Mein Nachbar hat nun auch seine Einspeisezusage erhalten (nach nur ca 4 Wochen!), aber darin verlangt der Netzbetreiber, dass der 1phasig betriebene MP2-3000 an L2 angeschlossen werden muss (vielleicht zwecks Schieflastreduzierung, weil ich meine an L1 betreibe?).
Bisher habe ich immer gelesen (auch in offiziellen Victron Dokumenten), dass ein 1phasig betriebener Multiplus immer an L1 abgeschlossen werden muss. Ich konnte leider noch nie eine Begründung dafür lesen und habe auch trotz mehrerer Nachfragen keine erhalten. Aber was soll ich meinem Nachbarn jetzt raten?
Wie ist das jetzt wirklich? Welche Probleme könnte ein an L2 angeschlossener MP2 denn auslösen?
hat er dir auch gesagt, welcher leiter L2 ist? wenn naemlich vom trafo bis zu den klemmen an denen du den multi anschliesst, schon eine phasenrotation ist, dann kann jeder L2 sein!
Einen wirklichen technischen Grund gibt es da nicht, Victron hat einfach in der Software festgelegt, das ein 1-phasiges ESS auf L1 eingeschlossen werden muss, sonst stimmt die Darstellung nicht.
Es geht dabei um L1 vom Ausgang des Netzsensor, du kannst also auch einfach L2 vom Netz auf L1 vom EM540 anschließen und dann passt das aus der Sicht des Victron Systems.
(beim VM-3P75CT tauscht du einfach die CT von L1 und L2)
Die Drehung solltest du nach dem Zähler dann einfach wieder anpassen, damit du in deiner Verbraucheranlage wieder ein rechtes Drehfeld hast.
(Wenn du keine Drehstrommotoren im System hast, könntest du es auch so lassen)
Bei einer eventuellen Fehlersuche muss man das dann aber immer im Hinterkopf haben.
@d_ferdi In einer ordentlichen Installation ist klar wer L2 ist, da wurde das bei der ursprünglichen Installation der Anlage festgelegt und die Leitungen vom Zähler in den oberen Anschlussraum sind markiert.
Keine Ahnung, bei mir mit fast identischem System wie das meines Nachbarn hat keiner nachgeguckt. Und die 2,4 kW Einspeisung auf anderer Phase als vom Netzbetreiber erwünscht dürften wohl auch zu gering sein, als dass der Netzbetreiber das irgendwie mitkriegen könnte.
Das ist zwar prinzipiell richtig, wenn man nur das eine Haus betrachtet. Aber wenn sich alle Häuser in der Straße nicht an die Vorgabe vom Netzbetreiber halten. Dann kann da schon eine Schieflast auftreten. Und spätestens dann würde auch der Netzbetreiber mal etwas genauer hinschauen.
Und dann wäre das Geschrei wieder groß, obwohl dass direkt vermeidbar ist.
Naja, Schieflasten gibt es ausnahmslos immer. aber in Deinem Beispiel müssten die sich dann ja allesamt auf die gleiche Weise entgegen der Vorgaben verhalten. Das ist eher unwahrscheinlich.
Ich hab’ eher wenig Ahnung vom Aufbau eines Stromnetzes. Wie macht der Netzbetreiber das genau? Hat der beispielsweise an den Spannungsübergängen (Hoch-, Mittel- Niederspannung) oder sogar in Abständen (in Deinem Beispiel: alle Häuser einer Straße) im Niederspannungsnetz Geräte stehen, mit denen die an diesen Knoten entstehenden Schieflasten ausgeglichen werden?
Ja, es ist ja auch sehr einfach, das den Vorgaben entsprechend umzulabeln. Der Subthread entzündete sich nur an der Frage, ob das überhaupt überprüft wird, und ob es überhaupt bemerkt werden könnte, falls man doch beispielsweise auf L1 einspeist, obwohl der Netzbetreiber das auf L2 wünscht.
Ich kann mich nicht entsinnen, das ich schon jemals in einer Anlage, die ich installiert habe, eine Vorgabe bzgl. des Außenleiter hatte.
Auch kann ich mich auch nur an eine Anlage erinnern, bei der zur Inbetriebnahme jemand vom Energieversorger mit vor Ort war.
Ich denke nicht, das da Geräte stehen, die das aktiv machen können.
Ich glaube eher, das der Netzbetreiber hier und da in den Trafostationen selbst eine “Drehung” einbaut, das L1 vom Kraftwerk nicht immer L1 beim Kunden ist, aber das Drehfeld trotzdem stimmt.
Das ist aber auch nur eine Vermutung, ich bin auch nur “Schwachstromelektriker” bis 1000V.
Wenn da ein elektronischer Zähler verbaut ist, wird er das sicher sehen können, das da auf L1 eingespeist wird anstatt auf L2.
Du meinst einen sogenannten “Smartmeter”? Von denen ist in unserer Siedlung noch kein einziger verbaut. Und weil weder mein Nachbar noch ich mehr als 4,2 kW Lade- bzw Entladeleistung noch mehr als 7 kWp Solarleistung haben, wird das wohl auch nicht mehr kommen. Wir sind halt beide an die 60%-Regel gebunden, was wir mit unseren MP2-3000 ganz vollautomatisch erfüllen.
Nöö, mir ging’s mit meiner Frage tatsächlich um Interesse am Aufbau des Netzes. Geräte, die den Ausgleich beispielsweise in einem Trafohäuschen automatisch erledigen könnten, stelle ich Laie mir sehr trivial vor: da wird vielleicht einfach aus einer weniger belasteten Phase Leistung entzogen und auf passende Frequenz gerichtet in die stärker belastete Phase eingespeist.
bei einem alten gebaeude und einem entsprechend alten zaehlerschrank wuerde ich darauf nicht wetten. bei dem, was ich angeschlossen habe, habe ich jedenfalls auf die richtige phasenfolge geachtet. bei meinen mp 5000 musste ich die dann aber rotieren, so dass an L1 der multi fuer L3 haengt, weil der erste multi als master probleme gemacht hat, wenn das netz zugeschaltet wurde. ansonsten weiss ich, was vom zaehlerschrank aus, immer L1 in meiner verkabelung ist! nur davor leider nicht!
mein vater hat allerdings beim anschluss der drehstromsteckdosen nicht auf die phasenfolge geachtet, der hat dann nur die stecker passend angeschlossen, wenn da ein motor dranhing. bemerkt habe ich das aber auch nur, weil ich mal den kompressor in der garage eingesteckt habe, nachdem ich ein loch im behaelter verschlossen hatte.
Bei mir hat der Netzbetrieber “einfach” ein Smartmeter eingebaut…
Habe auch nur 5 kWp Solaranlage, 1 x MP II, 1 x BKW 800W und Jahresverbrauch weit unter 7000 kWh… warum ? Keine Ahnung… wollte vielleicht einfach wissen, ob ich mich auch an die Regeln halte ;O))))
Ich habe ja geschrieben “In einer ordentlichen Installation”.
Ein rechtes Drehfeld ist schon ewig vorgeschrieben und sollte bei der Inbetriebnahme der Anlage geprüft worden sein.
Und wenn von da, von Fachpersonal, auch ordentlich weiter installiert wurde, bleibt es auch dabei.
Wenn da natürlich über die Jahre “Hinz und Kunz” in der Anlage herumgepfuscht hat, kann man das nicht mehr mit Sicherheit sagen, das stimmt.
Ohne es genau zu wissen:
Ich denke auch bei den einfachen elektronischen Zählern kann das ausgelesen werden, allerdings nur vor Ort.
Und einen elektronischen Zählern bekommst du idR immer, wenn du eine PV-Anlage/Speicher/BKW anmeldest.
die drehfeldrichtung festzustellen, ist kein problem, aber ob es zwischen trafo und den klemmen im zaehlerschrank hinter dem zaehler, du einer phasenrotation gekommen ist, kann man nicht so einfach feststellen.
da ich nicht weiss, in welcher reihenfolge die adern im HAK und am zaehler aufgelegt sind, kann ich dazu allerdings auch nichts sagen. der strom hat ja schliesslich keine farbe!
und ich weiss auch nicht, ob bei den anschluessen bis zum HAK auf die exakte phasenzuordnung oder nur auf das drehfeld geachtet wird. denn nur das drehfeld ist wichtig!
ich muss mir mal einen drehfeldmesser bauen. den, den ich mal fuer jemanden gebaut habe, hat derjenige naemlich verschlampt, weil er alles aus- und umbauen musste, was ich ihm zusammengebaut hatte!
Wie es vom Trafo zum HAK und zum Zähler aussieht hat dich mMn im Grunde nicht zu kümmern.
Das ist alles verplombt und in den meisten Fällen seit der Inbetriebnahme nie wieder angefasst worden.
Wenn der Netzbetreiber sagt, das du die PV-Anlage/Speicher/BKW auf L2 anklemmen sollst, klemmst du das da an, was im anlagenseitigen Anschlussraum als L2 vom Zähler kommt und fertig.
Wenn das netzseitig durch eine Drehung irgendwo dann nicht L2 ist, dafür kannst du ja nix.
Mach doch nicht immer alles komplizierter als es ist.