Erdung DC-Seite (Minuspol) netzgekoppeltes ESS

Servus zusammen,
im Wiring-Unlimited Dokument ist ein Skizze zu finden die beschreibt, dass bei netzgekoppelten ESS DC-seitig der Minuspol geerdet werden muss:


Macht das so korrekt?
Falls ja - mit welchem Querschnitt muss geerdet werden.
Die Aussage “Die Gleichstrommasseverkabelung sollte in der Lage sein, einen Fehlerstrom zu führen, der mindestens gleich dem Gleichstromsicherungswert ist”
Ich kann ja kaum ein 70mm² Kabel an meine Potentialausgleichsschiene legen.
Und selbst wenn, dass geht von der Potentialausgleichsschiene zum Anschluss an den Ringerder auch wieder “nur” ein 16mm² Kabel.

Schau was der Akku Hersteller dazu sagt.
In den meisten Fällen wird nur das Gehäuse des Akkus geerdet.
Zudem würde die Erdung des Minus die galvanische Trennung und damit auch die Zertifizierung des MultiPlus aufheben.

Wenn die Erdung des DC-Minus die galvanische Trennung und somit das Einheitenzertifikat ungültig machen, dann kommt dies doch nicht in Frage würde ich sagen.
Weshalb wird die Erdung dann ausdrücklich im Wiring Unlimited Dokument gefordert?

Weil sich das Dokument nicht ausdrücklich nur auf den deutschen Markt bezieht, sondern allgemeine Grundlagen/Hinweise vermitteln soll.
Man (der Installateur der Anlage) muss sich immer auch an die länderspezifischen Vorschriften und Herstellerangaben halten.

Liebe Community, ich hab von Wiring Umlimited bis hin zu den VDE Normen und Victron Zertifikaten für DE so ziemlich alles gelesen. Und bin mir am Ende trotzdem nicht sicher, was genau nun die Anforderung an ein ESS in Deutschland bezüglich DC-Erdung ist. Vielleicht bin ich auch nur zu dumm es zu verstehen.

Ist in einem Standardszenario mit einer PV, einem MultiPlus II und einem Batteriespeicher eine Erdung über DC-Minus verpflichtend, empfohlen oder gar verboten?

Ich hab im Forum diesen 10 Jahre alten Post gefunden (Erdung DC-Seite (Minuspol) netzgekoppeltes ESS - #2 by M_Lange). Danach wäre eine DC-Minus Erdung unzulässig in DE, da es die Zertifizierung des Multi aufhebt. Ist das so korrekt und ein DC Negative Grounding danit in DE verboten?

In den Victron Lynx-Modulen ist ein eigener Anschluss für die Potentialausgleich über DC Minus vorgesehen.

Was ist denn in letzter Zeit los, das “alle” anfangen die Anleitungen und “Wiring Unlimited” zu lesen?! Das ist in den letzten Wochen schon die 3 oder 4 Frage zu dem Thema.

Der Post ist keine 10 Jahre, sondern 10 Tage alt, also ziemlich aktuell.
(Tippfehler?)
Und wenn du das Thema schon gefunden hast, hättest du auch da schreiben können.


Im Grunde habe ich da schon alles wesentliche geschrieben.

  • Schauen was der Akkuhersteller dazu schreibt (einige verbieten es, einige wollen es)
  • in Verbindung mit einem ESS bekommt man Probleme mit der Zertifizierung
  • es kommt auch immer auf das System an, beim Caravan z.B. muss man PE und Masse verbinden, damit der Fi funktioniert und die Masse ist ja idR auch immer mit dem Minus verbunden

Und ganz wichtig:
Sowohl “Wiring Unlimited” als auch die ganzen Anleitungen zu den Produkten und Schaltpläne von Victron sind allgemeingültig geschrieben und haben keinen Bezug auf deutsche (oder andere) Gesetze.
Der Installateur der Komponenten ist immer für die Einhaltung lokaler Vorschriften verantwortlich!

2 Likes

Danke @M_Lange ,

war wohl noch zu früh am Morgen als ich den Post vorhin geschrieben habe heute.

Du hast recht, der Beitrag ist keine 10 Jahre alt, sondern aktuell. Das hatte ich falsch gelesen und falsch geschrieben. Mein Fehler. Natürlich hätte es dann auch mehr Sinn gemacht, meine Nachfrage hier anzuhängen. Danke für die nachträgliche Zusammenführung.

  • Heißt also für ein ESS in DE mit Victron MP: Keine DC Minus Erdung, sonst erlischt in jedem Fall die Zertifizierung des MultiPlus II. Der Ground Anschluss im Lynx bleibt frei.
  • PylonTech, US5000 in meinem Fall, trennt es in den Diagrammen ebenso. Was das Batteriemodul intern macht, ist für mich nicht klar ersichtlich.

P.S. Dass die Leute immer öfter Wiring Umlimited lesen ist doch aus Victron Sicht nichts Schlechtes, oder :wink:

ich bin vor 3 Jahren in der Lynx Anleitung über den Erdungspol gestolpert und würde das bei Akkus wie den Pylontechs nie anschließen. Hier ist das Gehäuse neutral und muss lediglich mit der PE Schiene verbunden werden. Legt man hier den Minus vom Akku auf die PES, kann man jederzeit einen Kurzschluss fabrizieren, wenn Plus 48V an irgend ein metallisch leitendes Teil kommt.

2 Likes