Hallo, ich bin neu, beim Aufbau meiner Anlage und habe folgende Frage:
Der Multiplus II 10000 ist mit zwei Batteriekabeln zu je 50qmm Leiterquerschnitt zu verbinden. D.h. ich verbinde zwei Pluspole pro Multiplus auf die positive Sammelschiene des Lynx Distributors. In der Anleitung des Mutiplus ist die Absicherung mit 400A angegeben. Der Distributor ist so gestaltet, dass jeder positive Eingang mit einer MEGA Sicherung verbunden wird. Bedeutet das nun, dass ich
jedes vom Multiplus eingehende Kabel mit 400A absichern muss,
jedes der beiden Kabel mit einer anderen Sicherung (z.B. 200A/250A, Berechnung?) absichern muss, oder
beide Kabel vor dem Distributor zusammenführe und mit einem gemeinsamen Kabel (Querschnitt?) in den Distributor an einen Slot anschließe, der dann eine 400A Sicherung hat?
Das selbe gilt übrigens für den MPPT 450 200, bei dem ich zwei Kabelstränge zu je 70 qmm pro Lader benötige und als Sicherung 250A angegeben ist.
In den offiziellen Seiten konnte ich dazu leider nichts finden, ich bitte daher hier um eine Antwort.
400A megasicherungen sind nicht einfach zu bekommen und teuer. ich wuerde 2 x 200A oder 250A sicherungen und 2 anschluesse vom lynx benutzen.
oder du baust dir eine eigene verteilung und setzt nh1 oder nh2 sicherungen und halter ein.
aus eigener erfahrung kann ich dir jedenfalls sagen, dass die 200A bei spitzenleistung durchaus auch mal durchbrennen koennen. ist mir im 24V-system naemlich schon mal passiert. aber ich wollte keine 250A-sicherungen einbauen. allerdings war es auch mein fehler, dass ich das system zu lange ueberlastet hatte!
was die rs 450/200 angeht, wieviel pv-leistung hast du denn angeschlossen? eventuell reicht da auch schon ein 50 mm² kabel pro mppt. fuer das sind auch 200A kein problem wenn sie entsprechen gekuehlt werden, also keine 4 kabel eng zusammen, nur bei laengeren kabeln schlaegt halt der spannungsabfall zu.
danke für Deine rasche Antwort! Also Du meinst, dass es kein Problem ist, die beiden Kabelstränge parallel auf den Lynx abzusichern? Bei meiner Recherche hab ich gelesen, dass man das eigentlich nicht tun sollte außer man ist sich 100% sicher, dass die Ströme gleich verteilt sind (was sie ja bei vorgefertigten Kabeln gleicher Länge sein sollten). Obwohl, wenn eine Sicherung durchbrennt, dann würde die gesamte Last ja über den anderen Strang gehen und dort die Sicherung auch sofort gehen (oder täusch ich mich da)? Das System ist bei mir 48V.
Auf die drei MPPTs hab ich jetzt knapp 15kWp, aber in “weiterer Ausbaustufe” soll’s mehr werden, also ich will die rs 450/200 schon voll ausnützen (werd dann das System auch noch mit MPPTs erweitern müssen). Vom Platz im Technikraum muss ich die Kabel von den MPPTs zu den Distributoren leider über knapp 5m führen, daher die zwei Stränge mit 70qmm (laut Handbuch). Sind dann insgesamt je 6 Kabel (+/-) und wenn ich sie analog Deinem Vorschlag für die Multis absichere 6 Stück 125A Megasicherungen (Also je 2 pro MPPT, damit 250A) - oder ist es besser, da dann auch etwas höher zu greifen (150/200A)?
Ich dachte sonst daran, die Kabel vor dem Lynx über eine Busbar zusammenzuführen und mit einem kurzen 100qmm (bzw. 140qmm bei den MPPTs) in den Lynx zu fahren und dort mit der entsprechenden 400A Sicherung gemeinsam abzusichern. Wird alles recht massiv, aber bei der Lösung spar ich mir auch einen Distributor, weil ich nur halb so viele Slots belege.
Falls Dir (oder jemand anderem hier) noch etwas dazu einfällt, bin ich dankbar!
sicherer als 2 kabel parallel zu haengen und einzeln abzusichern, ist es auf jeden fall, sie erst ueber eine sicherung parallel zu haengen. aber bei den ueblicherweise verwendeten kabel ist auch nicht mit problemen zu rechnen, wenn man sie vorher parallel schaltet. ich habe bei mir auch kabel parallel angeschlossen, die sollten dann aber moeglichst gleich lang sein. 10% laengenunterschied sind aber kein problem.
wenn moeglich wuerde ich die mppts nur ueber eine sicherung anschliessen, sofern du am lynx 2 kabelschuhe zusammen auf die schraube bekommst. bei 5 m macht der hoehere querschnitt und die parallelschaltung schon sinn, allerdings haette ein 70 mm² kabel bestimmt auch gereicht.
die rs 450 kannst du nur dann voll auslasten, wenn du genug module in reihe schalten kannst, eine parallelschaltung geht da naemlich nicht, ausser der nennstrom ist <= 9A. die kannst du wirklich nur unter optimalen bedingungen voll auslasten. lieber etwas weniger leistung als ueberbelegt. ich muss deshalb noch 4 strings umklemmen.
das problem mit dem lynx ist, der ist nur fuer max 1000 A ausgelegt und fuer den lynx-shunt bekommt man auch nur maximal eine 800A-sicherung. und auch 400A-sicherungen duerften da recht teuer sein!
ich habe mir in einem grossen schaltkasten eine verteilung mit nh1-sicherungen und pv-sicherungshalten bis 1 kV von siemens zusammen gebaut und fuer kleinere geraete wie die kleine mppts nutze ich neoz-sicherungen. das funktioniert prima und die sicherungen bekommt man auch noch fuer mehr als 250A recht guenstig. nur die halter sind eben teuer. bei der letzten recherche um die 60 euro pro stueck.
wie dicke kabel du in den lynx bekommst, weiss ich leider nicht.
inzwischen musste ich in meinem 48V-system schon 2 verteilungen verbinden, weil ich in den grossen schaltkasten keine sicherungen mehr rein bekam!
Danke für die ausführliche Antwort! Die Sache mit den 1000A für den Lynx macht mir etwas Sorgen:
Wenn ich einen Multiplus mit 400A absichern muss und ich hab 3 davon, bin ich um 200A zu hoch! Also wird das mit dem Lynx wohl nichts werden (auch nicht, wenn ich mehrere nehme, weil als Sammelschiene sind die ja dann in Serie und die Belastung ist drauf - oder sehe ich das falsch?).
Gibt’s hier von Victron eine Alternative (schließlich bauen die die Multiplus ja und auch noch in einer Stufe größer) oder eine andere Sammelschiene am Markt (hab bis jetzt keine gefunden) oder muss ich mir die selbst bauen (entsprechend dimensionierte Stahlschiene)?
Wenn Du zum Beispiel die Multis in der Mitte des Lynx anschließt und die Batterien 50/50 links und rechts außen am Lynx kommen die 1000A an keiner Stelle der Sammelschiene zusammen.
Deshalb würde ich jetzt ohne die Details zu kennen nicht ausschließen dass die Schiene zu klein ist.
Idealerweise verteilt man Akkus, Multis und MPPTs gleichmäßig und somit verteilen sich die Ströme sodass man die 1000A im Grunde nicht erreichen kann.
Wenn man die Akkus auf einer und die Multis auf der anderen Seite hat, wird es natürlich knapp.
Ein 10kVA Multi kann auch “nur” 8kW, was bei 50V 160A sind, x3 sind das “nur” 480A.
Die 400A beziehen sich auf die Spitzenleistung, die der Multi auch nur für 1-2s liefern kann.
Diese Überlegung hatte ich noch nicht angestellt, ist aber logisch! Habt Ihr hier noch spezielle Empfehlungen? Logisch würde mir erscheinen, die MPPTs in der Reihenfolge “außen” dranzuhängen, weil sie nur Strom liefern, die Batterien und Multis in der Mitte, in meinem Fall (3 10kv Multis, 3 MPPTs, 6 Batterien) z.B. MPPT - Multi - 3 Batterien - Multi - 3 Batterien - Multi - MPPT - MPPT
Oder ist das völlig egal, Hauptsache abwechselnd/verteilt?
Halt einfach einigermaßen gleichmäßig aufteilen, dein Vorschlag klingt schon sehr vernünftig.
Da gibt es jetzt vermutlich dutzende möglich Kombination.
z.B.
MPPT - Batt - Multi - 2xBatt - Multi - 2x Batt - Multi - Batt - MPPT - MPPT
Bei den MPPTs kommt es u.U. auch noch auf die Leistung an.
Da könnte man ggf. die Akkus weiter nach “außen” und dafür ein MPPT in die Mitte oder oder oder.
Noch eine Frage betreffend den Multi: In der Anleitung steht folgender Satz: “Zur Verringerung der Brandgefahr dürfen Sie das Gerät nicht an ein Wechselstromlastzentrum (Stromkreisunterbrecherpaneel) mit mehreren angeschlossenen Zweigstromkreisen anschließen.”
Das würde bedeuten, dass ich den Wechselstromausgang nicht an einen Verteilerkasten anschließen darf, von dem aus ich zwei verschiedene Gebäude versorge, oder interpretiere ich hier etwas falsch? Ich verstehe nur nicht, warum?
Wenn ich im Verteilerkasten den Wechselstrom (3-phasig) von den Multis mit entsprechend dimensionierten Klemmen auf 2-3 FI-/Leitungsschutzschalter (die mir auch als Trennschalter dienen) verteile, kann ich doch von dort weiterfahren, da ist kein Unterschied zum Verteilerkasten, in den der Strom vom öffentlichen Energieversorger fließt.
Der ACin muss eine Eigene Sicherung haben ohne andere Verbraucher im Stromkreis. Sonst könnte eine Steckdose im Stromkreis bei einem MP5000 36A ziehen ohne das die Sicherung fliegt.
Ok, das bedeutet: wenn ich einen Notstromgenerator anschließe für den Fall, dass mir die Sonne ausgeht, dann darf an dem nix anderes dranhängen, sondern nur das Kabel einzig und direkt vom Generator zu den Multis?