Spannung BatteryProtect weicht deutlich vom SmartShunt ab - Ursache?

Hallo zusammen,

ich habe zwei separate Batteriesysteme, die unabhängig voneinander gleichmäßig ge- und entladen werden. Beide Blöcke bestehen aus 4x parallel-geschalteten 200Ah LiFePo4 Batterien jeweils eines Herstellers und einer Charge. Jedes System hat einen eigenen Victron Energy Smart Battery Protect 24V 220A und Victron Energy Smart Shunt 500A.

Vor der Inbetriebnahme wurden alle Batterien einzeln voll geladen, zusammengeschaltet und für 72h ausgeglichen. Quasi nach Handbuch. Das erste 4P-System läuft seit ca. 14 Monaten, das zweite 4P-System seit ca. 6 Monaten.

Im Manual der Batterien steht, dass man alle 6 Monate die Batterien einzeln vollladen und anschließend im parallel geschalteten Zustand für 24-48h ausgleichen soll. Das habe ich bisher noch nie gemacht, da ich der Meinung bin, dass das System sich “zwischendurch” von allein ausgleichen müsste? Gerade im Herbst/Winter gibt es oft mal längere Phasen von 3-4 Tagen, an denen über PV nichts geladen werden kann. Die Battery Protects habe ich im Winter auf Trennung bei 25.4V eingestellt und auf Wiedereinschalten bei 26.9V. Dadurch stehen die Batterien im “abgeschalteten” Zustand im Winter gern auch mal 2-3 Wochen ohne Belastung herum und werden wie gesagt manchmal 3-4 Tage gar nicht geladen. Also viel Zeit zum Ausgleichen. Mein Kalkül war, dass diese Phasen im Winter ausreichen, damit sich die Akkus und deren Zellen in jedem Block untereinander ausgleichen können. Und im Sommer gibt es natürlich manchmal so viel PV-Leistung, dass es längere 100% Ladungsphasen für beide Blöcke gibt, in denen sich jeder Block für sich auch angleichen kann.

Nun ist es aber leider so, dass beim ersten Batterieblock die Spannung vom SmartShunt und BatteryProtect immer weiter auseinanderläuft und die Differenz aktuell schon 0.2V beträgt. Das macht mir Sorgen. Beim zweiten Batterieblock stimmt die Spannung zwischen SmartShunt und BatteryProtect (noch?) bis aufs Zehntel Volt überein.

Wo liegt hier die Ursache? Ist tatsächlich das Ungleichgewicht der vier parallel geschalteten Batterien im ersten Setup nach über einem Jahr so groß geworden, dass Battery Protect und Smart Shunt so stark abweichen? Oder ist hier eine einzelne Batterie zu schwach geworden oder gar defekt? Auch die von den Battery Protects und Smart Shunts gemessenen Spannungen liegen zwischen den beiden 4P-Blöcken bei ähnlicher Entladungstiefe schon recht weit auseinander.

Sollte hier wirklich jede Batterie im ersten Setup noch einmal einzeln voll geladen werden und dann die Parallelschaltung ohne Last nochmal 72h ausgeglichen werden? Also wieder wie nach Handbuch bei “Erstinbetriebnahme”?

Oder würde bereits ein manueller 100% Ladezyklus der Parallelschaltung und sehr langer Absorptionsphase bereits Besserung bringen?

Nun könnte jemand antworten: probiere es doch einfach aus. Ich möchte aber eigentlich die Verkabelung nicht extra aufdröseln zum Einzeln-Laden und auch nicht unnötig Netzstrom zum Laden vergeuden. :slight_smile: Vielleicht übersehe ich etwas und die Ursache für den recht hohen Unterschied zwischen der gemessenen Spannung vom Battery Protect und Smart Shunt im ersten 4P-Setup ist eine ganz andere?

Sorry, denkfehler.

Der Ausgleich erfolgt am Ende des Ladezyklus wenn SoC 100% ist und die Absorptionsspannung weiterhin anliegt.