Warum rät Victron vom Einsatz von PV-Optimierern ab?

Man liest es immer wieder, und sogar in den Handbüchern zu seinen MPPTs rät Victron vom Einsatz von PV Optimierern ab oder behauptet sogar fehlende Kompatibilität. Aber man erfährt nirgends, aus welchen Gründen das so sein soll. Hat jemand eine Idee?

Fakt ist: es gibt ja gar keine Kommunikation zwischen einem Victron MPPT und Optimierern. Der MPPT kriegt ja nur Spannung und Strom eines PV-Strings mit, und kann nicht wissen, wie viel Leistung darin durch ein verschattetes Modul sinnlos verbraten wird. Nach meinem Verständnis kann es diese behauptete “Inkompatibilität” gar nicht geben.

Bei mir hängen je 3 Module á 425 Wp in Reihe an einem 150/35 Smartsolar, und diese Module werden teilweise stundenweise verschattet. Da wären Leistungsoptimierer wie die von Tigo eine Lösung.

hallo,
das kannst du so auf jeden fall vergessen. wenn ich das richtig in erinnerung habe, liegt die maximale ausgangsspannung eines pv-optimierers bei ca. 80V. da koenntest du die module nur noch parallel schalten.

dann kommt noch dazu, dass die teile auch eine bestimmte mindesteingangsspannung benoetigen, also fuer module mit einer niedrigen spannung wohl nicht mehr geeignet sind, bzw. dann nicht mehr so viel bringen!

es kommt noch hinzu, dass sie auch leistungsverluste haben und eine zusaetzliche fehlerquelle darstellen. ich glaube, bei youtube gibt es auch videos, wo solche optimierer durchgebrannt/das gehaeuse geschmolzen ist.

dann installier lieber ein modul mehr, bei den aktuellen preisen ist das besser als ein optimierer.
oder hast du dafuer keinen platz?

tschuess

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Hallo,
es findet zwar keine Kommunikation zwischen MPPT und Optimierer statt, aber sie beeinflussen sich.
Der MPTT versucht die ideale Spannung für den String zu finden, gleichzeitig versucht aber der Optimierer die ideale Spannung für sein Modul zu finden. Und wenn es blöd läuft, kann das wohl zu Problemen führen.

Das ist bereits geschehen. 4 zusätzliche Module á 540 Wp zum Preis von 196 €. Und bei der Überlegung, ob ich deren Ertrag via einem Smartsolar MPPT direkt in den Akku lade, oder über einen Mikrowechselrichter mit 4 MPPTs und dem MP2, kam die Überlegung auf, was ich mit den bisherigen Modulen machen kann.

Heute vormittag - bei vollem Sonnenschein und etwas Schatten von Bäumen - kamen von meinem alten BKW mit 2 Modulen á 340 Wp und einem 600-W-APSystems WR 150 W Ertrag, von den zwei Strings mit je 3 mal 425 Wp und einem Smartsolar 150/35 jeweils auch gerade mal 150 W. Mit anderen Worten: Dank der 2 MPPTs kommt aus den 680 Wp der Module des BKWs genau so viel Leistung wie aus einem 1.275 Wp String mit nur einem MPPT.

Statt der Optimierer an den alten Strings wäre eine andere Lösung, die 6 alten Module á 425 Wp nicht mehr über Smartsolars in den Akku zu laden, sondern diese mit Mikrowechselrichter(n) zu betreiben, so dass jedes Modul einen eigenen MPPT hat. Und die beiden vorhandenen Smartsolar 150/35 könnte ich an die 4 neuen 540er Module hängen. Damit müsste im Winter dann ein deutlich höherer Ertrag kommen.

hallo,
jede variante hat ihre vor- und nachteile.

in meiner ersten anlage habe ich alle module parallel geschaltet, da ein 24V-system. auch in meinem 36V-system sind die meisten module parallel geschaltet, da die mppt-spannung der module hoch genug ist. nur im 48V-system musste ich 2 oder 3 module in reihe schalten.

was deine unterschiede im ertrag angeht, da spielt auch die ausrichtung eine grosse rolle. haben deine module alle die gleiche ausrichtung oder unterschiedliche ausrichtungen?
und dann spielt auch die art der verschattung (richtung zum modul) eine grosse rolle! war die verschattung bei allen modulen gleich?

es kann dir durchaus passieren, dass du auch mit eigenen microwechselrichtern (und mppts) pro modul nicht viel mehr ertrag rausholen kannst!

wenn die modulspannung (mppt) hoch genug ist, kannst du die 3 module auch parallel schalten!

bei mir spielt es inzwischen keine rolle mehr, ob ein oder mehrere module verschattet sind. ich habe so viele module installiert, dass ich immer genug power habe, solange die sonne scheint, selbst im winter. nur laesst sich die sonne da meistens nicht blicken!

letztes jahr habe ich noch die letzte freie wand (30 module) und eine freie dachflaeche (6 module) bestueckt. ich glaube, die haben alle 415 W und die 6 module auf dem dach duerften im sommer mehr leistung bringen, als die restliche 30! aber im winter ist jedes watt mehr besser und bei dem preis der module (37 euro + transport) konnte ich einfach nicht nein sagen. das material fuer die installation und das geruest war teurer als die module!

wenn du genau wissen willst, was jedes modul noch bringt, wenn es verschattet wird, kannst du das ja einmal messen. dafuer bekommt man messgerate zu kaufen, die kosten irgendwo zwischen 50 und 100 euro. natuerlich gibt es auch welche >3000 euro, mit denen kannst du dann aber auch ganze strings bis 1000V messen und nicht nur einzelne module.

wenn du mehrere microwechselrichter installierst, ist das kein balkonkraftwerk mehr und muss von einem elektriker angeschlossen, abgenommen und angemeldet werden. du kannst das dann nicht mehr selbst machen. leider gilt das auch fuer ein ess mit victron-komponenten. deshalb ist mein system auch nicht als ess konfiguriert, sondern als usv! und deshalb kann ich auch nur victron mppts einbauen. allerdings waeren inzwischen auch welche von anderen herstellern moeglich. nur damals gabs die noch nicht. ich baue ja auch erst seit 11 jahren an meiner anlage.

tschuess

Hallo @TomBerger

ich habe 16 Module Trinal Vertex S 440W an Hoymiles-Mikrowechselrichtern (HMS 4-in-1 und 2-in-1), sowie 4 Module 2s-2p an einem MPPT150/45.

Die Aufteiung 2s-2p schient recht gut zu funktioneren. Heute lieert er in Hamburg bei Sonne ca. 900-1.100W. Die anderen primär 12 Module (2 am Zaun nehme ich aus der Rechung) dann noch mal bis zu 2.500W. Der MPPT liefert also ewas. Seine Module sietzen jedoch direkt am Giebel. Die anderen der Hoyiles sind am Dach mit Gauben verteilt.

Ich habe durch mehrere Bäumer immer irgendwie Schattenwurf. Durch die Gaube sind außer am Giebel und am First maximal ein Modul nebeneinander.
Daher die vielen Mikrowechselrichter.

Kurz:
MPPT mit Stringlänge 2 oder Mikrewechselrichter nutzen :wink:
Die m´Mischung macht es effizient, da der MPPT mit 95%+ Effizienz direkt in die Batterie lädt, während der AC-Strom aus den Mikrewechselrichtern das Haus speist und nur der Überschuß in die Batterie über die MP2s geht.

Manno, ich bin doch nicht blöd. Natürlich haben die genau die gleiche Ausrichtung, und kriegen den gleichen Schatten von den gleichen Bäumen ab.

Nochmals: Manno! Das ist schon lange kein BKW mehr. Ein MP2 kann nie ein BKW sein …

hallo,
selbst wenn alle module die gleiche ausrichtung haben, kann die verschattung immer noch stark unterschiedlich sein. und dann kommt noch dazu, dass ein quer-verschattung einen ganz anderen effekt hat als eine laengsverschattung!

wenn du genau wissen willst, welches system mehr leistung bringt, musst du das an den gleichen modulen testen!

dazu kommt noch, dass microwechselrichter auch noch mit modulspannungen arbeiten koennen, bei denen der mppt nicht mehr laden kann. das kann sich besonders dann bemerkbar machen, wenn von einem modul ein teilstring ueberbrueckt werden kann, damit ein deutlich hoeherer strom fliesst.

bei einer parallelschaltung kann es durchaus sein, dass ein teilstring in einem modul nicht ueberbrueckt werden kann, weil dann die spannung zu niedrig wird oder weil andere module noch die volle leistung liefern und dann nur der string mit dem verschatteten modul seinen strom auf den maximalstrom des verschatteten moduls reduziert!

ich habe auch viele module mit gleicher ausrichtung und auch der schatten bewegt sich gleich. trotzdem mach das verdammt viel im ertrag aus, da im laufe des tages immer mehr module verschattet werden und dann die module auf der einen seite der reihe deutlich laenger sonne bekommen, als die anderen!

schon alleine die tatsache, ob nur ein teilstring des moduls verschattet wird, oder mehrere macht einen grossen unterschied und da reichen ein paar centimeter schon aus, um die leistung deutlich zu reduzieren!

tschuess