ich versuche gerade die Funktionsweise der DC-Kopplung bestehend aus einem Multiplus II, MPPT Smartsolar Ladegerät, Smartshut, AGM Batterie und Stromzähler darzustellen.
Ich habe ein Pirkogramm erstellt. Habe ich alles richtig wiedergegeben. Fehlt noch irgendwas.
Zuerst mal die Frage, wo und mit welchen Ziel du diese Anlage dann betreiben willst …
Die Komponenten haben wir ja schon …
Zum Thema AGM sei schonmal gesagt, das diese sich relativ schlecht zyklisch betreiben lassen … falls du das Thema “0” Einspeisung im Sinn hast …
danke erstmal. Also die Anlage soll in Deutschland laufen und möglichst nichts vom Netz ziehen. Bei Überschuss darf natürlich ins Netz.
Wenn du Ergänzungen zu meiner Darstellung hast: Her damit.
Mir ging es tatsächlich genau die Anlage zu verstehen. Die Victron Unterlagen sind sehr verteilt. Ich verstehe sie nicht genau. Funktionen etwas schwer verständlich Formuliert oder teilweise gar nicht erklärt.
1)Lädt der Multiplus in jedem Fall die Batterie auf, auch wenn PV-Ertrag vorhanden ist?
2)Wenn man das Ladegerät im Multiplus deaktiviert, lädt er die wenn die Spannung einbricht trotzdem auf?
3)Wie weit lädt der Multi die Batterien auf?
4)Wie ist das geregelt, dass das MPPT Ladegerät und das Ladegerät im Multi nicht gleichzeitig aufladen.
5)Hat DVCC eine Funktion, wenn die Batterien kein internen BMS hat, oder holt er sich sich dann die Daten aus dem Smartshunt oder dem Multiplus.
6)Ignoriert das DVCC dann die eingestellten Parameter im Multiplus bzw. im MPPT Ladegerät?
Bevor wir zu den Details und den Funktionen kommen … noch ein paar Fragen
Was für ein Multi Plus ?
Was für eine Batterie … Ah und Chemie … eventuell Spannung … schätze mal 48V ?
Wie soll die Anlage laufen ? Bleiben die Lasten VOR dem Multi Plus … also kein Notstrom und nur als 0-Einspeisung oder nutzt du auch Lasten “hinter” dem Multi Plus … also Notstromfähig
Also … … grundsätzlich soll ja jeder auch seine eigenen Erfahrungen machen …
Ich greife trotzdem mal vor …
Du kannst mit dem 3000er Multi keine großen Lasten am Ac Out mittel - oder langfristig ÜBER den Akku betreiben. Der Multi kann generell den Strom auch durchleiten wenn der Akku “platt” ist oder diesen auch nachladen.
AGM kann einfach nicht zyklisch be und entladen werden OHNE das diese Schaden nehmen werden. Dazu kommt noch der DOD … die Tiefenentladungsgrenze … liegt bei Blei um die 50% … bedeutet ,von den kleinen 290Ah hast du noch 145Ah … rundgebummelt
Wenn du 4x12V in Reihe schaltest , benötigst du 3 Balancer damit die Akkus nicht aus dem Ruder laufen … dann überlädt eine 12V Batterie, während die andere nicht genug bekommt.
Der Mppt bedient grundsätzlich erstmal die DC Seite … wo auch der Multi dranhängt …
Was für einen Mppt nutzt du …
ABER … Victron hat alle Datenblätter und Handbücher … da gibt es viel zu lesen … und uns gibt es ja auch noch …
Mir ging’s tatsächlich den Steuer- und Regelalgrithmus der Anlage zu verstehen. Deswegen habe ich mir die Mühe gemacht das Piktogramm zu erstellen.
Hast du vllt. Antworten zu meinen Fragen parat. Ich schaue mir die Anlage an und mir brät der Kopf, weil es zur Steuer- und Regelungstechnik nichts wirklich zu finden gibt im Netz.
Mal unabhängig von deinem netten Piktogramm gaaaaanz oben …
Der Multi ist ja ein Batteriewechselrichter und das System in seiner Grundkonfiguration hat immer den Anspruch zuerst den Akku zu laden. Kommt also Energie über den Mppt rein … und der Multi hat keine Last zu versorgen … geht diese in den Akku … Diese Ladeparameter kannst du im Mppt zwar einstellen … da du aber einen GX in der Anlage hast … übernimmt dieser mit seinem Algorythmus diese Aufgabe … das nennt sich dann externe Steuerung …
Diese Ladeparameter werden im Bereich DVCC eingestellt … die Digital Voltage and Current Control … Ja nach Akku und Konfiguration kann hier mal mehr oder weniger einzustellen sein.
Wenn der Multi dann eine Last zu versorgen hat die am AC Out ist … wird er dies solange tun bis die eingestellten Parameter erreicht sind. SOC …etc … Hier jetzt alles zu erklären würde viel viel zu lange dauern … schau deswegen mal in die Unterlagen bei Victron.
In deinem Fall wären die Akkus in Null komma Nix unter dem eingestelleten SOC oder einer mindest Spannung … der Multi würde aufhören den Akku zu belasten und versorgt die Lasten über die “Durchleiten” Funktion direkt aus dem Netz …
ABER … du kannst im Grunde ALLES regeln und steuern wie du willst … über die NODE RED Erweiterung für das GX kannst du selber machen was du willst … Allerdings sind dem System hier natürlich auch Grenzen gesetzt … Sonne die nicht scheint … Kann auch der Algorythmus nicht herbeizaubern.
Kleinert Hinweis … bevor du die Anlage startklar machst … ZUERST den Akku anschließen !!! … und nicht über den “Knall” und den kurzen Funken erschrecken … die Kondensatoren sind ziemlich hungrig vom langen liegen im Lager …
Kurze Ergänzung … Du musst die “Lasten” nicht hinter dem Multi am AC Out betreiben … Es reicht , wenn du den Multi über AC In anschließt … Dann hast du aber keinerlei Notstromfunktion !!! Aber das steht ja alles in der Doku oben …
Im Grunde stimmen deine Annahmen.
Die höchste Priorität hat die Versorgung der Verbraucher (bis zur Entladegrenze des Akkus), dann wird der Akku geladen und dann eingespeist.
Danke für die Mühe Steffen. Das bedeutet sozusagen, auch wenn das MPPT nichts liefert versucht das Multiplus die Batterie ebenfalls zu laden, um einen gewissen zustand der Batterie zu halten? Ab wann ist die DVCC aktiv. Bedarf es nur das GX?! Woher bezieht das GX seine Messwerte, um seine Aufgabe zu erfüllen. Insbesondere wenn die Batterien kein BMS haben. SmartShunt?! Oder vom Muli?!
Danke für den Tipp mit dem Akku . Das funktioniert schon. Mir gehts tatsächlich ums Verständnis.
Der Multiplus wird den Akku nur dann laden wenn bestimmt Bedingungen erfüllt sind … zb. die Sustain Spannung (im ESS Assistent) erreicht / unterschritten wird.
… du die Ladung manuell startest … Einstellung : Akku geladen halten
Zum Thema DVCC … schon oben erwähnt … kannst du hier unterschiedliche “Möglichkeiten haben” … bei dir ist ja der Shunt der Batteriewächter … nicht gerade sehr intelligent aber es genügt um die Ladeströme zu messen und einigermaßen den SOC zu bestimmen.
Bei “intelligenteren” Akkus mit BMS kommen natürlich noch ganz andere Werte im GX an … hier greift dann auch die automatische Anpassung des maximelen Ladestromes durch den CCL Wert … oder die max. Ladespannung CVL …
Die Daten deiner AGM Batterie müssen in den Shunt eingepflegt werden, damit das System auch irgendwann mal merkt, das der Akku voll wird … und ist. Thema Schweifstrom und Entladungsboden etc. … siehe Anleitung Shunt.
Wenn du aber die “Überschusseinspeisung” von DC aktivierst … übergeht das GX diese Werte auch gerne und hebt bei 48V Systemspannung diese um 0,4V an … darauf musst du achten wenn es mal soweit sein sollte und der Mppt genug Power hat …
Wie genau jetzt dein System mit diesem kleinen “Stützakku” funktionieren soll … gerne mehr Infos von dir.
„Das System versucht immer den eingestellten Grid Set Point z.B. 0W zu halten.“
Und nun die Details…
Hast Du einen mit Venus OS integrierten Energiezähler (EM540, VM-3p75ct, …) direkt hinter dem Netzzähler verbaut (Standard) entspricht dieses der Netzsolllast. Bei 0W also Nulleinspeisung.
Wenn sich ein Parameter ändert z.B. PV-Leistung oder Verbraucher-Last, dann versucht das System über die Batterie auszugleichen.
PV > Last → Überschuss in Batterie laden
PV < Last → Differenz aus Batterie versorgen
Die Batterie hat Grenzen:
100% SoC → Überschuss geht ins Netz, sofern erlaubt, sonst wird PV gedrosselt
SoC <= Min SoC → Bedarfsdifferenz aus Netz versorgen (nicht Batterie laden)
Wenn Netz ausgefallen ist wird aus Batterie versorgt bis Abschaltgrenze oder BMS trennt.
Das ist das grobe Bild.
Ferner kann das BMS auch über CVL, CCL und DCL die Batterieströme begrenzen, sodass Mischungen auftreten. Wenn der Mögliche Ladestrom über CCL bzw. CVL liegt, wird der darüber gehende Überschuss ins Netz geladen.
Weiter gibt es an den SoC-Grenzen noch Hysteresen, Battery Life, Dynamic ESS und Einschränkung der Regelgeschwindigkeit nach Grid Code 400W/s.
Anbei Diagramm meines Batteriestroms während des Kochens bei wechselndem PV-Ertrag….
Der Netzbezug pendelte um 0W, da ich alle Änderungen des Tages mit meiner relativ großen LFP-Batterie (56kWh) puffern kann.
Aha, danke. Das bedeutet allerdings auch, dass die Batterie ständig be- und entladen wird, solange PV-Ertrag vorhanden ist und unterschiedlich großem Energieverbrauch.