Servus zusammen,
ich möchte in den nächsten Tagen mein 3-phasiges ESS anmelden.
Nun bin ich noch über ein Thema gestolpert das ich bislang nicht wirklich auf dem Schirm hatte.
Seit 01.01.2024 gilt verpflichtend für alle steuerbaren Verbrauchseinrichtungen mit einer Nennleistung über 4,2 kW §14a des EnWG.
Im “alten” Forum darüber schon etwas diskutiert ob bzw. wie sich diese Regelbarkeit am Multiplus umsetzen lässt.
Eine wirkliche Lösung gab es aber wohl nicht.
Gibt es hier mittlerweile etwas Neues?
Weiß jemand ob Victron evtl. an einer “sauberen” technischen Umsetzung arbeitet?
Ich hab tatsächlich etwas Sorge, dass mein VNB sich weigert mein ESS so anzumelden.
Auch hier gibt es dazu schon das ein oder andere Thema, bitte Suchfunktion benutzt.
Wenn du kein DESS nutzt, fällt der Speicher normalerweise nicht unter die Regelung, da das System ja als “Stromspeicher ohne Netzbezug” angemeldet wird.
Ansonsten wird dein Netzbetreiber dir schon Bescheid geben.
Wie Matthias geschrieben hat, fällt ein Stromspeicher der ausschließlich mit Überschuss aus einer Erzeugungsanlage geladen wird nicht unter den §14a EnWG. Da aber mit einer Ablehnung des VNB “das Kind in den Brunnen gefallen ist”, kann mit Hilfe des Assistenten “Ladestrombegrenzung” auf AUX2 den VNB ein Steuerkontakt angeboten werden. Problem: Es kann nicht exakt die 4,2kW eingestellt werden, da ja die Leistung abhängig von der Batteriespannung ist. Also einen sicheren Wert unterhalb der 4,2kW finden und einstellen.
Victron arbeitet bereits am Problem, welches durch die mögliche Nutzung des DESS bei einigen Verteilnetzbetreibern in Deutschland aufgemacht wurde.
Nach Rücksprache mit dem Netzbetreiber werde ich mein ESS nun als “Stromspeicher ohne Netzbezug” anmelden.
Somit ist das Problem erstmal gelöst.
Aber trotzdem gut zu wissen, dass Victron an einer Lösung mit DESS-Nutzung arbeitet.
…als Ergänzung: es muss ja nicht DESS sein…es reicht die Absicht den Speicher aus dem Netz zu laden.
TLDR;
Mein Speicher wurde vor dem 01.01.2024 in Betrieb genommen, fällt also (noch) nicht unter das §14a Regime. Als ich zu Tibber gewechselt habe, musste ich das Messkonzept entsprechend ändern, was mein Eli mit dem VNB dann auch abgestimmt hat.
Technisch musste ich nichts umbauen, nur die Richtung des EnFluRi ändern um sicherzustellen, dass der Speicher nun nicht mehr ins Netz entladen kann.
Dafür hat dem VNB die ESS-Herstellererklärung von Victron ausgereicht.
Ergänzung:
Die §14a ENwG Regelung sog. SteuVE gilt bereits ab dem 01.01.24 !
…danke für den Hinweis, das war ein Typo…DJ-Wurstfinger hat das mal eben korrigiert
Mit Update v555 (vom 03.03.2025) für die Multiplus gibt es offenbar etwas von Victron für den §14a:
• Added support for the German §14a EnWG requirement.
Battery charging of the system is limited to 4.2kW when the AUX2 input of the L1 phase master is “closed”.
Ich habe es aber nicht getestet.
Hallo an alle. Hab mich mal angemeldet weil mich genau dieses Thema auch sehr umtreibt.
Meine PV ist gerade im Bau zunächst 18 Kwp, später Ausbau auf 30 Kwp, 2 Fronius Wr.
Ich habe bereits den Cerbo und den Victron Energymeter. Ich möchte mir damit baldigst gern ein Victron Speichersystem aufbauen.
Für mich gelten aber 2025er Regeln. Das bedeutet tendenziell keine Vergütung Mittags, und alles muss steuerbar sein, Wallbox, Wechselrichter, Batterisystem, Wärmepumpe. “Verzichte doch einfach beim Speicher auf Netzbezug und Abgabe” ist dabei maximal eine Kurzfristlösung und grundsätzlich das falsche Konzept.
Durch die neuen Regeln gibt es klare Anreizsysteme für Bezugs- und Einspeiseshift in Kombination mit dynamischen Stromtarifen und Direktvermarktung des eigenen PV-Stroms. Hierfür braucht es deutlich größere Speicher (ich plane 100-150Kwh) um den Tages Pv-Ertrag aufzunehmen und die Möglichkeit zu Hochpreiszeiten (7-9Uhr,17-20Uhr) den Strom auch mal mit 20Kw ins Netz zu donnern.
Jetzt steht überall schon, dass man die Dimmbarkeit der Komponenten zukünftig über ein EMS regeln kann speziell um zu verhindern, dass die Dimmung der Einzelgeräte potenziell den Eigenverbrauch abwürgt. Es brauch also dringend ein EMS mit Schnittstelle (EEBUS?) für die Steuerbefehle der Netzbetreiber.
Deswegen nur mal in den Raum geworfen: Wäre es nicht eine super Lösung, wenn Victron eine modifizierte Version des VM-3P75CT Energymeters mit dieser Schnittstelle anbietet? Dieser sitzt ja sowiso im Hauptzähler. Dann müsste man den CerboGx nicht neu erfinden und könnte den Rest per Software regeln. Die Software müsste dann nur sicherstellen, dass die durch den Energymeter übermittelten Steuerbefehle vorgehen, und der Nutzer des Cerbo diese nicht ändern kann. An der Frage der EMS Schnittstelle für deutsche Regulationssonderwünsche wird sich am Ende entscheiden ob ich für meine Anlage ein Victron System nutzen kann oder nicht.
Viele Grüße
hallo,
zum einen ist sowas mit dem energy-meter nicht realisierbar, das geht nur ueber die zentrale steuerung und zum anderen, wird der eigenbedarf nie abgewuergt, ausser alles haengt am ac-in und der versorger verlangt, dass die einspeisung komplett abgewuergt wird!
und schon mal viel spass, nach einem zertifizierten ems, ich konnte da noch nichts finden!
allerdings gibt es von ziehl eine einspeiseueberwachung, ob das teil aber ausreichend ist, die forderungen des netzbetreibers zu erfuellen, wenn es dem wechselrichter mitteilt, dass er nicht mehr einspeisen darf und notfalls die verbindung zum netz trennt, kann ich dir nicht sagen!
da kocht ja auch jeder sein eigenes einspeisesueppchen!
tschuess
Was soll da denn modifiziert werden?
Der Zähler sendet doch nur die Werte zum GX Gerät und das über nimmt dann die Steuerung.
Also wenn dann muss es entsprechende Anpassungen im Venus OS geben, damit das die Steuerbefehle vom Netzbetreiber empfangen und verarbeiten kann.
Solange es über die genaue Art und Weise der Steuerung keine Einigung gibt, wird Victron dafür aber keine Zeit investieren.
Wenn ich das victron system mit einem Verbund von mehreren wechselrichter von z.b Fronius vergleiche ist das GX im Prinzip der Datenlogger bei Fronius.
Ich bin mir nicht sicher ob es da wirklich größere Ansprüche an die Einspeisebegrenzung gibt.
Jedenfalls würde ich mir schon wünschen dass es da einen „Fahrplan“ seitens victron gibt. Ansonsten sehe ich keine Zukunft für die Victron in Netzparalellen Systemen.
Also keine Ahnung ob ich da die Möglichkeiten des Imsys unterschätze aber kann denn der Netzbetreiber dort die Momentaneinspeisung sekundengenau überwachen und je nach Eigenverbrauch die Geräteleistung ausregeln wie ein EMS? Ich stelle mir das viel primitiver vor. Direkte Steuerleitung zum WR, es ist Mittags und PV-Überschuss mein WR produziert 12Kw. Der Netzbetreiber gibt den Dimmbefehl auf sagen wir 4,2Kw. Der WR weiß ohne EMS doch gar nicht was davon eingespeist wird? Wenn ich also jetzt die Wallbox mit 5Kw zuschalte. Müsste das IMsys ja plötzlich den Steuerbefehl ändern und die PV 9,2Kw produzieren lassen.
Andersherum es ist 19:00 und das Netz überlastet. Der Netzbetreiber begrenzt meine Wallbox auf 4,2KW Bezug. Ich wollte das Auto aber gerade mit 11KW aus dem Speicher laden. Der Netzbetreiber weiß aber doch gar nicht wieviel der gerade aus dem Netz bezogenen Leistung im Haus wohin, also was an die §14a Verbraucher, geht. Der kann nur stumpf die Wallbox per direkter Steuerleitung abwürgen? Wie soll das anders gehen wenn die Geräte gar nicht intelligent vernetzt sind?
Ich habe bereits ein Imsys meine PV wird die Tage fertig samt 22Kw Wallbox ich werde es in den nächsten 4 Wochen live erleben. Ich vermute da kommt eine Steuerbox und analoge Leitung zu jeder Komponente und ich behaupte, die werden damit im Zweifel meinen Eigenverbrauch abwürgen, ich sehe nicht wie es technisch anders gehen soll.
Genau, ich dachte nur es wäre eventuell eine schlaue Idee die neue Schnittstelle (EEBUS Stecker irgendwas) für die EMS bezogenen Steuerbefehle des Netzbetreibers in den Energymeter einzubauen statt ins Cerbo. Der Energymeter könnte diese Befehle dann übers Netzwerk an das Cerbo übertragen, welches sich ja nicht unbedingt in der Nähe des Zählerkastens befindet. Dass das Cerbo die Steuerbefehle umsetzen und die §14a Verbraucher steuern muss ist mir klar.
Das kann ich als Endkunde nicht beurteilen. Ich kann nur den dringenden Bedarf nach einer Lösung anmelden. Ich werde in den nächsten Wochen den 2025er Regeln unterworfen sein. Ich benötige ein EMS welches dynamische Tarife berücksichtigen kann, sowohl bei Bezug als auch Einspeisung. Es muss getimte Enladung oder Ladung des Speichers möglich sein. Und ich benötige eine Schnittstelle im EMS welche es dem Netzbetreiber ermöglicht über das EMS seine Regelungsabsichten umzusetzen. Ich will sehr gern Victron nutzen um Zugriff auf günstige NV Batterien zu haben. Aber ohne ein für den Netzbetreiber regelbares EMS wird das Murks.
hallo,
die anweisung lautet nicht wechselrichterleistung drosseln oder last drosseln, sondern einspeisung drosseln oder bezug drosseln. wie das umgesetzt wird, sollte dem versorger eigentlich egal sein, ist es aber nicht und nur deshalb kann es dazu kommen, dass dann mehr abgeschaltet wird, als noetig weil die entsprechenden funktionen einfach fehlen um es richtig zu machen!
ich wuerde es auch begruessen, wenn die steueranweisungen einfach ueber das netzwerk abrufbar waeren, aber es muss ja super sicher sein. also ich glaube nicht, dass sich jemand in meni netzwerk hacked, um mein energiesystem zu beeinflussen und es gibt auch nicht immer handy-empfang, schon garnicht in einem zaehlerschrank aus metall und ich koennte den empfaenger nicht einmal in meinem zaehlerschrank einbauen!
falls du ein bezahlbares ems findest, das man auch kaufen kann, dann lass es mich bitte wissen wo. ich habe naemlich versucht, eines zu finden. selbst programmieren ist auch nicht. denn es muss beim bsi zertifiziert werden und das kostet nur mindestens 4000 euro, aber warscheinlich mehr, vor allem, wenn etwas beanstandet wird!
abgesehen davon, soweit ich informationen gefunden habe, scheint auch die eebus-spezifikation auch noch nicht fertig zu sein!
wenn mein versorger also von mir verlangt, dass ich mehrere tausend euro investiere, damit er mein system steuern kann, was uebrigends keinerlei auswirkung haette, ausser auf die einspeisung, dann behalte ich meinen pv-strom eben oder verschenke ihn!
tschuess
Bei Direktsteuerung sagt der Netzbetreiber bis zu vier Gerätegruppen direkt, dass sie auf einen fest fest definierten Wert „dimmen“ müssen bzw. nicht einspeisen dürfen. Z.B. werden alle Klimaanlagen oder alle Wallboxen zusammen gefasst.
Bei einem EMS sagt der Netzbetreiber dem EMS, das es dimmen bzw Einspeisung reduzieren muss.
Für EMS geht das entweder über EEBUS (IP-Netz) oder über FNN-2-Bit-Kodierung, also je zwei potentielfreie Kontakte für Dimmen und Drosselung.
Bei EMS gilt die „Gleichzeitigkeitsformel“, also etwas weniger als die Summe der gedimmten Geräte. Dafür darf Erzeugung gegen Eigenverbrauch gerechnet werden.
Wenn Du also z.B. auf 8kW dimmen sollst und 10kW PV erzeugst, kannst Du noch mit 18kW laden.
Der Verbrauch der nicht steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wird bei der Rechnung nicht berücksichtigt. Du kannst also zusätzlich Dein 25kW-Durchlauferhitzer anschmeißen
VG Björn
Die FNN-Steuerboxen werden vom Netzbetreiber gestellt und müssen zertifiziert sein.
Entsprechend FNN-Lastenheft müssen Sie ERBUS, FFN-2Bit-Kodierung, sowie vier Relais für
Direktsteuerung unterstützen.
Das Konzept sieht auch gemischte Installationen aus EMS und Direktsteuerung vor.
Die Steuerbox verbindet sich mit dem. Netzbetreiber über das (SmartMeter)-Gateway.
Die moderne Messeinrichtung (digitaler Stromzähler) wird ebenfalls mit Steuerbox und Gateway verbunden und damit zum SmartMeter.
Die Konzepte können beim FNN frei herunter geladen werden. Das Lastenheft FNN-Steuebox ist online als PDF für ca 35 EUR zu bekommen.
Die Spezifikation wurde 09/2024 finalisiert. Daher gibt es bisher nur zwei Modelle von zertifizierten Steuerboxen, deren Hersteller an der Spezifikation von EEBUS beteiligt waren.
Für eine sinnvolle Umsetzung wäre erst erst mal unglaublich hilfreich, wenn die dynamischen Netzentgelte (die deutschlandweit unglaublich Unterschiedlich sind) über eine API abrufbar wären. Dafür wäre vielleicht die folgende Petition hilfreich, die sich unter anderem mit der Thematik beschäftigt.