Hallo Forum,
ich stelle hier erst einmal meine Inselanlage vor, die prinzipell seit 1993 funktioniert, allerdings natürlich über die Jahre erst zu dem gewachsen ist, was hier abgebildet ist:
Einge Anmerkungen zum Verständnis: U–> bedeutet: (Über-)Spannungsregelung (zum Verbraten überflüssig geernteter Leistung), die Windanlagen haben Drehstromausgänge, werden gleichgerichtet und direkt in das 24V-Netz gespeist, haben zusätzlich einen (R) Regler, der spannungsabhängig auf einen Verbraterlast umschaltet. Neben der (Lade-) Spannungsregelung über die MPPTs bzw. den Quattro wird überschüssig geernteter Strom auf der AC-Seite über einen AC-Thor verbraten und in Wärme umgewandelt bzw. direkt spannungsabhängig (das machen Relaisassistenten im Quattro) geschaltet. Bei Fragen zur Anlage meldet euch gerne.
Nun sind die Bleibatterien bald 20 Jahre alt, haben wohl noch etwa die gut halbe Kapazität (ich schätze 25 von 49 kWh, will es aber nicht drauf ankommen lassen…), aber im Winter könnte es damit bald knapp werden. Zudem nutze ich mitunter den Sonnenstrom gar nicht genügend aus, weil die Bleibatterien die hohen Ladeströme gar nicht annehmen können und meine Verbrater oft noch während des Ladevorgangs anspringen.
Daher mache ich mich jetzt an die Planung für einen Ersatz durch LiFePo4-Zellen (Noch lieber wäre mir Natrium, aber das ist mir noch zu riskant).
Ich dachte an 6 Strings (à 8S) mit EVE 280Ah-Zellen, das wären um die 40 kWh. Als BMS z.B. solche von DALY, aber da bin ich offen (würden sich die Victron-BMS besser einpassen und gingen die auch mit Einzelzellen??). Die 40 kWh sollten eigentlich reichen - während ich die Bleibatterien nur zwischen 50 und 100% gehalten habe, ginge bei den Lithiumzellen ja sicher mehr.
Erwähnt sei noch, dass mir klar ist, dass ein 48-Volt-System leitungsfreundlicher wäre (ich habe jetzt Ströme bis 300A zu händeln), aber ich müsste zu viele Komponenten ersetzen, um das zu realisieren. So wurschtele ich mich weiter mit den historisch gewachsenen 24V durch..
Worüber ich nun nachdenke ist, was für Modifikationen für einen gefahrlosen Betrieb der Lithiumzellen notwendig wären, bzw. wie eine geschmeidige Regelung auch smart zu realisieren wäre. Aktuell bei dem alten Setup habe ich ja die Eingänge (MPPTs über den Quattro spannungsabhängig, den Fronius spannungs-/ bzw. Netzfrequenz-abhängig sowie die Windräder spannungsabhängig geregelt. Und zusätzlich wird über eine Batterie-Volladung hinaus verfügbare Energie für Warmwasser und Heizen verwendet. Mit dem BMS der Lithiumzellen käme ein weiterer Regler hinzu, der wahrscheinlich einerseits direkt über Bluetooth oder so einstellbar ist, idealerweise aber auch klug mit dem Cerbo oder Quattro kommuniziert. Über einen solchen Prozess habe ich noch keine Vorstellungen und erhoffe mir hier Anregungen… Verkomplizierend kommt hinzu, dass ich nicht möchte, dass die Lithiumbatterien im Sommer fast ständig vollgeladen sind, was zwar zum Balancing gut ist, aber nach meinen Informationen der Batterie nicht so gut tut wie einer Bleibatterie. Zumal auch während des Ladeprozesses bei niedrigeren Ladezuständen gebalanct werden kann. Also wäre es praktisch, wenn ich im Sommer die Ladung nur bis 80 oder 90% zulasse (allenfalls gelegentlich bis 100% hochbalance), während mir im Winter die volle Kapazität wichtiger wäre, da wären Vollladungen meistenteils erwünscht. Ist das nachvollziehbar und richtig gedacht?
Hat jemand ein ähnliches Setup, wie ich es plane und kann mir mit seinen Erfahrungen und Empfehlungen helfen?
An Sarowe noch Dank für die Anmerkung im englischsprachigen Forum, dass eine Kombination von unterschiedlichen Zelltypen (evtl. mit einem neuen Bauteil von Victron) gar nicht so abwegig ist, wie es mir zunächst erschien. Wenn ein Gerät tatsächlich zwischen zwei Batteriesystemen unterschiedlicher Chemie bedarfsweise und spannungsabhängig hin- und herschalten könnte, wäre das eine durchaus feine Sache und könnte mich bewegen, an meinen Bleibomben noch etwas festzuhalten.
Danke vorab
& beste Grüße in die Runde,
Martin


