromausfälle. Als Assistent ist der Hub-1-Eigenverbrauch installiert.
Nun würde ich mir wünschen, dass die AC-Lasten, solange die Sonne scheint, zunächst über den MPPT versorgt werden, gleiches gilt für das Aufladen der Batterien, und Netzstrom nur verwendet wird, wenn die Leistung des MPPT nicht ausreicht. Das Ausschalten des Victron-Ladegeräts in der VEConfig brachte leider gar keine Änderung, es wird trotzdem Netzstrom zum Laden mit verwendet und wenn nicht genügend Abnahme an AC-Lasten gefordert ist, dann wird Netzstrom verwendet und der MPPT runtergeregelt.
Was machen wir hier falsch? Ich danke euch schon mal vorab für euren Support. Viele Grüße Stefano.
Würde auf den ESS Assi wechseln. Alle vorherigen Assis sind iirc als Deprecated markiert, existieren nur noch als abwärtskompatibilität für Bestandssysteme.
Der ESS Assi sollte sich ohne aufwändige Konfiguration genau so verhalten, wie du dir das vorstellst.
Wenn die Batterien nur für den Notfall gedacht sind, wäre dann der ESS- Betriebsmodus “Batterieladung halten” das was du brauchst.
Alternativ auch der eigenverbrauchsmodus mit einer unteren Grenze von 50% / 75%, solange Grid vorhanden ist?
Hast du auch einen EM 24 oder EM 540 verbaut? Denn nu so würde ESS richtig funktionieren da dein System ja sonst nicht weiß was es regeln soll
Hallo Dognose, danke für den Tipp. Ich habe den ESS_Assistenten jetzt installiert und das Ganze sieht bis jetzt gut aus. Ich würde gern mal ein Foto von der Übersicht im Dashboard senden, finde hier allerdings keine passende Funktion. Ich lasse das jetzt mal laufen und spiele mal ein wenig mit den Lasten etc. Auf jeden Fall schon mal ganz herzlichen Dank und viele Grüße
Hallo Danilo. Nein, habe ich tatsächlich nicht. Wir haben hier einen einphasigen Netzanschluss mit einer Kapazität von 6,0 kWh. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Multi “merkt”, wieviel Strom aus dem Netz reingeht und dann automatisch den Solarstrom zuschaltet.
Benötige ich tatsächlich noch solch einen EM? Viele Grüße und vielen Dank.
Bei 1 Phasig ist der EM übertrieben da geht auch ein ET. Die Multi messen aber sehr ungenau. Daher ist es besser einen nach dem Netzzähler zu haben.
Bei einem einphasigen Netz mit allen Verbrauchern am ACout brauchst du den Netzzähler nicht (unbedingt)
Hmm, prinzipiell kann der Multi nur messen, was du am AC-Out hängen hast.
Wenn er Zeitgleich noch (Solar-)Strom in Richtung AC-IN senden soll, kommt es ganz drauf an:
- Wenn du den Überschuss einspeist, dann schickt der Multi ohnehin alles was übrig ist richtung AC-IN, auch ohne dass er weiß, wieviel Verbrauch dort herrscht.
Der einzige Nachteil ohne Meter ist, dass er das dann erst tut, wenn die Batterie nichts mehr aufnehmen kann, sprich enteeder schon genug Leistung da rein geht, oder sie voll ist.
- Wenn du eine 0-Einspeisung hast, dann kann der Multi - ohne Meter - nur schauen, dass sein eigenes Meter am AC-IN auf 0 bleibt. Dann kann er also Vetbraucher an AC-IN auch nicht aus dem PV Überschuss bedienen, da wäre er im Blindflug und könnte keine 0-Einspeisung einhalten.
Hallo Dognose. Vielen Dank. Wir möchten ins Netz nichts einspeisen, wenn die Batterien voll wären und keine Abnahme am AC out ist, dann kann der MPPT ja ruhig runterregeln. Der momentane Stand ist jetzt so, dass die Batterien bei 50 Prozent stehen (hatte ich mal so als SOC eingegeben) und diese jetzt nicht über den Multi geladen werden. Wenn nun alles so aufgeht, wie ich mir das denke, dann werden die Batterien morgen wenn die Sonne wieder scheint über den MPPT geladen. Wenn das so funktioniert, dann bin ich eigentlich auch schon happy.
Soweit ich es aus den verschiedenen Quellen herauslesen konnte, ist eine Nulleinspeisung so ohne weiteres auch nicht zu realisieren, oder? Allerbeste Grüße
Ja, das sollte mit dem ESS definitiv so passieren.
Wenn du nur Victron MPPTs dran hast, sollte das ohne weiteres gehen, da deren Erzeugung relativ genau gesteuert werden kann.
D.h. mit einem externen Meter könnte der Multi dann quasi noch immer soviel Leistung über AC-IN rausschicken, dass das Meter bei “0” bleibt, und auch alle Verbraucher zwischen Meter und Multi mit PV Strom versorgen.
Ohne das Externe Meter und mit deaktivierter Einspeisung würde er dann - wenn der Akku voll ist - die MPPTs soweit herunterfahren, dass Sie nur noch die Verbraucher am AC Out decken.
Das klingt gut. Wir überlegen, noch ein kleines Windrad zu installieren in Verbindung mit einem zweiten Victron-MPPT. Damit könnten dann die Batterien auch nachts geladen werden bzw. wenn im Winter die Tage doch relativ kurz sind, weht hier eigentlich auch immer ein kräftiger Wind.
Am ESS-Assistenten müssten wir dann nichts machen, oder? Den zweiten MPPT müsste das System ja automatisch erkennen.
Geht das so einfach wie ich mir das vorstelle?
Wenn das Victron System die Daten vom Windrad bekommt, wird es diese auch berücksichtigen.
Windrad kannst du nicht mit einem MPPT betreiben, du benötigst hierfür einen Wechselrichter / Ladegegler mit vorweg parametrisierbarer Leistungskurve.
(Das MPP Tracking würde das Windrad zum Stillstand bringen)
Das “eigentlich viel Wind” solltest du dann auch noch konkret über längeren Zeitraum messen. Was für uns Menschen eigentlich viel erscheint, lässt Microwindräder oftmals gar nicht anlaufen.
Hier eine gute, neutrale Quelle zum Thema Kleinwindkraft:
Habe selbst eins im Garten (Freies Feld rundherum, ca 8m Nabenhöhe), so ab 25 km/h beginnt es was zu liefern.
Habe eins der “mittleren Bilig-Klasse” (Ista Breeze 2000), wobei Produktion nicht so wirklich im Vordergrund stand, eher das “Haben-Will”
Vorher gut einlesen und mit realistischen Erwartungen rangehen, sonst ist die Enttäuschung nachher groß.
Doppelte Windgeschwindigkeit bedeuted 8-fache Windenergie. Das klingt erstmal Mega, bedeuted aber anders herum: Erreichst du nur die Hälfte der angegebenen Nenn-Geschwindigkeit der Windturbine, fällt der Ertrag auf 17.5% der Nennleistung.
Vor allem Mast und Sturmsicherung gut durchdenken - die Kräfte die da wirken sind durchaus weit über dem, was man sich für so ein kleines Propellerchen vorstellt.
Hallo Dognose. Schau dir mal bitte die Fotos an. Wenn ich eine Netzstrombegrenzung auf 10A einstelle, damit nicht bei jeder kleinen Last die Batterien arbeiten müssen (Einstellung: Batterien geladen halten), dann speist auch der MPPT Null-Solarstrom ein. Wenn ich die Begrenzung auf 3A runtersetze, dann liefert der MPPT Solarstrom, es werden aber auch die Batterien entleert.
Mein Ziel wäre es, die Batterien geladen zu halten (möglichst über Solarstrom) und mit dem überschüssigen Solarstrom meine AC-Lasten zu subventionieren.
Das muss doch gehen, oder?
Mit 10A Begrenzung:
Mit 3A Begrenzung:
Update: im Modus: “Batterien geladen halten” regelt der MPPT sofort runter. Il Modus “Optimiert mit Battery-Life” speist er wunderbar in die AC-Lasten ein.
Aber wenn nicht genug Solarstrom vorhanden ist, bedient er sich eben wieder aus den Batterien…
Schau mal hier:
10.1. Q1: Is power from MPPT used to power the loads when feedback is disabled?
Yes. ESS will reduce grid usage to a minimum, preferably to 0W, with or without feed-in enabled. It keeps the MPPT Solar Chargers working hard - even when the batteries are full.
A bit more detail with reference to selected modes:
- In Optimize mode whether the load is great or small power will be supplied by the batteries. The Grid meter will be kept at 0W until either the battery is drained or the load exceeds the inverter’s capacity.
- In Keep Batteries charged mode no power comes from the batteries to power loads unless the grid fails. PV power, when available, will be used to power the loads.
There is a known issue when using “Keep batteries charged” mode that can result in less production from the MPPT solar charger when batteries are full. This only occurs when [DVCC](https://www.victronenergy.com/live/ccgx:start#dvcc_-_distributed_voltage_and_current_control) is disabled, and the “Feed-in excess solar charger power” setting disabled.
Sprich: mal DVCC aktivieren. Vielleicht reicht aktivieren schon aus, ohne dass du explizit ein Limit setzt.
Ah, noch Schluck weiterlesen:
The current options to work around this “Keep Batteries charged” issue are:
- Enable DVCC (check CCGX manual to see if that is allowed for the used battery type, make & model!)
- Set the mode to Optimize, and set the minimum SOC to 100%. Note that with this workaround there is still a difference with the “Keep batteries charged” mode: the system will not recharge the battery from the grid after a power outage
Super! Ich habe diese Einstellungen jetzt vorgenommen, es sieht perfekt aus. Es wird gar kein Strom aus dem Netz genommen, solange der MPPT reinhaut, schalte ich eine größere Last zu, wird Netzstrom mit eingespeist, ohne dass die Batterien entladen werden.
Vielen Dank. Ich beobachte das jetzt mal und berichte
Jetzt machst Du mich aber neugierig. Energiegewinnung mit Kleinwindkraftanlagen wird ja i.d.R. hoffnungslos überschätzt. Wie sehen denn die Erträge aus?
Ajo, is nich so der Burner
Wenns mal windet, dass im Garten alles rumfliegt kommen schon 400,500 Watt raus - aber die restlichen 340 Tage im Jahr eher Mau. Bei moderatem Wind so zwischen 100 und 200 Watt.
(Wusste ich aber davor - der Weg war das Ziel, ist 100% Selbstbau, von der Steuerung über Fundament, Mast usw.)